SmartAi S7 Max im Test: Saug- und Wischroboter mit LiDAR und 3.200 pa

Als mir der SmartAi S7 Max zum Test angeboten wurde, dachte ich zunächst, hier ein Produkt von 360 zu erhalten. Kein Wunder, denn einen „S7“ gibt es nicht nur von SmartAi und 360, sondern z. B. auch von Roborock. Im Markt für Saugroboter wird es also zusehends unübersichtlicher. Ob sich dieser S7 Max nun eventuell lohnt, verrate ich euch im Test.

Der Hersteller SmartAi sucht auch die Assoziation zu 360, irgendwie sind es aber doch getrennte Unternehmen. Das erinnert mich an diverse chinesische Hersteller, vielfach mit ihren Verbindungen zu Xiaomi werben. Auch das ist oft undurchschaubar. Doch zurück zum S7 Max – unglücklicher Name eben. Auch den Roborock S7 hatten wir ja schon im Test. Den 360 S7 wiederum nahm sich Caschy 2019 vor. Beide Modelle kamen ohne den Namenszusatz „Max“ aus. Ob der SmartAi S7 Max die beiden Konkurrenten also maximal in den Schatten stellen kann?

Technische Daten SmartAi S7 Max

  • Saug- und Wischroboter mit LiDAR- / Laser-Navigation
  • Saugleistung: 3.200 pa
  • Vier Saugstufen
  • Reinigungsdauer: bis zu zweieinhalb Stunden bzw. 150 m2
  • Kapazität des Staubbehälters: 600 ml
  • Kapazität des Wassertanks: 350 ml
  • Akku: 3.200 mAh
  • Besonderheiten: Zonenreinigung, Einzelraum-Reinigung, Timer anlegen, virtuelle No-Go-Areale, Unterstützung von Amazon Alexa / Google Assistant
  • Preis: ca. 290 Euro

Was den Preis betrifft, so wirkt der SmartAi S7 Max durchaus attraktiv. Allerdings musste ich im Test in einigen Punkten feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Ihr bekommt den Sauger aktuell via Kaufland für 299,99 Euro. Alternativ ist er direkt über den Hersteller zu haben, kostet dort aber aktuell 383,95 Euro. Teilt ihr dem Hersteller mit, dass ihr übers Blog auf den Sauger aufmerksam geworden seid, sollt ihr zusätzlich ein Accessoire-Paket im Wert von 39 Euro als Dreingabe erhalten.

Ausstattung und App

Der Smart Ai S7 Max wirkt in Design und Verarbeitung wie viele andere Saugroboter dieser Preisklasse, die man z. B. von Tesvor, Trouver oder auch Anker kennt. So wird der Staubbehälter seitlich bzw. nach vorne herausgezogen. Ich persönlich bevorzuge immer Modelle, bei denen sich der Behälter von oben entnehmen lässt. Ist aber Geschmackssache. Der Wasserbehälter ist übrigens ein separates Bauteil. Es kann also nur einer der Behälter eingesetzt sein. Vorbildlich ist, dass der S7 Max insgesamt vier Seitenbürsten im Lieferumfang enthält. Es sind also direkt zwei Ersatzbürsten dabei.

Auch eine Fernbedienung findet sich im Paket, jene kann ich aber nur als „hardcore“ bezeichnen: In den 1980er- oder 1990er-Jahren wäre die Remote mit ihrem Design wohl zeitgemäß gewesen, heute sieht sie aber schon sehr derbe aus. Wer unbedingt auf die App des Herstellers verzichten möchte, kann den Robo aber damit bedienen. So lassen sich auch über die Fernbedienung Timer einrichten, die Zonenreinigung aktivieren oder gar Zeitpläne anlegen – umständlich, aber möglich. Die Oberseite des S7 Max ist mit einer Glasplatte besetzt, was natürlich haptisch für einen guten Gesamteindruck sorgt und recht unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und Kratzern ist.

Die App SmartAi ist definitiv noch überarbeitungswürdig: So sind die Optionen sehr versprengt und außerdem ist die Anwendung nur teilweise deutschsprachig. Über die App sind auch Verknüpfungen mit dem Google Assistant und Alexa möglich. Leider stieß ich auf kleinere Bugs: Manchmal meinte die App, es sei keine Verbindung zum Netzwerk möglich und blendete im Sekundentakt „Später versuchen“ ein. Dabei bestand eine Verbindung und der Saugroboter ließ sich auch steuern.

