Passwort vergessen? Einfach auslesen!
Eine der häufigsten Anfragen, die hier so einschlagen, drehen sich um das Auslesen verloren gegangener Passwörter. Kein Witz, ich kenne Unmengen von Leuten, denen wurde vor Jahren der Rechner mal eingerichtet und Passwörter wurden keine notiert oder sonst wie abgelegt. Dann steht man unter Umständen ziemlich doof da. Deswegen hier einmal die ultimative Auflistung an kostenlosen Tools um verloren gegangene Passwörter oder Seriennummern noch zurück zu bekommen.
Windows oder Office Seriennummer vergessen / verloren:
ProduKey: zeigt euch die Seriennummer von Windows ( auch Windows 7) und Microsoft Office ( Office 2003, Office 2007 und Office 2010) an. Wer also die Seriennummer oder den Lizenzaufkleber verbummelt hat, der kann mit ProduKey noch einmal an die Daten kommen.
E-Mail Passwörter verloren / vergessen:
MailPassView: zeigt euch die Passwörter an, die in eurem E-Mail-Programm gespeichert sind. Unterstützung für folgende Programme und Anwendungen: Outlook, Outlook Express, Windows Mail, Windows Live Mail, IncrediMail, Eudora, Netscape, Thunderbird, Hotmail / MSN und Google Mail. Zeigt nicht nur Passwörter an, sondern gegebenenfalls die Server-Einstellungen.
Passwörter für Webseiten vergessen:
IE PassView: wie der Name schon verlauten lässt, kann man mit IE PassView Passwörter auslesen / anzeigen, die ihr im Internet Explorer gespeichert habt. Unterstützt Internet Explorer in Version 4 bis 8.
Passwörter für Instant Messenger vergessen:
MessenView: Zeigt Passwörter für folgende Dienste an: MSN, ICQ, Jabber, AIM & Co. Eben jene, die ihr in euren Messengern nutzt. Unterstützte Clients: MSN Messenger, Windows Live Messenger, Yahoo Messenger, Google Talk, alle gängigen ICQ-Versionen, AOL Messenger (AIM), Trillian, Trillian Astra, Miranda, Pidgin und Digsby.
Einwahldaten für Internetverbindung / VPN vergessen:
Dialupass: Zeigt euch die Benutzernamen und Passwörter für vorhandene VPN-Verbindungen oder Interneteinwahl an.
Netzwerk-Passwörter verlegt / vergessen:
Network Password Recovery: Zeigt euch die Benutzernamen und Passwörter eures Netzwerkes an, die auf eurem Rechner hinterlegt sind.
Firefox Passwörter auslesen und / oder speichern:
PasswordFox: Zeigt Passwörter aus eurem Firefox Passwort-Manager an. Diese könntet ihr zwar direkt aus Firefox heraus exportieren, PasswordFox zeigt allerdings die Passwörter aller bestehenden Firefox-Profile an.
Unterstützt auch Portable Firefox, einfach über Advanced Options das Benutzerprofil von Hand auswählen. Im Übrigen kann auch man eine Kombination aus Firefox und KeePass nutzen.
Google Chrome Passwörter auslesen:
ChromePass: Zeigt euch eure in Google Chrome gespeicherten Passwörter an. Unterstützt auch Portable Google Chrome, einfach über Advanced Options das Benutzerprofil von Hand auswählen.
Opera Passwörter auslesen:
OperaPassView: Zeigt auch alle Benutzernamen und Passwörter an, die ihr für irgendwelche Webseiten in eurem Opera-Browser gespeichert habt.
WLAN-Key auslesen:
WirelessKeyView: Zeigt Passwörter an, die ihr zum Einloggen in euer WLAN benötigt.
Nir Sofer hat noch jede Menge andere Passwort-Tools im Angebot, die es alle auch für 64Bit-Systeme gibt. Für die meisten Tools steht auch eine deutsche Übersetzung zur Verfügung. Alle genannten Tools benötigen keine Installation, sie sind auch portabel nutzbar.
