Shelly Plus H&T: Temperatur- und Feuchtigkeitssensor angeschaut

Wer sich sein Smart Home aufbauen möchte, hat allerlei Möglichkeiten, wenn es um die Auswahl der Produkte geht. Shelly ist immer mal wieder ein Thema, wenn man auf der Suche nach Relais für Licht, Steckdosen und Rollladen ist. Das Unternehmen hat aber auch allerlei andere Dinge im Programm, zu denen auch der Shelly Plus H&T Temperatur- und Feuchtigkeitssensor gehört.

Eben jener kommt in einer kompakten Schachtel inklusive Papierkram, einem Klebepad und einem kleinen Kunststoff-Ständer zum Aufstellen des Sensors daher. Das nicht unbedingt kleine Gerät verfügt über ein E-Ink-Display und wird durch einen ESP32-Chip angetrieben. Mit diesem Chip ist der Sensor sowohl mit Bluetooth als auch mit Wi-Fi ausgestattet.

Ein kleiner USB-C-Port an der Seite dient zum Betreiben per Netzteil, der Sensor kann aber auch über vier AA-Batterien betrieben werden und kommt damit über ein Jahr aus. Neben dem Kleben oder dem Aufstellen kann man das gute Stück auch mit zwei Schrauben an die Wand oder den Schrank hängen.

Eingerichtet ist das Gerät zügig. Einfach über die App die Option zum Hinzufügen eines Gerätes wählen, dann schlägt diese automatisch vor, sich mit dem aufgebauten WLAN des Sensors zu verbinden. Ist das geschehen, erkennt die App zuverlässig die Komponente und ihr müsst nur noch den Raum auswählen. Eventuell ist direkt danach ein Firmware-Update notwendig.

Nach einer kurzen Weile sollte der Shelly Plus H&T die korrekten Werte im Raum darstellen können. Bis auf minimale Abweichungen erhalte ich sowohl beim Bosch Raumthermostat II als auch auf dem Sensor von Shelly ähnliche Werte. Das E-Ink-Display ist dabei sehr gut ablesbar und auch von der Ferne gut zu erkennen. Bei den Shelly-Geräten könnt ihr wählen, ob ihr die Dinger mit oder ohne Cloud betreiben wollt. Ihr könnt außerdem auch per MQTT oder REST mit Home Assistant, ioBroker oder ähnlichem darauf zugreifen und diesen in Automationen nutzbar machen. Per se ist das Gerät sofort in Alexa oder Google Home über die entsprechenden Integrationen nutzbar. Innerhalb der App seht ihr in übersichtlichen Graphen die Temperatur inklusive Min/Max und die Luftfeuchtigkeit.

Den Sensor zu Home Assistant hinzuzufügen ist hingegen gar nicht so einfach, wie man vermuten könnte. Die Integration kann das Gerät zwar erkennen, doch ihr werdet feststellen, dass ihr keine Entität dazu angelegt bekommt. Hier müsst ihr erst einen kleinen Zwischenschritt einlegen.

In der Shelly-App müsst ihr unter Networks den Outbound-Websocket mit der URL aus der Home-Assistant-Hilfe konfigurieren und danach den Button unter der Batterieabdeckung betätigen, um die Änderungen zu übernehmen.

Der Sensor sollte nun „SET“ auf der Anzeige anzeigen. Jetzt erst fügt ihr den Sensor in Home Assistant über die automatische Erkennung hinzu. Danach sollten auch die Entitäten für Temperatur und Luftfeuchte entsprechend verfügbar sein.

Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr die Werte wie üblich nutzen, um Automationen über das eingebaute Framework oder Node-RED zu konfigurieren. Etwa um das Thermostat herunterzuregeln, wenn ein massiver Temperaturabfall über einen sehr kurzen Zeitraum erkannt wird (Fenster offen). Auch könnt ihr euch Push-Benachrichtigungen zum Lüften geben lassen, wenn die Feuchtigkeit über einen bestimmten Wert geht. Die Möglichkeiten sind da ziemlich vielfältig.

Der Sensor macht in meinem Fall einen ordentlichen Job und ist gut lesbar. Shelly-typisch wird eben WLAN genommen und kein Zigbee oder Thread, das mir lieber wäre. Mit etwas über 30 Euro ist der Sensor auch nicht gerade preiswert, aber auch nicht zu teuer, wenn man sich vergleichbare Kandidaten auch aus der Zigbee-Welt ansieht.

