Deutsche Post: Erste offizielle Deutschland-Krypto-Briefmarke angekündigt

Wenn man dachte, dass ein Hype vorüber sei, dann kommt ein deutsches »Traditionsunternehmen« und setzt noch einmal einen auf das tote Pferd drauf. Deutschlands erste offizielle Krypto-Briefmarke mit dem Aufdruck »Deutschland« kommt von der Deutschen Post.

Die Marke ist eine Kombination aus einer klassischen physischen Briefmarke und ihrem digitalen Abbild in Form eines sog. »Non Fungible Token« (NFT), also einer Art digitaler Besitzurkunde, die via Blockchain-Technologie verwaltet wird. Sowohl die echte Briefmarke als auch die Zugangsdaten für die »Online-Marke« sind in einem Booklet enthalten, das bereits ab dem 14. Oktober 2023 vorbestellt werden kann. Die Auflage beträgt 250.000 Exemplare.

Am 2. November 2023 wird eine Krypto-Briefmarke mit einem Portowert von 160 Cent eingeführt. Sie zeigt das Brandenburger Tor in einer vereinfachten Darstellung, die von künstlicher Intelligenz interpretiert wurde. Die Darstellung des Bauwerks und seiner Umgebung ist stark stilisiert und erinnert an den Pixel-Stil der digitalen Welt. Die Krypto-Briefmarke markiert den Beginn einer neuen Serie namens »Historische Bauwerke«, die sowohl in physischer als auch in digitaler Form von Briefmarkenliebhabern gesammelt werden kann.

In den vergangenen Jahren wurden Krypto-Briefmarken bereits mit großem Erfolg von anderen Postunternehmen in der Welt herausgegeben. Wesentlicher Unterschied bei der deutschen Ausgabe ist, dass aufgrund der individuellen Nummer im Matrixcode sowohl jede physische Briefmarke als auch die bildliche Darstellung des NFT mit dieser Nummer eindeutig ist. Der Verkaufspreis des Booklets beträgt 9,90 EUR.

Neben der Krypto-Briefmarke wird es das Motiv auch als herkömmliche, nassklebende Briefmarke (ohne NFT) in einer Auflage von 800.000 Stück geben. Herausgeber aller »Deutschland-Briefmarken« ist das Bundesministerium der Finanzen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Anstatt sich mit so etwas zu beschäftigen, könnte dieses »Traditionsunternehmen« sich um die Erfüllung des eigentlichen Kerngeschäfts kümmern. Es kann nicht sein, dass Zustellungen inzwischen mehrere Wochen beanspruchen oder immer mehr Briefe überhaupt nicht mehr ankommen. Beides passiert in meiner Region immer wieder. Bei Beschwerden wiegelt die Post dann nur ab und meint, es arbeiten dort eben auch nur Menschen.

    • Habe per Mail eine Briefankündigung vom 30.09.23. Der Brief ist bis heute nicht angekommen. Ich weiß dass es eine Rechnung ist. Der Rechnungsteller gibt mir kulanterweise Aufschub, aber nicht jeder lässt das mit sich machen. Schon ein echtes Armutszeugnis. Aber dann eine Kryptobriefmarke raus hauen.

      greez

    • Na klar, wer sich das ausgedacht und implementiert hat, sollte wohl besser Zusteller werden

  2. Ja schon in Logbuch Netzpolitik gehört. Traurig dass ein Bundesministerium beim nft scam mitmacht..

  3. „Chef, unsere Marketingabteilungen sind nicht gut ausgelastet. Könnten wir eventuell Arbeitskraft von dort in die Logistik verschieben, damit Briefe und Pakete etwas verlässlicher und zügiger …?“

    „Wat? Als ob. Lass die mal was mit Kryptogedöns machen, das macht man doch heute so, oder?“

  4. Die Post hat wohl das Memo nicht bekommen, dass die Krypto-Bros längst zu KI weitergezogen sind.

  5. „In den vergangenen Jahren wurden Krypto-Briefmarken bereits mit großem Erfolg von anderen Postunternehmen in der Welt herausgegeben.“
    Wie kann so etwas Erfolg haben? Naja – es ist wie mit vielen anderen Dingen, verstehe ich nicht, aber wenn es Andere glücklich macht, warum nicht!

  6. Als krypto-affiner Bitcoin Hodler würde ich diese Briefmarke wie alle anderen NFTs nicht mit der Kneifzange anfassen.

  7. Geil, ich kaufe 2 davon und hinterlege sie als Rente für meine Enkel. Die Philatelisten werden eines Tages Millionen dafür bieten…

  8. Niemand ist gezwungen, das zu kaufen. Es soll vielleicht als Einstieg in Krypto/NFT dienen – wenn man das probiert hat, kauft man vielleicht mehr.
    „Herausgeber aller »Deutschland-Briefmarken« ist das Bundesministerium der Finanzen.“ – Kommentieren ist leichter als Artikel zu lesen?

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