Netflix veröffentlicht ein Update zum Thema Passwort- und Account-Sharing

Ein Hin und Her bei Netflix. Der Anbieter möchte nicht mehr, dass Nutzer ihre Abos teilen, wenn diese nicht aus einem Haushalt stammen. In ersten Ländern hat man die Daumenschrauben bereits angezogen. Netflix denkt, dass rund 100 Millionen Haushalte, ich nenne es jetzt einmal so, Schmarotzer sind, d. h. die den Service nutzen, den andere zahlen. Neulich hatte man eine Info-Seite geschaltet, die man aber wieder in den ursprünglichen Zustand brachte. Da ging es darum, wie man gegen Account-Sharer vorgehen wollte, bzw., wie man diese erkennen möchte.

So sprach man davon, dass man Informationen wie IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten nutzen wird, um festzustellen, ob ein in eurem Konto eingeloggtes Gerät mit dem Haupt-Standort verknüpft ist.

Netflix: Die Tarife 2023

Nun eine offizielle Meldung von Netflix. In Südamerika hatte man Aufpreise für Zusatz-Accounts getestet, das wolle man nun an breiter Front einführen, heute beginnend in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien.:

Kaufen Sie ein zusätzliches Mitglied: Mitglieder unseres Standard- oder Premium-Tarifs in vielen Ländern (einschließlich Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien) können ein zusätzliches Mitgliedssubkonto für bis zu zwei Personen hinzufügen, mit denen sie nicht zusammenleben – jedes mit einem Profil, personalisierten Empfehlungen, Login und Passwort – für zusätzliche CAD$7,99 pro Monat und Person in Kanada, NZD$7,99 in Neuseeland, Euro 3,99 in Portugal und Euro 5,99 in Spanien.

Netflix geht zukünftig also hart gegen die gemeinsame Nutzung von Passwörtern vor. Das Unternehmen erklärt, dass Netflix-Konten nur „in einem Haushalt gemeinsam genutzt werden dürfen“, d. h. von Personen, die am selben Ort wie der Kontoinhaber leben. Daher wird für jedes Netflix-Konto ein neuer „Haupt-Standort“ festgelegt.

Ebenfalls interessant: auf der alten Infoseite hieß es, dass man sich auf Reisen zwischendurch nicht authentifizieren müsse – und dass es problemlos möglich sein, Netflix auf einer 7-Tage-Reise zu nutzen. In bestimmten Fällen, in denen ein Gerät 31 Tage lang nicht mit dem heimischen WLAN verbunden war, kann Netflix laut eigenen Angaben einen temporären Code an den Kontoinhaber senden, um das Gerät zu verifizieren.

Derzeit heißt es nur: „Mitglieder können Netflix weiterhin problemlos auf ihren persönlichen Geräten ansehen oder sich an einem neuen Fernseher anmelden, z. B. in einem Hotel oder einer Ferienwohnung.“

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74 Kommentare

  1. Dirk der allerechte says:

    Bei mir hängt alles am LAN Ich werde doch jetzt nicht extra alles umstellen, nur damit Netflix drauf läuft? Oder wie muss ich das jetzt verstehen?

    • Wie soll Netflix denn erkennen, ob ein Gerät über WLAN oder LAN mit deinem Netzwerk verbunden ist. Alles nur halbgares Gefasel ohne klare Aussagen wie das ganze tatsächlich technisch umgesetzt werden soll.

      • Also WLAN statt LAN lässt sich selbstverständlich feststellen. Sollte aber egal sein. Könnte mir aber Probleme vorstellen, wenn man unterschiedliche Bezeichnungen des Netzwerks hat.

      • Nunja die Apps haben bestimmt (oder werden haben) die Möglichkeit die WLAN Ssid auszulesen. Wobei ich aber davon ausgehen, dass sie WLAN mit Internet Anschluss gleichsetzen, da dies im Volksmund das gleiche ist.

        Die versierten Leute verteilen dann ein VPN Zugang ins eigene Netzwerk an die Bekannten oder standortfremde Familie und können so die Sperre umgehen.

      • ganz einfach, deine Netflix App auf Smartphone, Tablet, PC tauscht gefühlt jede 5-10min mit Netflix Server Daten aus. Ist seit Jahren so. Somit weiß Netflix ganz genau. Wie lange welches Gerät sich an welcher IP befindet. Und Geschäfts IPs von dessen WLAN sind meisten IP-Adressen im Geschäftsbereich. Somit weiß Netflix auch ob es ein Privater Anschluss oder öffentlicher bzw. geschäftlicher ist.
        Freunde und Co sind hier schnell ausgemacht.
        Und 3 SmartTV, Streamings-Sticks die parallel von anderen IPs zugreifen ist noch auffälliger und schnell ausgemacht.

