Bosch Smart Home: Raumthermostat II ausprobiert

Bosch hat im August des letzten Jahres ein neues Raumthermostat vorgestellt, das keine besonderen Namen erhalten, sondern lediglich den Namenszusatz „II“ bekommen hat. Die neue Version hat man in puncto Design etwas moderner gestaltet. Ich habe selbst den Großteil meines Smart Home mit der Bosch-Lösung aufgesetzt und daher seit ein paar Wochen auch das neue Raumthermostat in der Benutzung.

Zu erwähnen ist, dass es von der zweiten Version auch eine 230-V-Variante gibt, die mit der bestehenden Fußbodenheizung oder anderen Wärmequellen gekoppelt werden kann. Ich habe jedoch die batteriebetriebene Variante im Einsatz. Im Paket selbst liegen das Thermostat, ein paar Batterien, ein Standfuß und eine Platte für die Wandmontage inklusive Klebepads.

Das Design der neuen Version ist nicht mehr kantig und die Anzeige ist deutlich gewachsen. Während man in der alten Variante auf ein LC-Display setzt, das den Modus, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit anzeigt, verbaut Bosch nun ein großes LED-Matrix-Display mit einem LED-Streifen darunter.

Das Display ist sehr leuchtstark, hat eine ordentliche Größe und kann auch noch aus der Ferne gut abgelesen werden. Das erste Modell des Raumthermostats zeigt kontinuierlich die Informationen an, beim Raumthermostat II ist das nicht mehr der Fall. Das Display geht nur an, wenn man es mit einem Fenstersensor koppelt und dort eine Aktion (Öffnen oder Schließen) erkannt wird oder man den Button unter der Anzeige betätigt. Eben jener dient nicht nur zum Umstellen des Modus (Zeitbasierte Einstellung, manueller Wert, Aus), er lässt sich auch drehen und zur Temperatureinstellung verwenden.

Eingerichtet ist das Thermostat zügig. Wer den Set-up-Prozess von Bosch kennt, der wird hier nichts anderes vorfinden. Ihr öffnet die Bosch-Smart-Home-App und legt ein neues Gerät an. Dort wählt ihr den Typ Raumthermostat. Folglich möchte die App, dass ihr den QR-Code am Gerät zum Koppeln scannt. Ist das getan, legt ihr die Batterien ein und das Thermostat wird erkannt. Jetzt könnt ihr den Raum festlegen. Mit dieser Festlegung wird das Raumthermostat automatisch mit allen Heizkörperthermostaten und Fenstersensoren im Raum bekannt gemacht. Das heißt, dass ihr nun mit dem Gerät ab sofort alle im Raum befindlichen Heizkörperthermostate steuern könnt.

Aber Obacht, solltet ihr die ersten Heizkörperthermostate besitzen, dann macht euch die App direkt darauf aufmerksam, dass ihr die neue Version benötigt. Die alten sind laut App nicht komplett kompatibel. Die Steuerung und Temperaturanzeige funktionierten aber auch mit dem alten Modell. Die Wandmontage ist schnell über die Klebepads erledigt. Es können aber auch Schrauben verwendet werden.

Durch die automatische Kopplung mit den Fenstersensoren könnt ihr auch direkt das „nachhaltige Lüften“ von Bosch nutzen. Das ist nichts anderes als eine Funktion, die es möglich macht, dass bei geöffnetem Fenster automatisch alle Heizkörperthermostate geschlossen werden. Beim Öffnen des Fensters zeigt das Thermostat kurz die Anzeige an, der LED-Streifen leuchtet blau (es wird ja gelüftet) und ein kleines Fenster-Icon leuchtet auf. Wenn ihr das Fenster schließt, leuchtet der Streifen rot (es wird wieder geheizt) und das Fenster verschwindet.

Ich habe während der Benutzung die Genauigkeit der angezeigten Temperatur- und Feuchtigkeitswerte überprüft und mit einem Eve-Sensor verglichen, der mittig im Raum stand. Da das Thermostat direkt an der Wand hängt, ist es dort etwas kälter als im Raum selbst und auch die Feuchtigkeit zeigt es in meinem Altbau etwas höher an. Die Temperaturabweichung kann man in der App aber einstellen oder einfach den Standfuß verwenden und das Thermostat auf einen Schrank oder an eine andere Position stellen.

