Russland geht gegen VPN-Angebote vor

Russland hat es nicht so mit unabhängigen Informationen für die eigene Bevölkerung. Verstoßen Medien gegen die staatliche Linie, hagelt es etwa sofort rigide Strafen. De facto gibt es in Russland derzeit keine unabhängige Presse mehr. Generell wird der Informationsfluss stark kontrolliert. Seit 2022 hat man zudem damit begonnen, auf mobilen Endgeräten die Installation des App-Stores RuStore vorauszusetzen, um sich auch von Apple und Google unabhängiger zu machen. Ausgerechnet dort konnte sich die Bevölkerung aber mit VPN-Apps versorgen, um online etwas anonymer und freier zu surfen. Damit soll jedoch in absehbarer Zeit Schluss sein.

So erlauben es die VPN-Apps den Russen, Quellen und Informationen abzufragen, die sonst innerhalb des Landes zugunsten der staatlichen Propaganda gesperrt sind. Allerdings hat die Regierung vor Jahre damit begonnen, die Schlinge um den Hals der VPN-Anbieter enger zu ziehen und z. B. Kooperation mit den Behörden vorauszusetzen. Viele Anbieter haben sich daher zurückgezogen. Und die verbleibenden sollen strenger geprüft werden, damit sie eben nicht den Zugang zu unerwünschten Informationen und Quellen erlauben. Ansonsten sollen die VPN-Apps auf einer Blacklist landen und entfernt werden.

Im Grunde hebelt man damit eines der wesentlichen VPN-Prinzipien aus, denn die Apps sollen es nicht mehr ermöglichen, in Russland gesperrte Dienste und Websites aufzurufen. Selbst die Preisgabe von Informationen, wie die Menschen blockiere Informationen wieder freischalten können, wird in Russland ab dem 1. März 2024 strafbar sein. Auch Facebook oder Instagram werden in Russland etwa als extremistische Plattformen eingestuft.

Im Endeffekt dürfte es aber wie in China enden: Die Menschen werden immer noch Wege finden, um sich voll funktionstüchtige VPN-Apps zu besorgen – aber eben nicht mehr über den offiziellen RuStore. Und das wird eine heikle Angelegenheit sein, bei der man sich besser nicht erwischen lässt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

12 Kommentare

  1. Auf kurz oder lang werden die anderen Regime folgen, für alle fehlenden Schritte nach China schauen, die haben schon mal die Beta Version der menschlichen Zukunft aktiviert!

  2. Dirk der allerechte says:

    André Ria Novosti ist die russische Bild-Zeitung. Und wer erzählt dass Instagram verboten ist? Ich wohne alle sechs Monate in Russland unsere Stadt hat sogar ein Instagram Account wie viele andere 1000 russische Städte auch, Timati ist auf Instagram Xenia,Ziman,Zivert alle sind auf Instagram sind die verhaftet? Nein wohnen sie im Ausland nein sie wohnen alle in Russland. Wo soll man sich nicht erwischen lassen? Ich habe deine Quelle gelesen, Rozkomnadzor kann wenn es will jetzt schon alles beschränken, natürlich sind einige Seiten gesperrt das ist genau wie in der EU auch.

    • Instagram ist zwar nicht gesperrt, man wird nur ruckzuck abtransportiert, falls man was schreibt, das Putler missfällt. Aber ansonsten alles dufte in Russland was Presse- und Meinungsfreiheit angeht, sicher, sicher.

    • Genau wie in der EU ist es sicher nicht, aber die EU guckt neidisch nach Russland. Insbesondere Deutschland hat da Ambitionen, Gott sei Dank hat die EU bisher den schlimmsten Einhalt geboten.

    • Aber klar, alles dufte in Russland. Man gibt halt „Alles für Demokratie“, nicht war?

  3. Herr Hauser says:

    Jetzt vergleichen also schon einige Deutschland und die EU mit Russland und dazu wäre im Vergleich Russland also ein Paradies für Presse- und Meinungsfreiheit und Demokratie.

    Wie krank ist das den?

    Diese Putin-Anhimmler (auch russische Angriffskriegsunterstützer für mich) und Demokratiefeinde: Schlimm und widern mich an!

    • Dirk der allerechte says:

      Herr Hauser interessant finde ich immer dass Leute die noch nie in Russland waren ihre Meinung von Leuten haben die auch noch nie in Russland waren, man darf sich nicht alles erzählen lassen fahren Sie selbst dorthin und machen Sie sich ein eigenes Bild.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.