Deutsche Spieleindustrie fordert Verbesserungen für Forschung, Lehre und Ausbildung

Die Spieleindustrie steht für einen milliardenschweren Markt, der international größer ist als die Film- und Musikindustrie. In Deutschland tut man sich laut dem Branchenverband game jedoch weiterhin schwer damit, darauf zu reagieren. So gebe es aktuell immer noch viel ungenutztes Potenzial in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Lehre im Games-Bereich in Deutschland. Darunter leidet dann natürlich auch die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften.

Was wünscht sich der Branchenverband, der also die deutsche Spieleindustrie vertritt? Zum einen solle es mehr Professuren und Studiengänge zum Thema geben. Auch benötige man einheitliche Standards bei der Akkreditierung von Games-Studiengängen. Aktuell würden Games an deutschen Hochschulen oft zu kleinteilig betrachtet und oft inhaltlich an andere Studiengänge „dran gehängt“, ohne ihrer Komplexität gerecht zu werden.

Besser wäre es, dedizierte Studiengänge zu Game-Design, Game-Art, Game-Engineering und Game-Studies anzubieten und diese auch miteinander zu verzahnen. Die Bundesländer sollten laut der Industrie auch eine eigene Games-Universität in Erwägung ziehen. Vorbild könnte hier die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf sein. So eine Hochschule könnte dann auch international Interesse wecken.

Derzeit gebe es auch in der deutschen Spieleindustrie einen Mangel an Fachkräften. Zwar wachse durch die steigende finanzielle Förderung der Politik die Anzahl der Unternehmen, doch es fehle an qualifizierten Arbeitskräften. Deswegen sei es wichtig, bereits jetzt die Zukunft durch einen Ausbau von Forschung, Lehre und Studiengängen zu sichern. Ebenfalls sei zu bedenken, dass Games-Fachkräfte auch in anderen Branchen gefragt seien und Deutschland daher generell als Digital-Standort stärken könnten.

Die fünf Forderungen von game im Überblick:

  • Mehr und besser ausgestattete Professuren, Studiengänge und Forschungscluster
  • Bildungs- und Forschungsnetzwerke unterstützen
  • Einheitliche Standards und Leitlinien für Akkreditierung von Games-Studiengängen
  • Promotion und Habilitation für alle Games-Studiengänge
  • Gründung einer „Games-Universität“

Mehr dazu könnt ihr auch hier lesen. Generell stimme ich dem dabei zu, denn die Spieleindustrie hat viel Potenzial für die Zukunft und da ist ein Markt vorhanden, in dem Deutschland wirklich nach vorn preschen könnte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. die spieleindustrie sollte sich nicht nur immer um designer kümmern sondern auch mal spezialisten für software architektur einspannen. weit und breit nur grausamer pfusch im umlauf. ich kenne keine einzige spielefirma, die technisch akzeptable ware in den umlauf bringt.

  2. Und ich fordere bessere Spiele und User nicht als „Betatester“ zu missbrauchen.

  3. „… da ist ein Markt vorhanden, in dem Deutschland wirklich nach vorn preschen könnte.“ Im Ernst? Bin mir jetzt nicht so sicher, ob das Ironie war oder ernst gemeint. In Deutschland gibt es ein paar Game Studios die nicht schlecht sind, aber die meisten spielen in der Kreisliga. Ich sag‘ nur „Gollum“. Die wenigen größeren Titel sind nett, aber auch eher Nischenartikel. Die Deutsche Welle titelte mal „Deutsche Games international bedeutungslos“. Das ist zwar hart, aber nah an der Realität.

    • Deutsche Titel waren in den 90er, Anfang der 00er von Bedeutung! Und das zu Recht! Das ist aber lange her!
      Und das trifft mittlerweile traurigerweise auf so ziemlich jede Branche hierzulande zu!

    • Jep und vergiss nicht wer alles gefördert wird durch Steuergelder. Bei manchen Spielschmieden ist da garantiert Schmu am Start. Zuletzt bei Autobahn Polizei Simulator 3 oder so. Was für ein Hohn.

