Virtualisisierung: QEMU 8.0.0 veröffentlicht

QEMU (kurz für „Quick Emulator“) ist eine freie und quelloffene Software, die als Prozessor- und System-Emulator sowie als Virtualisierungslösung dient. QEMU ermöglicht es, eine Vielzahl von Hardware-Architekturen und Betriebssystemen auf einer einzigen physischen Maschine zu emulieren oder zu virtualisieren. Es wurde von Fabrice Bellard entwickelt und wird heute von einer großen Open-Source-Community gepflegt. Grundsätzlich gibt es zwei Modi, einmal den Emulationsmodus: und auf der anderen Seite den Virtualisierungsmodus (auch als KVM-Modus bekannt).

Im Emulationsmodus emuliert QEMU vollständig die CPU, die Speicher- und Peripheriegeräte einer bestimmten Hardware-Architektur, sodass ein Gast-Betriebssystem auf der emulierten Hardware ausgeführt werden kann. Im Virtualisierungsmodus arbeitet QEMU zusammen mit dem Linux-Kernel Virtual Machine (KVM) Hypervisor, um Hardware-beschleunigte Virtualisierung für Gastsysteme bereitzustellen. Im Gegensatz zum Emulationsmodus teilt sich der Virtualisierungsmodus die physische CPU und andere Ressourcen mit dem Gastsystem.

Nun hat das Projekt Version 8.0.0 veröffentlicht, über 2.800 Änderungen von mehr als 230 Entwicklern sind eingeflossen. Dennoch suggeriert der große Versionssprung mehr Neuerungen als eigentlich hinzugekommen sind. Eine der größeren Neuerungen ist eher sogar ein geplantes Entfernen von Funktionen, wobei da vermutlich nur sehr wenige Anwender betroffen sind. Die Systememulation auf 32-Bit-x86-Hosts sei laut der Entwickler veraltet.

Das QEMU-Projekt betrachtet die Unterstützung von 32-Bit-x86-Hosts für die Systememulation nicht mehr als effektive Nutzung seiner begrenzten Ressourcen und beabsichtigt daher, diese einzustellen. Die Benutzermodus-Emulation wird aber weiterhin auf 32-Bit-Hosts unterstützt. Zu den hinzugefügten Neuerungen gehören unter anderem neue CPU-Architekturen, die emuliert werden können, da hilft dann der Blick ins Changelog.

Highlights:

  • ARM: emulation support for FEAT_EVT, FEAT_FGT, and AArch32 ARMv8-R
  • ARM: CPU emulation for Cortex-A55 and Cortex-R52, and new Olimex STM32 H405 machine type
  • ARM: gdbstub support for M-profile system registers
  • HPPA: fid (Floating-Point Identify) instruction support and 32-bit emulation improvements
  • RISC-V: additional ISA and Extension support for smstateen, native debug icount trigger, cache-related PMU events in virtual mode, Zawrs/Svadu/T-Head/Zicond extensions, and ACPI support
  • RISC-V: updated machine support for OpenTitan, PolarFire, and OpenSBI
  • RISC-V: wide ranges of fixes covering PMP propagation for TLB, mret exceptions, uncompressed instructions, and other emulation/virtualization improvements
  • s390x: improved zPCI passthrough device handling
  • s390x: support for asynchronous teardown of memory of secure KVM guests during reboot
  • x86: support for Xen guests under KVM with Linux v5.12+
  • x86: new SapphireRapids CPU model
  • x86: TCG support for FSRM, FZRM, FSRS, and FSRC CPUID flags
  • virtio-mem: support for using preallocation in conjunction with live migration
  • VFIO: experimental migration support updated to v2 VFIO migration protocol
  • qemu-nbd: improved efficient over TCP and when using TLS

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. Schöner Artikel. Erst gestern zufällig über qemu gestolpert (hatte es schon ganz vergessen) und heute der passende Artikel hier. 😉

  2. ich wäre recht froh, wenn endlich die Zicken mit Nvidia Hardware rumwären, hat mich Studen gekostet meine 970 erfolgreich als gpu-passthrough durchzureichen (Win, Linux und Mac) mit einer Konfig …

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