Withings BeamO: Thermometer, EKG, Oximeter & Stethoskop in einem Gerät vereint

Withings ist längst nicht mehr nur für seine smarten Körperwaagen bekannt. Mit Wearables und weiteren Gesundheitsprodukten hat man sich in der Branche einen Namen gemacht. Auch die jüngste Neuvorstellung namens „BeamO“ ist ein Gesundheitsgerät, welches 4 Geräte in einem vereinen soll.

Beim Withings BeamO handelt es sich um ein sogenanntes Multiskop. Jenes ermöglicht das Durchführen einiger Gesundheitschecks zu Hause, was ein möglicher Ansatz für Telemedizin sei. Denn man misst Gesundheitsdaten, die auch bei einem Arztbesuch abgeklopft werden: Mittels EKG, Oximeter, Stethoskop und Thermometer sollen sich Checks für die Herz- und Lungengesundheit durchführen lassen. Diese dienen als Einblick in den allgemeinen Gesundheitszustand sowie als Frühwarnzeichen für mögliche Gesundheitsrisiken. Notwendige Daten können so auch für Online-Sprechstunden bereitgestellt werden.

BeamO ist durch seine zahlreichen Sensoren nicht nur in der Lage, die Temperatur zu messen (um Fieber zu erkennnen), sondern man sendet beispielsweise auch Lichtwellen aus, um Blutflussmuster zu erfassen. Auch akustische Informationen werden erfasst. Wie zahlreiche Wearables kann man ein 1-Kanal-EKG durch leichtes Berühren durchführen.

Auch die Sauerstoffsättigung im Blut wird durch angebrachte Elektroden gemessen. So sollen eventuelle Herz-Kreislauf-Probleme und nach der CE-Zulassung auch ein Vorhofflimmern erkannt werden.

  • Hand aufs Herz: Mit Photoplethysmographie (PPG) und seitlich angebrachten Elektroden misst BeamO gleichzeitig die Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2) sowie die Herzfrequenz und erstellt ein medizinisch genaues 1-Kanal-EKG. Durch leichtes Berühren von BeamO werden die Messungen gestartet, die in Echtzeit auf dem animierten LED-Farbdisplay angezeigt werden.
  • Temperaturmessung: BeamO misst die Körperkerntemperatur präzise über einen nicht-invasiven Scan der Schläfenarterie. Der Hotspot-Sensor der zweiten Generation, eine Weiterentwicklung der Withings Thermo-Sensortechnologie, ist ein thermophiles Monoelement, das den Fokusbereich des Infrarotstrahls für berührungslose Messungen verschmälert. Dies erhöht die Empfindlichkeit des Scans und macht ihn robuster gegenüber Veränderungen des Abstands zur Haut oder Bewegungen.
  • Abhören der Gesundheit: BeamO ist ein hochmodernes digitales Stethoskop, das über eine piezoelektrische Scheibe akustische Schallwellen im Brust- oder Rückenbereich aufnimmt. Intuitive Anleitungen ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern, präzise Herz- und Lungenuntersuchungen durchzuführen. Ausgestattet mit einem USB-C-Adapter können die Ergebnisse über Kopfhörer abgehört und nahtlos in die App übertragen, gespeichert und geteilt werden. Während der telemedizinischen Untersuchung ermöglicht das Audio-Streaming den Ärztinnen und Ärzten, die Positionierung des Geräts anzuleiten und sich auf bestimmte Bereiche von Interesse zu konzentrieren.

Das digitale Stethoskop wird durch akustische Schallwellen im Brust- und Rückenbereich ermöglicht. Mithilfe eines USB-C-Adapters können die Ergebnisse über Kopfhörer abgehört werden, alternativ aber auch in die App übertragen und geteilt werden. Ärzten stellt man für telemedizinische Maßnahmen einen Audiostream zur Verfügung.

Die Synchronisierung des Geräts erfolgt über die Withings-App per WLAN. So hat man da auch die Daten der anderen Produkte vereint. Neu ist die Möglichkeit, in der App Details zu Medikamenten hochzuladen, die Einnahme sowie Nebenwirkungen zu protokollieren.

Der Withings BeamO wird voraussichtlich im Juni 2024 im Handel erhältlich sein. Kostenpunkt 249,95 Euro. Die CE-Zulassung steht noch aus.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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14 Kommentare

  1. Witzige Idee. Glaube aber wird mehr ein „Spielzeug“ sein. Das Ärzte ernsthaft mit diesen Daten arbeiten, klingt erst Mal sehr optimistisch.

    • Was willst du machen, wenn kein Arzt mehr vor Ort ist? Da ist sowas schon mal der Spatz in der Hand.

    • Also ich wurde schon nach den EKG-Daten meiner Smartwatch gefragt, bzw. ob ich eine Aufzeichnung gemacht habe.
      Am Ende sind alle Daten, wenn auch nicht 100%ig immer besser als keine Daten.
      Ich war aber auch schon bei einem Kieferchirurgen, der dem Röntgenbild meines Zahnarztes nicht vertraute und unbedingt selbst eins machen musste. Beim Zahnarzt machen die das halt nicht so wie wir das Brauchen … ja, ne, is klar. Zusätzlicher Erkenntnisgewinn ging gegen 0.

