Deutsche Bahn: Touch & Travel wird zum Jahresende eingestellt

artikel_touchtravelTouch & Travel, das war der Versuch der Deutschen Bahn, die preisgünstigsten Nahverkehrs-Tickets per Smartphone zu verkaufen. Das System funktioniert so, dass man beim Einsteigen eincheckt und beim Aussteigen wieder auscheckt, ermittelt wird dann der günstigste Preis, auch für mehrere Fahrten am Tag. Klingt in der Theorie gar nicht so verkehrt, wurde aber nicht groß angenommen. Gerade einmal 100.000 registrierte Kunden kann das System vorweisen. Ein Problem der ganzen Geschichte dürfte dabei das Check-In/Check-Out-System selbst sein. Vergisst der Kunde nämlich das Auschecken, kann es teuer werden. Die Deutsche Bahn möchte Touch & Travel nun an Verkehrsverbände abgeben, konkret gibt es Gespräche mit dem Verkehrsverbund Hamburg.

touchtravel

Allerdings interessiert sich der HVV nicht wirklich für ein Check-In/Check-Out-System, sondern möchte ein für den Kunden wesentlich freundlicheres Check-In/Be-Out-System etablieren. Das funktioniert dann so, dass der Kunde zwar noch manuell einchecken muss, der Check-Out aber automatisch funktioniert, wenn man mit der Reise fertig ist. Nötig wären hierfür allerdings Beacons, die entsprechende Informationen an die jeweiligen Apps weitergeben können.

Zum Jahresende wird Touch & Travel dann eingestellt, ob der HVV dann Abnehmer wird, ist allerdings fraglich. Denn der Verkehrsverbund befindet sich auch in Gesprächen mit anderen Anbietern, die eben die gewünschte Check-In/Be-Out-Lösung anbieten. Auch wird es wohl noch mehrere Jahre dauern bis ein ähnliches System in Hamburg zum Einsatz kommt. Inklusive Pilotprogramm geht man nicht von einem Zeitraum von unter 5 Jahren aus. Habt Ihr Touch & Travel mal genutzt?

(Quelle: Nahverkehr Hamburg)

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26 Kommentare

  1. Wir haben es mal für den Autozug in Sylt probiert, ging aber gar nicht. Die App ist Schrott und wird längst nicht weiter entwickelt, ich hab das sofort wieder rausgehauen, als ich das gemkerkt hatte.
    Meine Freundin findet es aber gut und verwendet es sporadisch in Berlin. Da fahr ich aber noch lieber schwarz, als dass ich mich mit irgendwelchen halbgaren Apps rumärgere 😉

  2. Ich nutze diese App sehr gerne. Ich muss mich nicht durch die Tarif Dschungel der Öpnv schlagen. Sehr geschickt, dabei gerade auch für wenig Fahrer oder die oft in anderen Städten unterwegs sind. Funktioniert auch gut beim Umstieg von Bahn zu Einem regional Verbund. Wenn noch mehr Tarifverbünde mit machen würden… Die Bahn sollte die App einfach verbessern statt einstellen

  3. Die App war an sich gut. Was mich letztlich in Berlin wieder davon angebracht hat war der Umstand, dass leider keine Einzeltage zu einem Monatsticket zusammengefasst werden, wenn man dessen Preis überschreitet. Damit fährt man dann halt doch mit der 4-Fahrten-Karte in Berlin günstiger, wenn man häufiger mal unterwegs ist.

  4. Ich liebe es, gerade als wenig Öpnv nutzen….schade

  5. Abgesehen davon, dass der Text zum Schluss ein wenig redundant ist (HVV), stimmt die Aussage auch nicht, dass es teuer werden kann, falls der Kunde das Auschecken vergisst. Ist mir mal passiert: Bin in Istanbul gelandet und ups … Ein Anruf bei der Hotline – und ich war ausgecheckt und es entstanden auch keine zusätzlichen Kosten. – Ich hatte jedoch auch Mails, die mir vorwarfen, Züge mit T&T benutzt zu haben, die ich eigentlich nicht hätte benutzen dürfen. Im Wiederholungsfalle wurde mir die Kündigung des Dienstes angedroht. Das war aber zu Beginn der Zeit, als das Ganze noch ein echter LBS war. – Das Problem war, dass der VRR und VRS nicht mitgemacht haben. Dann wäre T&T ein großer Erfolg geworden. Handyticket ist der größte Murks des Jahrhunderts, zumindest beim Billing. Daher kaufe ich dann eben wieder Tickets am Automaten. Ist auch einfacher fürs Finanzamt.

  6. Kaiser Axel says:

    Gerade für die Strecken Offenbach – > Worms und Ulm -> Biberach mit Quixxit, Bahn App, RMV App, RNV App und auf bahn.de gecheckt. Geht nicht, Ticket nicht buchbar, keine Preisauskunft im Nahverkehr zwischen verschiedenen Verkehrsverbünden.

    Touch & Travel hat da eine riesige Lücke gefüllt, zumal man sich bei Beginn der Reise nicht für eine bestimmte Route entscheiden musste, man also flexibel auf das Bahn-Chaos reagieren konnte.

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