Unsichtbarer Elektroschrott: Falsche Entsorgung kann teuer werden

Wer „unsichtbaren Elektroschrott“ falsch entsorgt, muss mit empfindlichen Strafen von bis zu 10.000 Euro rechnen. Dabei wissen viele Menschen nicht einmal, was sich überhaupt dahinter verbirgt. Gemeint sind damit Produkte, die einem auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als Elektroschrott bewusst sind – z. B. Möbel mit verbauter Elektronik bzw. Beleuchtung oder Lautsprechern, sprechendes Spielzeug, Rauchmelder, Türöffner, singende Grußkarten, smarte Thermostate und beleuchtete oder „smarte“ Kleidung.

Im Grunde geht es um alles, was einen Stecker, ein Kabel oder auch eine Batterie nutzt. Auch diese Art von Elektroschrott darf nicht in den Hausmüll wandern, sondern muss bei Sammelstellen abgegeben werden – wie Supermärkten, Baumärkten oder Wertstoffhöfen. Dennoch landet noch viel Elektroschrott fälschlicherweise im Restmüll. Laut Umweltbundesamt passiere das eben besonders häufig bei unsichtbarem Elektroschrott. Das erschwere die Wiederverwertung enorm und schade der Umwelt.

Obendrein stellt die falsche Entsorgung eine Ordnungswidrigkeit dar und kann eben entsprechend geahndet werden. In Sachsen winken da etwa bis zu 10.000 Euro Bußgeld, wenn mehrere Produkte gleichzeitig falsch entsorgt werden. In den meisten, anderen Bundesländern drohen allerdings „nur“ bis zu 2.500 Euro Strafe. Die Strafen sollen natürlich auch abschrecken, denn die Rohstoffe aus der Elektronik, wie Gold, Silber und Kupfer, könnten ja eigentlich wiederverwertet werden. Zudem sind oft gefährliche Stoffe und Bauteile wie Blei, Flammschutzmittel und Lithium-Batterien enthalten.

Dennoch liegt die Altgeräte Sammelquote aktuell in Deutschland nur bei 38,6 % – nach EU-Vorgaben müsste sie jedoch mindestens 65 % betragen. Allerdings liegt die niedrige Quote nicht nur an den Verbrauchern selbst. Ich hatte ja darüber berichtet, dass auch viele Supermärkte die Rückgabe (absichtlich?) sehr kompliziert machen. Das entmutigt die Kunden natürlich ebenfalls und aus Frust landen Produkte dann doch im Restmüll, die dort eigentlich nicht hingehören. Da könnte sich also auch noch viel verbessern.

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55 Kommentare

  1. Martin Meier says:

    Ich bin auf den ersten gespannt der seine Eiche-Rustikal komplett beim Edeka an der Kasse abgeben möchte, weil die Vitrinie eine Lampe hat 😀

  2. Moin, sehe das Problem nicht so recht, wenn man einmal live auf einer Müllanlage dabei war. Der gesamte Restmüll wird idR geschreddert und mit Magneten „gescannt“, da bleiben nur nicht magnetische Metalle zurück und die sind idR eh sehr schwierig herauszufiltern.

    • Dann ist der Lithium-Akku in der Einmalvape aber im Zweifel bereits geschreddert und nicht mehr recyclebar. Nur noch verbrennbar

      • Warum sollte der nicht mehr recyclingfähig? Die Metalle sind alle noch da und nicht verdampft, die Recyclingbarkeit ist immer noch gegeben.

      • Die sollte eh verboten werden.
        Mal davon abgesehen, das dafür auch Einwegbatterien reichen würden, aber gerade LiIonenakus führen in Recyclinganlagen immer wieder zu Bränden, geraden wenn die Akku geschreddert werden.

        Der Hausmüll bei uns wird weder geschreddert, noch gescannt auf Metallteile etc.. Der landet vom Müllwagen in einen großen Bunker und von dort aus im Verbrennungsöfen.
        Wann hinten dann als Schlacke rauskommt, wird auf Metall gescannt und das aussortiert, aber mehr auch nicht.