Faustregel: man kann nie genug solcher Tools haben. Am besten gar nicht alles einzeln herunter laden, sondern gleich das komplette Paket nehmen. Lest euch mal den Beitrag zu den WSCC Admin Tools durch.
Passwörter sollte man nicht nur einem Programm anvertrauen und hoffen, dass immer alles gut geht. Zur Sicherheit sollte man seine Passwörter zusätzlich verwalten. Kostenlose Programme wie KeePass und KeepassX eignen sich dafür besonders gut.
Zu guter Letzt: „ich habe mein Windows 7 Passwort vergessen, was ist zu tun?“ Während man unter Windows XP einfach per F8 in den abgesicherten Modus booten konnte und sich mit dem immer vorhandenen, Passwort-losen Administrator-Account einloggen konnte, ist das unter Windows 7 nicht mehr ganz sooooo einfach.
Deshalb hatte ich vor einiger Zeit einen Beitrag geschrieben: Windows 7: das Passwort knacken.
Mit dem verlinkten Beitrag und dem kostenlosen Programm, dem Offline NT Password & Registry Editor (ntpasswd) dürfte es für euch kein Problem mehr sein, das verloren gegangene Windows 7 Passwort zu umgehen und ein neues zu setzen.
Als weitere Alternative (die in meinen Tests aber nicht funktionierte), solltet ihr KON-BOOT kennen (funktioniert für Windows XP, Windows Vista und auch Windows 7). Mit dieser Boot-CD setzt ihr kein neues Passwort, sondern umgeht das aktuell gesetzte.
Großes ABER: das Projekt KON-BOOT wird nicht mehr kostenlose weiter entwickelt. Ihr bekommt zwar KON-BOOT auf den Seiten kostenlos, aber eben die alten Versionen. Neue, weiter entwickelte Versionen gibt es nur gegen Kohle.
Und eben jene Kohle sollte man meiner Meinung nach nicht für das Knacken eines Passwortes ausgeben, dafür gibt es kostenlose Tools in Hülle und Fülle.
MAC OS X Passwort vergessen: dort ist es noch einfacher: Boot-DVD einlegen, mit gedrückter c-Taste die DVD booten und das Passwort wiederherstellen. Dazu gibt es im Installer den Punkt „Reset Passwort“.
Einfach den betreffenden Account auswählen, neues Passwort vergeben: fertig.
Weitere Alternativen:
Sollte alles nicht helfen, so kann man auch für alle Systeme die Ophcrack Live CD nutzen. Auch das Trinity Rescue Kit ist einen Blick wert.
Stammen fast alle Tools zufällig vom selben Hersteller? Die sehen alle ja fast identisch aus =D
hi cashy,
interessante Tool-Liste. Auch wenn das ein oder andere Passwort wohl für immer verloren sein wird 😀
Es wird zudem wohl nach über 10 Jahren Internet auch einige User geben, die langsam ein Tool benötigen, um herauszufinden, wo sie sich überall angemeldet haben. Hast du sowas auch schon gefunden?
viele grüße,
privymail
klar die meisten sind von Nirsoft http://www.nirsoft.net die haben allerhand nützliches
Sind alle von Nir Soft. Sieht man auf den Screenshots. Solche Tools können ganz praktisch sein. Trotz allem hab ich die relevanten Kennwörter auch in KeePass gespeichert.
Klar, einfach mal alles in KeePass eintragen, dann gibt es solche Probleme nicht 🙂
Ich habe kein (bisher) kein einziges Passwort auf dem Rechner oder USB-Stick gespeichert, da ich in dieser Hinsicht (noch) etwas altmodisch bin und alle Passwörter auf kleinen Karteikarten notiert habe. Der Karteikasten landet bei längerer Abwesenheit im Tresor. Angesichts des Beitrags von Caschy überlege ich mir, meine Verwaltung etwas „moderner“ zu gestalten und auf Keypass umzustellen. Wie macht ihr das, Keypass auf dem Rechner und/oder USB-Stick und wo landet die Sicherung der Datenbank, falls mal der Fall eintritt, nicht darauf zugreifen zu können?