Klar, da kann man schon für 20 Euro ein vergleichbares Gerät bekommen, doch da gibt es vielleicht wieder andere Herausforderungen. Die Bewertungen sind da teils auch ziemlich durchwachsen. Ihr sucht etwas Derartiges, dann schaut euch den Kandidaten von Shelly auf jeden Fall mal an.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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19 Kommentare

  1. Danke dir für den Bericht. Bist du sonst auch in der Shwlly Welt unterwegs? Wenn ja – gut zu wissen
    Viele Grüße, Ron aus DD

  2. Betrieb mit Batterie geht bei mir leider nur sehr kurz! mit Netzteil hingegen läuft’s ganz gut!

    zum Einbinden in die App musste ich zuerst die FW updaten davor gab’s immer Fehlermeldungen.

    • Das „Problem“ bei den H&T ist der relativ hohe Stromverbrauch. Deswegen werden nur Temperaturänderungen in 0,5 °C Schritten übergeben. Jede Meldung aktiviert das Gerät und kostet Strom. Häufige Temperaturänderungen (z.B. im Aussenbereich) leeren die Batterie sehr schnell. Daher nur für Innenbereiche geeignet. Oder eben mit USB Versorgung.

  3. Als ich den vor einer Zeit mal testete, gab es keine Möglichkeit, bei geringen Temperaturschwankungen schalten zu lassen, obwohl er diese anzeigt. Dadurch, dass meine Heizung recht träge ist, die ich damit geschaltet habe, schwankte die Raumtemperatur dann um mehr als ein Grad, das war mir zu viel.

    Mein jetziges Thermostat kann das super, kostet aber 80 Euro und hat gar kein Funk und ist damit gar nicht aus der Ferne zu steuern, auch beschissen.

    Kennt jemand da eine Lösung?

    Optimal wäre sowas jetzt noch für CO2 Gehalt der Luft, damit ich nicht nur in Abhängigkeit der Feuchtigkeit, sondern eben auch der Atemluft lüften kann.

  4. Ikea hat vor kurzem den Sensor „VINDSTYRKA“ herausgebracht.
    Hat zwar kein CO2, aber neben Temperatur- und Luftfeuchtigkeit- immerhin auch einen Partikelsensor mit an Board. Wie zuverlässig oder konsistent der ist, wäre jedoch spannend.

    Gibt auch ein Modell ohne Smart & Display, bei dem die Rezensionen aber teils bemängeln, dass es manchmal etwas lauter wird (VINDRIKTNING).

    • Ja, Partikelsensor ist gut für die Küche, da fährt die Lüftung beim Kochen hoch. Bei normalen Bewohnen habe ich die Erfahrung gemacht, dass der CO2 Gehalt der Luft früher kritisch wird, als die Partikel. Wenn ich die Zeit und Kapazität hätte, würde ich mir da selbst was bauen, gibt genug Anleitungen, habe ich gerade aber nicht. Für die Einbindung eines Geräts, das REST spricht, reicht es aber noch.

  5. Taigawutz says:

    Was besonders interessant an dem Teil ist, dass ein esp32 verbaut ist und damit tasmota bzw. esphome-fähig ist und zusätzlich als BT-Beacon für HA eingesetzt werden kann.

    • Ist der esphome support schon vorhanden? Bzw. funktioniert der schon?

      • Taigawutz says:

        Grundsätzlich ja schon, aber das hängt ja vom verbauten Sensor ab.
        Heißt: esphome kann auf jeden Fall drauf, aber damit der Rest(Sensor + Display) funktioniert, muss man wissen was genau verbaut ist und dazu habe ich leider nix gefunden.

  6. Ich bin mit den 10€ Xiaomi Mi Temperatur-und Feuchtigkeitsmonitoren + dieser alternaitven Firmware sehr zufrieden: https://github.com/pvvx/ATC_MiThermometer#readme

    Das fFlashen geht einfach per Bluetooth im Browser und ich lese die Werte per Bluetooth (genauer gesagt https://esphome.github.io/bluetooth-proxies/) in Home Assistant aus.

