Cyber Monday Woche: Verbraucherzentrale NRW warnt vor Rabatt-Schwindeleien durch Amazon

Am kommenden Montag startet die heißeste Woche für Schnäppchenjäger: Die Cyber Monday Woche auf Amazon. Um die Vorfreude und Spannung zu steigern, führte Amazon sogar einen Cyber Monday Countdown auf der eigenen Angebote-Seite ein, der die Rabatt-Woche einläuten soll. Jetzt warnt die Verbraucherzentrale NRW wieder einmal davor, sich nicht zu stark blenden zu lassen von den riesigen Schnäppchen-Prozenten, die um die Artikel herumschwirren.

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Frei nach dem Motto „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ warnt die Verbraucherzentrale vor den Flunkereien von Amazon während der Cyber Monday Woche, die vom 24.11. bis zum 01.12. läuft. Denn Amazon tendiert bei seinen Blitzangeboten im Viertelstundentakt dazu, die UVP vom Hersteller als Vergleichsbasis neben das Angebot zu stellen. Doch selten berechnet ein Händler seinen Kunden die tatsächliche UVP, geschweige denn Amazon selbst.

Doch Amazon nimmt diese dennoch als Richtwert für seine Angebote, um den Nachlass künstlich hochzutreiben. Die Verbraucherzentrale NRW hat hier ein Beispiel aufgetan: Kürzlich befanden sich Sennheiser Momentum-Kopfhörer im Angebot, die statt der UVP von 199 Euro lediglich 99 Euro kosten sollen – ein Ersparnis von 50 Prozent. Doch tatsächlich bot Amazon selbst die Kopfhörer im normalen Online-Verkauf für einen Preis von 144 Euro an. Daher liegt die tatsächliche Ersparnis nur noch bei 31 Prozent.

Und das oben genannte Beispiel ist bei Weitem kein Einzelfall. Während der Cyber Monday Woche 2013 hatte sich die Verbraucherzentrale 50 Angebote zur Brust genommen. Die von Amazon angepriesenen UVP-Rabatte von durchschnittlich 51 Prozent auf durchschnittlich 18 Prozent enttarnt.

Klar, sparen tut man zwar immer noch, nur eben oftmals nicht so viel, wie Amazon einem weismachen will. Habt dennoch Spaß bei der Cyber Monday Woche, nur haltet die Augen offen, ob die Rabatte unterm Strich tatsächlich lohnenswert sind.

(Quelle: Verbraucherzentrale NRW)

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34 Kommentare

  1. In der Regel kauft man eh nicht blind, sondern hat Produkte im Auge und informiert sich vorher über die Preise, zumal man ja schon vorher sehen kann welche Produkte im Angebot sind und wieviele diese aktuell kosten.

  2. Auf so was muss die Verbraucherzentrale erst hinweisen? Da hätte sie aber viel zu tun. Das ist doch leider gängige Praxis, auch in vielen anderen Shops oder Elektronikmärkten. Jeder vernünftige Mensch ignoriert doch solche Prozentangaben und orientiert sich lieber an Preisvergleichs-Seiten wie geizhals.de

  3. „…Daher liegt die tatsächliche Ersparnis nur noch bei 31 Prozent…“

    Eine Ersparnis von 18-31 Prozent ist doch nicht schlecht, oder irre ich mich? Vielleicht könnte man mal die Verbraucherzentralen einsparen, die schützen doch mehr sich selbst als die Verbraucher…

  4. Um echte Deals zu finden, sollte man mal auf mydealz rumgucken. Da weiß man meist, das es gut ist, und kann sich in den Kommentaren vergewissern! 😀

  5. So was muss einem die Verbraucherzentrale sagen? Da hätten die aber viel zu tun, denn das ist leider gängige Praxis bei vielen Händlern und Elektronikmärkten.

    Jeder vernünftige Mensch ignoriert solche Prozentangaben und orientiert sich lieber an Preisvergleichs-Seiten wie geizhals.

  6. doch, manch einem muß das die Verbraucherzentrale sagen. Das soll nicht mal ein Vorwurf sein. Ich kenne eigentlich kaum jemanden, der vor „Spontankäufen“ wirklich gefreit ist – bei dem einen geht es dabei nur um „Pfennigartikel“, bei dem anderen vielleicht um etwas teurere Dinge. Und wenn man nicht ständig die aktuellen Preise im Kopf hat, dann halte ich es durchaus für möglich, dass man bei einem suggerierten Preisnachlass von 50% eher zugreift, als bei „nur“ 30% – frei nach dem Motto: 25-30% gibt es immer wieder mal aber bei 50% – schnell, bevor es weg ist.

  7. Die Höhe des Rabattes ist sowas von egal.
    Wer kauft schon Rabatte…. Ja ich weiss, viele….
    Bin seit 25 Jahren im Geschäft (wenn auch andere Branche) und viele Kunden glauben den großen Rabatten mehr als einen günstigen Nettopreis….
    Ich werde die Logik nie verstehen

  8. @Sascha, genau. Wer kauft schon Rabatte. Das suggeriert: Je mehr man kauft, desto mehr spart man. m(

    Das kann man auch umdrehen: Wenn ich nicht kaufe, habe ich 100% gespart. 😉

  9. @lentille
    Aber wenn man nicht kauft hat man weniger gespart als wenn man ohne Angebot nicht kauft ^o^!

