TV-Tipp: ZDF-Magazin Frontal21 zu Steuern und Arbeitsbedingungen bei Apple

Apple ist gern gesehener Gast in Dokumentationen, wohl keine andere Firma eignet sich so gut dazu, Arbeitsbedingungen bei Foxconn zu beleuchten. Heute Abend ist Frontal21 im ZDF am Ball und man hat nun stichhaltige Beweise gegen das Unternehmen aus Cupertino gesammelt. So heißt es in der Pressemitteilung des ZDF: Der Apple-Konzern vermeidet in Deutschland durch ausgeklügelte Steuertricks Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe im Jahr.

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Der Trick: Apple nutzt ein komplexes Geflecht aus vielfach im Ausland – zum Beispiel in Irland – angesiedelten Firmen (Anmerkung von mir: da sitzen sie alle). Weiter ergaben Frontal21-Recherchen in China, dass bei dem Apple-Zulieferer Foxconn vorgeschriebene Arbeitszeiten nicht eingehalten werden. Zwar versprach Foxconn, die Anzahl der Überstunden bis zum 1. Juli 2013 auf maximal 36 Überstunden im Monat zu reduzieren, aber daran zweifeln Experten wie Cornelia Heydenreich vom gemeinnützigen Verein Germanwatch. Vor Ort-Recherchen von Frontal21 belegen, dass wenige Monate vor der Deadline bei Foxconn immer noch deutlich länger gearbeitet wurde. Wann? Heute Abend, 21:00 Uhr. Wo? Im ZDF. Hauptsache es wird nicht so eine Geschichte, wie damals der Markencheck...

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Das machen doch alle Firmen. Das ist normal.
    Die Politik soll eingreifen und das Geld investieren.

  2. Finde diese Foxconn Diskussionen sowas von lächerlich. Apple ist Kunde von Foxconn. Auftraggeber. In keiner Branche und bei keiner anderen Firma auf der Welt wird ein Kunde für die Arbeitsbedingungen des Dienstleisters / Lieferanten verantwortlich gemacht… Und dafür gibt es auch einen guten Grund… weil es lachhaft ist.

  3. Microsoft macht das auch so

  4. Wie wurde mir immer gesagt: Wenn Sie das nicht machen, machts eine andere Firma..
    Das ist Geschäft und keine Wohlfahrt!

  5. Nahezu alle namhaften Geräteverkäufer lassen dort bauen, aber mit dem Namen Apple lässt sich sowohl positiv als auch negativ prima teasern.
    Und der Revolverjournalismus vom ZettDeh Frontkino21: Naja…

  6. Wenn ich mir ein phone aus China importierte und der Händler das gute Stück als Geschenk deklariert, dann bin ich wegen Steuerhinterziehung dran. Vor dem Gesetz sind eben doch nicht alle gleich.

  7. @Herbert Naja, das stimmt nicht ganz, schließlich hat man sich über IKEA (?) die früher Kinderarbeiter über Lieferanten beschäftigt haben, auch aufgeregt.
    Trotzdem finde ich diese Aufregung teilweise bescheuert. Bis jetzt gab es mehrere Selbstmordfälle die mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängen sollen. Ich will das nicht schön reden, und falls da etwas dran sein sollte, muss Foxconn dies ändern. Aber bei 1 Million Beschäftigten kommt es sicherlich, so makaber es klingt, auch in anderen Gegenden der Erde vor, dass Leute auf Grund ihrer Arbeit Selbstmord begehen. Hier besteht halt der Zusammenhang zu einem einzigen Unternehmen, was das ganze auffälliger macht. Zudem soll es so sein, dass viele Chinesen selbst so viele Überstunden machen wollen, um schnell wieder mit dem verdienten Geld zurück in ihre Heimat fahren zu können.