    • Hatte eben den gleichen Gedanken, hatte auch mal so eine Anlage besichtigt.
      Nach der Verbrennung bleiben die Metalle erhalten und werden getrennt weiterverwertet. Gehen also nicht verloren.

  3. Ja, sorry, aber wer seine abgelaufene Kreditkarte in den Hausmüll wirft, kann ruhig 10.000 Euro Strafe zahlen. Anders lernen sie es nicht.

  4. Was heisst Kompliziert machen in Deutschland? Bei uns in der Schweiz zahlt man bei jedem gekauften Elektrogeräte eine SUICA Gebühr mit, das ist die Entsorgungs- bzw Recycling-Gebühr. Jeder Laden, der etwas elektronisches Verkauft, muss dafür Elektrogeräte annehmen und entsorgen / recyclen. Das klappt wunderbar, mir wurde noch nie etwas verweigert oder „Kompliziert gemacht“. Wie läuft dass den in Deutschland?

    • Also hier in Berlin stellen die Bürger es auf die Straße und hängen ein „zu verschenken“ Schild dran. Wie das allerdings z.B. in Krefeld gelöst wird, keine Ahnung.

      • Nun, Jannik, deshalb sieht ganz Berlin auch aus wie eine riesige Müllhalde. Bis auf Charlottenburg vielleicht 😉
        Die BSR bietet doch verschiedene Möglichkeiten (so wie eigentlich jedes Müllentsorgungsunternehmen in Deutschland): entweder selber zu den Wertstoffhöfen anliefern oder abholen lassen.
        Und Kleinkrams kann man auch beim nächsten Supermarkt abgeben. Nur nicht beim Späti, der der ist mit (für gewöhnlich) < 800 m² zu klein.

        • Würde sagen das gilt eher für andere Städte als Berlin, zB Frankfurt am Main, wo jeder sein Sperrmüll vor die Tür stellt (wird dann irgendwann von der Müllabfuhr abgeholt, dieses Vorgehen ist erlaubt mit einer Anmeldung bei der Müllabfuhr, man darf den Sperrmüll nur nicht tagelang schon vor die Tür stellen, aber es macht einfach jeder). In Berlin wird der Kleinkram meist in einer Kiste vor die Tür gestellt und jeder darf sich bedienen. Jedenfalls ist das in Prenzlauer Berg so.

      • André Westphal says:

        Erlaubt ist das übrigens formal nicht – das gilt streng genommen auch als Ordnungswidrigkeit, da der „Müll“ so entsorgt wird:

        https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/die-zu-verschenken-kiste-ist-eigentlich-ordnungswidrig

      • Krefeld hat nen Werkstoffhof, dort kann man Elektrokleingeräte kostenlos als Privatperson abgehen, genau wie bei uns im Kreis Viersen ( E-Grossgeräte werden auf Anforderung abgeholt, bei uns in Viersen zumindest )

        Das hab ich letzten bei uns noch gemacht, kurz bei der Anmeldung Bescheid gesagt, das ich E-Schrott habe und durchgefahren, hab das Zeit in die Sammelbox gekippt – Thema erledigt, hat mich keine 10min Zeitaufwand gekostet. Den Stress mit Rückgabe im Handel mache ich gar nicht erst, das muss ich ja noch überlegen, was kann ich wo abgeben, z.b hab ich viele Kabel entsorgt.

        Genauso Batterie / Akkus hab ich Samstag noch eim Schadstoffmobil abgegeben, auf dem Weg zurück vom Einkauf.

    • Peter Brülls says:

      Mehr als 800 m² Verkaufsfläche → Annahmepflicht.

      Aber das Problem ist ja auch, dass die Leute es eben nicht hinbringen. Die Mülltonne ist halt doch näher.