    @Topic
    Dabei zeigt Amazon am Artikel doch eh sehr transparent den UVP, den regulären Verkaufspreis und den Blitzangebotspreis untereinander an. Klar, die Prozentanzeige ist etwas irreführend, aber nebem dem normalen VK-Preis steht auch immer die Prozent-Anzeige der Ersparnis zum UVP – selbst wenn das Ding seit 3 Jahren schon viel weniger kostet.
    Ich habe mir deshalb Keepa installiert. Da sehe ich immer die Preisschwankungen von Produkten und wieviel ich mir jetzt wirklich erspare. Bei manchen Produkten kommt es vor, dass diese im Blitzangebot so viel kosten wie sie vor 1 Woche noch regulär gekostet haben, weil es einen Preisanstieg gab.
    Andere sind ohnehin gerade stark im Preis gefallen, so dass das Blitzangebot nur mehr einen Euro oder tlw. sogar weniger spart.
    Insgesamt glaube ich aber, dass die Meldung der Verbraucherzentrale sinnlos ist – wer es nicht schafft den regulären VK-Preis mit dem Blitzangebot zu vergleichen kann bestimmt auch mit der Meldung nichts anfangen oder findet/liest sie gar nicht erst.

    Über den diesjährigen Countdown freue ich mich aber, da ich so günstig zu einem AVR gekommen bin (-120€ zum Vortag).
    Weitere Anschaffungen werden erst dann geplant, wenn die CM-Woche vorbei ist und noch nicht alles zu guten Preisen eingekauft werden konnte.

    Lg,
    Thalon

  10. @Sascha
    Davon lassen sich immer noch erschreckend viele Kunden locker. Alleine der Erfolg von Shoppingsendern und Co beweist eindrucksvoll, dass sich viele Menschen durch simple Tricks manipulieren – oder netter ausgedrückt – zu einem verhältnismäßig sehr teuren Kauf animieren lassen.

  11. @elknipso: Stimmt. Die Gewinnspanne von Apple beweist das eindrucksvoll. 😉

  12. Teurer Wein ist auch nur Traubensaft.

  13. Das geht doch bei den achso tollen 0€ Angeboten von Pearl auch so, Dashcam von angeblich 80€ auf 0€ gesetzt. Wenn man nach der Cam googled kostet die tatsächlich nur 15€ oder 20€ und trotzdem kaufen die Leute wie blöde.

  14. @lentille
    Jein :). Apple ist wieder ein Sonderfall, dort bezahlen die Kunden den Aufpreis für ein sehr gutes Gesamtpaket aus aufeinander abgestimmter Hard- und Software inkl. gutem Ökosystem.
    Bei Interesse empfehle ich die Biografie über Steve Jobs von Walter Isaacson, dort wird auch detailliert behandelt wieso Apple viele Produkte so gestaltet hat wie sie es getan haben, welche grundsätzliche Gedanken dahinter stehen (was sie auch letztendlich so extrem erfolgreich gemacht hat), etc.

  15. Ach ja fangen wir jetzt nach dem beliebten Google-Bashing mal mit Amazon-Bashing an, ist halt modern …

    Das oben Beschriebene macht ja sonst auch niemand, ausser die bösen Jungs von Amazon. Ist doch völlig normal dass ich bei solchen ‚Rabatt-Schnäpchen‘ immer erst auch schaue was kostet das Teil woanders.

  16. Also bei Amazon kauft man auch ein guter Gesamtpaket.
    Letztes Jahr habe ich einen Staubsauger bei der Aktion kekauft.
    Tage nach dem Kauf bekam ich auf einmal Geld überwiesen, isgesamt
    fast 30 Euro. Weil der Staubsauger hinterher noch billiger geworden ist
    und ich davon profitieren sollte. Das versteh einer.
    Und wenn mal drei Tage vor Garantieende das Teil kaputt geht bekomme ich
    mein Geld wieder. Hatte ich schon mehrmals.
    Vielleicht geht das auch auf Kosten der Angestellten, aber das ist doch überall so.
    Ich zahle lieber ein paar Euro mehr und kaufe bei Amazon.
    Und Stiftung Warentest ignoriere ich

  17. Das macht einfach JEDER in dem Bereich. Egal ob Elektro-, Möbel oder Heimwerker-Fachmarkt. Sie alle nehmen bei Angeboten häufig die UVP. Der Einzelhandel zieht da bei Elektro-Geräten (und z.T. schon bei Lebensmitteln gesehen) genauso mit. Gerade da fällt es dann auch auf, wenn beim Wocheneinkauf der Käse „ohne Angebot“ plötzlich 10 Cent teurer wäre als die Woche davor und die nächste Woche dann wieder der „gewohnte“ Preis da steht.

    Aber vor Amazon muss man warnen. Am Ende ist die Ware dann häufig trotzdem noch ganz ordentlich rabattiert und billiger als bei der Konkurrenz. Und darum geht es dann ja letztlich, wenn man bei Rabattaktionen zuschlägt.

  18. Ehrlich… Ist ja nett von der Verbraucherzentrale. Aber die Vorgehensweise ist nun mal üblich. Und jeder der etwas kauft, ist sich selbst dazu verpflichtet die Daten zu checken und zu vergleichen. Wer das nicht tut, der hat eben mal kein Glück.

  19. Ja, da kann ich mich den Vorrednern nur anschliessen – wer lobt die Ersparnisse nicht so aus? Und man sollte halt auch nicht nach Prozenten sondern nach Produkten kaufen. Hilfreich sind dann auch noch sicherlich Preisportale um die Preise zu vergleichen und Erweiterungen wie Snip-Me um den Preisverlauf bei Amazon zu checken.

  20. Ist das im Einzelhandel nicht ebenfalls üblich, Preise mit der UVP zu vergleichen? Warum sollte das beim Versandhandel so sein… Sollte Amazon etwa gezwungen werden, gleich bei jedem Angebot die Ersparnis gegenüber idealo/Geizhals anzugeben? Dafür gibt es ja verschiedene Schnäppchenseiten wie MyDealz

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