Stromverbrauch: App-Überwachung stößt laut E.ON auf großes Interesse

Laut einer Umfrage von E.ON würde das Gros der Befragten gerne den eigenen Stromverbrauch per App überwachen.

Laut einer Umfrage von E.ON würde das Gros der Befragten gerne den eigenen Stromverbrauch per App überwachen.

Der Energiekonzern E.ON hat eine Umfrage durchführen lassen und kommt dabei zu wenig überraschenden Ergebnissen: Drei Viertel der Befragten würden gerne den eigenen Stromverbrauch per App überwachen. Bereits 30 % der Umfrageteilnehmer nutzen in ihrem Haushalt mindestens eine moderne Energielösung wie PV-Anlagen oder Wärmepumpen.

Zu beachten: Es handelt sich hier nicht um eine wissenschaftliche Studie nach strengen Gütekriterien, sondern eher um eine lose Meinungsumfrage. Das Ganze kann also als Fingerzeig dienen, ist aber sehr fehleranfällig. Doch zu den weiteren Ergebnissen: 39 % der Befragten geben an, dass ihnen ein verantwortungsbewusster Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden ein eher wichtiges Anliegen sei, wobei hier allerdings der Faktor der „sozialen Erwünschtheit“ eine enorme Rolle bei der Beantwortung gespielt haben dürfte. 55 % geben sogar an, dies sei für sie ein „sehr wichtiges“ Anliegen.

Das Gros der Befragten betrachtet das Energiesparen als wichtig.

Das Gros der Befragten betrachtet das Energiesparen als wichtig.

Allerdings sagen die Angaben rein gar nichts über das tatsächliche Verhalten aus. Beispiel: Ich kann antworten, mir sei Energiesparen unheimlich wichtig, in der Praxis aber dennoch Strom verbraten, wo es nur geht, weil ich das vielleicht nicht bewusst im Blick habe bzw. reflektiere. Interessanter ist, dass sich in der Umfrage von E.ON klare Unterschiede zwischen Eigentümern und Mietern zeigen. Photovoltaikanlagen auf Dach oder Balkon, eine Wärmepumpe oder eine Wallbox – 49 % der Hausbesitzer geben an, solche Lösungen zu nutzen. Bei den Mietern sind es hingegen nur 20 %. Oft dürfte das mangelnden Möglichkeiten geschuldet sein – wer keinen Balkon hat, kann eben auch schlecht ein Balkonkraftwerk verwenden.

Stromsparen aus Klimaschutzgründen laut Umfrage angesagt

55 Prozent der Besitzer von Energielösungen sowie 58 Prozent der Ökostromkunden haben dabei angegeben (natürlich) aus Klimaschutzgründen auf einen sparsamen Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden zu achten. Abermals nehme ich an, dass hier aber die soziale Erwünschtheit eine extreme Rolle bei der Beantwortung der Frage gespielt haben dürfte. Denn natürlich steht man vor sich selbst und anderen besser da, wenn man grinsend auf den noblen Klimaschutz verweisen kann, als auf „Geiz“ bzw. die Schonung des eigenen Geldbeutels.

Die E.ON-Umfrage ist eher ein Stimmungsbarometer als eine wissenschaftliche Studie.

Die E.ON-Umfrage ist eher ein Stimmungsbarometer als eine wissenschaftliche Studie.

Viele Befragte wünschen sich aber mehr Transparenz über den eigenen Stromverbrauch und können sich selbst schlecht einschätzen. 14 % der Befragten gaben an, sie wüssten nicht, wie viel sie jährlich im Haushalt verbrauchen – ich tippe auch hier, dass viele Befragte „nicht dumm dastehen“ wollten und es deutlich mehr sind, die keine Ahnung haben. 29 % haben offen angegeben, sie könnten nicht sagen, welche Geräte im Haushalt die größten Stromfresser sind.

Viele Befragte würden ihren Stromverbrauch gerne mehr im Blick behalten.

Viele Befragte würden ihren Stromverbrauch gerne mehr im Blick behalten.

Während etwa ein Viertel der Befragten (26 Prozent) angeben, ihren Verbrauch einmal monatlich zu überprüfen, tun dies 17 Prozent nur einmal pro Jahr. 24 Prozent führen eine Ablesung des Zählers sogar nur nach expliziter Aufforderung durch ihren Versorger oder Netzbetreiber durch. E.ON argumentiert, man müsse da den Kunden mehr Optionen an die Hand geben, um den Stromverbrauch möglichst einfach, z. B. per App, kontrollieren zu können.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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19 Kommentare

  1. Man kann seinen Stromverbrauch ja auch schon mal mit Zwischensteckern dokumentieren. Die Ergebnisse klingen für mich eher nach „wenn mir das zur Verfügung gestellt wird, schaue ich mal“. Selbst ist der Mann:In… ich habe letztes Jahr alle Küchengeräte ausgewechselt und den Gefrierschrank abgeschafft. Stromverbrauch ging danach rapide runter. Überwachung mit Zwischensteckern und FHEM, da wo es möglich ist.