    Die Steuervermeidungen kann man keinem Unternehmen vorwerfen. Es ist meiner Meinung nach richtig, dass verlangt wird gegenüber den Steuerbehörden Transparenz zu schaffen (soweit das im legalen Rahmen geschieht). Aber die Gesetze muss die Legislative schon selbst ändern, und kann Unternehmen nicht mit der Moralkeule begegnen, schließlich war sie es auch, die die diese Gesetze erlassen hat.
    Im Grunde machen es Apple, aber auch BASF, Deutsche Bank, Volkswagen, Commerzbank etc. alle richtig. Ich habe hier übrigens extra mehrheitlich Unternehmen mit deutschem Sitz genannt, weil es mich wirklich nervt, dass mit dem Zeigefinger nur auf US-amerikanische Unternehmen gezeigt wird, obwohl diese Praxis bei gut wie jedem Unternehmen üblich ist, es muss sogar so sein, Manager machen sich sonst gegenüber ihrem Arbeitgeber den Anteilseignern wegen Veruntreuung strafbar!

  8. @Herbert

    Das doch nicht wahr. Kik ist auch nur Auftraggeber und wird wegen den Nähstuben in Bangladesch ständig in die Öffentlichkeit gezehrt, Kraft bei Kinderarbeit auf den Zulieferkaffeeplantagen, adidas, Nike, Milka, Chiquita, Procter & Gamble und und und die werden alle für den scheiss den die über Zulieferer machen in die Öffentlichkeit gezogen….

    Nur bei jedem Hersteller heisst es „das ja auch scheisse, können die nicht machen, die machen die dicken Millionen und beuten nur die Armen aus… etc“ aber bei apple heisst es „ja mensch so ist das leben eben“

    Das kann es doch nicht sein…

  9. Peter Lambio says:

    Hoffentlich ist dieser Bericht nicht genau so gefaket wie die Reportage über Amazon….
    Alles Mediengesindel (außer Caschy).

  10. Die Steuertricks sind ja nichts neues, nennt sich glaube ich „double irish with a dutch sandwich“ und wird quasi von allen Großen so gehandhabt. Finde es auch nicht sonderlich verwerflich, da es im Prinzip einfach die legalen Möglichkeiten maximal ausnutzt. Dennoch ist es natürlich gut und wichtig auf so etwas aufmerksam zu machen, damit mit entsprechenden Gesetzen Abhilfe geschaffen werden kann.

  11. @Basti: dann müssen ALLE an den Pranger, nicht nur die medienwirksame Sau, die durchs Dorf getrieben wird.

  12. Frontal21 sollte nie TV-Tipp sein! 😉

  13. @caschy: dam würde ich nicht widersprechen 🙂

  14. @FlyingT
    Naja… Dann scheinst du aber den Süßigkeiten Ausbeuter Newsletter zu lesen, denn ich höre alle Minute nur immer wieder, dass das IT Monster Apple die Mitarbeiter EINER ANDEREN FIRMA (man lasse sich diese Idiotie mal auf der Zunge zergehen) in den Selbstmord treibt und macht daraus auch noch eine „Dokumentation“. Wenn eine Firma die Menge die ein Auftraggeber bestellen möchte mit der aktuellen Besetzung nicht liefern kann, dann muss der Betrieb eben mehr Mitarbeiter einstellen oder sie können den Auftrag nicht annehmen. Ganz einfach… Aber klar, Apple ist medienwirksam weil omnipräsent und viele Dünnbrettbohrer denen Apple an sich ein Dorn im Auge ist, springen natürlich gerne auf den Zug auf… DAS kann es imho net sein

  15. Anette Schuett says:

    Ehrlich? Apple nutzt ihre legalen Mittel um nicht Millionen ohne Gegenleistung an den Staat zu verschenken?
    Gehört sich sowas?! Das ist als wisse man, in welcher Gasse ein Straßenräuber auf einen wartet und mann geht dann woanders lang! Sowas Asoziales aber auch!!!

