Solaranlage mieten statt kaufen: Nur unter bestimmten Umständen lohnenswert

In Deutschland haben wir im internationalen Vergleich mit die höchsten Strompreise überhaupt. Kein Wunder also, dass gerade hierzulande Balkonkraftwerke, aber auch größere Photovoltaik-Anlagen auf viel Interesse stoßen. Aber nicht immer lohnt sich der Kauf, denn so eine Anlage muss sich auch erstmal amortisieren. Die Verbraucherzentrale hatte daher einmal in einem älteren, aber immer noch lesenswerten Artikel über das Thema aufgeklärt, auf den ich aufmerksam machen möchte.

Letzten Endes kommt man zu dem Ergebnis, dass die Miete einer Photovoltaik-Anlage über die Vertragslaufzeit mit höheren Kosten verbunden ist als der einmalige Kauf. Zumal ihr lange an euren Vertrag gebunden werdet – in der Regel 15 bis 25 Jahre. Allerdings ist eben die Umsetzung deutlich komfortabler. So müssen sich Käufer mit vielen Formalitäten auseinandersetzen und auf Schlag das notwendige Kapital investieren. Auch um die Installation und Wartung der Anlage müsst ihr euch selbst kümmern bzw. dies eben beauftragen.

Bei der Miete sind üblicherweise auch Installation, Wartung und Versicherung inbegriffen. Oft besteht auch die Option, die Anlage vorzeitig zu kaufen und aus dem Mietvertrag auszusteigen oder sie nach der Vertragslaufzeit ohne Mehrkosten zu übernehmen. Dennoch läuft dies üblicherweise auf eine deutlich höhere Summe hinaus, als der direkte Kauf. Bei Mietverträgen gilt es, die genauen Modalitäten zu prüfen, auch was die Haftung bei Schäden betrifft.

Aufpassen solltet ihr auch, wenn ihr einen Batteriespeicher gegen Aufschlag dazu mieten könnt. Die Lebensdauer ist hier kürzer als bei der Solaranlage an sich und in der Regel nach 10 bis 15 Jahren erreicht. Da solltet ihr darauf achten, ob bzw. unter welchen Umständen der gemietete Speicher dann ausgetauscht wird. Ob der Speicher seine Kosten wirklich aufwiegt, hängt aber stark vom Einzelfall ab. Die Verbraucherzentrale warnt zudem: Mietet ihr eine Anlage und der Anbieter geht während der laufenden Miete in die Insolvenz, kann es Probleme beim Weiterbetrieb geben.

Rein finanziell lohnt sich die Miete einer Solaranlage also wohl selten bis gar nicht. Was dafür spricht, ist die erhöhte Bequemlichkeit. Oft wird sich die Anlage dann aber erst nach Ende der Mietdauer für euch amortisieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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25 Kommentare

  1. Einfach mal das Video zu diesem Thema von Andreas Schmitz dazu ansehen: https://youtu.be/kz9a2K_71NI
    Aktuell sind die Anlagen günstig wie nie und wer in der glücklichen Lage ist ein Eigenheim zu besitzen kann je nach Bundesland bzw. Kommune sogar noch Geld on Top bekommen. Aus meiner Sicht besteht da überhaupt kein Grund sich auch nur Ansatzweise mit dem Thema Solaranlage mieten zu beschäftigen. Und wer sich nicht mit der Materie beschäftigt wird sowieso immer irgendwo über den Tisch gezogen. Mal werden die Anlagen schon vom Ertrag komplett falsch kalkuliert oder schöngerechnet. Da werden teilweise noch günstigere 350-370 W Module eingebaut statt der bereits erhältichen 420 W und mehr da wird mit jedem Cent kalkuliert. Die Vermieter wollen ja auch damit Geld verdienen.
    Und mit Solar alleine ist es ja nicht getan, Wer wirklich etwas sinnvolles machen möchte, senkt erstmal durch verschiedene Maßnamhen seinen Grundverbrauch und holt sich dann eine passende Anlage mit Speicher. Hier lohnt es sich wirklich mehrere Anbieter vor Ort das Angebot erstellen zu lassen, da merkt man gleich was für Preisdifferenzen da an den Tag kommen und wer wirklich Ahnung von der Materie hat.

