Börsengang von ARM: Nvidia möchte wohl als Großinvestor einsteigen

Nvidias Versuch ARM zu übernehmen wurde am Ende aufgrund des Widerstands der internationalen Kartellbehörden aufgegeben. Doch jetzt wittert Team Grün offenbar eine weitere Chance, Einfluss auf den britischen Chipentwickler auszuüben. Da der Börsengang von ARM vorbereitet wird, möchte Nvidia laut Berichten der Financial Times gerne als Groß- bzw. sogenannter Ankerinvestor einsteigen.

Aktuell ist noch Softbank aus Japan der Eigentümer von ARM. Doch noch 2023 will man den britischen Entwickler von Chip-Designs an die Börse schicken. Aktuell gehen Analysten davon aus, dass der Börsengang im September 2023 erfolgen könnte. Gespräche mit großen Unternehmen, die Interesse an einem Einstieg haben, sollen auf Hochtouren laufen – unter anderem eben auch mit Nvidia.

ARM übt in der Industrie erheblichen Einfluss aus. Denn auch wenn der gemeine Privatkunde mit dem Unternehmen nicht direkt in Berührung kommt, nutzen Partner wie Apple, MediaTek, Qualcomm und mehr die Chip-Designs als Grundlage für ihre Prozessoren. So basieren so gut wie alle in Smartphone verbauten SoCs auf Designs von ARM. Auch für das Apple Silicon bzw. die M-Serien von Prozessoren gilt dies natürlich.

Anno dazumal wollte Nvidia jedenfalls 40 Mrd. US-Dollar für ARM zahlen. An dieser Bewertung des Unternehmenswertes hält man da offenbar auch fest. Deswegen ist aber offen, ob es zu einer Einigung kommt. Softbank vertritt wohl mittlerweile die Ansicht, dass ARM an der Börse 80 Mrd. US-Dollar wert sein könnte. Insofern ist fraglich, ob ARM bzw. Softbank und Nvidia da am Ende tatsächlich für eine Investition zusammenfinden können.

Dazu kommt eine weitere Hürde: Auch solche großen Beteiligungen müssen von den zuständigen Wettbewerbsbehörden, in den USA etwa der Federal Trade Commission (FTC) erst einmal genehmigt werden. Hier ist wohl ein sehr skeptischer Blick zu erwarten – wie schon damals beim letzten Endes ja gescheiterten Übernahmeabkommen.

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3 Kommentare

  1. Thomas B. says:

    ARM sollte nicht an die Börse gehen, stattdessen sollte es eine Co-op werden wo alle Lizenznehmer als gleichberechtigte Mitglieder einsteigen. Aber leider gehört ARM einer Investment-Gesellschaft, da wird so eine Lösung gar nicht diskutiert.

  2. Faszinierend ist die Geschichte von ARM. Der Entwickler hat den Chip so energieeffizient geplant, dass ihm erst später aufgefallen ist, dass er die Spannungsversorgung für die CPU nicht angeschlossen hat und der Chip trotzdem über die Bus-Signale ausreichend Strom für einen normalen Betrieb hatte.
    Bei x86 denkunmöglich. 🙂

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