    • Prinzipiell kann man jeglichen Elektroschrott kostenlos bei den Recyclinghöfen abgeben. Klappt hier in Berlin aufgrund der kurzen Wege auch ganz gut. Halt nur kompliziert wenn man seine alte Waschmaschine alleine mit seinem Smart entsorgen will…..und abholen kostet halt extra.
      Wenn du neues Großgerät wie TV, Waschmaschine oder Kühlschrank kaufst und dir liefern lässt muss der Händler gleichwertige Altgeräte kostenlos mitnehmen und entsorgen.
      Kleinere Geräte kannst du in der Theorie in jedem Laden abgeben der auf einer bestimmten Verkaufsfläche selbst Elektronik verkauft. Bei Elektrofachhändler oder Baumärkten klappt das in der Regel auch reibungslos.
      Supermärkte oder Discounter dagegen könnte kompliziert werden. Oft wird nicht darauf hingewiesen. Dann noch jemanden finden der zuständig ist und sich auskennt. Und mit Pech sagen die einfach „Nee, machen wa nich.“.

      • Peter Brülls says:

        „Prinzipiell kann man jeglichen Elektroschrott kostenlos bei den Recyclinghöfen abgeben.“

        Muss man aber auch erst mal hinkommen. Ort und Zeiten sind ja nicht unbedingt arbeitnehmerfreundlich.

        Bei uns: Halbe Stunde Rad hin, halbe Stunde Rad zurück.

        Öffnungszeiten Di – Fr: 14:00 – 18:00 Uhr, Sa: 9:00-13:00 Uhr.

        Aber okay, wir haben ’ne Garage, da steht dann halt die Kiste ein paar Monate rum.

      • DragonHunter says:

        Wieso sollte die Abholung einer Waschmaschine extra kosten?
        Das läuft idR unter Sperrmüll… und der muss kostenlos sein.
        In Oberhausen holen die dir die Waschmaschine sogar aus der Wohnung (damit der Entsorger noch was davon hat und nicht die Schrottis schon alles geplündert haben und nur noch das wertlose Weißblech übrig bleibt).

        • Keine Ahnung wie das in Oberhausen sein muss, aber in Berlin ist eine Sperrmüllabholung nun mal nicht kostenlos.

        • Peter Brülls says:

          „Das läuft idR unter Sperrmüll… und der muss kostenlos sein.“

          Wieso muss der kostenlos sein?

          Bei uns in der Gemeinde ist er einmal im Jahr kostenlos, muss man halt anmelden und man kriegt einen Termin.

          Alles weitere kostet.

          Ein Grund, warum wir das nur zum Jahresende machen.

          Aber ja, alt Grossgeräte müssen eh bei Neuanliegerung mitgenommen werden, Muss man aber eben kostenlos buchen, sonst hat man halt Pech.

    • In der ganzen EU können Verbraucher natürlich alte Geräte entsorgen, Kosten trägt die Industrie. Letztlich sind viele zu bequem und Ausreden finden sich dann schon.

    • DragonHunter says:

      In der Theorie soll das hier auch so funktionieren. Da aber die Supermärkte zum Beispiel für ihre Dienstleistung nicht bezahlt werden, wollen sie das nicht machen und schweigen beharrlich über die Möglichkeiten, die sich per Gesetz bieten sollten und tun teilweise sogar so, als gäbe es diese Rechte nicht.
      Deutschland ist nun mal „Geiz ist Geil“-Land…

  5. Lustigerweise verweigert bei uns in Kamp-Lintfort der kommunale Entsorgungsbetrieb ASK z.B die Annahme von Schuhen mit Blinklicht meiner kleinen Tochter.
    Und das ist nicht das einzige Beispiel, dass ich nennen könnte. Das passiert regelmäßig.
    Letztens habe ich bei einer Haushaltsauflösung alte Fieberthermometer mit Quecksilber gefunden. Hochgiftig und ziemlich ungesund, würde ich sagen…
    Ich bin damit zur Müllverbrennungsanlage vor Ort gefahren, um sie auf deren Recycling- und Schadstoffhof fachgerecht entsorgen zu lassen.
    Der freundliche Mitarbeiter nahm sie mir aus der Hand, drehte sich um und warf sie unvermittelt in den großen Restmüllcontainer mit der Aufschrift Sperrmüll.
    Als ich ihn darauf ansprach und zur Rede stellte, meinte er nur, die Müllverbrennungsanlage habe gute Filteranlagen und ging seiner Wege…!
    Recycling und umweltgerechte Entsorgung ist nicht gewünscht, macht Arbeit und kostet ja nur!
    Noch Fragen?