    • Gemeint ist einfach das heimische Netzwerk. Geräte mit LAN werden eher selten mit in den Urlaub genommen (jaja, Laptops und so, schon okay). Betroffen von der Regelung sind aber zu 99% die Smartphones, daher spricht Netflix verallgemeinernd von WLAN/WiFi. Und im allgemeinen Sprachgebrauch ist zumindest in den USA inzwischen eh alles WiFi, egal um was es geht.

    • Das ist nicht auf WLAN begrenzt. Ist im Artikel falsch erklärt.

      Netflix generiert einfach bei jeder App-Installation eine individuelle ID. Schaut man nun was, merkt sich Netflix diese ID und mit welcher Internetverbindung man zugegriffen hat (also die öffentliche IPv4 oder IPv6 Prefix des Routers werden geloggt).

      Hast du nun ein Gerät das in den letzten 31 Tagen ausschließlich über einen anderen Internetanschluss zugreift, ist für Netflix klar, dass dies nicht zum selben Haushalt gehört. Netflix fragt dann nach einem Code, der per E-Mail zugesendet wird. Dann kann dieses Gerät 7 Tage lang weiter genutzt werden. 31 Tage Ruhe hat man erst, wenn das Gerät kurz beim Hauptstandort genutzt wurde.

      Das hat also rein gar nichts mit dem Aufbau deines Heimnetzwerks zu tun.

  2. Vier Profile, aber nur zwei zusätzliche Nutzer. Also ein Nutzer muss rausgeschmissen werden. Super Netflix, das ist bestimmt ein zufriedener Kunde der gerne wieder kommt. Und der Rest zahlt dann 18,99 / 3 + 5,99 = 12,32. Kurzer Realitätscheck: Disney+ kostest 8,99 (8 über Telekom, Congstar, etc.).

    • Disney hat aber ein extrem dünnes und relativ einseitiges Programm. Kein Vergleich zu Netflix.

    • hä 19 + 6 macht 25 / 5 also 5€.
      Seltsame Strategie von Netflix indem man sharer weiter zum Schnäppchenpreis belohnt

      • Warum durch 5? Es sind nur zwei zusätzliche Haushalte dann noch möglich.

      • Denkfehler von Dir. Künftig kannst du nur noch 2 weitere Aufnehmen. und JEDER zahlt die 5,99.
        Macht also 18,99 + 5,99 (1. Mitnutzer) + 5,99 (2. Mitnutzer) = 30,97. Pro Nase 10,32 und nicht 5€.

        Insgesamt fahren also alle 3 günstiger, wenn Sie sich das Standardabo allein holen. Das wird wohl auch das Ziel sein. Ich denke aber nicht, dass die Rechnung für Netflix aufgehen wird.
        Aus meinem Premiumaccount mit 3 weiteren Nutzern ist inzwischen 4x kein Netflixaccount geworden. Mit Amazon und Disney sind wir mehr als ausreichend aufgestellt. Hinzu kommt filmfriend, was 10€ im Jahr kostet (Videosteaming der öffentlichen Bibliotheken) 😉

        • ok, mein Verständnisproblem, wobei 10€ für 4k gegen 14€ für HD dennoch ein enormer Unterschied noch ist

        • Ich befürchte zwar dass Du bei dieser Rechnung richtig liegst, komme aber zu dem Schluss dass man gegen Geld sehr gerne Passwortsharing anbietet, je doller desto besser.

          Ich alleine zahle 19€ für meine Singlehaushalt in 4k.
          Bei einem Mitnutzer sind wir bei 25€, also 12.50€ pro Person.
          Bei zwei Mitnutzern sind wir bei 31€, also 10.30€ pro Person.

          Das ist selbstverständlich bei jedem Angebot immer die Rechnung wenn Zusatznutzer Aufpreis kosten, man möchte ja viele Leute zum günstig mitnutzen bewegen die das Angebot sonst nicht wahrnehmen möchten. Deshalb muss der Mitnutzer billiger sein als ein eigener Vertrag — sonst würden die ja einen eigenen Vertrag machen.