    • Ab wann rechnet sich bei dir die Investition?
      Geräte zu ersetzen, heißt ja erstmal Geld zu investieren.

      • Genau das ist die Frage.
        Ich wollte kürzlich unseren 20 Jahre alten Kühlschrank durch einen neuen ersetzen.
        Beim Nachmessen habe ich festgestellt, dass der „alte“ so wenig verbraucht, dass sich ein neuer einfach nicht rechnet.
        Hinzu kommt, dass die Preise für wertige Weißware auch recht happig sind.
        1.000 € investieren um dann 30 bis 40 Euro im Jahr einzusparen habe ich dann gelassen.

  2. Mit einem Energiekostenmessgerät kann man sich auch so einen Eindruck über den aktuellen Stromverbrauch (und über Zeitraum X) der Stromverbraucher verschaffen. Mit einem Blick auf den Stromnzähler sieht man den Gesamtverbrauch.

    Gerät kostet ein paar Euro, Stadtwerke verleihen die auch an ihre Stromkunden.

  3. Den Faktor der „sozialen Erwünschtheit“ sehe ich gar nicht, denn Klimaschutz und die Schonung des eigenen Geldbeutels gehen Hand in Hand, die schließen sich nicht gegenseitig aus.

  4. Meine größten Stromverbraucher kenne ich, kann sie aber schlecht austauschen.
    Und einmal im Monat lese ich die Zähler ab.

    Was ich mal begrüßen würde wären zukünftige Geräte, wenn die schon mit WLAN ausgestattet sind, auch ihren Stromverbrauch übermitteln würden auf einer offenen api. Vielleicht noch in Verbindung mit einem Modul im Zählerschrank.
    Dann kann man mal eben die Statistik sehen, den Top Verbraucher betrachten und bewusster handeln.
    Das Problem ist ja, das man den Verbrauch ja nicht sieht oder bemerkt, bis die Rechnung kommt.
    Das ganze zu visualisieren würde schon sehr helfen.

    • Solange die Geräte selbst nicht über eine API gesteuert werden, z.B. weil man den Verbrauch bei PV-Überschuss steuern will, halte ich eine simple Funk-Messsteckdose für sinnvoller.

  5. Ich schreibe auch seit Jahren jeden Monat Gas und Strom auf.
    Hier noch der wertvolle Tipp für die, die ihn nicht kennen, man kann seinen digitalen Stromzähler „freischalten“ lassen.
    Dazu beim Netzbetreiber (nicht da wo ihr den Strom „kauft“) anrufen und nach der 4 stelligen freischaltungs Pin fragen.
    Diesen kann man dann per Licht-Code (per Taschenlampe zb) in den Zähler speisen.
    Danach zeigt dieser u.a den momentan Verbrauch an.
    Ist, wie ich finde die wichtigste Anzeige die Hilft genau zu wissen welcher Verbrauche wieviel verbraucht.
    Ich geh zum Zählerschrank, schaue 200W, ich geh ins WOhnzimmer, Licht an, schaue erneut, ah 250W.

    Grob kann man sowieso sagen, das die 2 Großen Themen, Kochen und Wärme in der Regel die größten Verbraucher sind.
    Danach kommen halt Geräte wie Waschmaschine und Trockner die über ihre Zyklen auch gut was ziehen.

    Ich finde es immer beachtlich wie wenig Leute doch ein Gefühl dafür haben was denn wirklich viel Energie verbraucht.
    Wie oft hab ich es schon erlebt, dass der Herd auf 9 (von 9) mit offenem Deckel an ist, es sprudelt ohne Ende und dann im gehen gesagt wird das man doch umbedingt das LED Licht dimmen müsse um Strom zu sparen!

  6. Ich verstehe die Motivation nicht, sich mit diesem Thema intensiv zu beschäftigen.

    Wir bekommen einmal im Jahr einen Brief von unserem Stromversorger, dass sie uns von den 70 Euro im Monat ein bisschen zurücküberweisen.