    • Peter Brülls says:

      „Noch Fragen?“

      Ja: Was hat die Gemeinde dazu gesagt, als Du es ihr mitteiltest?

      Es ist ja nicht so, dass es grundsätzlich nicht gewollt ist, auch wenn es systemische Probleme gibt.

      Es wird immer Mitarbeiter geben, die sich nicht korrekt verhalten und es sich leichter machen. Ob es nun der Quecksilberwerfer ist oder das Reinigungsteam, dass alle Mülleiner in eine Tüte entleert, bis man es der Firmenleitung steckt und das Team dann plötzlich ausgetauscht ist.

      • Was soll ich der Kommune da melden?
        Die Stadtverwaltung als auch die meisten kommunalen Mitarbeiter haben hier zu 98,9 %, das gleiche Parteibuch und kuscheln hier bei jeder Gelegenheit ob Stadtfest, Oktoberfest oder Beachparty miteinander. Einzige Antwort bei der Stadtverwaltung war: ist doch jetzt entsorgt. Sie haben doch gar keinen Einblick in die weiteren Prozesse wie unser Abfall behandelt wird.
        Und auf mein Hinweis hin dass ich es doch gesehen habe kam nur die Frage ob ich Zeugen dafür hätte…
        Merkst du noch was…?

        Nichtsdestotrotz bin und bleibe ich weiter kleinlich was Mülltrennung Nachhaltigkeit und Umweltschutz angehen, ich habe schließlich zwei Kinder in die Welt gesetzt die morgen auch noch eine Welt haben wollen/sollen.

        • >>Nichtsdestotrotz bin und bleibe ich weiter kleinlich was Mülltrennung Nachhaltigkeit und Umweltschutz angehen…

          Du denkst also, damit könntest du die Welt retten, während sich andere keine Gedanken drum machen?

          • Wenn es noch mehr gibt, die so denken wie Sie, dann bestimmt nicht!

            Nachhaltigkeit benötigt nicht wirklich viel, dafür aber viele…
            Ich gebe mein Bestes, damit Egoisten wie … (von mir zensiert) weiterhin erst an sich denken können.
            Wenn ich alleine meinen beiden Kindern vorlebe, wie es besser geht, dann sind es eine Generation weiter schon mal 100% mehr, die wissen, wie es besser geht.

            • Du scheinst die Nachrichten zu ignorieren. Hast du dir mal Gedanken gemacht, was die derzeit aktiven Kriege und Konflikte für die Umwelt bedeuten? Das kannst du gar nicht ausgleichen. Wie wenig nachfolgende Generationen lernen, wird an der momentanen Situation recht deutlich. Aber du kannst ja gerne weiter von der heilen Welt träumen!

              Schade, wenn jemand, der die Situation realistisch betrachtet, als Egoist abgestempelt wird,

    • Na in Oberhausen wurde Mitte der 90iger in der Müllverbrennungsanlage ein grossteil der Gelben Säcke verbrannt, weil die Anlage ausgelastet werden musste und der ganze Kunststoff so gut brennt. Und die waren ganz stolz auf Ihre tollen Filter.

      • Peter Brülls says:

        Da war der Gelbe Sack ja auch noch brandneu.

      • Mick R. Osoft says:

        Ist in Essen immer noch so…

        • Besser hier verbrennen als von den Chinesen ins Meer kippen lassen, wenn du mich fragst.

          • Mick R. Osoft says:

            Das erledigen für uns doch auch manche Containerschiffe, die den Mist ins Meer „verklappen“ Sind nicht immer nur die Chinesen wobei ich die nicht in Schutz nehmen möchte. Es ist und bleibt eine Sauerei, egal wer es verursacht.