          Im Zuge der „man schmarotzt sich unser Angebot ohne dafür zu zahlen, wir wollen solche Leute alle überhaupt nicht als Kunden haben“-Diskussion führt das aber genau zur entgegengesetzten Incentivierung.
          Die Marketingaussage ist dadurch nämlich wieder „Liebe ist wenn man einen Account teilt“, in der Ausprägung „nachdem ohnehin die ganze Welt vom Accountsharing weiß und dieses unsere Maßnahme dagegen ist, ist ab jetzt das Accountsharing auch ganz offiziell billiger als Einzelaccounts“.

          Die Flucht nach vorne wäre:
          * Die bisherigen 18€-Tarife mit 4 Streams aus dem gleichen Haushalt bleiben erhalten, werden aber nicht mehr aktiv beworben und die Einhaltung wird zukünftig konsequent sichergestellt.
          * Unser realistischer Zielpreis sind 36€ für 3 Streams, deshalb kostet zukünftig ein 4k-Stream nur noch 12€ aber erlaubt nur noch einen gleichzeitigen Nutzer.
          * Das bisherige 13€-Angebot für 2 HD-Streams ist in dem Zusammenhang natürlich Quatsch und muss sich ins Preisgefüge einpassen.

          Wird halt nicht passieren, befürchte ich.

      • Das ist der Trick! Wer nicht zählen kann, zahlt mehr. 😉

      • @Steffen
        Man kann nur einen externen dazu nehmen. Demnach ist es Gesamtpreis geteilt durch 2. Ich mein, wenn man von Teilen durch 5 spricht, dann meint man ja 5 Haushalte und nicht Profile in einem Haushalt. Außer vielleicht bei einer WG, aber dird auch weiterhin ohne Aufpreis teilen können.

      • Keine Ahnung, was ihr beiden da rechnet.
        19€ Basispreis plus maximal zwei Subkonten zu je 6€. Bedeutet es können sich dann 3 Haushalte ein Konto teilen. Damit wären wir dann bei (18,99+6+6)/3=10,33€

        Netflix sollte einfach einen 4k-Tarif mit nur einem gleichzeitigen Stream für 11€ anbieten, statt das alles so kompliziert zu machen.

      • Die zusätzlichen 6€ fallen pro Person an, mit maximal zwei zusätzlichen Personen also insg. +12€. Je nachdem ob man damit rechnet, dass der eigentliche Inhaber nur seinen Anteil des Grundpreises zahlt (so hatte Jan gerechnet), oder ob man die Gesamtkosten teilt, kommt man auf unterschiedliche Beträge – im letzten Fall wären es dann (19€+6€+6€)/3 = 10.33€ pro Person und Monat für insg. 3 Leute.

    • Ihr glaubt echt alle, dass für DEU der selbe Tarif gilt wie für ESP? Ich würde eher nen Fuffi auf 7,99 setzen…

  3. Soll das jetzt heißen ich muß mein Netzwerk umbauen.
    Ich habe hier, zwei DSL Anschlüsse, da ich einzeln nicht die notwendige Geschwindigkeit bekomme.

    Somit ein Haushalt mit zwei Internetanschlüssen – wie wollen die das feststellen? Man kann ja nicht davon ausgehen, das man nur eine IP-Adresse hat.

    • Ein Haushalt = 1 IP Adresse … das dürfte für 99.999% der Haushalte zutreffen.

      • Seit der Ankündigung leben doch plötzlich 90 Prozent der deutschen Netflix Nutzer in einem Wohnwagen nur mit mobilem Internet, sind 30 Tage pro Monat auf Dienstreise, haben 6 Internetanschlüsse zu Hause, machen 45 mal Urlaub im Jahr, haben eine zweit und Drittwohnung und was ich nicht noch alles für Gründe gelesen habe warum das unfair sein soll.

      • An der IP kann Netflix eigentlich gar nichts fest machen.
        Meine öffentliche IP (VDSL) ändert sich bei jeder Trennung (alle 24h), daran kann ich auch nichts ändern.
        Die Geo Location dieser iOS wird in den unterschiedlichsten Bundesländern angezeigt.

        Mit unserem Anschluss ist Thailand ist es noch lustiger.
        Der ist meisten irgendwo in Thailand aber manchmal Zeigt Netflix das entsprechende Gerät auch in Skandinavien an.

        Anyway, bin gespannt was das gibt.
        Im Zweifelsfall muss man Netflix ja nicht behalten.

        • Deine IP ändert sich aber nicht zu 100% – da ändert sich höchstens ein kleiner Teil! Über den Rest lässt sich dein Provider identifizieren.
          Und da thail. Provider zu globalen Konzernen gehören werden des öfters auch deren komplette IP-Range für die Zuteilung benutzt – dann erscheint dann eben als Providerposition ein skand. Land. Die Position sagt aber nichts aus und wird auch für nichts benutzt!
          Was aber bei Netflix dann passiert, ist das bei dir des öfteren ein Mail mit Kurzzeit-Passwort einlangen wird, mit dem du dich einloggen musst.

