Amazon: Angeblich Gebühr für Händler, die selbst versenden

Gemäß den Berichten von Bloomberg und CNBC plant Amazon USA in naher Zukunft, eine zusätzliche Gebühr von Verkäufern zu verlangen, die nicht den Fulfillment-Service (Fulfillment by Amazon (FBA)) des Unternehmens nutzen. Laut den eingesehenen Dokumenten wird Amazon für jedes Produkt, das von den Händlern (im Seller Fulfilled Prime (SFPP)) selbst versandt wird, eine Gebühr erheben.

Im Gegensatz zu Fulfillment by Amazon (FBA) ermöglicht das SFP-Programm Drittanbietern den Verkauf von Prime-Produkten direkt aus ihren eigenen Lagerstätten. Hierzulande heißt es „Prime durch Verkäufer„. Das bedeutet aber auch, dass die Verkäufer die Prime-Standards für die ein- bis zweitägige Lieferung einhalten müssen, so CNBC.

Diese neue Gebühr stellt eine Änderung in der Gebührenstruktur von Amazon dar. Bisher konnten Verkäufer, die ihre eigenen Versandmethoden verwendet haben, diese zusätzlichen Kosten umgehen. Mit der Einführung dieser Gebühr werden jedoch auch diese Verkäufer zur Kasse gebeten.

Die genauen Details und der genaue Betrag der Gebühr wurden noch nicht offiziell bekannt gegeben (angeblich 2 % ab Oktober). Es wird jedoch erwartet, dass diese zusätzliche Gebühr die Verkäufer dazu ermutigt, den Fulfillment-Service von Amazon zu nutzen. Der Fulfillment-Service bietet den Verkäufern die Möglichkeit, ihre Produkte in den Lagerhäusern von Amazon zu lagern, zu verpacken und zu versenden. Dies ermöglicht eine schnellere Lieferung und eine bessere Kundenbetreuung.

Amazon hat diese Änderung bisher nicht offiziell bestätigt, aber die Berichte von Bloomberg und CNBC deuten darauf hin, dass diese Gebühr in naher Zukunft eingeführt werden könnte. Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderung die Verkäufer auf der Plattform von Amazon beeinflussen wird und ob sie zu einer verstärkten Nutzung des Fulfillment-Services führen wird.

Der Marktplatz von Amazon würde sicherlich mit diesem Schritt Kartellbehörden aus der Welt anlocken, denn einige glauben, dass das Unternehmen seine Macht nutzt, um die Händler zu drücken, die auf seiner Plattform verkaufen.

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8 Kommentare

  1. Aha, eine Gebühr dafür zahlen, dass ich KEINEN Full-Service nutze! Die entsprechenden Verkäufer zahlen also bisher einfach zu wenig an Amazon?
    Schön die Händler dazu bringen, die eigene Logistik zu reduzieren und damit später die Abhängigkeit von Amazon zu erhöht. Gleichzeitig kann der eigene Lager- und Lieferdienst noch besser ausgelastet werden?

    • Überraschung? Sieht man doch schon seit Jahren in der sog. Cloud. Die Kunden machen sich von Anbietern abhängig und dann sind sie eingeschlossen.
      Früher oder später (sofern diese Organe überhaupt noch funktionieren), wird es zu einer Aufspaltung kommen und Amazon-Lager wird ein eigenes Unternehmen. Ebenso Amazon Cloud Services. Leider haben in den letzten Jahrzehnten die Wettbewerbsbehörden weltweit ihre Zähne verloren.

  2. Bartenwetzer says:

    All die kleinen Versender z. B. online Buchhändler die von jedem Artikel nur minimal Mengennhaben, vor Ort lagern und direkt versenden sollen langsamer sein ?

    Einfachnnur wieder Energieverbrauch und Transporte ohne Rücksicht.
    Wer tritt der Firma mal so richtig in den berühmten H…… ?

    Auf alle Fälle ist die Lieferung durch den Amazon Lieferservice bisher eher durch mangelhafte Auslieferung am Ziel, falsche oder unvollständige Angaben wer es erhalten hat erkennbar.

    Bis hin zum Fakt, das angeblich an mich zugestellt wurde ( persönlich an den Empfänger übergeben ) obwohl ich zu dieser Zeit für eine Woche nicht an meinem Wohnort anwesend war.

    • Klar, sind kleine Versender z. B. online Buchhändler, die von jedem Artikel nur minimal Mengen haben, vor Ort lagern und direkt versenden, langsamer.
      Weil ihre Waren z.B. Bücher mit der Post durch die ganze Republik verschickt werden, während Amazon im ganzen Land verteilt mehrere Lager hat und aus den nächsten Lager selbst die Ware fährt.
      Durch die kürzeren Wege wird auch der Energieverbrauch bei Amazon niedriger sein.

  3. Enshittification: https://pluralistic.net/2023/01/21/potemkin-ai/#hey-guys
    „first, they are good to their users; then they abuse their users to make things better for their business customers; finally, they abuse those business customers to claw back all the value for themselves. Then, they die.“

  4. ich würde mir mal wünschen, dass Amazon lieber EIN Paket schickt, statt jede Scheisse in ein Extra Paket, nur weil es verschiedene Händler sind. Manchmal passiert das aber auch schon wenn es alles Artikel mit Prime sind….

  5. Das kann man auf zwei Arten rechnen.

    Entweder, wie im Artikel beschrieben, wird eine Gebühr für selbst verschickte Pakete erhoben bzw. falls es diese schon gibt angehoben.

    Oder aber es wird grundsätzlich die Gebühr für die Plattformnutzung angehoben, im Gegenzug aber die Gebühr für Fulfillment-Services reduziert.

    Finanziell kommt bei beiden Denkweisen das gleiche raus.

    Das eine ist ein Aufreger, weil der böse Quasi-Monopolist durch geschickte Ausnutzung seiner Marktmacht sein Vendor-Lock-In fördert.
    Das eine ist einfach Inflation, kann man nix machen.

    Kurzfristig und heute ist natürlich super dass alles über Amazon kommt. Der Bestellprozess ist einfach, die Lieferung schnell. Nie muss ich einem Paket nachlaufen. Und wenn sich ein Artikel mal als doch nicht so gut herausstellt hat Amazon selbst den Daumen drauf, dass ich den Schrott wieder los werde und mein Geld zurück kriege. Für mein heutiges Ich ist die Amazon-Marktmacht sehr gut.

    Langfristig wird uns das aber noch gewaltig ins Knie schießen. Der regionale Einzelhandel kann ein Lied davon singen und Onlineshops außerhalb von Amazon werden auch immer weniger. Plötzlich konkurriert das qualifizierte Fachpersonal mit dem Kistenschieber-Billiglöhnern in der finanziellen Abwärtsspirale, die Reallöhne im Handel sinken und für mich als Kunden bröckelt langsam die Qualität weg. Am Ende kann der Monopolist die Preise anheben ohne bessere Löhne zu zahlen, und mehr Qualität muss er auch nicht mehr liefern. Alle verlieren. Außer Jeff, der kauft sich ne noch größere Yacht.

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