Ortung via Wireless LAN – nützlich oder böse?

Vorab: man kann zu dem Thema denken was man will – sollte sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden. Ich sehe das Ganze nur technisch und finde die Möglichkeiten durchaus interessant – und jedem von uns wird das auch bald im deutschsprachigen Internet begegnen. Behaupte ich ganz einfach mal. Google Gears bringt jetzt zusätzlich Geolocation mit – ähnlich der Firefox-Erweiterung Geode. Ich stelle mir das wirklich interessant vor – man ist mit seinem Netbook unterwegs, surft diverse Seiten an – und diese verraten mir, was es an Neuigkeiten in der Region gibt, welche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung liegen und so weiter und sofort.

Die im Beitrag erwähnten Seiten funktionieren super – nur leider nicht für den deutschen Markt – da sind wir scheinbar mal wieder Entwicklungsland. [via]

Was sagt ihr? Schrott oder nützlicher Zukunftsdienst?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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23 Kommentare

  1. Meine Prognose: Positionsbezogene Informationen haben auf jedemfall Zukunft. Phantastische Anwendungsmöglichkeiten!
    Ortung per WLAN für die nächsten 1-5 Jahre, dann gibt es zuverlässigere System on board (GPS, UMTS o.ä.)

    Ich finds gut, auch wenn es für Normalos vermutlich wieder Privacy-Probleme geben wird. Fortgeschrittene User werden die Dienste mit Sicherheit immer bei Bedarf abschalten können. Wie auch schon heute wird es darauf ankommen, möglichst gut über Chancen und Risiken aufzuklären.

  2. Das ist eindeutig Böse. 🙂

  3. Ich find´s gut, das hat auf jendefall Zukunft. Ich hab auf meinem iPhone ein Programm was mir zeigt was es in der nähe an Restaurants, Bars und so gibt. Ich will das nicht mehr missen, vor allem weil ich viel unterwegs bin und dann nicht Stundenlang suchen muss.

  4. Gut, böse, kommt immer darauf an, was man daraus macht, oder?

  5. Gut, böse, kommt immer darauf an, was man daraus macht, oder?

    Wie wahr, wie wahr – und vor allem kommt´s darauf an, wem die Daten denn zur Verfügung stehen: Wenn ich für mich selbst lokale Dienste|Infos nutzen kann, ist das gut.

    Wenn Mr.X wann immer er will meinen aktuellen Aufenthaltsort bestimmen kann empfinde zumindest ich das als böse.

    Aber man könnte auch fragen, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei….

  6. Wie funktioniert das ganze technisch? (kurzes googlen hat mich nicht schlauer gemacht)
    Danke, Martin

  7. @Joshua: Das Ei! 😉

  8. Für den Handybrowser auf jeden Fall nützlich! =)

  9. ich verstehe den sinn jetzt nicht ganz . wenn ich wissen will was in einem bestimmten bereich so los ist dann suche ich entweder selber danach oder habe entweder ein gps system an board und weiss somit wo ich bin und lasse mir anhand der daten dann die infos geben aber ohne jedoch meinen standpunkt anderen öffentlich zu machen. mit wlan ortung wäre es anderen gestattet meinen laptop ausfindig zu machen, wenn auch nicht so einfach. aber warum das ganze ? wozu gibt es GPS ??

  10. @hoschi: Sobald du positionsbezogene Informationen aus dem Internet anforderst, kennen auch andere diese Position. Da ist es egal, ob WPS, GPS oder manuelle Eingabe. Bei allen Varianten kannst du die Genauigkeit der an den Web-Dienst übermittelten Position (Stadt, Stadtteil, Straße oder qm) selbst bestimmen. GPS würde ich auch vorziehen, ist aber a) nicht in jeden Laptop eingebaut und b) als zusätzliches Modul recht teuer. Außerdem hat WLAN einige Vorteile gegenüber GPS: z.B. keine Einortungs-Zeit und kein Problem bei schlechtem Wetter, Häuserschlucht etc. Gibt natürlich auch ne Menge Nachteile (es müssen genügend bekannte Netze in der Nähe sein), deshalb wird GPS mit Sicherheit nicht obsolet 😉

  11. Gehört zwar nicht zum PC Thema, aber auch was das Handy “ Push-To-Talk “ betrifft ist Deutschland ebenso Entwicklungsland, in USA ist das Standard, wir können das nicht nutzen obwohl mein Handy das unterstützen kann.

  12. @an alle:

    Wenn ich mir vorstelle, wieviel Daten von jedem irgendwo gespeichert sind – und was man z.B. mit so einem Ortungs-Tool zusätzlich rausfinden kann – dann wird´s mir ein bisschen mulmig…

    Aber das ist mit allen technischen Errungenschaften so – wenn die Büchse der Pandora einmal auf ist – dann kann man sie nicht mehr zumachen.

  13. @atreiu: nein eben nicht. klar wenn ich einem dienst im netz positionsdaten gebe dann weiss der natürlich wo ich bin, das steht außer frage, aber darum gehts ja nicht.
    es geht darum dass bei der WLAN Ortung beispielsweise der Betreiber der Hotspots mein Laptop orten kann. bzw sogar andere nutzer aber das will ich nicht unterschreiben. Bei GPS weiss nur ich (erstmal) wo ich bin. ob ich diese Daten dann weitergebe bleibt mir überlassen und wenn ich sie weitergebe dann meist nur einem einzelnen internetservice.

    @Jürgen: ich finde diese ganze schwarzmalerei total überzogen und entbehrt sich meistens jeglicher technischer grundlage.