        • Ich glaub nicht dass die externe IP-Adresse Deines Anschlusses der Indikator ist ob Deine Gerät im gleichen Netz hängen, dann wären alle Nutzer mit CGN raus.

          Vielmehr glaube ich, dass alle Netflix-Devices die Du hast sich in Deinem Netzwerk gegenseitig unterhalten werden.
          Im einfachsten Fall geht das per Broadcast im lokalen Netz. Alternativ:
          Jedes Netflix-Device meldet seine lokale Adresse(n) an den Netflix-Server, der verteilt diese Info an alle anderen Devices deines Accounts. Dann versucht jedes Deiner Netflix-Devices mit allen anderen zu reden.
          Wenn das klappt und die Latenz sich irgend wie im Rahmen hält ist das dann eine von mehreren Checkboxen welche der Geräte sich im gleichen Netz aufhalten.

    • Doch kann man. Wenn man auf jede Einzellösung eingeht hat man gleich wieder den typisch deutschen Bürokratieberg mit 2 Mio. Ausnahmen & Sonderregelungen am Hals…
      Haushalte mit 2 IP-Adressen sind extrem selten (würde ich auf unter 1% schätzen)…

      D.h. nicht das ich Netflix Strategie gut finde, kann aber verstehen, das, wenn man diesen Weg geht, keine kilometerlangen Bedingungen für jeden Sonderfall schreiben will.

    • Ein Anschluss wird ja wohl aus Haupt definiert sein? Und der zweite wird erst bei zu hoher Last auf dem ersten mitbenutzt. Damit sollte in 90% der Zeit der erste Anschluss der sein über dem Netflix das Login macht – und damit wird dessen externe IP genutzt.

  4. Noch mehr als das Vorgehen gegen Passwortsharing (darüber kann man ja denken, was man will) regt mich die inkonsequente Handlungsweise dieser Frittenbude auf. Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln. Die merken halt, dass sie deutlich zu weit rausgeschwommen sind. Was kommt als Nächstes?

    • Das Hin und Her haben doch nur die Medien erzeugt und nicht Netflix. Dass ein großes Rätselraten und Deutungsversuche durch alle Newsseiten geht, nur weil Netflix einen Hilfeartikel abgeschaltet hat, dafür kann Netflix herzlich wenig und bedeutet auch kein Umdenken in dieser Sache.

  5. Na da bin ich mal gespannt, ob der Plan ein erfolg sein wird. die Zahlen werden es zeigen. Ich befürchte eher, dass neben der Fragmentierung des Marktes, auch solche Maßnahmen, den Schwarzmarkt wieder aufleben lassen werden. und damit gewinnt am ende Keiner.

  6. Was heisst denn „ich nenne es jetzt einfach mal so“? Die 100 Millionen Haushalte (Zahl durch mich nicht verifiziert) SIND Schmarotzer. Punkt. Ganz einfache Kiste. 🙂

    • Mira Bellenbaum says:

      Wie mich so etwas aufregt!

      Nach Deiner Definition sind alle, die Bus oder Bahn fahren „Schmarotzer“!
      Sollen die doch Taxi fahren.

      Und dann ist so eine Ansage auch nur eine Beleidigung ohne Substanz.
      Netflix ist doch unter anderem nur deshalb so „Groß“ geworden, gerade weil sie
      das Sharing selbst beworben haben!
      Im Übrigen die gleiche Strategie, die auch MS anfangs gefahren hat,
      erst einmal alle anfüttern und dann schauen wie man das Dummfieh melken kann.

      • Und? Weil irgendwann mal Netflix ein Startup war und Kunden brauchte – und daher alle alles machen lies – muss es jetzt immer noch auf korrekte Bezahlung verzichten? Ok, dann will ich aber auch von Google G+ zurück….

        • Mira Bellenbaum says:

          Ein Anderer!
          Und Du hast meine Antwort auf BigBlue007’s Kommentar gelesen und verstanden?
          Kunden als „Schmarotzer“ zu bezeichnen, ist beleidigend!

          Dass Netflix nun eine andere Geschäftspraxis um setzen möchte,
          darf jeder, der das nicht gut findet, immer noch beanstanden und kritisieren,
          ohne dafür beleidigt zu werden.