      Meine Erfahrung ist da, jüngere Ärzte sind da deutlich aufgeschlossener, und auch, wenn die Daten nicht perfekt sind liefern sie trotzdem Anhaltspunkte für die Anamnese und auch eine mögliche Diagnose.

      • Sehe ich anders: Nicht korrekte Daten können in die Irre führen indem sie entweder etwas krankhaftes vorgaukeln oder schlimmer: Gesundheit vortäuschen, wo keine ist. Wenn sich dann darauf verlassen wird, dann kann das katastrophale Konsequenzen haben.
        Von daher ist meine Meinung: Entweder verlässliche und korrekte Werte oder gar keine. Ich will vom Arzt auch nicht hören, dass ich eventuell krank oder eventuell gesund bin.

        • Sorry, aber das ist doch Käse.
          Wenn ich ein körperliches Problem habe, bei mir z.B. sehr selten auftretende Herzrhythmus-Störungen, dann bin ich froh, wenn ich das Dokumentieren kann und den Arzt etwas zeigen kann. Dass das nicht perfekt ist, ist dabei doch völlig egal.
          Nach der These wäre auch privat Fieber zu messen überflüssig, da je nach Methode schon unterschiedliche Werte ermittelt werden.

  2. Ich war irgendwann letztes Jahr mal zum Check bei meiner Ärztin (Belastungs EKG und sowas).
    Dabei wurde auch Blutsauerstoff, Herzfrequenz und natürlich das EKG selbst gemacht,

    In Absprache mit meiner Ärztin habe ich mal die Withings Scanwatch mitlaufen lassen und sie war echt erstaunt über die exakten Werte. Die Labortechnik hatte genau die gleichen Werte bei Luftsauerstoff und Herzschlag.
    Das 1-Kanal EKG ist natürlich nicht mit dem 12-Kanal Laborgerät zu vergleichen, aber sie hat sich die EKG Kurven angesehen und meinte: „gar nicht schlecht für so eine Uhr“.
    Natürlich ersetzt so ein Teil keinen Arztbesuch, aber man wird zumindest gewarnt, wenn z.B. Herzkammerflimmern auftritt und man mal zum Doc gehen sollte.
    Das Problem ist ja oft, das die Leute gar nicht wissen das sie krank sind und nicht regelmäßig zum Check gehen.

    Ich denke dafür kann so eine Technik schon sinnvoll sein.

    Das Gerät soll ja nur sagen: „Irgendwas läuft nicht richtig – Alter, geh mal zum Doc!“

  3. ich kenne da einen Youtuber der macht die Scans sicher jeden Morgen neben der Waage, der Körpertemperaturmessung und diversen anderen Gesundheitsgadgets. Wie so ein Hypochonder

    • Ja, genau das geschieht bei den Leuten. Da man viel sieht, aber wenig bis gar nichts davon versteht. Und der richtige Hypochonder hat auch immer den Pschyrembel griffbereit – zusammen mit solchen Geräten unschlagbar. Sicher, für den gelegentlich Check ist alles super, aber mal an Hypochondrie litt oder leidet, weiß, dass diese das Leben kaputt macht.

  4. port_shepstone says:

    „…sondern man sendet beispielsweise auch Lichtwellen aus, um Blutflussmuster zu erfassen.“

    Ist das Marketing-Geschwafel-Übersetzung für optische Pulsmessung, oder tatsächlich etwas interessantes?

  5. Medizinischer Tricorder Version 1

  6. Die Tendenz zu solchen Produkten und der damit entstehenden Fortschritt begrüße ich sehr. Aber außer einen groben Tendenz lässt sich damit Stand heute noch nicht viel anfangen. Und wenn ich die Ergebnisse der Scanwatch (egal ob Version 1 oder 2) beim Puls unter Belastung sehe, dann ist von der versprochenen medizinischen Genauigkeit noch nicht viel zu sehen. Auch der Puls den meine Withings Waage anzeigt kann nur als gewürfelt interpretiert werden. Aber die Richtung finde ich auf jeden Fall vielversprechend.

  7. Nachdem ich vor einiger Zeit einen Vortrag von Tom Bramfeld gehört habe, bin ich zu der Erkenntniss gekommen, das man sich mit solchen Selbstmonotoring-Geschichten nur selber verrückt macht.

  8. Für die breite Masse wohl uninteressant, aber manche Gruppen könnten schon von sowas profitieren: Personen in Unterversorgten Gebieten oder chronisch Kranke.
    Damals als ich mich mit kollabiertem Lungenflügel zum Hausarzt geschleppt habe, hat dem das Stetoskop gereicht für „Krankenhaus, jetzt!“. Hätte ich so ein Gerät gehabt, mit dem ich zu Hause einen kleine Check-Up machen kann, hätte das wohl direkt gemeckert, dass nur ein Lungenflügel Geräusche macht, der Blutsauerstofflevel nicht stimmt und mich zum Arzt geschickt – wäre nicht schlecht gewesen, da ich erstmal von Bronchitis „und jetzt auch noch Rücken“ ausgegangen war und es Tage lang mit „Ich bleib im Bett“ versuchte zu kurieren. Meine gerätelose Selbstdiagnose war schlechter als alles, was so ein Gerät leisten kann. 🙂

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