      • Ganz normal.
        Die Säcke wurden/werden auch von Stahlwerken oder Betonherstellern zu hohem Preis gekauft und verfeuert. Der „Abfall“ ist gut brennbar, da aus Öl gewonnen.

    • Mick R. Osoft says:

      Bei uns in Essen habe ich versucht eine Waschmaschine beim Recyclinghof abzugeben. Da ich vorher schon wegen eines gescheiterten Reparaturversuches zerlegt wurde, wurde die Annahme verweigert. Angeblich wegen eines Paragraphen im Recyclinggesetz (von dem ich noch nie gehört hatte).
      Das Ergebnis war dann, dass ich sie einem vorbeifahrenden Schrotti mitgegeben habe. Der hat sich gefreut.
      Aber so geht es eben mit der Recyclingquote….

  6. Vielleicht wäre es konsequenter, wenn die Müllentsorger das korrekte Trennen übernehmen. Der gewöhnliche Bürger scheint ja dazu nicht in der Lage zu sein.

    Wozu haben wir KI und andere Techniken?
    Und für den Rest, der nicht durch Technik getrennt werden kann, können wir immer noch Menschen einsetzen.

    • Die Technik ist nicht weit genug ausgereift, um den Entsorgern eine echte Mülltrennung zu ermöglichen. Deshalb werden wir privaten Müllverursacher angehalten, unseren Müll zu trennen. Wenn es gar nicht funktioniert, wird mit harten Strafen gedroht und am Ende wird der ganze Müll doch der thermischen Verwertung zugeführt. Eine manuelle Mülltrennung durch Menschenhand würde die Entsorgungskosten in unbezahlbare Höhen treiben. Vieles, was heute in der Wertstofftonne landet, gehört dort eigentlich nicht hinein. Und gerade bei Kleinst-Elektroschrott sind die meisten Verbraucher überfordert. Die wenigsten werden mit ihren abgelaufenen, unbrauchbar gewordenen Chipkarten den Weg zu einer Sammelstelle antreten. Insbesondere Schilderungen, wie man auf den Wertstoffhöfen in DE mit Abfällen umgeht, sind der Mülltrennung auf Seiten der Bürger nicht wirklich dienlich. Ganz abgesehen von der unterschiedlichen Behandlung der verschiedenen Müllverursacher. Solange es keine echte Kreislaufwirtschaft gibt, bleibt die „Recyclinglüge“ eben eine Lüge.

      • Solange die Leute „zu dumm“ sind, ihren Müll ordentlich zu trennen, helfen nur Strafen die weh tun.
        In einer Stadt hie rbei uns in der Ecke hat die Müllabfuhr jetzt einen Großteil der Biotonnen stehen lassen, weil da falsche Sachen drin waren – trotz wiedehrolter Aufforderung der Stadt sauber zu trennen.

        Ich brauche nur bei uns in den Altpapiercontainer zu sehen, da werden Leute Plastiktüten mit ihrem Papiermüll rein. was soll das. Wo ist das Problem, die Auszuschütten und in den Restmüll zu geben oder besser nich, wieder zu verwenden ? Das ist Doffheit udn Faulheit der Menschen,

        • André Westphal says:

          Leider scheint das insbesondere in besonders großen Großstädten ein erhebliches Problem zu sein. In Kiel, in meiner Wohngegend hat immer alles sauber geklappt mit der Mülltrennung. Jetzt wohne ich in HH und hier in der Wohnanlage stellen die Leute eindeutige Sperrmüllartikel / Elektroschrott neben die Mülltonnen (kaputte Fernseher, Tische, etc.) und in den Müll wandern auch die abenteuerlichsten Dinge.

          Sind die Tonnen voll, weil mal wieder keiner auf die Idee kommt z. B. leere Kartons nicht einfach ganz hineinzustopfen, sondern zu zerreißen, werden die nächsten Kartons neben die Tonne gestellt – egal ob die im Regen durchweichen. Nimmt die Müllabfuhr was nicht mit, wundern sich die Leute ganz entsetzt – tatsächlich alles hier erlebt.

