Xiaomi Mi Robot 2 Pro+ im Test: Es geht auch ohne Laser
Vielerlei Saugroboter haben wir im Blog schon getestet, die meisten haben wohl keine „schöne“ Produktbezeichnung. So eine komplizierte Produktbezeichnung wie beim „Xiaomi Mi Robot Vacuum Mop 2 Pro+“ kommt einem dann aber schon selten unter. Es gibt aber immer mehr Modelle, die man durchaus gut und gerne auf den heimischen Fußboden loslassen kann, während man selbst die Füße hochlegt. Der Mi Robot Vacuum Mop 2 Pro+ tritt in die Fußstapfen des allseits beliebten und immer noch hervorragenden Mi Robots, auch wenn jener schon gut in die Jahre gekommen ist.
Während der Mi Robot der ersten Generation die Navigation mittels Laser populär machte, fällt beim Mop 2 Pro+ eines direkt auf: Laser-Navigation ist hier nicht vorhanden. Aber kann er dennoch seinen älteren Bruder beerben? Immerhin hat man auch sonst an der einen oder anderen Stellschraube gedreht und dem Nachfolger unter anderem auch eine Wischfunktion verpasst:
Technische Daten:
Allgemein
- Produktgröße: 35,3 x 35 x 8,15 cm
- Nettogewicht: 3,7 kg
- Farbe: Schwarz
- Navigation: 3D VSLAM & ToF 3D
- Maximale Saugkraft: 3.000 Pa
- Power: 40 W
- Kapazität des Staubbehälters: 550 ml
- Kapazität des Wassertanks: 250 ml
- Batterie: 5200 mAh
- Laufzeit: 180 min / Reinigungsfläche: 240 m²
- Wischfläche (geringer Wasserdurchfluss): 160 m²
- Maximale Höhe, die der Saugroboter überwinden kann: 2 cm
Ausgepackt & eingerichtet:
Auch wenn Xiaomi den Saugroboter nicht selbst hierzulande vertreibt, liegt mir dennoch eine globale Version mit EU-Stecker vor. Neben einer Ladestation ist nur noch der Wassertank mitsamt Wischtuch im Lieferumfang enthalten. Eine Matte für die Unterseite, um nach dem Wischen ein Aufquellen von Holzböden zu vermeiden, ist nicht dabei. Ebenso glänzen Ersatzteile für die Verschleißteile durch Abwesenheit. Die sind bei anderen Herstellern teils mit im Paket – kosten zugegebenermaßen aber auch nicht „die Welt“.
Die Einrichtung ist keine große Sache und binnen Minuten in der bekannten Mi-Home-App erledigt. Die hat schon in zahlreichen unserer Testberichte Erwähnung gefunden, weshalb ich dies an dieser Stelle nicht weiter vertiefen möchte. Auch Spielereien wie die Alexa-Integration oder die Verzahnung mit anderen Smart-Home-Komponenten sind daher logischerweise mit an Bord. Spannende Erkenntnis im Einrichtungsprozess: Hatte beim Mi Robot der ersten Generation den Saugroboter noch Roborock gefertigt, so ist es nun der ebenfalls eng mit Xiaomi verbandelte Hersteller Dreame. Der Hotspot, der beim Einrichten eröffnet wird, gibt hier den entscheidenden Hinweis.
Weitere Anmerkung zur Einrichtung: Das Kabel zur Ladestation kann nicht im Gehäuse untergebracht werden. Der Wechsel auf ein kürzeres Kabel kann hier Abhilfe tun, ich für meinen Teil hatte Probleme das mitgelieferte Kabel aufgrund von Überlänge ordentlich hinter der Ladestation zu verstauen.
Ab auf den Fußboden, fertig, los:
Besonderheiten des Saugroboters? Er navigiert ohne Laser, aber dennoch nicht „dumm“. Auf der Oberseite ist ein ToF-Sensor (Time of Flight) verbaut, an der Vorderseite gibt es die vom Roborock S6 MaxV bekannte Kamera mit 3D-VSLAM, welche unter anderem der Hinderniserkennung dient. Im Grund genommen ist der Sauger ein aufgemotzter Dreame F9. Das Doppelgespann an Sensoren sollte sich hier aber bezahlbar machen: So ist die Navigation nahezu kaum von einer mit Laser zu unterscheiden und auch die Karten sind genau.
Während ein Saugroboter mit Lasernavigation beim Mapping von Spiegeln und auch Glastüren auch unwesentliche Teile auf die Karte bringt, ist dies hier nicht der Fall. Zudem ist man beim Umgang mit Hindernissen wirklich sehr zaghaft, denn der Sensor sitzt auf der Vorderseite auch wesentlich tiefer, sodass er auch nicht allzu hohe Gegenstände als solche erkennt. Kleinstteile wie Socken oder gar Kabel werden aber auch hier leider nicht erkannt.
