Sammelklage gegen Instagram

Sieht nicht danach aus, als bekomme Instagram so schnell wieder Ruhe in die eigene Bude. Wir haben euch erzählt von den geplanten Änderungen bei den Nutzungsbedingungen und dem anschließenden Zurückrudern. Nach wie vor will man dort nicht eure Bilder verhökern, aber zu Werbezwecken behält man sich das Recht vor, diese Fotos weiter zu verwenden. Das gilt auch, wenn ihr bei Instagram die Segel streicht und euren Account löscht.

Instagram_logo

In Kalifornien möchte man sich das scheinbar nicht so einfach bieten lassen und so hat die Anwalts-Klitsche Finkelstein und Krinsk Sammelklage gegen Instagram eingereicht, um eine erneute Änderung der Datenschutzbestimmungen zu erwirken. Dazu lässt man in der Klageschrift u.a. verlauten:

Instagram nimmt seinen Nutzern ihre Rechte, während es sich selbst von jeder Verantwortung abschirmt

Man hat die Klage eines einzelnen Instagram-Nutzers in eine Sammelklage umgewandelt und somit können sich nun unzählige weitere Instagram-Nutzer anschließen und versuchen, auf diesen Weg was zu bewirken. Facebook, seit einiger Zeit das schützende Dach über Instagram, sieht da wenig Chancen auf Erfolg, hält die Klage für „wertlos“ und werde energisch dagegen vorgehen.

Mir persönlich ist es eigentlich egal, was die mit den Bildern machen, die ich dort hochlade. Ich knips mal ein Haus, ’ne Mahlzeit oder ähnliches. Wenn die das verwenden wollen, um für ihre Anwendung zu werben, ist es mir zum einen egal, zum anderen habe ich meine leisen Zweifel, dass die Qualität meiner Fotos jemanden zum Verwenden dieser App bringt 😉 Wer das anders sieht und aus gutem Grund fordert, mehr Macht über seine eigenen Bilder zu haben, der sollte meiner Meinung nach einfach die Finger von Instagram lassen. Wem es um das Posten von mit Filtern versehenen Fotos geht, der dürfte auch mit tausend anderen Anwendungen wie Pixlr Express mindestens genau so glücklich werden. Und wem es um die Community an sich geht, der lebt vermutlich auch damit, dass seine eigenen „Werke“ zu Werbezwecken verwendet werden könnten, oder liege ich da falsch? So oder so: der Ärger um Instagram ist noch nicht ausgestanden und wir behalten die Dinge natürlich weiter im Blick.

Quelle: Reuters via Handelsblatt

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12 Kommentare

  1. Es führt ja eher dazu, dass auf Facebook mit MEINEN Bildern geworben wird, vermutlich auch noch begrenzt auf meinen Freunden.

    Ich persönlich meide Instagram für Facebook und fotografiere lieber blödsinn für Twitter.
    Und ich will eigentlich nicht, dass sich mein Facebook- (nur enge Freunde) und twitter-Leben irgendwie kreuzt.

    Und genau das ist es vermutlich, was Instagramm mit Facebook einestages vor hat, für die APP bei meinen Freunden mit meinen Bildern werben, obwohl ich beides seit Anfang an „trenne“.

  2. Nach dem Kauf von FB war das klar naja.. Frohe Feiertage 🙂

  3. Mal wieder ein Klitsch-KO. Warum eigentlich? Witzig ist was Anderes.

  4. Better call Saul!

  5. Facebook gibt sich wohl alle Mühe, seine Milliarden-Investition schnellstmöglich zu versenken. Ich könnte mir gut vorstellen, dass „big G“ durchaus ein Interesse an einem pseudo-Datenschutz-Skandal hätte. Sie hätten es in jedem Fall transparenter verpacken müssen und die gute Facebook Integration mit Mehrwert verbinden können. Mal eben die Nutzer vor vollendete Tatsachen zu stellen ist sicher der falsch Weg und könnte Instagram von einer coolen App direkt ins Aus katapultieren.

  6. Auch bei mir ist es so, dass die paar Fotos, die ich auf Instagram gepostet habe, nicht sehr intim sind. Wer Bilder ins Netz stellt sollte sich sowieso im Klaren darüber sein, dass sie für jeden verfügbar sind…

  7. Ich hoffe, sie bekommen das, was sie verdienen.

  8. „Facebook, seit einiger Zeit das schützende Dach über Instagram, sieht da wenig Chancen auf Erfolg, hält die Klage für “wertlos” und werde energisch dagegen vorgehen.“

    Achso, wertlos aber energisch dagegen vorgehen. *Lach*

  9. Ich sehe da erst einmal noch kein Problem darin, daß sich Instragram das Recht nimmt, mit den Fotos der User zu werben.
    Mit der Einschränkung, daß das aber auch von Beginn an (d.h. vor dem Anlegen eines Accounts) unmißverständlich und unünbersehbar von Instagram gesagt werden muß. Denn dann sind das eben die Spielregeln, auf die man sich freiwillig einlassen kann – oder eben auch nicht. Wie man will.

    Das Problem sehe ich allerdings darin, daß sich Instagram herausnimmt, selbst nach dem Löschen eines Accounts die Bilder ohne zeitliche Beschränkung zu behalten und weiter zu nutzen.
    Das ist einfach nur unglaublich dreist, und dafür haben sie sich einen Klaps auf den Hinterkopf verdient. Und zwar mit dem juristischen Equivalent eines Baseballschlägers mit eingeschlagenen Nägeln.

    Der Kommentar von FB dazu wundert mich nicht weiter. Das Verhalten kennt man doch schon lange von Fakebook: Erst einmal die Klappe groß aufgreißen und dann sang- und klanglos (und wesentlich leiser) zurückpaddeln. Sie probierens halt immer wieder mal, und kriegen jedesmal wieder eins auf die Pfoten.

    Irgendwann in seinem Leben einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen, gehört eben offensichtlich nicht zu Mark Zuckerbergs Zielen – sondern eher der Life Achievement-Award bei den Scumbag-Oscars (wenn es die denn irgendwann in der Zukunft mal geben sollte)…

  10. @Whisker:
    „… dafür haben sie sich einen Klaps auf den Hinterkopf verdient. Und zwar mit dem juristischen Equivalent eines Baseballschlägers mit eingeschlagenen Nägeln.“

    YMMD
    😀

  11. Jedem so wi er es verdient 🙂

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