Zumindest für Windows habe ich schon diverse Programme ausprobiert und die haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie lesen zwar den Wert aus der Registry aus aber das scheint ein kompilierter Wert zu sein, der nicht der Registrierungsnummer auf dem Aufkleber entspricht.
Sollte das bei diesem Programm anders sein, haben sie ja echt mal was geschafft 🙂
Also manchmal verstehe ich nicht warum Nir Sofer lauter einzelne Programme für etwas schreibt was man viel sinnvoller in eine Programm zusammenfassen könnte. „PassView“ und gut wärs …
Ganz cool ist auch PantsOff! 🙂
http://www.scendix.de/pantsoff
Das ist ja mal eine umfangreiche Liste. Danke caschy, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.
Anstatt ProduKey empfehle ich JellyBean Keyfinder (http://www.magicaljellybean.com/keyfinder/), da ProduKey von vielen Virenscannern gar nicht auf die Platte gelassen wird (und wenn man keine Admin Rechte hat um den Scanner auszuschalten isses Essig mit dem Auslesen von Keys)
@Mac
wenn ein USB_Stick vorhanden dann reicht eigentlich KeePaas-Portable und eine Verk. von der Datenb. auf dein Desktop… Dann nur noch zuordnen, also „..öffnen mit“. Fertig!!
zu mac os:
das geht? wusste ich gar nicht. das is ja unglaublich.. und was ist, wenn man filevault verwendet? ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber die wurden doch mit dem userkennwort verschlüsselt, oder nicht?
coole sammlung, danke.
auch wenn einige bei mir nicht das gewünschte ergebnis bringen, also die PW anzeigen..
@Björn: Ok, Danke für deine Antwort, ich werde mir Keepass mal runterladen und loslegen. 🙂
Ausser Pantsoff für Passwörter benutze ich LicenseCrawler für Lizenzen.
Warum soll ich überhaupt Passwörter nutzen wenn es doch für jeden Schei* ein entsprechendes Programm gibt, um das entsprechende Kennwort rauszufinden. 🙁
Bzw. Warum sind in den verschiedenen Programme IE/Opera etc. überhaupt so tolle Luxusfunktionen zum Merken von Passörtern eingearbeitet, wenn sie so leicht auszulesen sind. Es geht doch nichts über ein gutes Gehirn, wo man sich alle Passwörter merkt und dann jeweils von Hand eingibt, wenn es verlangt wird.
Ist das aus sicherheitstechnischer Sicht nicht alles etwas beängstigend? Gerade die Passwörter der OS Logins so einfach umgehen zu können, grenzt ja schon an Beihilfe zum Datendiebstahl. Oder habe ich einfach nur etwas überlesen?
Was hindert einen Dritten daran, die Logins zu umgehen und dann alle gespeicherten Passwörter auf dem Rechner aus zu lesen?
@Willi
Das speichern der Passwörter in irgendwelchen Programmen war noch nie sicher. Da sehe ich auch nicht das große Problem. Problematisch wird das wirklich erst, wenn man die Logins zum System so einfach umgehen kann. Wenn jemand deinen Rechner mitnimmt, ist eh hopfen und Malz verloren, falls du mal dein Passwort in irgendeiner Anwendung gespeichert hast.
Das von Opera kannt ich noch nicht, danke für den Hinweis. Das andere was ich kannte kostet nämlich eine ganze Ecke. 😉
Ich habe auch die WSCC installiert. Leider springen da drauf die Virenscanner an wie Kampfhunde. Interessanterweise nur bei den Nirsoft Tools, die von Sysinternals werden meist durchgewunken.