      • @Mira: Mich regt sowas zum Glück nicht auf – trotzdem sei die Frage gestattet, wie Du auf eine derart abwegige Schlussfolgerung kommst. Warum sollten alle, die Bus oder Bahn fahren, Schmarotzer sein? Das sind sie nur dann, wenn sie nichts dafür bezahlen. Oder – wie im Falle des Account-Sharings – nur einen Teil, wie auch immer das bei der Nutzung von ÖPNV gehen mag. Ansonsten – natürlich ist jeder, der ganz normal ein Ticket für Bus oder Bahn kauft, kein Schmarotzer. Wie kommt man auf sowas?

        Und Netflix hat NIE das Accountsharen außerhalb der eigenen 4 Wände beworben. Zumindest nicht hierzulande, aber mit Sicherheit auch sonst nirgendwo. Wenn mehrere Leute zusammen unter einem Dach wohnen (also üblicherweise sowas wie Familien oder Paare), dann braucht da natürlich nicht jeder einen eigenen Account. Und DA würde auch ich es nicht einsehen, wenn Netflix das anders sehen würde, bzw. das wäre mir dann auch Wurscht. Mir geht es, so wie Netflix selbst auch, ausschließlich um diejenigen, die sich ein Abo mit Leuten teilen, wie woanders wohnen, womöglich sogar mit Leuten, die man ansonsten gar nicht kennt. Und das sind Schmarotzer. Sie sind vielleicht nicht ganz so große Schmarotzer wie Schwarzfahrer, weil sie ja immerhin ein bißchen was zahlen. Aber sie sind’s halt trotzdem, denn es ist halt so einfach nicht gedacht, und war es auch nie.

    • Für mich sind Schmarotzer solche, die weitgehend einvernehmlich mit der Mehrheit oder im Einklang mit dem geltenden Regelwerk auf Kosten der Allgemeinheit leben.

      Wenn der aktuelle Zustand im Einvernehmen mit der Mehrheit ist darf sich der Autor sehr wohl differenziert darüber äußern und dadurch darauf hinweisen, dass Mehrheitsmeinung und Regelwerk nicht deckungsgleich sind.

      Ein passenderer Kampfbegriff wäre irgend was mit Schwarzfahrer. Der würde die Beurteilung gänzlich auf die Einhaltung der Verträge reduzieren.

  7. Sharer-Gemeinschaften empfehle ich eine zusätzliche E-Mail-Adresse nur für Netflix anzulegen. Auf diese haben dann alle Zugriff und schon ist das mit dem Code schnell gelöst.

    • nur wird der Code nicht ständig versendbar sein. Rechne mit maximal 2x pro Quartal um 14 Tage Urlaub abdecken zu können

  8. „IP-Adressen, Geräte-ID“ normalerweise ist das nicht erlaubt! Das sind Daten, die zwar per Cookie gesammelt werden aber vor allem Daten, die eher der Strafverfolgung und Sicherheit dienen. Wenn Netflix jetzt anfängt faktisch Daten die eine Person identifizieren, zu verwenden, dürfte dss eig gegen die DSGVO verstoßen. Auch Netflix muss diese Daten speichern und erstellt aber über die Cookies auch Werbe-IDs mit ellenlangen Internetverläufen usw. so dass die Pseudonymisierung ausgehebelt wird.

    Dann muss man sich natürlich fragen inwieweit Unternehmen Werbung in Richtung Liberalisierung machen dürfen um ordentlich Kunden zu fischen, die man dann mehr oder weniger von sich abhängig macht um später die Strategie in ein Autoritäres System zu ändern. Mir persönlich ist Netflix nich do wichtig aber durch die Kommerzialisierung, Medialisierung und Kommerzialisierung des Internets, ist man mehr drauf angewiesen als früher als das Internet noch Neuland war und es eine Vielfalt an Content gab ohne Werbung und Gelf

    • Das verstößt nicht gegen die DSGVO, so lange Netflix um Erlaubnis fragt und ein berechtigtes Interesse (hier AGB-konforme Nutzung) hat.

      • Jemand Anders says:

        Nicht alles, was in den AGBs steht, darf dort auch stehen 😉

        • Harald Reimann-Trusheim says:

          Das du eine Dienstleistung auf den Vertragspartner einschränkst darf da durchaus stehen. Letztlich ist ein Netflix -User, der seinen Account quasi (gegen Gebühr, ja auch die gerechte Teilung des ursprünglichen Betrags sind eine Gebühr des Zusatznutzers an den eigentlichen Vertragspartner) weitervermietet wieder ein (zu Netflix in Konkurrenz stehender) Dienstleister für Streaming. Erst recht wenn es aktuell mehrere Freunde/Kollegen sind über die er sich seinen Account refinanziert. Account-Sharing war schon immer nicht erlaubt, jetzt versucht der erste technische Maßnahmen zu ergreifen und alle tuen so, als wären diejenigen im Recht, die illegal ihren Zugang mit anderen teilen.