    • Ich persönlich ignoriere diese YT-Videos irgendwelcher selbsternannter „Experten“. Bestes Beispiel dafür, wie wenig man diesen Filmchen und den Aussagen der „Experten“ trauen kann, war ja der „Experte“ Laudeley, mit seiner Aussage zum „Solargesetz“.
      Selbstverständlich vermietet niemand eine Solaranlage, wenn er damit kein Geld verdienen möchte. Das halte ich für ein legitimes Geschäftsmodell. Als Verbraucher muss man eben besonderes Augenmerk auf die Vertragsgestaltung legen, um so weit wie möglich „sorgenfrei“ zu bleiben. Ähnliche Debatten werden ja auch im Bereich Wärmelieferung geführt. Leider denken insbesondere Eigentümergemeinschaften, sie hätten Vorteile, wenn sie Eigentümer der Solar- oder Heizungs-Anlagen sind. „Eigentum verpflichtet…“. Bei einer eventuellen Havarie bleiben die Kosten am Eigentümer hängen. Bei entsprechender Vertragsgestaltung kann man es aber so regeln, dass der Anlagenvermieter die Kosten für notwendige Wartung, Instandhaltung und einwandfreier Funktion zu tragen hat.
      Viele denken, dass Solaranlagen keinerlei Wartung bräuchten. Einmal auf dem Hausdach montiert, erfüllt die Anlage ihren Zweck bis zum Ende ihres Lebenszyklus. Das ist aber ein Trugschluss. Verschmutzte Elemente liefern weit weniger als die veranschlagte Leistung. Defekte Einheiten wirken sich auf die Leistung der Gesamtanlage aus.
      Die gerne im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energie genannte Senkung der Grundlast bedeutet teilweise auch Komfortverlust. Ich denke, nachdem die ersten Rechnungen mit teilweise horrenden Nachforderungen angekommen sind, hat sich nahezu die gesamte Bevölkerung unseres Landes mit dem Thema „Energie sparen“ befasst und einige Maßnahmen umgesetzt. Irgendwann erreicht man einen Punkt, an dem weitere Einsparpotenziale zwar vorhanden wären, aber ohne größere Einflüsse auf die Lebensweise nicht mehr herangezogen werden. Niemand will wohl ernsthaft, bei Einbruch der Dunkelheit seine Wohnräume durch das Licht eines Kienspan erhellen anstatt den Lichtschalter oder andere elektronische Helferlein zu nutzen, um die elektrische Beleuchtung zu aktivieren?
      Die Entscheidung, eine Solaranlage zu mieten oder zu kaufen, sollte jeder selbst treffen und dabei alle anfallenden Kosten und Verpflichtungen in die Entscheidungsfindung einbeziehen.

      • Bisher hatte ich nur beim ADAC einen Artikel gefunden, der sich kritisch mit der angeblichen Ersparnis auseinander gesetzt hat. Alle anderen rechnen die Solaranlage schön (bezahlte Werbung?). Wenn man am Ende plus minus null macht, ist es schon ok.

        Selbiges bei den Heizungen. Die Installation und Wartung ist so teuer, dass es sich nie rechnen wird.

        Für‘ große Anbieter sieht es anders aus..Aber als Privatperson zahlt man im Verhältnis zu viel für die Installation.

