Auf hohem Niveau: Beschwerden zum Rufnummernmissbrauch

Im Jahr 2023 erhielt die Bundesnetzagentur laut eigener Aussagen 143.061 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs, was im Vergleich zu den 150.387 Beschwerden im Jahr 2022 immer noch ein sehr hohes Niveau darstellt. „Unsere oberste Priorität ist der Schutz der Verbraucher. Wir gehen entschlossen gegen Missbrauch vor“, erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Fast 10.000 deaktivierte Telefonnummern bestätigen diesen Einsatz.“

Die Verfolgung von Missbrauchsfällen bleibt vielfältig und umfasst eine breite Palette von Themen. Verbraucher äußern Beschwerden über ungewollte Werbefaxe, belästigende Anrufe, kostenintensive Warteschleifen, trügerische Pop-Up-Fehlermeldungen, betrügerische Hotlines sowie Rufnummernmanipulationen.

Enkeltrick führend

Im Jahr 2023 lag der primäre Fokus der Beschwerden auf ungewollten SMS- und Messenger-Nachrichten. Dieser Bereich wurde insbesondere von sogenannten „Enkeltrick-Szenarien“ geprägt. In diesem Kontext wurden alleine 6.500 Rufnummern deaktiviert.

Der „Enkeltrick“ bezeichnet Betrugsfälle, bei denen Opfer von angeblich nahestehenden Personen, meist Kindern oder Enkeln, kontaktiert werden. Der Anrufer schildert eine dringende Notsituation, die nur durch eine sofortige Überweisung gelöst werden kann, obwohl in Wirklichkeit keine solche Situation besteht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. „Unsere oberste Priorität ist der Schutz der Verbraucher. Wir gehen entschlossen gegen Missbrauch vor“

    Deshalb auch kommt keiner auf die Idee Verträge schriftlich oder per E-mail bestätigen zu müssen.
    ha ha ha ………

  2. Vorhin Anruf von einer Handynummer auf einer Nebennummer, Fritzbox meldet das nur, da klingelt kein Telefon bei der Nebenstelle.
    Google bemüht. Nummer nicht auffällig, aber 110x abgefragt. Hmmm.

  3. Die Aktivitäten der BNetzA gegen den Rufnummernmissbrauch scheinen einen gewissen Erfolg zu haben. Bei mir sind in diesem Jahr noch keine unerwünschten Anrufe von irgendwelchen Abzockern eingegangen. Nervig waren im letzten Jahr bis kurz vor Weihnachten die Anrufversuche eines Meinungsforschungsinstituts. Die Nummer hatte ich auf der Sperrliste bzw. die Anrufe an „Frank geht ran“ (https://digitalcourage.de/frank-geht-ran) weitergeleitet. Die Ansage von Frank war den Anrufenden aber ziemlich schnuppe. Sie haben es immer und immer wieder, zu allen möglichen Uhrzeiten versucht.

    • Kann ich bestätigen. Meine Mutter hatte jahrelang täglich solche Anrufe aber seit einiger Zeit hat sich das laut ihrer Angabe wohl auf einen Anruf alle paar Wochen reduziert.

  4. Und dennoch kann man sich bei den meisten Mobilfunkanbietern immer noch ohne 2FA, sei es per Authenticator, SMS oder Email als Fallback bei verlorener SIM, einloggen.

    Somit lassen sich SIM-Karten kapern, zB durch Bestellungen von eSIM usw…

    Und das im Jahr 2024

    • Eine Zeit lang hatte O2 den SMS-code als einzig möglichen zweiten Faktor eingeführt. Das System ist denen um die Ohren geflogen, der Support kam gar nicht mehr hinterher. Am Ende wurde es wieder abgeschafft, da der Support unwirtschaftlich teuer war.
      Ich kam seinerzeit auch nicht mehr in das Kundenkonto meiner Sim-Karte im WLAN-Router rein, weil dort die SMS nicht angezeigt wurden, warum auch immer. Fallback gab’s keinen.

    • Ich finde es eine Frechheit, dass sich die Provider da einen Dreck drum scheren. Eine 2FA verpflichtend zu machen ist das Eine. Aber nicht mal die Option anzubieten, finde ich ne harte Nummer. Bei Telefonnummern handelt es sich um ein identitätskritisches Attribut, auf einem ähnlichen Niveau wie Anschriften, Domains, Social-Media-Accounts. Ein Kapern kann existenzbedrohend sein!