    Ich könnte jetzt sicher tagsüber das Licht auslassen oder meinen Kühlschrank durch ein neueres Modell ersetzen oder so. …dann bekomme ich am Ende des Jahres zwei drei Euro mehr zurück. Ui.

  7. Einer der Dirks says:

    Mir würde es schon reichen, wenn ich den Gesamtverbrauch des Hauses automatisiert auslesen kann. Doch leider lässt das mein aktueller Stromzähler nicht zu (man kann ihn nicht mit einem IR Kopf auslesen). Und wo wir dabei sind: auch den Wärmverbrauch (Fernwärme) würde ich gerne abfragen können. Die Informationen sind ja da. Dann kann man das über mehrere Tage analysieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen.

    Aktuell lese ich manuell ab. Aber das auch nur einmal im Monat (kann man ja schlecht stündlich machen).

    • Hast du noch einen alten, analogen, Stromzähler, oder wieso lässt sich dein Stromzähler nicht auslesen?

      • Einer der Dirks says:

        Er ist digital. Um alle relevanten Werte zu bekommen muss man einen PIN eingeben. Aber weil ich keine Solaranlage habe hat mein Stromanbieter den nicht gesetzt. Aber ohne PIN und dessen Freischaltung gibt das Gerät nichts aus.

        Soll heißen: wenn mein Stromversorger einmal kurz vorbeikommen würde, dann könnte ich es auslesen. Er muss einen PIN setzen und mir sagen. Gerade deshalb ist der Artikel so traurig

        • Du kannst diese Pin beim Versorger ermitteln und dann selbst setzen.
          Bei mir hat schon ein Anruf für die Freischaltung gereicht.
          Nur nützt es ziemlich wenig, wenn man die Zählerstände manuell abliest.

          • Einer der Dirks says:

            Hatte ich auch gedacht, die SWB sagte aber, das geht bei mir nicht.

            • Mich hat damals der Stomversorger darüber informiert das ich beim Messstellenbetreiber anrufen muss um die PIN zu erfragen. Der Messstellenbetreiber setzt wohl den PIN oder bekommt ihn vom Hersteller.

    • Smarthomefreak says:

      Auch alte analoge Stromzähler lassen sich digital auslesen. Ist nur ein bisschen aufwändiger. Google hilft hierbei. Ich lese meinen digitalen Zweirichtungszähler mit einem Tasmota IR Lesekopf von Hitchi aus. Das geht über eine Website oder eben über das Abgreifen der Daten für das Smarthome. Da bleiben die Daten auch im Haus.

  8. Das E.ON Apps als Teil der Lösung ins Spiel bringt ist schon fast lustig, da die E.ON-eigenen Apps schlichtweg Müll sind. Aber vermutlich haben die das bei E.ON noch gar nicht bemerkt. Dass der Zugriff auf erweiterte Zählerdaten bei den angeblich modernen iMS-Zählern mit einer Taschenlampe und Lichtsignalen durchgeführt werden muss (zig Versuche nötig, bis es klappt) ist schlichtweg „Technik aus dem letzten Jahrhundert“. Und solchen Unternehmen sollen wir unsere Energie-Zukunft anvertrauen?
    By the way: wer E.ON/Bayernwerk eine Einzugsermächtigung für Zählergebühr erteilen weil erhält schon auf den Formular den guten Hinweis: „bitte per Post einsenden“. Wer das ignoriert und es per E-Mail oder Fax macht, erhält per Post ein neues Formular mit dem Hinweis „bitte per Post einsenden“. Das sagt eigentlich genug aus über die Zukunftsfähigkeit dieses Unternehmens.

  9. Daschowski says:

    Hallo. So ein dummes Zeug. Ich bin Elektriker und ich habe 10 Stück Zähler eingebaut. Jede Sicherung hat einen Zähler und ich schreibe mir jeden Tag den Stromverbrauch auf. Gespart dadurch????? Nicht einen Cent. Wenn ich koche brauch ich Strom, mit oder ohne Zähler. Wenn meine Frau wäscht, braucht sie Strom, mit oder ohne Zähler. Wenn ich TV sehe brauch ich Strom, Und so weiter. Das Einzigste was hilft ist, nur noch Energieeffizienzklasse A oder besser. Ich habe einen neuen Gefrierschrank gekauft und ich vermisse da eine Stromverbrauchs Anzeige. Ich habe den Verbrauch von über 10 Jahre, aber gespart durch Zähler????? Und, ihr wollt mir erzählen das der Bürger die Zähler überprüft???? Es geht doch wieder einmal nur um Geld was ihr einnehmen wollt.

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