        • Ich weiß nicht, woher das Vorurteil der hohen Installations- und Wartungskosten kommt. Meist werden diese Kosten mit der Miete abgegolten und somit auf viele Jahre verteilt. Wer das Geld zum Kauf einer Solaranlage nicht auf der hohen Kante hat, für den kann ein Mietmodell durchaus sinnvoll sein. Selbstverständlich wird man als Mieter einer solchen Anlage keinen Gewinn einfahren, der über die Senkung der eigenen Energiekosten hinausgeht. Dafür muss man sich aber um irgendwelche Formalitäten, sachgerechte Installation und Wartung keine Gedanken machen. Fällt mal ein Modul aus, ist der Vermieter für die Instandsetzung verantwortlich. Zusatzkosten sollten dafür selbstverständlich nicht anfallen.
          Eine in DE noch nicht weit verbreitete Möglichkeit zu einer Solaranlage auf dem eigenen Hausdach zu kommen, wäre der Beitritt zu einer Energiegenossenschaft. Man bringt seine Dachfläche ein, die Genossenschaft installiert, betreibt und pflegt die Anlage. Durch die Vielzahl von Anlagen kann ein Stromüberschuss entstehen, den die Genossenschaft vermarkten kann. Dafür kann man dann eine Dividende erhalten. Einige, wenige lokale EVU bieten solche Modelle an. Das Genossenschaftsrecht in DE ist nicht so kompliziert, als das die Gründung einer Energiegenossenschaft auch für Einzel- und Reihenhaussiedlungen möglich wären. Wenn die Politik die Energiewende ernst meint, dann wären da gewisse Erleichterungen auf den Weg zu bringen und solche Energiegenossenschaften staatlich zu unterstützen.

      • @ Mr. T
        Also entweder ignoriertst du sie, oder schaust sie dir trotzdem an und es fehlt dir der passende Hintergrund. Was bitte hat Holger Laudeley zum Solargesetz (auf was beziehst du dich da genau, das Kommende das verabschiedet werden soll?)
        Zur info, wenn man den Kanal von Andreas Schmitz etwas länger verfolgt, wird man feststellen das er sich gegen gekaufte Reviews ziemlich stark wehrt und es auch nicht einsieht dafür seinen Namen herzugeben, das hat er schon oft genug deutlich gemacht. Und in seinem Beitrag zu gemieteten Anlagen erfährt man wesentlich mehr Hintergründe und auch Berechnungsbeispiele die man sich sonst lange mühsam zurechtsuchen muß.
        Warum du Experte hier in „“ setzt und versuchst damit Fachwissen der Personen ins lächerliche zu ziehen kann ich absolut nicht nachvollziehen. Sie haben beide Ihre Meinung zum Solargesetz und A. Schmitz hatte sogar extra eine Petition gestartet. Was aber unsere Politiker im Anschluß daraus machen, hat nicht mehr viel damit zu tun was eigentlich geplant war. Hier picken sich die Parteien die für sie passenden Rosinen raus, die sie vllt. sowieso schon auf der Agenda hatten. Also was bitte hat hier Holger L. deiner Meinung nach falsch gemacht?
        Ich stimme dir zu, das man nicht jedem YT Kanal einfach Blind vertrauen sollte, aber mit ewtas Hintergrunderfahrung trennt sich ganz schnell die Spreu vom Weizen und man erkennt ziemlich schnell wo sich die gekauften Channels tummeln die damit nur Profit generieren wollen, egal um welches Produkt es sich handelt. Wenn ein YTer alles mögliche Vorstellt, das gerade gehyped wird kann man ganz schnell einen Bogen darum machen, denn diese Reviews sind meist vom Hersteller abgenickt bevor sie gesendet werden und sind keine Tests sondern meist total oberflächliche Produktvorstellungen wo nicht einmal vernünftig ins Detail gegangen wird.

        Zurück zum Thema, einfach mal das YT Video in Ruhe anschauen und selbst hinterfragen.

        • @Ralf M.
          Ich halte nun mal nichts von der „YT-Akademie der angewandten Volksverdummung“ und ihren Dozenten, die sich selbst nur zu gerne als „Experten“ bezeichnen. Wer denkt, er könnte sich auf diesem Weg sein Hintergrundwissen von irgendwas aneignen, der irrt in meinen Augen gewaltig.
          Das Fazit des „Experten“ Laudeley in seiner Stellungnahme zu den BKW betreffende Veränderungen lautete, „Das Gesetz wird so nicht kommen.“ (https://stadt-bremerhaven.de/balkonkraftwerke-das-solargesetz-wird-so-nicht-kommen/). Wie das Bundeskabinett entschieden hat, kann man auch hier bei Caschy nachlesen. Laudeley reitet voll auf der Welle des VDE e.V., einem eingetragenen Verein, der sich in manchen Themen selbst überschätzt.

