Dreame T20 im Test: Handstaubsauger mit bekanntem Design und dezenten Verbesserungen

Es ist gar nicht so lange her, da habe ich hier im Blog beutel- und kabellosen Staubsauger Dreame V11 getestet. Der Handstaubsauger kam bei mir ganz gut weg, auch wenn das Design nicht sonderlich originell ausfiel. Nun gibt es ein neues Modell, den Dreame T20, der im Wesentlichen eine dezente Weiterentwicklung darstellt. Das habe ich mir hier fürs Blog einmal angeschaut.

So zeigt schon der Blick in die technischen Daten, dass es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen dem neuen Dreame T20 und dem Vorgängermodell, dem Dreame V11, gibt. Die Akkulaufzeit des neuen Modells ist etwas kürzer – dafür ist der Akku nun aber abnehm- und austauschbar. Zudem ist der Staubsauger nun mit 0,6 statt 0,5 Liter etwas größer. Design und Gewicht sind nahezu identisch geblieben. Auch die Saugkraft ist mit 150 AW bzw. 25.000 pa haargenau gleich.

Technische Daten des Dreame T20

  • Saugleistung: 150 AW / 25.000 pa
  • Nennleistung: 450 Watt
  • Akkukapazität: 3.000 mAh (austauschbar)
  • Laufzeit: bis zu 70 Minuten
  • Ladezeit: ca. 4 Stunden
  • Kapazität des Staubbehälters: 0,6 Liter
  • Gewicht, 1,68 kg
  • Lieferumfang: Saugeinheit mit austauschbarem Akku, Anleitung, 2-in-1-Bürste, elektrische Milben-Entfernungs-Bürste, flache 2-in-1-Bürste, Walze mit weicher Rolle, Charging-Dock, Verlängerungsrohr, Verlängerungsschlauch, Netzteil
  • Preis: ca. 279 Euro

Es liegen neben dem Staubsauger, dem Akku und dem Netzteil samt Ladekabel insgesamt vier Aufsätze bei: eine Walze, die auch Milben entfernen soll, eine Düse, um Ecken zu reinigen, eine 2-in-Bürste sowie eine Walze für alle Bodenbeläge. Außerdem gibt es einen kleinen Verlängerungsschlauch sowie ein langes Verlängerungsrohr. Aktuell ist der Dreame T20 noch nicht im deutschen Handel zu bekommen, sondern über eine IndieGoGo-Projektseite der Versand erfolgt da aber nur in die USA. Alternativ schaut euch bei Interesse mal bei Aliexpress um.

Ausstattung und Verarbeitung

Legt man den Dreame T20 neben das ältere Geschwisterlein, den V11, dann fällt es auf den ersten Blick schwer Unterschiede zu erkennen. Selbst der minimal größere Staubbehälter fällt da nicht auf. Lediglich an der Bauweise des austauschbaren Akkus sieht man minimal, dass es sich um unterschiedliche Modelle handelt. Beide bieten im Übrigen ein kleines OLED-Display, das in erster Linie dazu dient, zwischen den Saugstärken umzuschalten oder auf Wunsch eine Sperre einzurichten. Dann kann der T20 saugen, auch wenn ihr den Powerbutton nicht mehr gedrückt haltet. Die Display-Anzeige wurde aber auch mit neuen Symbolen angepasst.

In den Kommentaren habt ihr das Design des Dreame V11 oft mit älteren Modellen von Dyson verglichen. Mir schwirren da aber sowohl beim V11 als auch beim T20 sofort ein paar Modelle von Jimmy oder Rodmi im Kopf herum. Letzten Endes ist der Spielraum für Kreativität bei der Gestaltung aber eben auch bei so einem akkubetriebenen, kabellosen Staubsauger beschränkt. Kritik muss ich immer noch am Staubbehälter üben, der sich nicht geschlossen entnehmen lässt. Im Gegensatz zum Vorgängermodell kann er aber nun komplett  von der Saugeinheit entfernt werden. Da er dann offen ist, kommt es jedoch schnell zu einer Sauerei beim Leeren. Immerhin kann man auch hier die Filter und weitere Bauteile nach oben herausziehen, was die Reinigung erleichtert.