Solltet ihr mal Feuchtigkeitswerte über 70 Prozent im Raum haben, was zu hoch ist, blinkt der LED-Streifen im Display blau und signalisiert euch, dass ihr das Fenster öffnen und die Feuchtigkeit nach draußen entlassen solltet. Ist der Feuchtigkeitswert unter 30 Prozent, blinkt der Streifen gelb. Lüften oder ein Befeuchter könnten hier Abhilfe schaffen.

Idee: Ihr könntet einen Luftbe- oder Entfeuchter auch mit einer schaltbaren Steckdose von Bosch ausstatten und direkt in der App eine Automation bauen, die das Gerät bei Über- oder Unterschreiten der Grenzwerte automatisch anschaltet. Das Bosch Smart Home kann auch mit dem Home Assistant verknüpft werden. Hier nutze ich die Custom-Komponente aus HACS, da diese schneller gepflegt wird. Das Raumthermostat II ist zum Beispiel erst kürzlich dazugekommen. Auch im Home Assistant könnt ihr damit dann Automationen über die native Oberfläche oder NodeRed anlegen.

Meiner Meinung nach hat Bosch mit dem neuen Raumthermostat einiges richtig gemacht. Ich würde mir wünschen, dass es auch einen Modus gäbe, der die Temperatur immer anzeigt (bspw. über ein gedimmtes Display) oder jede Viertelstunde für 1 Minute. Ansonsten kann man wenig kritisieren. Besitzer eines Bosch Smart Home werden damit sicher keinen Fehler machen.

Es gibt in dem System ohnehin keine Alternative, der Preis von 75 Euro ist meiner Meinung nach kein Pappenstiel. Koppelt man die Bosch-Komponenten mit Home Assistant oder einer anderen Lösung, dann bekommt man für weniger Geld auch das Sonoff NSPanel mit Farbdisplay, Lichtschalter und mehr Flexibilität. Auch wenn man dann eben noch mit Firmware herumprobieren muss.

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  • Präzise Wärmeregulierung: Steuert smarte Heizkörperthermostate im Raum, sodass Wunschtemperatur am Ort des Raumthermostats erreicht wird
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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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8 Kommentare

  1. Colin Schnaidt says:

    Hallo, danke für den Beitrag, was genau funktioniert nicht mit den alten Thermostaten ?
    bzw was können die neuen „mehr“ in Verbindung mit dem neuen Raumthermostat?

  2. Martin Fischer says:

    Lieber das Owon PCT513

  3. Ich habe von der 230V drei Stück von der alten Version, werde auch jetzt mal die neue Version ausprobieren. Die 230V-Version ist aber noch teurer mit 120 Euro :/

    Bei Bosch ärgert mich aber der Umstieg von ihrem alte proprietären Funkprotokoll auf Zigbee. Soweit okay, aber der Controller II unterstützt nur Zigbee. Wenn ich in ein paar Jahren gezwungen bin zB den Controller zu tauschen, kann ich bei mir fast allen Geräte wegwerfen, weil ich alleine 13 Rollladenschalter der Version I habe.

    • Angeblich wird es da etwas geben für den neuen Controller. ich bin in der gleichen Lage wie du. 230er Thermostate und Rolladenschalter der ersten Generation.

      • wie muss ich jetzt alle neu holen wenn ich bei matter mit Bosch einsteigen will, ich habe 2021 alles hier auf Bosch realisiert weil die sagen wir sind in der matter Allianz und machen das mit, da hat niemand gesagt das man neue Hardware braucht…

        Maximal halt eventuell einen neuen Umsetzer, meinet wegen eine neue Basis….

        So eine Scheil….

  4. Der große Vorteil der alten Steuerung war, dass man es gut in vorhandene Schalterserien integrieren konnte. Das neue Teil ist da einfach Murks.

    • Genau das ist auch mein großer Kritikpunkt. Dazu noch der gestiegene Preis und die fehlende dauerhafte Anzeige der aktuellen Raumthemperatur.

  5. Martin Ganz says:

    das Teil wird in der Community zerissen. mit deiner Meinung stehst du ziemlich alleine da. größter Kritikpunkt ist die Software dahinter, auf Platz zwei folgt der Formfaktor.

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