          Als nächste zum Petitionsrecht. Einem Recht, das jedem Bürger unserer Republik zusteht. Im Bundestag werden die Petitionen im Petitionsausschuss beraten und wenn dieser Ausschuss die Petition für ausreichend begründet hält, dann muss der Gesetzgeber dem Petenten gegenüber für Abhilfe sorgen. Der Petent kann ja jederzeit erneut eine Petition einreichen, wenn die Abhilfe nach seinem Dafürhalten unzureichend wäre. Ich habe auch schon selbst Petitionen eingereicht und unterstützt. Allerdings käme ich niemals auf die Idee, mich deshalb als Experte zu bezeichnen.

          Eigentlich geht es ja hier um eine Veröffentlichung der Verbraucherzentrale. Die VZ macht darin darauf aufmerksam, was bei Kauf oder Miete von Solaranlagen zu beachten ist. Der Rest, dessen, was hier zu lesen und in den YT-Filmchen von „Experten“ zu sehen ist, sind persönliche Meinungen. Mal mehr und mal weniger fundiert. Aber bei der persönlichen Meinung ist jeder sein eigener Experte. 😉

    • Günstig wie nie… Was ist denn derzeit günstig?
      Egal, wie man es sich rechnet, es lohnt nicht, so viel Geld auf einmal auszugeben, wenn sich das Teil erst nach 15-20 Jahren theoretisch rentiert. Warum?
      Weil 15-20 Jahre ein zu langer Zeitraum sind, um wirklich damit eine Kalkulation machen zu können und nach dieser Zeit vermutlich die Batterie wieder getauscht werden muss.
      Es rentiert sich nur für den Verkäufer.

      Außer, man hat ein flaches Dach und installiert es selbst.

      • Warum sollte keine Kalkulation für 15-20 Jahre aufgestellt werden. Und warum sollte eine PV Anlage zwangsweise mit einem Speicher ausgestattet sein. Die Modulpreise sind niedrig wie nie, eine ganze 30er Palette ist oftmals für deutlich unter 9000€ zu bekommen. Dazu ca. 2000€ für einen Wechselrichter. Danach halt Montage und Elektro-Umbau der je nach Ausgangslage sehr günstig oder halt teuer sein kann.

        Das Module locker ihrer 20-30 Jahre halten ist hinreichend erforscht. Dass ein Defekter WR mit 10kwpeak in 10 Jahren kein Geldgrab mehr sein wird ist ebenfalls klar.

        Was bleibt denn noch für eine fehlende Rentabilitätsrechnung? Doch nur der unkalkulierbare Strompreis. Aber anzunehmen, dass wir in 20 Jahren einen Strompreis unter 40Cent haben werden ist eher unwahrscheinlich. Unser Land hat und wird in naher Zukunft stets einen Energiemangel haben. Nur in Spitzenzeiten eben nicht.

        Also kann man problemlos eine Kalkulation aufmachen und kommt eigentlich immer zu dem Ergebnis dass sich das rentiert. Eine Dach-Dämmung ist ja auch eine Investition die einen langen Atem braucht.

      • kA wie du auf 15-20 Jahre Amortisierung bei Neuanlagen kommst. Bei uns it das Ding nach 7-8 Jahre ammortisiert. Aber kommt auch den Standort an geschweige die Größe der Anlage.

