Onkyo ist insolvent

Der japanische Hersteller ist in das Insolvenzverfahren gestartet. Den meisten Kunden dürfte Onkyo für seine AV-Receiver bekannt sein. Ich selbst besaß anno dazumal ebenfalls ein Modell des Unternehmens, den damals beliebten Onkyo TX SR 606. Sicherlich hatten auch einige Leser dieses Gerät damals als Audio-Schaltzentrale ihres Heimkinos zu Hause stehen.

2021 plante Sound United, der Konzern hinter unter anderem Denon und Marantz, auch noch Onkyo und Pioneer zu schlucken. Doch der Deal scheiterte am Ende. Vermutlich konnte Sound United damals schon nach reiflicher Prüfung absehen, dass bei Onkyo nicht mehr so viel zu holen gewesen ist. Denn nun soll das Unternehmen mit Schulden in Höhe von ca. 3,1 Mrd. Yen, was umgerechnet etwa 23,05 Mio. Euro entspricht, dastehen.

Onkyo konnte sich offenbar nicht schnell genug an die Veränderungen im Audio-Markt anpassen: Kunden erwarten mittlerweile mehr und mehr die Unterstützung möglichst vieler Streaming-Angebote, Multiroom und smarte Zusatzfunktionen. Vermutlich ist der Markt für AVRs auch zusammengeschrumpft, da mehr und mehr Kunden sich mit Soundbars behelfen. Letztere haben innerhalb der letzten Jahre stark an Beliebtheit gewonnen, auch wegen ihrer bequemen Nutzung. Der Markt für AVRs und teure Lautsprecher-Systeme wird immer mehr zum reinen Feld für Enthusiasten.

Die beiden Tochterunternehmen von Onkyo, welche für die Herstellung von Lautsprechern und weiterer Gerätschaften für Dritte zuständig gewesen sind, mussten bereits im März 2022 Insolvenz anmelden. Im Übrigen war das Audio-Visual-Geschäft von Onkyo bereits an Sharp und Voxx International gegangen. Die Kopfhörer-Abteilung wanderte an einen Investment-Fond. Sharp und Voxx werden nun weiter Produkte unter der Marke Onkyo vertreiben.

Letzten Endes befindet sich der Markt für Audio-Produkte stets im Wandel und Onkyo konnte hier einfach nicht Schritt halten, wie es aussieht. Ich hoffe dennoch, dass es weiter Konkurrenz für Sound United geben wird, die derzeit sehr dominant im AVR-Markt sind.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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74 Kommentare

  1. das Anspruchsverhalten hat sich in den letzten Jahren doch eklatant verändert. Kaum einer setzt sich noch hin und genießt gute (subjektiv) und gut klingende Musik. Letztere ist durch Streaming allgegenwärtig, Brüllwürfel von Sonos, Teufel und Co. haben Einzug gehalten. Und ich denke das sicher 90% der Nutzer damit zufrieden sind. So wird die audiophile Luft natürlich dünner und leider auch immer teurer. Technologische Fortschritte sind aber auch hier findbar, die vor kurzem probegehörte Cabasse Pearl und Pearl Akoya setzen schon Meilensteine in Optik, Klang und Anbindung sowie Appnutzung. Allerdings eben zu einem für immer weniger Kunden akzeptablen Preis. Das momentan genutzte Setup aus Yamaha Receiver und B&W Speakern wird mich sicher noch länger begleiten, allein die Finanzministerin hält rezidivierend ihr Veto aufrecht. Guter Klang ist für mich doch sehr wichtig, für meine Kinder z.B. eher nicht. Musik wird entweder per Echo oder Inear´s konsumiert, der Nachbar findet dröhnenden Bass aus seiner Teufelanlage hervorragend. Der Markt wird sich sicher noch weiter entwickeln und auch ihr ein oder anderes Opfer finden. Eigentlich schade.

  2. Frank Fischer says:

    Also Sonos als Soundsystem einzusetzen ist zwar eine coole Geschichte , aber billig ist das auch nicht.
    Was mich aktuell bei Sonos ärgert ist das Sie von heute auf morgen die App geändert haben.

    Ich habe hier noch die 5er Reihe laufen (die funktionieren immer noch gut) – aber jedes mal wenn ich die App öffne hab ich den Hinweis, das ich doch auf die neue App Updaten soll. Damit funktionieren die aber nicht… hat jemand eine Idee wie man dies beheben kann und nein ich werfe die noch gut funktionierenden Lautsprecher nicht raus und kaufe mir neue.

    Danke 🙂

  3. Was ist denn heute die typische TV-Größe? Wohl 55-65“. Stellt man sich dazu eine ausgewachsene Surroundanlage mit Standlautsprechern für mehrere tausend Euro und mehr, dann hat man einen „riesigen“ Sound mit einem Mini-Bild. Das passt schlicht nicht zusammen. Die Kombi übliche TV-Größe und Soundbar passen da erheblich besser zusammen und daher greifen auch viele darauf zurück.
    Für mich persönlich macht eine „richtige“ Surroundanlage nur Sinn, wenn auch die Bildgröße dazu passt und hier sollten es dann schon ein Beamer mit Leinwand ab 120“ sein. Dann passt Bild und Ton und das Ganze harmoniert.
    Und sind wir dich ehrlich: Den meisten sind sowohl Bild, als auch Ton wurscht und darf maximal 1.000€ zusammen kosten und das Ganze darf zudem das Design des Wohnraums nicht stören. Lieber ein nettes Design, als guter Klang oder gutes Bild. Heute gilt nunmal Function follows form. Andersherum ist laaaaaange vorbei. Und das man seine Technik wie im Museum ausstellt ist ebenfalls vorbei.
    AVRs sind eine aussterbende Art (auch wenn ich selbst einen nutze). Die breite Masse will derartige Technikmonster nicht mehr im Sichtfeld.

    • PFGSnoopy says:

      @Mule was ist das denn für eine verquere Denke? Weil ich keine Kinoleinwand in meinem Zuhause habe, ist Surround Sound Overkill? ‍♂️

      Kinofilme und immer mehr TV Serien werden mit ausgefeilten Surround Effekten produziert, die bei TV Lautsprecher oder Soundbar einfach nicht rüber kommen!

      Und zumindest mir geht es so, dass fehlende Sound Effekte mir den Filmgenuss mehr vermiesen als ein „nur“ 65″ großes Bild.

      Und was das Sichtfeld angeht, den AVR kann man auch in der TV Bank verstecken. Man muss nur für ausreichend Ventilation sorgen. Heutige AVRs lassen sich über (W)LAN steuern. Da ist keine Sicht auf das Gerät nötig.

      Aber ich muss zugeben, ich sehe den Trend auch, dass vielen die Sound Qualität ziemlich egal ist. Verstehen kann ich ihn aber nicht.

      Für mich ist ein Film ein Gesamtkunstwerk, bei dem Bild und Ton gleichermaßen wichtig sind und die Geschichte ebenso transportieren wie die Schauspieler.

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