Lasst euch übrigens von den Produktbildern nicht täuschen: Das Gehäuse des Dreame T20 besteht aus Plastik. Der Metall-Look entsteht einfach durch die Farbgebung und den Glanzeffekt. Die Ladestation, die sich an der Wand befestigen lässt, ist immer noch so eine klapprige Geschichte. Da könnte Dreame etwas nachbessern.

Praxistest

Ein wenig kam ich mir bei diesem Test vor wie kürzlich beim Ausprobieren des 360 S6 Pro, welcher ja baugleich zum 360 S9 ist. Denn auch der neue Dreame T20 ähnelt im Praxistest frappierend dem V11. Gesagt sei, dass es aber in den Feinheiten ein paar Unterschiede gibt. So unterstützt der V11 etwa nur drei Saugmodi, während es beim T20 nun vier sind. Neu hinzugekommen ist der Auto-Modus. Jener soll die Saugstärke des T20 während des Betriebs automatisch je nach Anforderung anpassen.

Allerdings bietet der neue Modus aus meiner Sicht nur geringe Mehrwerte. So ist die Saugstärke des T20 im Vergleich zu Staubsaugern, die vom Netzstrom zehren können, ohnehin nicht überragend. Das ist kein spezifisches Problem dieses Modells, sondern betrifft alle akkubetriebenen Handstaubsauger. Ist ja auch logisch, denn zugunsten der Laufzeit muss man Kompromisse eingehen. Die Folge ist im Alltag, dass der T20 dazu tendiert die Saugstärke zu gering einzustellen. Ich selbst bin da eher simpel gestrickt: Maximale Saugkraft – viel bringt viel. Lediglich, wenn z. B. eine Decke abgesaugt wird, ergibt es Sinn etwas runterzuschalten, damit der Stoff nicht gleich mit eingesaugt wird.

Ansonsten könnte ich hier im Grunde alles Gesagte zum Dreame V11 wiederholen. So ist von Vorteil, dass auch der T20 einen Sperrmechanismus für den Saugvorgang mitbringt. Dadurch müsst ihr den Powerbutton auf Wunsch beim Saugen nicht permanent gedrückt halten. An der Rückseite des Saugers befindet sich ein kleiner OLED-Screen, der euch über die gewählte Saugstärke informiert. Ihr regelt sie ganz simpel über einen kleinen Knopf unter dem Bildschirm.

Generell bringt der Dreame T20 ja verschiedene Aufsätze mit, sodass man hier flexibel ist. Für Teppiche ist der Sauger aber weiterhin weniger prädestiniert als für harte Fußböden. Die Saugkraft ist ja auch zum V11 identisch. Was eben ein Fortschritt ist, das ist der auswechselbare Akku. Zum einen könnt ihr also Ersatz erwerben, sollte euer Akku ins Straucheln geraten. Zum anderen könnt ihr einen Akku aufladen und mit dem anderen saugen. Voraussetzung dafür ist, dass ihr über zwei Akkus verfügt. Im Lieferumfang liegt nämlich nur einer bei. Über das beiliegende Charging Dock, das sich an der Wand befestigen lässt, könnt ihr sogar zwei Akkus zeitgleich laden. Einen müsst ihr dafür oben ins Dock einstecken und den zweiten in den Sauger selbst einklinken.

Ankers Marke eufy macht es hier aber mit dem HomeVac S11 Infinity dennoch ein Stück besser. Da könnt ihr zwar nur einen Akku zurzeit aufladen, dafür sind aber gleich zwei im Lieferumfang enthalten. Bei meinem Test des Dreame V11 wiesen, wie ich schon erwähnte, auch manche von euch in den Kommentaren auf gewisse Ähnlichkeiten zu älteren Modellen von Dyson hin. Nun ist es so, dass man bei einem Handstaubsauger nicht endlos viele Designoptionen hat – aber besonders schick oder innovativ wirkt der T20 natürlich nicht. Das möchte ich nochmal betonen.

Die Saugergebnisse selbst sind gut, auch wenn noch mehr Power weiterhin zu wünschen wäre. Da ist durchaus noch etwas Luft nach oben. Allerdings kann man den Dreame T20 als gute Ergänzung zu einem Saugroboter sehen, um etwa in den Ecken oder mit der Hilfe des Verlängerungsrohrs an den Decken nachzuhelfen. Und auch für das Säubern des Autos oder des Treppenhauses ist der Dreame T20 eine saubere Lösung.