  7. leicht OffTopic, kennt jmd einen Temperatur + Luftfeuchtigkeit Sensor (Luftqualität wäre ein nettes extra) der die Messwerte irgendwo speichert und man sie später abrufen kann? Idealerweise nicht zu teuer und ohne großes Restsetup benutzbar. Danke 🙂

  8. So sehr ich Shelly Geräte mag, aber vier AA Batterien für ein Jahr gefällt mir nicht.
    Das ist halt der Tribut, wenn WLAN verwendet wird.
    Nun kann das Gerät zwar auch Bluetooth, aber von Shelly gibt es dazu kein Gegenstück.

  9. Auch wenn hier nicht viele KNX einsetzen:
    Von Lingg & Janke gibt es ein Thermostat mit Luftfeuchtemessung und 8x Taster-Eingängen für 50€.

    Hier der Deal: Meine Fussbodenheizung hat im Heizungsverteiler ein 5×1,5 zum klassischen 230V Thermostat in jedem Raum (meist auf 1,50m, Höhe oberhalb der Licht- und Rolladenschalter).
    Wir haben bei der Renovierung einfach die 5×1,5 mit farbigen Schrumpfschläuchen (Rot/Schwarz/Geld/Weiß) zu KNX Kabeln „umgelabelt“ – nicht ideal gegnüber dem 2x2x0,8 aber auch nicht verboten.

    Jetzt wurden die 230V Thermostate durch KNX Thermostate ersetzt und die Licht- und Rolladenschalter darunter (potentialfrei/stromlos) an die 8 Tastereingänge angeschlossen. Das Licht haben wir dann in den Räumen, in denen ein eigenes NYM 230V Kabel aus der Unterverteilung kam auf einen KNX Aktor gelegt, in einigen anderen schalten wir immer noch mit Shellys.

    Nach Anbindung des KNX Interfaces im Home Assistant tauchen jetzt 8 Thermostate, 17 Taster und 6 Schaltkanäle auf.
    Das ganze für knapp 700€ inkl, Meanwell KNX SV, MDT IP Interface und einem 8-fach Schaltaktor.

    Da ich aktuell nur 10 Geräte habe, reicht mir die ETS Lite für 80€ (die kann 20 Geräte).

    Vielleicht findet es ja jemand hilfreich, so eine Lösung vorgestellt zu bekommen. Ich habe es nicht bereut auf einen kabelgebundenen Standard zu setzen, den man zudem (mit 30V) selbst verlegen darf und der richtig sauber im Home Assistant und OpenHAB funktioniert.

  10. Meine Aqara temperature and humidity Sensoren laufen mit einer Knopfzelle weit über ein Jahr und lassen sich problemlos über ZHA in Homeassistant einbinden. Knopf drücken, erkennen lassen, Entitäten werden selbstständig eingerichtet.
    Ich steuere damit seit über 1 1/2 Jahren meine Werkstatt, u.a. den Frostwächter der Toilette. Einzig die Batterieanzeige ist manchmal etwas ungenau. Bei Problemen war immer eine schwache Batterie die Ursache. Aber über ein Jahr halten alle durch.
    Selbst im Werkstattkühlschrank funktionieren die Dinger tadellos und auch bei Temperaturen im Frostbereich. Und das für knapp unter 20 Euro das Stück. Und man benötigt keine Stromanschluss. Auch meine anderen Sensoren (Wassermelder, Einbruchs-/Bewegungssensoren) sind von Aqara. Lediglich die Rauchmelder sind von einem anderen Hersteller und da musste ich sehr lange suchen. Shellys nehme ich nur für Stromschaltungen/-messungen.

  11. Das Gerät im Camper-Selbstausbau seit 6 Monaten im Einsatz – unverzichtbar im Winter, falls es zu gefrieren droht.
    Ich mag das Teil.
    Batteriestand bei 50%, also passt’s.

    Dann noch ebenfalls von Shelly: zwei Wassersensoren im Fahrzeug.

    Und wenn man schonmal dauerhaftes Wlan im Wohnmobil hat, kam dann noch die Videoüberwachung „Amazon Blink“ hinzu…

  12. Cullen Trey says:

    Läuft das Gerät auch komplett ohne App, nur über die Web-Schnittstelle?
    Wie sieht es dort mit der „Dauererreichbarkeit“ der Webseite aus?
    Möchte das Gerät ungerne zum Testen bestellen und dann feststellen, dass die Webseite nur sporadisch verfügbar ist.

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