        • naja, 7-8 Jahre sind aber schon die Ausnahme. Zugegeben, unser Bau lag noch in der MwtSt Zeit, wäre also insgesamt jetzt schon mal deutlich günstiger. Aber die 34 Module haben mich seinerzeit 10.000€ gekostet, dazu kommen 2000€ für den Wechselrichter, 1000€ musste ich schon allein für 30m Kabelgedöhns zahlen (60m 6mm² Erdkabel für Wallbox und Anlage zur Garage + Cat7 Erdkabel), zudem musste für über 3000€ die gesamte Elektroinstallation aus den 70er Jahren auf den neusten Stand gebracht werden (die sonst aber völlig problemlos die nächsten Dekaden auch ohne neuste VDE Norm funktioniert hätte) + den ganzen Arbeitsaufwand.

          Bei mir steht dort 25.000€ auf der Rechnung ohne einen Speicher. Und das ist noch eines der akzeptablen Angebote von damals gewesen.

          Wir haben haben 7000kwh Verbrauch mit E-Auto. Selbst wenn ich es jetzt schaffe jedes Jahr 1500€ an Strom einzusparen liege ich bei 15-16 Jahre. Und da wurde vor 2 Jahren noch mit satten 40Cent Strompreis gerechnet weil jeder annahm dass es jetzt nur noch steil nach oben geht. Inzwischen kratzen die ersten Tarife aber schon wieder im unteren 30Cent Bereich.

      • Mit dieser Argumentation dürfest du dir aber auch kein Haus oder sonstige große Anschaffungen finanzieren. Das sind aus meiner Sicht reine Argumente für „ich habe da kein Bock drauf“. Wer sich etwas mit der Materie beschäftigt und sich die aktuellen Marktpreise ansieht kommt da schnell auf den Punkt, ja das mache ich. Du sparst ja schon ab dem ersten Tag die Stromkosten, wenn du ihn selbst verbrauchst, Das Geld zahlts du dann schon nicht an deinen Stromversorger. Mit sauberer Planung kann man da durchaus auf 7-10 Jahre kommen und das ist aus meiner Ansicht doch schon ein relativ kurzer Abschnitt, gerade weil die Hersteller wesentlich längere Garantie auf ihre Module und Wechselrichter geben. Und jeder Tag nach dieser Zeit bist du schon im Plus.

        • >>Mit dieser Argumentation dürfest du dir aber auch kein Haus oder sonstige große Anschaffungen finanzieren.

          Genau dieser Gedanke kam mir auch direkt in den Sinn. Man sollte aber den ideologisch vorangetriebenen gesellschaftlichen Wandel nicht außer acht lassen. Man muss demnach nicht mehr alles besitzen. Bestes Beispiel: Auto-Abo. Anstatt etwas zu kaufen, wird es für den Zeitraum x zum Mietpreis y zun Gebrauch überlassen. Warum sollte das bei Solaranlagen nicht funktionieren?

    • Wieso sollte ich meinen Verbrauch senken? Nö im Gegenteil Dank Eigenheim in niedrigenergiebauweise mit BHKW + Solarstrom+ Solarthermie geht mir der Verbrauch total am Arsch vorbei! 10.000 KWH/anno Single Haushalt Na und? 80% Energieautark (100% wären technisch möglich, geht aber von Gesetz nicht da wenn man in D verpflichtet ist nen Hausanschluß zu haben, außer bei Inselbetrieb, wenn die Versorger nicht liefern können)

      • Man sollte den Energieverbrauch deshalb senken, weil man in den Wintermonaten die benötigte Leistung nicht abrufen kann, das gibt die Solaranlage einfach nicht her. Und niemand kann sich einen so großen Pufferspeicher leisten, mit dem man auch über den Winter kommt.

        • Im Winter kommt der Strom aus der gleichen Steckdose, wie im Sommer. Was man im Sommer und Herbst durch die Solaranlage samt Pufferspeicher gedeckt hat, kann man im Winter verbraten. Somit kann man das ganze Jahr über, ohne Komforteinschränkungen, leben. Mag egoistisch klingen, dürfte aber weitgehend der Realität entsprechen. Förderer dieses Egoismus ist unter anderem die sog. „Letzte Generation“ mit ihren kriminellen Aktionen.