    • Den Aufwand, eine SIM-Karte zu kapern, nur um Call-ID-Spoofing zu betreiben, werden diese kriminellen Subjekte eher nicht auf sich nehmen. Der Aufwand den Call-ID-Spoofern habhaft zu werden dürfte relativ groß sein. Oft passiert das ja auch aus dem Ausland. Die BNetzA ist da auf die Hilfe der Netzbetreiber und der Justiz angewiesen.

  5. Ich kann bei meinem VOIP Provider jede gewünschte Nummer eintragen die angezeigt werden soll. Keine Ahnung ob das normal ist, aber ich habe schon mal meinen Nachbarn verblüfft und ihn unter seiner Nummer angerufen um ihm zu demonstrieren wie einfach das ist.

    • Das ist die angezeigte Nummer (im SIP der Wert im „FROM:“-Feld).
      Die „eigentliche“ Telefonnummer, die u.a. auch für Abrechnungszwecke genutzt wird, steht im Feld PAI.
      Nach geltender Regelung müßte dein Provider an der Netzgrenze eine Prüfung machen, ob du die FROM-Nummer entsprechend ändern darfst. Das darfst du aber nur nach engen Regeln, z.B. Nebenstellenanzeige etc.
      So, wie du es beschreibst, verstößt dein Provider gegen die geltenden Regeln.

      • Peter Brülls says:

        Ich habe nicht so viel Ärger mit Span.

        ist PAI dann die nummer, die die Fritzbox in Klammern anzeigt, also sowas wie

        0454123499 (045412340)

      • Kein Problem. Ist ein Klassiker. Das passiert jedes Mal, wenn du eine Nummer zurückrufst und es kommt „diese Nummer ist uns nicht bekannt“. Kann man eigentlich bei fast jedem VoIP-Anbieter so machen.

  6. Ab dem 1.12.2022 sind Telekommunikationsanbieter in Deutschland nach § 120 Abs. 4 TKG verpflichtet, bei Verbindungen aus dem Ausland, die als Rufnummer des Anrufers eine deutsche Rufnummer beinhalten, die Rufnummer zu unterdrücken.
    Danke, damit hat man es den Spammern noch leichter gemacht als nötig. Wie soll man eine Nummer melden oder blockieren die nicht angezeigt wird? Einfach alle unterdrückten zu sperren ist keine Lösung.
    Dazu noch die aufgesetzten Nummern die nicht existieren. Das so etwas überhaupt möglich ist und nicht direkt vom Betreiber blockiert wird ist ein großes Problem.

  7. Das habe ich seit Jahren. 150000
    Empfinde ich als viel zu wenig. Alleine in meiner Familie haben alle Nummer einmal im Monat so einen Anruf. Meine Tochter hat mir mehrfach ihre neue Nummer geschickt, das Problem daran, ich habe keine Tochter. Das der Enkel Trick immer noch funktioniert macht wütend. Wie unvermögend sind die deutschen eigentlich? Sind die wirklich so du**? Alleine dass das überhaupt funktioniert motiviert solche Täter.

    • Wenn es nichts kostet die neue Nummer an dich zu schicken, dann ist egal ob 1 oder 1000 Deutsche so dumm sind.

    • >>Wie unvermögend sind die deutschen eigentlich? Sind die wirklich so du**?

      Mit Unvermögen oder Dummheit hat das eher weniger zu tun. Die Zielgruppe, meist ältere Menschen, werden durch die Nachrichten oder Anrufe gewollt in eine emotionale Ausnahmesituation gebracht. Alle Warnungen geraten in Vergessenheit und schon sind die Betroffenen drauf reingefallen und werden im schlimmsten Fall um Hab und Gut gebracht. Die Verfolgung solcher Straftaten gestaltet sich schwierig.

    • Hihi, die berühmte Nachricht „Mama/Papa, ich habe eine neue Nummer. Schicke mir eine WhatsApp.“
      Als vor ca. 1 1/2 Jahren so eine Nachricht das erste Mal kam, wäre ich fast rein gefallen, weil ich an einen Zahlendreher geglaubt hatte (mein Bruder hat eine fast identische Nummer und 2 Töchter). Ein Anruf bei ihm hat das Problem gelöst. Die übrigen, etwa 20 Nachrichten dieser Art werden gleich geblockt.
      Festnetz-Anrufe werden mit Rückwärtssuche und Tellows abgeglichen und dann auch geblockt. Da ich selten zu Hause bin, können Anrufer auf den AB quatschen, machen die üblichen Meinungsforscher und Spammer nur nie.

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