          • Einerseits kann man generell immer argumentieren, dass ein bekannter und sehenden Auges geduldeter Regelverstoß eine Änderung der Regel konstituiert.

            Ich kann mit meinen Angestellten schriftlich vereinbaren, dass die Brötchen im Kunden-Wartebereich für Kunden da sind und nicht für Mitarbeiter. Man liest immer von Angestellten, die entlassen werden weil sie die Kundenverköstigung einstecken. Wenn ich als Arbeitgeber aber gegen meine eigenen Regeln verstoße indem ich wiederholt und unter Zeugen meinen Mitarbeitern dann doch die Brötchen aus dem Kunden-Wartebereich anbiete hab ich in Zweifel eben doch schlechte Karten das nachträglich juristisch wieder durchzusetzen.

            Exhibt A:
            https://twitter.com/netflix/status/840276073040371712?lang=de

            Tweet vom 10.3.2017, „Love is sharing a password“.

            Also ja, selbstverständlich hat Netflix sowohl ein Interesse als auch ein Recht, dass die Kunden vertragsgemäß für ihre Accounts zahlen.

            Aber ein Konzern der über Jahre hinweg damit geworben hat dass er es mit seinen Regeln nicht so genau nimmt weil er ja der viel hippere, coolere, kumpelartigere Streamingdienst ist wie dieses spießige Amazon, der bekommt eben Gegenwind von seinen Kunden.

            Die korrekte Aussage wäre demnach:
            Ja, wir haben das Jahre lang geduldet. Aber wir können uns das jetzt nicht mehr leisten und werden deshalb die Einhaltung durchsetzen. Wir sind uns bewusst dass wir damit einige Kundenbeziehungen verlieren werden, und bedanken uns bei allen Abgängern für die jahrelange Treue.

            Das scheint aber nicht die öffentliche Kommunikation zu sein, sondern: „Tja, das stand schon immer im Vertrag, selber Schuld wenn Du unserem Marketing- und Social-Media-Team geglaubt hast. In Wahrlichkeit war die Durchsetzung nur teurer als die entgangenen Einnahmen. Das ist ab jetzt anders. Business is business.“

  9. Ich werde definitiv kein Cent mehr zahlen für das inzwischen fragwürdige Programm da und an dem Tag wo die es einführen bin ich weg und geh auf ’ne bestimmte Seite und hol mir Netflix auch andere Art

    Was selbstverständlich jeder tun sollte

  10. Cullen Trey says:

    Habe eine Geschäftswohnung, wo ich etwa die Hälfte der Woche verbringe …
    Bin also konsequent an zwei verschiedenen Standorten angemeldet. Und meine bessere Hälfte hat selbstverständlich KEIN eigenes Netflix Konto …
    Könnte je demnächst lustig werden.

    • Text lesen und verstehen.
      Du wirst keine Änderung bemerken, in der es für dich lustig werden könnte.

    • Ihr werdet ja wahrscheinlich zwei getrennte Netflix Profile in einem Konto haben, oder? Ich vermute, solange nicht mit einem Profil gleichzeitig von verschiedenen Standorten geschaut wird, passiert da nix.

      • Wenn dann beiden Profilen gleichzeitig von 2 verschiedenen IP-Adressen genutzt wird, wirds blöd – nach einigen Tagen könnte da jeweils ein Passwort-Mail einlangen ..

        • Wenn die beiden Profile dauerhaft von unterschiedlichen public IPs kommen, die zudem mit Geo-IP an unterschiedlichen geographischen Orten liegen, dann ja. In dem Beispiel hier nicht, da ein Profil pendelt, das aber eventuell auch ab und zu auf dem gleichen Endgerät (TV) wie das nicht pendelnde benutzt wird.

      • Siehst Du, ich würde genau anders rum argumentieren.

        Wenn ein Profil zwischen zwei Standorten pendelt ist das in Indikator dass da ein Mensch mit seinen Vorlieben mobil ist.
        Wenn zwei Profile eines Accounts am gleichen Standort sind (z.B. weil Vormittag er und Nachmittag seine Frau daheim Netflix schaut) ist das ein Indiz dafür dass die zum gleichen Haushalt gehören.