  4. Ich bin definitiv dagegen, jeden Kram zu fördern!

    Auch diese ganze Film Förderung.

    Wenn sich etwas nicht von alleine rechnet, dann sollte man es bleiben lassen.

    • Ach da hat der Bund schon was feines gefördert:

      https://www.gamesmarkt.de/development/pferde-gold-und-hirn-bmwk-foerdert-aesir-m2p-und-purple-sloth-77f5bebaa1c48bd146497b3b3cb8b2e9

      Pferdespiel ist schon wichtig anscheinend.

      Schaut man sich das Konstrukt von m2p an und die Zahlen, wird einem schlecht. Wichtig sowas zu fördern

      • Was gibt es einzuwenden, wenn der Bund mit einem mächtigen Konglomerat von personell verbandelten Stiftungen und (staatlich geförderten) Projekten der Branche auch bei wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Feminismus und Diversität unterstützend Mittel und Infrastruktur zur Verfügung stellt. Fordert die Gaming-Branche nicht seit Jahrzehnten, als mit der Kulturszene gleichberechtigt behandelt zu werden? Da haben sie es!

        „Für uns als Stiftung sind die Themen Diversität und Feminismus sehr wichtig. Umso mehr freut es uns, dass wir damit in beiden „Welten“ – also in der Games-Branche wie auch bei unseren zivilgesellschaftlichen Partner:innen – auf positive Resonanz stoßen: So co-leitet unsere Geschäftsführerin Çiğdem Uzunoğlu z.B. den Arbeitskreis Diversität beim Bundesverband Deutscher Stiftungen. Und auch, dass wir Lars Janssen als Vorsitzenden des game – Verband der deutschen Games-Branche oder auch Franziska Zeiner von Fein Games für die Fachkonferenz gewinnen konnten, zeugt davon, dass diese Themen mehr und mehr in der Games-Branche verhandelt werden. So ist es auch der Wunsch für unsere eigene Arbeit, Diversität und Feminismus noch direkter „mitzudenken“, so wie wir es auch mit dem Panel auf der Fachkonferenz versucht haben: Also nicht nur über Feminismus oder Diversität als losgelöste Komplexe zu diskutieren, sondern ganz konkret zu fragen: Wie äußern sich diese Themen z.B. in der Games-Branche oder in der Außenpolitik? Wie kann man sich in beiden Feldern dazu engagieren? Und wo können Games idealerweise fruchtbare Synergien an der Schnittstelle hervorbringen?“

        https://www.gamesmarkt.de/politik/gaming-und-aussenpolitik-auswaertsspiel-im-interview-an-der-schnittstelle-von-demokratie-und-games-f7ab893bcc345dd1b346f5c9232d587c

        Wenn Habeck semnächst die Gamescom eröffnet, wird mir ganz warm ums Herz :))

        • Ist ja widerlich, zum Glück ist bald kein Geld mehr da für so einen Schund an Spielen und Firmen.

  5. Tom o Malley says:

    Bei uns in der Stadt finden Bäcker, Konditoren, Heizungsbauer….. keinen Nachwuchs mehr und die Spieleindustrie fordert.
    Wir sollten langsam mal wieder umdenken, das wir von Spielen nicht satt werden.

    • Jep, der Bäcker wird Deutschland vor dem aus retten! Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen aber die Chinesen haben Deutschland in der Maschine und bald auch die Autoindustrie eingeholt. Was bleibt dann? Entwicklungsland Deutschland? Ich verstehe seit Jahren nicht warum Deutschland sich so schwer tut, in diese Industrie zu investieren. Es ist nun mal eine Milliarden Industrie und Diversität ist wichtig. Das Problem mit dem Bäcker ist übrigens ein anderes Problem, dass lässt sich auch mit eine Förderung nicht lösen. Diese Berufe werden vermutlich aussterben.

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