Project Kuiper: Amazon bestellt Raketenstarts bei SpaceX

Falcon 9, Bildquelle: SpaceX

Amazon hat ein eigenes Projekt, um Internet via Satellit zu realisieren. Das nennt sich Project Kuiper – das könnt ihr euch wie Starlink vorstellen, bislang aber weniger bekannt und nicht so erfolgreich – kein Wunder, man steht noch am Anfang und bietet kein kommerzielles Angebot an. Nun hat Amazon seinen Wettbewerber um Hilfe gebeten. Amazon hat mit SpaceX einen Vertrag über drei Starts der Falcon 9 unterzeichnet.

Amazon startete im Oktober seine ersten beiden Testsatelliten des Projekts Kuiper ins All, wo es gelang, eine Verbindung zum Internet herzustellen und einen bidirektionalen Videoanruf durchzuführen. Amazons frühere Beschaffung von 77 Schwerlastraketen von Arianespace, Blue Origin (ebenfalls ein Amazon-Unternehmen) und United Launch Alliance (ULA) bietet genügend Kapazität, um den Großteil der Satelliten zu starten. Die zusätzlichen Starts mit SpaceX bieten sogar noch mehr Kapazität, um Amazons Plan einzuhalten.

Mittlerweile ist es auch eine finanzielle Geschichte, denn die wiederverwendbaren Raketen von SpaceX sind für die Kunden einfach günstiger. Die Falcon 9 von SpaceX ist eine wiederverwendbare, zweistufige Trägerrakete, die für den Transport von Menschen und Nutzlasten in die Erdumlaufbahn und darüber hinaus entwickelt wurde und bis heute mehr als 270 erfolgreiche Starts absolviert hat.

Amazon bereitet sich darauf vor, mit der Herstellung der Satelliten zu beginnen, damit sie in der ersten Hälfte des Jahres 2024 in vollem Umfang eingesetzt werden können. Man geht davon aus, dass man in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 über genügend Satelliten verfügen wird, um mit ersten Kundenpiloten zu beginnen. Zum Vergleich: Starlink ist schon Jahre am Markt und hat bereits weit über 5.000 Satelliten im All.

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5 Kommentare

  1. „um Hilfe gebeten“ interessante Formulierung. Ich bin sicher SpaceX hat sich diese „Hilfe“ gut bezahlen lassen

  2. Verstehe nicht, was diese Weltraumvermüllung soll. Als ob nicht ein Satelliteninternet genügt.

  3. Der Grund für die Starts beim Konkurrenten (Jeff Bezos dürfte kochen vor Wut, dass er ausgerechnet auf Elons Hilfe angewiesen ist) sind die Lizenzen für die Frequenzen. Arianespace, ULA und Blue Origin haben allesamt Verzögerungen bei ihren neuen Raketen – keiner von denen kann Amazon im Moment einen verbindlichen Termin für den ersten Start mit den gebuchten Raketen nennen. Und das ist der Knackpunkt: „Die Lizenzbedingungen für die genehmigten Funkfrequenzen verpflichten Amazon dazu, die Hälfte der Satelliten bis 2026 in Betrieb zu nehmen und die übrigen bis 2029.“ (Wikipedia)
    Deadline für die halbe Konstellation ist in 2 Jahren und keine der gebuchten Raketen hat den Regelbetrieb aufgenommen. Es wird eng, SpaceX ist die einzige mögliche Rettung für Projekt Kuiper. Mit den Russen starten ist ja auch nicht…

  4. Mich wundern ein wenig die Kommentare, die meinen „einmal Internet-Infrastruktur am Himmel reicht“. Gleichzeitig wird dann aber der Aufbau eines vierten Mobilfunknetzes auf Erden begrüßt. Auch der platz für Sendetürme und das Frequenzspektrum auf Erden sind endlich. Also die gleiche problematik wie in der Umlaufbahn. Warum soll das eine richtig, das andere falsch sein? Ich persönlich bin schon lange für ein generelles Roaming im Mobilfunk, eine unabhängige Netzgesellschaft, welche die Basisstationen betreibt und bei der die Provider – gern von der Regulierungsbehörde überwacht – zu gleichen Konditionen Kapazitäten kaufen, aus denen sie dann Angebote für ihre endkunden schnüren. Keine Frequenzauktionen mehr kein drei- oder vierfach-Ausbau für den gleichen zweck mehr – ich denke Ergebnis wäre besseres netz für alle und günstigere Tarife.

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