  2. Vielleicht etwas vom Thema abgewichen, aber wenn das politische Ziel mehr PV-Anlagen auf die Dächer zu bekommen erreicht werden soll, dann müssen dafür auch Grundlagen geschaffen werden. Was ich selbst in meinem Umfeld erlebe ist, dass zwar viele Leute eine PV wollen, die aber nicht zeitnah bekommen. Das scheitert nicht an den Kosten für das Material, auch nicht an der Montage – das ist in der Regel kein Hexenwerk und kann von durchschnittlich technisch Begabten selbst gemacht werden. Es scheitert daran, dass einem ein Elektromeister das Zeug anmelden muss. Kein Personal, keine Zeit, für so einen Kleinkram kommen wir gar nicht erst raus. Natürlich soll das kein Laie dürfen, man könnte aber eine Zusatzqualifizierung für Elektrofachkräfte schaffen, mit der diese den Anschluss und das Anmelden unter festgelegten Rahmenbedingungen selber durchführen können. Das würde schon Schwung in die Sache bringen.

    • Diese Zusatzqualifizierung für Elektrofachkräfte gibt es doch schon. Nennt sich Meisterbrief. Der allein reicht aber nicht, um eine Niederspannungsanlage ins Netz des VNB zu bringen. Das dürfen nur diejenigen, die in das Installateurverzeichnis des jeweiligen VNB eingetragen sind. Der Elektromeister aus Hintertupfing kann nicht mal einfach so die Solaranlage in Berlin anmelden. Wo kämen wir denn da hin?

      • Bei so ziemlich jedem VNB kann man sich ins Gastverzeichnis eintragen lassen, das ist eine Sache von ein paar Minuten.
        Der Punkt meines Beitrags ist gerade: die Qualifikation als E-Meister ist weit über das Ziel hinaus geschossen. Braucht jemand zur Abnahme und Anmeldung von PV-Anlagen die Befähigung als Ausbilder, im Handwerksrecht oder in der Betriebsführung? Nein. Eine hinreichende Zusatzqualifikation (wie z.B. die Schweißberechtigung für Metallberufe) für Elektrofachkräfte gibt es zur Zeit nicht, wäre aber denkbar und würde oben angesprochenes Problem angehen.

        • Die Aufnahme ins Installateurverzeichnis setzt ja noch einiges mehr voraus als den Meisterbrief. Man sollte auch nicht vergessen, dass man hier vom Handwerk spricht. Außerdem sind die Versorgungsnetze sowas wie die Fürstentümer im Energiebereich. Ähnlich wie beim ÖPNV werden die mit Zähnen und Klauen verteidigt. Dann kommen noch Väterchen Staat mit der notwendigen Gewerbeanmeldung und die Elektro-Innung dazu. Die wollen ja auch an den eingetragenen Installateuren verdienen. Ganz abgesehen davon, dass gar nicht genügend Elektrofachkräfte für die Zusatzqualifikation vorhanden sind. Die sind nämlich alle mit dem Abarbeiten der Aufträge in den vollen Auftragsbüchern beschäftigt.

    • Naja, also ich halte das persönlich für ein Gerücht dass hier jeder mal eben selbst Hand anlegen kann. Ich habe ein Nord/Süd Garagendach mit lausiger 15 Grad Dachneigung. Die Fachfirma die bei uns die Panels montiert hat, war damit satte 2 Tage beschäftigt. Die Dachsparren sind bei alten Dächern eben nicht supergrade wie bei modernen Häusern. Dachpfannen waren teilweise von innen verspeist. Das Dach selbst nicht exakt gerade, sodass mit dem Schienensystem die Panels nicht nur grade angeordnet werden mussten sondern auch von der höhe austariert werden mussten damit sich eine ebene Fläche ergibt.

      Wie gesagt, bei lächerlichen 15 Grad Dachneigung. Die meisten Anlagen landen aber auf Hausdächern mit wesentlich größerer Neigung und auch insgesamt viel mehr Arbeitshöhe. Mit der Logik wäre auch kein Dachdecker notwendig, denn ein paar Pfannen auf ein paar Latten zu legen, das kann jeder durchschnittlich begabte Bürger auch. Die meisten kraxeln aber nicht auf 12m höhe an Steilen Dächern herum und montieren da große Platten oder Dachpfannen. Das kann man auf einer ebenen Industriehalle machen.