          • @André Westphal
            Ich denke, so pauschal kann man das nicht beantworten, dass Mülltrennung in großen Großstädten schlechter funktioniert als anderswo. In ländlichen Gebieten ist das bessere Funktionieren wohl der „sozialen Kontrolle“ geschuldet. Meiner Erfahrung nach ist die Zahl von „Fehlwürfen“ besonders in Wohnanlagen größer. Außerdem gibt es ja auch regionale Unterschiede bei der sog. „Anschlusspflicht“. Bei uns z.B. ist das Gesamtgrundstück anschlusspflichtig und so ist es den einzelnen Bewohnern ziemlich egal, was sie in welche Tonne werfen. Mehrkosten für die Entsorgung oder Bußgelder werden dann verteilt, weil es schwer ist den Verursacher zu finden. In anderen Orten sind die einzelnen Haushalte anschlusspflichtig. Da trifft es dann die Einzelnen.
            Manchmal werden auch Hürden für den Besuch beim Wertstoffhof aufgebaut. Da kann ich ein Lied von singen. Für meinen Wohnort kann ich zwei verschiedene Wertstoffhöfe nutzen. Den städtischen und den vom Landkreis. Eigentlich wäre der Weg zu dem vom Landkreis betriebenen Wertstoffhof kürzer. Aber dort ist das Personal am Eingang derart unfreundlich und bei der Entsorgung werde ich völlig allein gelassen. So nehme ich lieber den weiteren Weg in Kauf und habe es mit freundlichen Mitarbeitenden zu tun, die mich bei der „fachgerechten“ Entsorgung unterstützen.

    • DragonHunter says:

      Das passiert teilweise sogar schon.
      Bspw. im „Recycling-Mekka“ Fürstenfeldbruck, die Preise für ihr System bekommen haben… und die Entsorger die Tonnen erstmal zusammen gekippt haben, weil die Recycling-Industrie eine andere Trennung braucht als es sich die sesselfurzenden Entscheider in ihren wirren Köpfen ausgemalt haben.

      In München wird bspw. Verpackungsmüll auch nicht aufgetrennt… Da kann man locker flockig, Glas, Metall und Plastik zusammen zu den „Wertstoffinseln“ bringen… Aussortiert wird dann maschinell.

      Da braucht es nicht mal irgendeinen KI-Kack, der eh mehr Arbeit und Aufwand bedeutet, als er Nutzen bringt.

  7. Danke für den Artikel.

  8. Ich hatte letztens ein WTF-Erlebnis am Glascontainer. Zwei leere Flaschen 9 Mile Vodka, beim Einwerfen sehe ich plötzlich, dass am Flaschenboden irgendwas klebt. Stellte sich als LED mit Knopfzelle heraus, man kann die Flaschen von unten beleuchten. Kein Hinweis dazu auf der Flasche, wer das nicht weiß, wirft den Dreck mit in den Glasmüll. Völliger Schwachsinn in meinen Augen.

  9. Warum nicht eine Zusätzliche Mülltonne für Elektro-schrott.
    Bei den Mengen Smartphones, alten Druckern, und anderen IOT Geräten die jeder hat,
    macht es echt Sinn eine zusätzliche Tonne die 4 bis 5 mal im Jahr geleert wird, zu den normalen Tonnen dazu.
    Es würde ja eine 300 Liter Tonne fürs erste reichen. Das Zeug jedes mal zum Wertstoffhof zu fahren, ist umständlich und kostet viel Zeit. Zumal ich zu deren Öffnungszeiten an der Arbeit bin.