        Wenn dagegen zwei getrennte Profile im Account liegen und die niemals am räumlich gleichen Standort verortet werden können ist das eher ein Indiz dafür dass er sein Passwort weitergegeben hat.

        Wenn ein Profil an zwei Standorten gleichzeitig genutzt wird würde ich auch eher davon ausgehen, dass die Kunden zum gleichen Haushalt gehören. Meinetwegen einer von beiden gestern Abend bei der gemeinsamen Folge von „Stranger Things“ eingeschlafen und holt die Folge jetzt in der Mittagspause nach damit beide heute Abend mit der nächsten weitermachen können, während die Kinder grade Bob der Baumeister schauen.

        Will sagen: Konkrete Inhalte und der zeitliche Zusammenhang logisch zusammenhängender Themen kann auch innerhalb eines Profils ein Indikator für eine bestimmte Annahme sein.

        Aber wie genau Netflix welches Argument in die Entscheidung einrechnet werden sie uns wohl erst mal nicht verraten.

  11. Es braucht einfach einen Singleaccount in höchster Qualität für einen annehmbaren Preis!
    Ich wohne allein und müsste mit niemandem sharen.
    Will aber nicht für drei zusätzliche Streams, die ich eh nicht brauche, zahlen.
    Eine gescheite Preisgestaltung und ich würde wetten, dass das Problem zu einem großen Teil gelöst wäre.

    • Dem ist nichts hinzuzufügen.

    • Jo, eben. Sage ich seit Ewigkeiten. Ich share nicht weil ich böse bin, sondern gezwungen bin 3 extra Streams zu bezahlen obwohl ich Single bin. Netflix hat einfach Schiss dass viele der jetzigen Mitgucker sich dann keinen eigenen Account holen und damit die Nutzerzahlen einbrechen.

      Aber 18,99 für ne Einzelperson ist schlicht Wucher. Über 9,99 könnte man reden. Und kommt mir nicht mit dem Gammel HD Angebot. Wir haben 2023, 4k und HDR ist Standard.

      • Hm… Ich glaube für mich wäre die Schmerzgrenze bei 6,99 Euro erreicht.
        Mehr darf ein Einzelaccount inkl. 4K etc. pp., meiner Meinung nach, in der heutigen Zeit nicht kosten.

        Wegen mir kann es noch ein „Super Premium“ Account geben, wo dann die „exotischen“ Tonformate (Dolby Atmos / allerhöchste Qualistufe / whatever) geboten werden – also die Formate, die in der Regel von AV-Receivern / hochpreisigen Soundbars dekodiert werden und die das gemeine Fußvolk kaum tangieren.

        Naja, verstehe einer Netflix…

      • Das Problem ist doch die Marketinglüge, dass der Premiumtarif 4 Streams erlaubt, obwohl die interne Kalkulation sicherlich davon ausgeht dass die Mehrheit der Familien überwiegend nur einen Stream braucht und ganz selten einen zweiten.

        Netflix ist ja nicht wie Spotify, das jeder einfach so nebenher laufen lässt damit Geräusche in der Wohnung sind. Das mag mal für ein Gerät in der Küche zutreffen während ich koche, aber nicht für 4 Geräte für 4 unterschiedliche Familienmitglieder.

        Die faire Aussage wäre: Der 4k-Tarif kostet 20€ im Monat für einen Stream, und solange Du nur 4h im Monat einen zweiten laufen lässt tolerieren wir das.

    • Ja, es könnte so einfach, verständlich und sinnvoll sein.
      Ich bräuchte in meinem Haushalt auch nur exakt einen Stream, den aber bitte in 4K.
      Sobald man die Angebote auf einen einzigen Stream begrenzt, ist Sharing wohl kein Problem mehr.

    • Deswegen geht man jetzt auch dagegen vor, damit es fair wird.

  12. Für mich war es das dann wahrscheinlich. Ich habe zwei Wohnorte und ich baue nicht alle X Tage den FireTV Stick ab. Klar ist das Ding klein aber das ist mir der Aufwand nicht Wert. Dann kündige ich und das war’s.

  13. Ich pendle jede Woche mit dem ICE zwischen meinem Haubtwohnsitz Hamburg und meiner Firmenwohnung in der nähe von Frankfurt am Main. Schaue da auch oft Serien auf Netflix. Ich bin mal gespannt ob Netflix solche Pendler wie mich Präsent hat oder wie schnell ich da geblockt werde…

  14. Nicht Schmarotzer, Kostenoptimierer!

  15. Mira Bellenbaum says:

    Die User (Sharer) werden aufrüsten müssen!
    Stichwort VPN und Intranet, oder andersrum.