      Und wie gesagt, da reden wir nur über die Panels. Und selbst wenn man das geschafft hat, würde jeder halbwegs vernünftige Elektriker dir sowas nicht abnehmen, weil er schlichtweg nicht weiß was du da oben auf dem Dach getrieben hast und er am Ende dafür gradestehen muss. Und ich bezweifle auch dass es sinnvoll ist Laien an der Elektroverteilung herumschrauben zu lassen..

      Das größte Problem ist einfach nach wie vor der Handwerkermangel und nicht nur bezogen auf die Meister die das abnehmen. Es gibt vom Dachdecker bis zum Monteur oder Elektriker quasi kein Handwerk das nicht derzeit alle Auftragsbücher voll hat. Bei mir hat die Umsetzung über ein Jahr gedauert. und das lag nicht an der Anmeldung und Abnahme.

      • Ich möchte mal kurz zwischen „kann“ und „darf“ unterscheiden. Die Inbetriebnahme und den Anschluss der Wechselspannungsseite an das Niederspannungsnetz „darf“ nur ein Elektriker machen.
        https://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2014/__10.html

        So ziemlich alles andere, die Montage, auch die Verkabelung der Module oder der Überspannungsschutz „darf“ man selber machen. Für diese Dinge muss auch der Elektriker nicht geradestehen.

        Zum „kann“, das hängt natürlich stark von den baulichen Gegebenheiten und dem persönlichen technischen Geschick ab. Entweder traut man sich das zu, oder man beauftragt jemanden. Bei deinem Beispiel mit dem krummen Dach würde ich persönlich sagen: ja, das „kann“ ich gerade hinbekommen -allerdings nicht in zwölf Metern Höhe, da würde ich auch jemanden beauftragen :-). Wie gesagt, alles sehr individuell.

        • Wenn es sich um steckerfertige Module handelt, bei denen Anschlussfehler weitestgehend auszuschließen sind, mag es richtig sein, dass man die Verkabelung selbst machen darf. Da die Anlage aber als ganze Einheit abgenommen und angemeldet werden muss, steht der Abnehmende selbstverständlich auch für die Eigenleistungen des Kunden gerade. Die muss er nämlich auch überprüfen, bevor die Anlage ans Netz darf.

          Ob man als Laie tatsächlich in der Lage ist, alle Vorschriften und Maßnahmen, die für eine fachgerechte Montage einer Solaranlage notwendig sind, einzuhalten, stelle ich infrage. Das geht bei der Statik des Daches los und hört bei der Windkraft, der die Anlage ausgesetzt ist, noch lange nicht auf. Selbst die Montage eines steckerfertigen BKW birgt einige Gefahren und wenn man sich nicht ganz sicher ist, sollte man die Finger davon lassen. Ein möglicher Versicherungsschutz könnte aufgrund von nachgewiesener Fahrlässigkeit nicht greifen. Solange es nur Sachschäden sind, die zu beklagen wären, kein Problem. Was, aber, wenn ein Passant von deinem Solarkraftwerk erschlagen wird?

          • Wie ich schon schrieb, ohne technisches Verständnis sollte man die Finger davon lassen. Die Verantwortung für mögliche Schäden wird einem auch niemand abnehmen – aber auch das ist kalkulier- und eingrenzbar. Dass es machbar ist, zeigen beispielsweise der Artikel in der c’t über einen Selbstbau und hunderte von Berichten im Photovoltaik-Forum. Ich behaupte außerdem, dass sich dort von technisch versierten Laien Projekte finden, die ein Profi in der Güte und Planungstiefe niemals realisieren würde, da der Aufwand viel zu teuer würde.

  3. Im Satz „Auch um die Installation und Wartung der Anlage müsst ihr euch selbst kümmern bzw. dies eben beauftragen.“ fehlt das „nicht“.

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