Fazit

Der Dreame T20 ist nur eine kleine Evolution des V11. Das mag auch daran liegen, dass der V11 Europa vorbehalten blieb, der T20 aber international erscheint – und damit in vielen Regionen den deutlicher unterlegenen V10 beerbt. Was bleibt, das ist in Sachen Komfort ein kleiner Sprung nach vorne: Auch der Dreame T20 liefert nämlich gute Saugergebnisse und der größere Staubbehälter ist willkommen. Dass der Akku austauschbar ist, finde ich ebenfalls begrüßenswert. Dafür sinkt eben die Laufzeit minimal.

Der neue, automatische Saugmodus ist in der Praxis eine nette Spielerei mit geringem Mehrwert. In der Summe kann man meiner Meinung nach einfach nach dem Preis gehen: Bekommt man den V11 günstiger, dann darf es gerne jeder sein. Bei gleichem Preis hängt es davon ab, ob man gerne eine etwas längere Akkulaufzeit (V11) oder den austauschbaren Akku (T20) bevorzugt. Andere Mütter haben auch schöne Töchter und als Gesamtpaket wäre etwa der eufy HomeVac S11 Infinity eine sehr gute Alternative. Wer mehr Geld hat und auf den Marktführer setzen will – der blickt ohnehin zu Dyson.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Integriert der sich in die Fitness App und schaltet den entsprechenden Sportmodus direkt ein in der Smartwatch?

  2. Coole Sache, dass du den Staubsauger jetzt schon bekommen hast. Habe mir diesen Staubi bei Indigogo geholt. Die derzeitige Lieferzeit für Backer wird mit ende Dezember angegeben.
    Bin gespannt wann er denn so kommt, hat aber zu dem Zeitpunkt ca. 200 euronen gekostet.
    Mir war der austauschbare Akku, die Teppichbürste und die 150AW sehr wichtig (Endlich soviel wie der Dyson V11).

  3. Danke für deinen Eindruck. Wo hast du den T20 denn bekommen? Die Indiegogo Kampagne bekleckert sich gerade nicht mit Ruhm. Anstatt die Menschen die dort gefundet haben zu beliefern, hat sich Dreame scheinbar erst einmal entschlossen die erste Charge für Aliexpress zu reservieren. Führt grad dazu, dass man den T20 dort incl. 3 Tage Lieferzeit direkt aus Europa bekommt, während die europäischen Backer bis Ende Dezember/Anfang Januar warten müssen bis der zweite Container dann mal aus China angeschippert kommt. Und dabei gibt’s bei Ali sogar noch irgendwelche Bonus-Items die selbst den Geldvorteil zunichte machen.
    Der Sauger selbst sieht ganz okay aus. Als Ergänzung zu einem Robo und für Spinnweben in den Ecken sollte die Leistung ausreichend sein.

  4. Die Außenbilder passen irgendwie so gar nicht! Es handelt sich schließlich um einem Staubsauger und keinen Laubbläser! 😉
    Oder saugt ihr damit auch im Garten und auf der Terrasse? Gut plazierte Innenraumfotos, vielleicht auch mit neutralem Hintergrund, hätte ich besser gefunden.

    • Blacky Forest says:

      Das ist sein natürlicher Lebensraum. Von Hand gesäugt, liebevoll aufgezogen, nur bestes Futter, alles ökologisch einwandfrei!

      • André Westphal says:

        Ah, an dem Tag wars schlichtweg einigermaßen hell draußen und hier in meiner Bude ist es da deutlich schwerer mit vernünftigem Licht und ausreichend Platz brauchbare Bilder zu knipsen, wenn die Objekte etwas größer sind – hatte also rein pragmatische Gründe :-).

  5. Das große Problem bei den ganzen Teilen ist die Gefährlichkeit der Akkus generell – fast jeden Tag liest man in der Zeitung von einem Akku, egal ob am Strom oder nicht, der Feuer gefangen hat, nicht löschbar war und dann Wohnungen und Häuser entzündet – nicht zuletzt passiert vor 2 Wochen bei meinem Nachbarn – dieses Mal ein Akku Staubsauger… Wir packen uns immer mehr Akkus ins Haus – ich denke jetzt eher darüber nach, wie ich die Akkus wieder mit guten alten Kabeln und Steckdosen ersetzen kann. Nur so ein Gedanke – alles Gute Euch!

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