Als ich die Sprachausgabe des S7 Max auf Deutsch umstellte, erhielt ich zudem eine Fehlermeldung – obgleich das Procedere einwandfrei funktioniert hatte. Immerhin bietet die App die Chance, Räume zu editieren, virtuelle No-Go-Areale anzulegen, Updates vorzunehmen, Räume oder Zonen gezielt zu reinigen, Zeitpläne anzulegen, die Saugstärke und die Wassermenge zu regulieren und auch Nicht-Stören-Zeiten zu definieren, in denen der Sauger dann schweigt. Insgesamt ist die App schon funktional, aber wirkt noch etwas buggy und auch einige Übersetzungen sind unelegant – wenn denn überhaupt deutsche Texte bereitstehen. Laut dem Hersteller kann es helfen den Cache der App zu löschen, nachdem die Sprache gewechselt wurde.

Praxistest

Haken wir zur Abwechslung einmal direkt das Thema Wischen ab: Der SmartAi S7 Max schlägt sich hier so gut wie die meisten 2-in-1-Roboter: also durchwachsen. Es wird eben ein nasser Lappen mitgezogen. Für die einfache Reinigung von Fliesen und anderen Hartböden reicht das aus. Eingetrocknete Flecken oder größere Verschmutzungen müsst ihr aber nach wie vor selbst säubern. Da empfehle ich euch dann eher Wischsauger von z. B. Jimmy oder Tineco, wie wir sie ja auch schon hier getestet haben.

Die Saugergebnisse des SmartAi S7 Max sind gut und der Roboter fährt recht nah an Wand- und Möbelränder heran, was man nicht von allen Konkurrenzmodellen behaupten kann. Haare wickeln sich aber gerne um die Hauptwalze. Ihr solltet sie also in regelmäßigen Abständen ausbauen und säubern. Da zwei Seitenbürsten Verwendung finden, nimmt der S7 Max die meisten Krümel mit und kann effizient seine Bahnen ziehen. Karten erstellt der Robo sehr fix und auch präzise, da hat man schon gut optimiert.

Schade: Mit 3.200 mAh liefert man eine unterdurchschnittliche Akkukapazität, was sich im Betrieb auch rasch bemerkbar macht. Ich selbst lasse Saugroboter im Test viel auf der höchsten Stufe laufen. Schließlich will ich die bestmöglichen Saugergebnisse überprüfen. Hier könnt ihr dann mitzählen, wie schnell die Akkuladung in Prozent absinkt. Nur 5 Minuten Reinigung auf höchster Stufe saugen sage und schreibe 30 % des Akkus leer. Das habe ich getestet, indem ich einen Reinigungsvorgang mit 80 % gestartet habe. Nach 5 Minuten belief sich der Stand auf nur noch 50 %.

Wer also größere Wohnungen mit dem SmartAi S7 Max reinigen möchte, wird entweder die Saugleistung zurückschrauben müssen oder aber mehrere Anläufe benötigen. Zumal sich der Roboter ab einer verbleibenden Ladung von 20 % auf den Weg zurück zur Ladestation macht und dann ab ca. 60 % wieder auf Touren geht. Zwar lädt der kleine Helfer aufgrund der geringeren Akkukapazität logischerweise auch prozentual gesehen schneller wieder auf, das schmälert die Enttäuschung über die kurze Laufzeit aber nicht.

Komplett negativ möchte ich nicht schließen: Die Lautstärke ist in Ordnung und der SmartAi S7 Max arbeitet ohne ein hochfrequentes Pfeifen, das leider manche Saugroboter bei maximaler Leistung abgeben.

Fazit

Der SmartAi S7 Max ist ein Saug- und Wischroboter, der gut verarbeitet ist und auch sehr gute Saugergebnisse liefert. Die Wischfunktion ist eher ein Argument fürs Marketing. Leider macht sich die geringe Akkukapazität von 3.200 mAh negativ bemerkbar. Der Roboter ist rasch ausgepowert und daher eigentlich nur für 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen geeignet. Wer ihn hier auf höchster Saugstufe laufen lässt, benötigt dennoch mehrere Anläufe. Der Hersteller kennt diese Kritik aber offenbar und hat für das nächste Modell Besserung gelobt – da will man also einen größeren Akku einsetzen.

Auch die App des Herstellers ist zwar funktional und bietet Optionen für die Zonenreinigung, No-Go-Areale, die Verknüpfung mit Amazon Alexa, dem Google Assistant und vieles mehr, weist aber kleinere Bugs auf und steht größtenteils nur in englischer Sprache zur Verfügung.

Am Ende legt SmartAi hier also einen Saug- und Wischroboter mit Laser-Navigation vor, der über seinen Preis punkten muss. So viele Modelle hat das Unternehmen aber auch noch nicht am Markt und Potenzial ist durchaus vorhanden. Ich würde mich aber schwertun, dieses Exemplar in der Masse besserer Alternativen von eufy, 360, Dreame und Co. zu empfehlen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Klingt gar nicht mal so gut…

  2. Schade, ich dachte eine Alternative. Vor allem für den Preis

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