Bei der optischen Navigation merkt man dem Saugroboter aber doch an der einen oder anderen Stelle eine „Gedankensekunde“ an. Laser ist hier also schon etwas reaktionsschneller. Bei der Alltagsnutzung geben sich die beiden aber herzlich wenig. Auch sonst benötigt der Roboter für seine Reinigungstätigkeit ein klein wenig länger – für mich allerdings nicht störend, denn meistens wird dann gereinigt, wenn ich ohnehin nicht zu Hause bin. Stattdessen sollte man darüber nachdenken, ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen.
Durch den Wegfall des Laserturms an der Oberseite fällt der Saugroboter mit 8,15 Zentimetern sehr flach aus – zumindest inklusive intelligenter Navigation. Damit sind auch flachere Möbel für den Mop Pro 2+ kein Problem. Dafür reinigt ein Roboter mit Laser auch dann, wenn es zappenduster im Zimmer ist. Dies fällt hier aufgrund der optischen Navigation im wahrsten Sinne des Wortes flach. Was mich ein wenig störte: Das Mapping wird scheinbar durch kleine Veränderungen, wie einen verschobenen Stuhl, irritiert, sodass der Roboter bei solchen Stellen gut und gerne nochmals rangeht, obwohl er die Stelle bereits ausreichend gereinigt hat.
Mit knapp 3.000 Pa fällt die Saugleistung sogar ein gutes Stück höher aus als bei vergleichbaren Modellen. Ist im Alltag in den meisten Szenarien wohl aber nicht zu bemerken und lediglich die automatisch erhöhte Reinigungskraft im Teppich-Modus dürfte davon profitieren. Der Wischmodus ist wie beim Roborock S5 Max im Übrigen mit dosierbarer Wassermenge ausgestattet. Jene lässt sich aber nur für den kompletten Reinigungsvorgang einstellen, nicht nach Raum.
Aber im Gegensatz zum S7 erhält man auch hier eher durch Wasser gebundenes Staubwischen als eine echte Wischfunktion. Der Wassertank ist extern und fasst mit 250 ml auch nicht viel Volumen. Im Gegensatz zum S5 hatte ich Probleme den Wassertank immer auf Anhieb anzubringen – sicherlich Gewöhnungssache. Der Staubbehälter fällt mit knapp 550 ml üppig aus. Da kann ich den aufkommenden Ruf nach Absaugstationen kaum verstehen, denn das dauert so schon einige Reinigungsdurchgänge bis der Behälter gefüllt ist und entleert werden muss. Der 5.200 mAh große Akku hält – hochgerechnet – eher sogar ein wenig länger als angegeben.
Eine Art Fazit?
Was bleibt? Ein empfehlenswerter Saugroboter, welcher sich vor allem für all jene eignet, denen die Laser-Modelle zu „hoch“ sind. Mit den genannten Unterschieden muss man logischerweise leben. Für ein Modell ohne Laser konnte man mich aber wirklich überzeugen. Mit knapp 285 Euro im Import auch ein durchaus bezahlbares Modell – ohne Import jedoch mit saftigem Aufpreis, bei dem man über Alternativen nachdenken sollte. Wer da noch günstiger unterwegs sein will, der kommt am Vorgänger sicherlich nicht vorbei. Wer etwas mehr bezahlt, der bekommt bei aktuellen Roborock-Modellen auch etwas mehr. Die Frage ist hier nur: Braucht man den zusätzlichen Schnickschnack wirklich?
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Ein mit dem Internet verbundenes Gerät mit Kamera, das durch die Wohnung fährt? WTF? Das ist ja noch schlimmer als die Wanze Alexa!
Noch schlimmer wären nur noch mobile Kleinstgeräte mit Kamera, Mikro, GPS UND Internet, die man ständig bei sich trägt. Verrückt. Kann sich keiner ausdenken.
Stimmt, das ist mindestens genauso verrückt, und kann man sich eigentlich gar nicht ausdenken. Kann ich auch so gar nicht nachvollziehen, wie die meisten Smartphone-Nutzer permanent solche Wanzen, bei denen keiner kontrollieren kann, was sie alles tun, mit sich herum schleppen können.
Du musst dich ja selbst für eine extrem wichtige Person auf dieser Kugel halten, dass du der Meinung bist das die Hersteller nichts besseres zu tun haben als genau dich auszuspionieren 😉