    Gut, dass wir die Öffentlich Rechtlichen haben – den Leuchturm der Demokratie …

    „Deutschland zahlt für seine öffentlich-rechtlichen Sender eine Zwangsabgabe. Dass daraus das Recht entsteht, über die Verwendung der Gelder komplett informiert zu werden, glaubt ZDF-Intendant Bellut nicht. Er will die Gehälter von Moderatoren daher weiter unter Verschluss halten.
    Obwohl der Wunsch nach Transparenz durch die Reform des Rundfunkbeitrags größer geworden ist, möchte Thomas Bellut, Intendant des ZDF, keine Moderatorengehälter veröffentlichen, sonst „gäbe es sofort Neiddebatten, die sehr heftig werden könnten“. Das sagte Bellut der Wochenzeitung „Zeit“.
    http://www.focus.de/kultur/kino_tv/trotz-zwangsabgabe-zdf-will-moderatoren-gehaelter-geheim-halten_aid_997045.html

  16. Naja das war wohl nichts. Üblicher Populismus.

  17. @Herbert
    Also als „Die Kik-Story“ auf ARD gesendet wurde, ging das recht stark durch die Presse. Oder auch war Kik nach dem Hochhaus/Textilfabrikeinsturz in Bangladesch wieder stark in aller Munde. Gut in der Gamestar liest man davon weniger, aber in Tageszeitungen war das nen Thema.

    Eventuell interessiert es einem nur nicht bei Kik, weil Applefanboy und nicht Kikfanboy ist. Vielleicht ist Apple mit irgendwas um die 2% Steuern auch viel interessanter als Ikea die wenigstens 15% bezahlen. Trotzdem macht es die Sache nicht besser nur weil Apple so fancy Produkte herstellt. Hat Caschy damals über Nokias Werksschliessung in Bochum berichtet? Das war auch völlig legal die Subventionen einzustreichen und nach ablauf der Frist ein Werk in Rumänien auf zu machen.
    Viele fanden das glaub ich aber trotzdem nicht so knorke. Wäre das 3210 mal nen bissi mehr fancy gewesen, wäre anscheinend nur halb so wild gewesen.

  18. Sobald es gegen Apple geht, geht es caschy schlecht. Dabei geht es überhaupt nicht um „medienwirksame Sau“. Es sind einfach mal Tatsachen.

  19. Jupp… Ich lese nur die Gamestar und ich habe es gewagt den Apple Konzern in Schutz zu nehmen, also bin ich auch ein hirnloser Applefanboy. Passt schon…

    Fakt ist, dass hier Apple die Schuld für Missstände bei Foxconn gegeben wird… Und der böse Apfel nutzt das Steuersystem völlig legal um Geld zu sparen. Diese Schweine! Wie weltfremd kann man sein?!

    Bin mal gespannt wie lange es dauert bis Apple am Welthunger Schuld ist

    @mAtze
    Tatsachen?! Wurde dir diese Theorie im Esoterikladen ausgependelt?! Ohne Worte…

  20. @Herbert

    Genau Apple hat damit gar nix zu tun… bei Hermes sind das ja auch nur die Subunternehmen. Apple ist ja nur für geschätzte 40% des Umsatzes bei Foxconn zuständig, da hat Apple natürlich gar keine Macht gegenüber seinen Zulieferer.

    Ach ne warte Apple könnte einfach sagen „Wenn ihr eure Mitarbeiter nicht anständig behandelt, lassen wir unseren Kram woanders zusammendübeln“, Dann stände Foxconn mit dem Arsch an der Wand, 40% Umsatzeinbruch oder die Mitarbeiter einfach anständig behandeln.

    Warum klappt Fair Trade bei Lebensmittel und auch bei Kleidungen, aber bei nem 600€ Handy nicht? Warum setzt man sich für Kaffeebauern, Bananenpflücker und Näherinen ein, aber für jemanden in der iPhonefertigung nicht?

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