    Denn, Premium, 4 Profile, eine IP, egal von wo auf Netflix zugegriffen wird. 😉
    Es bedarf halt nur ein entsprechenden I-net-Anschluß, der schnell genug im Up- wie im Download ist.

  16. Netflix, biete doch einfach höchste Qualität bei Bild und Ton schon im Basistarif. Dann braucht auch niemand den Account zu teilen! So einfach ist das.

  17. Stefan Weiss says:

    Bin immer wieder erstaunt, was für Ansichten heutzutage herrschen. Alles muss wenig kosten, aber dafür top Qualität haben. Inhaltlich und auch bildtechnisch. Lizenz-, Produktions-, Serverkosten alles egal. Hauptsache so preiswert wie möglich. 4K natürlich, weil das Auge nichts anderes mehr erträgt. Aber wehe man bietet selbst eine Dienstleistung an, die sich ein Kunde mit einem anderen teilt. Dann ist es auf einmal nicht mehr OK, weil dann verliert man ja selbst Geld.

    • Ich glaube Du hast wenige der Kommentare hier gelesen. Dein meisten geht es darum, dass es bei Netflix kein vernünftiges Angebot für 4k als einzelnen Stream gibt. Stell dir vor, im Cafe gäbe es Apfelkuchen als Einzelportion, Apfelkuchen mit Sahne nur zu zwei Portionen und Apfelkuchen mit Sahne und Kaffee dazu nur im Viererpack. Du möchtest sehr gerne letzteres, bist aber gezwungen drei bezahlte Portionen wegzuschmeißen, weil Du sie auch nicht weiter geben darfst.
      Es fehlt von Netflix einfach ein sinnvolles und faires Angebot.

      • Stefan Weiss says:

        Doch doch. Aber ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo gemeckert wurde, wenn es nur einen Stream gab. Jetzt gibt es mehrere Streams wird auch wieder gemeckert. Keine Ahnung. Ich hatte DAZN und habe es gekündigt, weil es mir zu teuer wurde. Ich hatte Disney, habe es allerdings gekündigt, weil es einfach nur sehr wenig Inhalte gab die mich interessiert haben. Im Grunde genommen nur Star Wars. Ich hatte Sky, aber nach dem Wegfall der vielen Rechte war das auch nicht mehr interessant. Bleibt noch Prime, Spotify und Netflix. Prime werde ich auch kündigen, sobald die CL Saison vorbei ist, das Thema Fussball ist durch für mich. Die anderen beiden werde ich ganz sicher behalten. Für mich ist der Preis OK. 13 Euro, selbst das Basis Abo würde mir noch reichen. Brauch kein 4K. Habe weder 4K TV noch 4K Monitor. Meistens schaue ich auf dem iPad. Ich denke auch, dass bei dem 18 Euro Abo nicht die zusätzlichen Streams den Preis ausmachen sondern schlicht der Fakt 4K Qualität. Fakt ist auch, wenn es einen selbst nicht betrifft, sieht man das auch immer anders. Fakt ist auch, Netflix hätte die Sache mit dem Passwort teilen nicht als Marketing nehmen sollen, um mehr Kunden zu generieren und zu wachsen. Über kurz oder lang werden andere Anbieter allerdings nachziehen. Disney zum Beispiel überlegt sich schon wieder Lizenzen zu verkaufen, weil die Erwartungen nicht erfüllt werden. Wie dem auch sei, für mich bleibt es erstaunlich was für Wellen das Thema Netflix schlägt.

    • >Bin immer wieder erstaunt, was für Ansichten heutzutage herrschen. Alles muss wenig kosten

      Meinst du die Steuervermeidung seitens Netflix durch den Sitz in Luxemburg?

      • Stefan Weiss says:

        Ist genauso scheiße. Aber das Steuerrecht lässt es zu oder der jeweilige Staat mit sich machen. Im Gegensatz dazu hat Netflix aber nun entschieden, das Sharing über den Haushalt hinaus nicht mehr zuzulassen. Deal with it or cancel it.

  18. bye Netflix:) obwohl ich Monate, sogar Jahre lang zahl und netflix brauche, auch für meine Kinder im ausland. aber sowas geht gar nicht.

  19. Dann lohnt das Teilen ja gar nicht mehr und man ist mit vollwertigen Einzel Accounts günstiger dran.
    Bleibt nur noch das Ultra HD, das empfand ich aber schon immer eine riesige Frechheit das man bei einem Einzel Account mit SD abgespeist wird. Das erlaubt sich auch meines Wissens sonst kein Anbieter.

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