  14. JürgenHugo says:

    @hoschi:

    Ich hab´ja auch gesagt: „ein bisschen mulmig“, allzusehr wollte ich nicht „schwarzmalen“

    Ich will auch nicht die Zeit zurück, wie in meiner Kindheit – damals hatte von den ca. 17 Mietsparteien, wo wir wohnten nur eine ein Telefon – ein Malermeister.

    (Obwohl – überlebt haben wir das auch…)

    Deswegen: Her mit der neuen Technik – aber ein bisschen Misstrauen kann/soll ruhig sein.

    In eigener Sache: Da irgendwo im Blog noch ein 2. „Jürgen“ aufgetaucht ist heiße ich ab jetzt „JürgenHugo“. 😛

  15. @Hoschi:

    es geht darum dass bei der WLAN Ortung
    beispielsweise der Betreiber der
    Hotspots mein Laptop orten kann. bzw
    sogar andere nutzer aber das will ich
    nicht unterschreiben.

    Nein, das ist alles nicht möglich. Nur der Betreiber des Netzes, in dem du gerade eingewählt bist kann wissen, dass du dich gerade in der Nähe aufhälst. Die anderen Daten, die dein Laptop sammelt und die für die Positionsbestimmung notwendig sind, werden nur an den Webdienst gesendet, an den du sie gesendet haben möchtest. Betreiber der anderen Hotspots erhalten keine Daten, da keine Verbindung zu denen aufgebaut werden muss. Genaueres steht in dem oben verlinkten Bericht auf heise.

  16. Sorry, mir fällt gerade ein, was da missverständlich sein könnte:
    Genau wie beim GPS nur dein Gerät deine Position ermitteln kann und tut, ermittelt beim Wifi-PS nur dein Laptop deine Position, niemand anderes kann* das ermitteln. Kein Hotspot-Betreiber, keine anderen Nutzer.
    Der einzige Unterschied ist, dass diese eine Datenbank im Internet, die zur Bestimmung notwendig ist, ebenfalls deinen Standort kennt. Diesem Dienst muss man dann vertrauen oder ihn nicht benutzen. Alle anderen Dienste & Personen bekommen nur das mit, was du ihnen explizit mitteilst.

    *Mit illegalen Mitteln und Zugang zu den entsprechenden technischen Geräte ist es natürlich doch möglich, aber das geht immer wenn du WLAN verwendest, unabhängig davon ob du den WPS nutzt oder nicht. Das ist möglich, seit es WLAN und sogar LAN gibt. Aber der Aufwand ist so hoch, dass es leichter ist, dich zu suchen oder auf Handy-Ortung zurückzugreifen.

  17. eine kleine Info die nicht unmittelbar dazu gehört ist, das man die ortsanzeige/ermittlung manipulieren kann.
    Das ist bisher bei WLAN und bei öffentlichem GPS gelungen.
    wobei es bei WLAN mit Hausmitteln geht und bei GPS teures Equipment bedarf. Wem das aber zur Verfügung steht kann einen nach New York versetzen oder sonst wo hin.

    Denoch denke ich das die Ortung sehr praktisch ist. Der Grund steht in Kommentar 3.

  18. JürgenHugo says:

    @xchen:

    dein Hinweis auf Kommentar 3: da kommt dann nur ein ähnliches Problem wie heute bei den Suchmaschinen – die zeigen ja nicht zuwenig, sondern meist zu viel an.

    D.h.: Infos ja, müssen aber auch die richtigen sein.

  19. Nützlich ist es allemal, aber ein mulmiges Gefühl entsteht bei mir dennoch. Besonders bei großen Firmen wie Google die sowieso schon viel von einem wissen, ist das schon recht bedenklich. Deshalb -> WLAN nur einschalten wenn man es braucht. Frisst eh nur Akkulaufzeit.

  20. Ich habe heute mit einem Python Script auf meinem N95 mal eine kleine Autofahrt unternommen und dabei die „gesehenen“ Hotspots (nicht nur öffentliche, sondern fast alles private) aufgezeichnet (deren BSSID). Auf’m Laptop tut dies übrigens NetStumbler ganz gut. Anschliessend habe ich mit meinem Tool (http://foreverneilyoung.blogspot.com/2008/10/et-tu-firefox.html) jede einzelne BSSID per SkyHookWireless „nachgeschlagen“. Es war erstaunlich: Ich konnte meine Fahrt quasi rekonstruieren auf der Karte… grrr…

    Die Gears API ist übrigens – im Gegensatz zur landläufigen Meinung – derzeit nicht in der Lage, WLANs korrekt aufzulösen. Aber die Abdeckung von Skyhookwireless (wer zum Teufel sind die eigentlich??) ist „scaring“.

    Ich finde das Thema GSM/WiFi/IP Lookup insgesamt auch eher beunruhigend und in die Kategorie „Noch schlimmer als Google Webprotokoll oder personalisierte Nachrichten“ einzuordnen. Im Gegensatz zu GPS sind meine Bewegungen nicht mehr selbstverflüchtigend, sondern mit jeder kleinen Nachfrage jeder x-beliebigen Website (der man heute glücklicherweise noch zustimmen muss lt. W3C) hinterlasse ich eine Spur und die ist deutlicher, als meine Kredit- oder EC-Karten-Bewegungsprofile. Wer weiss, was irgendwer irgendwann damit anstellt?

    Geode insgesamt ist fast in die Kategorie Trojaner einzuordnen: XPComm d.h. quasi ActiveX Gewalt, die sich zwar derzeit „nur“ der NDIS Informationen über die WLANs bedient, aber eben per SSL nach Hause telefoniert (ein Schelm, wer Böses denkt). Nur zum Schutz des Verfahrens?

    Also ich find’s Kagge, mit Gänsehaut-Faktor…:)

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