    • Ich hab mal in einer Ortschaft gewohnt, da gab es eine „Blaue Tonne“. Dort kam alles rein was nicht Rest- oder Biomüll war. Also auch Klein-E-Geräte. Da kam das DSD mit dem „Grünen Punkt“ und später die E-Schrott-Verordnung. Damit fand die „Blaue Tonne“ ihr Ende. Seitdem gibt es eine Biotonne, Restmülltonne und den „gelben Sack“ oder die „Gelbe Tonne“. Manchmal fehlt einfach der Platz um zusätzliche Mülltonnen aufzustellen. Die öffentlichen Sammelbehälter für Klein-E-Geräte wurden ja abgeschafft. Jetzt muss man seine Batterien, Akkus und anderen Kleinkram entweder zum Wertstoffhof oder dem Supermarkt mit einer Verkaufsfläche >800m² bringen. Wer dazu keinen Bock hat, der schmeißt den Kram irgendwo hin. Manchmal leider auch ins Grüne.
      Wenn Mülltrennung an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht, dann ist die Gefahr groß, dass nicht mehr getrennt wird.

      • E. van Gelium says:

        also bei uns im haus gibts n großen karton für genau diesen e-schrott (alte e-Zahnbürste, Kinderblinkschuhe, etc etc) wenn der voll ist, wird der inhalt beim (großen) supermarkt (wo man eh ständig hinfährt) abgegeben, fertig. Ist ehrlicherweise quasi KEIN mehraufwand.

        Recycling lebt vom Mitmachen.

        spätestens seit der supermarkt Annahmepflicht (unter leicht zu erreichenden Voraussetzungen) gibt es keine Ausreden mehr.

        • Ich könnte versuchen, dir zu empfehlen, Dinge wie e-Zahnbürsten, Kinderblinkschuhe, etc etc, gar nicht erst zu kaufen. Die Bambuszahnbürste erfüllt auch ihren Dienst, Barfußlaufen ist gesund, usw. usw.

          Nein, eine solche Empfehlung wird niemand von mir bekommen, weil jeder so leben soll wie er es möchte. Mit Bevormundung kommt man nicht weiter…

    • Fände ich auch die beste Idee. Ich bin aus einer Stadt in ein Dorf gezogen und musste feststellen, dass es nur einmal im Monat einen Mobilen Recyclinghof gibt. Schadstoffe ab einem anderen Tag.
      Das darauf viele keinen Bock haben kann ich mir gut vorstellen.

    • kommt immer drauf an, wo man wohnt.
      In der Nachbarstadt müsste ich einemal quer durch die Stadt fahren zum Wertstoffhof, dauert dann locker mal 30min Fahrzeit pro Strecke.

      Bei uns ( 30.000 Kleinstadt ) bin ich in 5min dort, der ist hier im Gewerbegebiet. Hinfahren,kurz zur Anemldung Bescheid sagen, das man E-Schrott hat und dann kann man direkt durchfahren und das Zeug in die Container ( für Großgeräte ) oder Sammelboxen ( für Kleingeräte usw. ) entladen.
      Ich mache da meist Samstag oder Wochentags früh morgens um 7 Uhr einen Weg von, wenn ich eh einkaufen usw. fahre, da ist das nur ein kleiner Umweg.

      Große E-Geräte kommt der Entsorgen aber auch abholen, muss man aber telefonich anmelden und dann eben wie Sperrmüll raustellen.

  10. DragonHunter says:

    Man wollte ja unbedingt die Entsorgung über die gelbe Tonne, die auch schon kaum bekannt war, unterbinden.
    Dabei wäre die doch für Elektrokleinschrott perfekt.
    Aber einfach geht in Deutschland nicht… nur kompliziert und unattraktiv… und dann jammern. *shrug*

  11. @DragonHunter
    Dann hast Du sicher auch nichts dagegen, wenn die MacD-Kunden ihre ToGo Becher bei Dir in die Haustonne schmeissen, sie sind ja perfekt für deren Müll.

    Die „gelbe“ Tonne wird über einen Aufschlag auf die Verpackungen finanziert. Je nach Verwertbarkeit ist die Betrag höher oder niedriger. Dieser Betrag ist Bestandteil des Produktpreises, zahlt also der Endverbraucher. Steigen die Kosten für die gelbe Tonne durch falsche Einwürfe, zahlt der Verbraucher mehr.

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