Deutsche Post: Ankündigung von Briefen per Mail plus Aus der Briefmarke geplant

Die Deutsche Post plant einige Modernisierungen. Ab sofort ist es möglich, Briefe dem Adressaten per Mail anzukündigen – mit einem Scan des Umschlags. Das ist z. B. eine große Hilfe, sollte man gerade unterwegs sein, aber wichtige Post erwarten. Dann könnte man etwa den Mitbewohner, den Partner oder Kollegen mit der Öffnung beauftragen.

Damit das Procedere läuft, müssen sich die Empfänger aber freiwillig und kostenlos vorab registrieren. Eine Pilotphase startet gerade, funktioniert dann aber zunächst nur in Kombination mit E-Mail-Accounts bei GMX.de bzw. Web.de. Neue Technik benötigt die Deutsche Post dafür nicht, denn intern werden die Briefe bei der automatischen Sortierung ohnehin gescannt. Verfügbar ist die Sache bereits ab heute – hier für Web.de-Nutzer und hier für GMX-Nutzer. „Briefankündigung“ nennt sich der Dienst dann auch ganz simpel. Im Anhang der Benachrichtigungs-E-Mail wird ein Foto des Briefumschlags mitgesendet.

Eingeloggte Nutzer klicken bei Web.de bzw. GMX.de auf den Menüpunkt „Briefankündigung“ und geben im ersten Schritt ihre Postadresse an. Zur Verifizierung versendet die Deutsche Post anschließend einen Brief mit einem Bestätigungscode an diese Adresse. Durch Scannen des darin enthaltenen QR-Codes oder manuelle Eingabe des zwölfstelligen Bestätigungscodes im E-Mail-Postfach kann der Nutzer im zweiten Schritt seine Adresse bestätigen und den Registrierungsprozess abschließen. Der neue Service ist Teil des intelligenten Postfachs von Web.de und GMX.de.

Eine Verzögerung findet durch das Anfertigen der Aufnahmen nicht statt. Einmal erstellte Briefumschlagfotos werden nach dem Versand an die Empfänger aus den Systemen der Deutschen Post gelöscht. Alle Briefankündigungen werden von der Deutschen Post elektronisch signiert. Web.de und GMX prüfen die Signatur und stellen sicher, dass die E-Mails wirklich von der Deutschen Post versandt werden. Die elektronische Übertragung der Daten zwischen Deutscher Post und den E-Mail-Postfächern der Nutzer sei mit einer durchgehenden Verschlüsselung geschützt. Die gesamte Datenverarbeitungskette erfülle die Anforderungen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung.

Ab 2021 soll es als weitere (vermutlich kostenpflichtige) Option auch möglich sein, dass die Post Briefe auf Wunsch öffnet, scannt und den Inhalt dem Empfänger vorab als PDF übermittelt. Zusätzlich werden die Partner im Nachgang zur Markteinführung dieses Service auch eine Option zur sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der digitalen Zustellung anbieten. Nutzer können die digitale Kopie der Briefpost dann auf Wunsch mit dem Verschlüsselungsstandard PGP zusätzlich schützen. PGP ist optional bereits heute kostenfrei und einfach in alle Postfächer von Web.de und GMX integrierbar.

Zusätzlich wünscht sich die Post offenbar das Ende der klassischen Briefmarke und möchte, dass das Porto per App bezahlt wird. Der Kunde erhält dann einen alphanumerischen Code, welcher auf den Umschlag geschrieben wird. Bei der Post soll er von den Scannern dann wie eine Briefmarke verarbeitet werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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83 Kommentare

  1. Die Briefankündigung finde ich super, da meine Post in einem Postfach landet, das sich etwas weiter entfernt von meinem Wohnort befindet. Da ich eigentlich nicht jeden Tag das Postfach leere, weiß ich dann jetzt, wann es notwendig ist, zur Post zu gehen.

  2. Es funktioniert übrigens tatsächlich. Habe heute um Mitternacht eine Mail gekriegt:

    Lieber Herr Matthias Hanft,
    ein Brief ist unterwegs zu Ihnen und wird in Kürze in Ihren Briefkasten zugestellt.
    [PNG-Grafik des Umschlags]
    Viele Grüße
    Ihre Deutsche Post

  3. So, hat das jetzt schon jemand von euch gemacht?
    Ich bekomme jetzt jeden Tag eine EMail mit dem Text „ein Brief ist unterwegs zu Ihnen und wird in Kürze in Ihren Briefkasten zugestellt.“. Kein Foto, keine Nennung des Absenders…

    • Ja, funktioniert. Es kommt (nachts zwischen 0 und 2 Uhr) eine HTML-Mail mit eingebetteter PNG-Grafik des Briefumschlags. Den Absender muss man daraus halt selber entziffern.
      Es liegen aber trotzdem noch immer wieder mal „unangekündigte“ Briefe im Briefkasten. 100% zuverlässig ist das System also nicht.

    • Vor 4 Wochen angemeldet, funktioniert bestens.

    • Vielleicht macht es Sinn, wenn wir unsere Regionen nennen? Bin aus dem Kieler Raum in Schleswig-Holstein. Vielleicht scannen die hier noch nicht?

  4. So, ein paar Wochen getestet. In dem Bereich wo wir leben (Berlin-Steglitz) werden nur Briefe angekündigt, die über Maschine / Computer geschrieben wurden. Handschriftliche Briefe werden ignoriert. Das ist ja mal ein bisschen wenig.

  5. Mich würden Erfahrungsberichte bezüglich der Sendungsankündigung interessieren.
    Meine Partnerin hatte sich seinerzeit für genannten Dienst registriert. Es wurden bereits auch etliche Briefe angekündigt, allerdings und dahin würde meine Frage zielen, nur maschinenlesbar addressierte, d. h. handschriftlich addressierte Briefe werden nicht angekündigt. Jedenfalls nicht in Berlin-Südwest. Kann das jemand bestätigen?

    • Ja, das ist tatsächlich so. 90% sind eh Werbung („Dialogpost“), dazu noch ein paar Briefe von Banken (Kontoauszüge, Girocards), und das war’s dann auch fast schon.
      Wobei wir hier insgesamt eh nur sehr wenig Post kriegen, weil wir schon seit Jahren alles, was geht, auf E-Mail umgestellt haben (weil wir manchmal bis zu einer Woche auf unsere Post warten mussten, wenn der Zusteller krank war oder einfach eine Zeitlang keine Lust auf unsere Straße hatte).

      • Ok. Danke für die Rückmeldung.
        Dann scheint das mit handschriftlichem nicht zu funktionieren.
        Bin mir nicht sicher, ob ich ggf. für diese Funktion zahlen würde.

        • Also ich BIN sicher, dass ich NICHTS für diese Funktion zahlen würde 🙂
          Im Ernst, das ist ein nettes Gimmick (wenn sie die Anschrift eh schon scannen, damit sie ihren rosa Leitcode draufdrucken können), aber ansonsten (für mich) ziemlich nutzlos. Man kann damit höchstens nachverfolgen, wann und wie oft der Briefträger mal wieder keine Lust gehabt hat, in unsere Straße zu kommen (z.B. heute, bei Dauerregen, da gibts NIE Post, obwohl per Mail was angekündigt war), aber letztendlich spielt es auch keine Rolle, ob ich die Werbung gleich oder ein paar Tage später kriege.

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