Microsoft auf der E3 2019: Games-Feuerwerk und neue Xbox für 2020 offiziell vorgestellt
Microsoft hat heute auf der E3 2019 einiges aufgeboten: Die Gamer dieser Welt wären nach all den Andeutungen der Redmonder aber wohl auch enttäuscht gewesen, wenn das Unternehmen heute keine neue Konsolengeneration vorgestellt hätte. Wobei man immer noch die wichtigsten Details offen gelassen hat. Die nächste Xbox-Generation war ja unter dem Codenamen Scarlett bereits Mitte 2018 von der Gerüchteküche ins Spiel gebracht worden.
Anders als spekuliert, sprach Microsoft im Rahmen von Project Scarlett aber nicht von zwei neuen Konsolen, sondern nur von einem Modell, das wohl dem Codenamen Anaconda entsprechen dürfte: Es protzt nämlich mit massig Leistung. Erscheinen soll Project Scarlett zu den Feiertagen 2020 – zeitgleich mit dem neuen „Halo Infinite“ als Launchtitel. Erwähnt hat man bereits einen AMD-Prozessor auf Zen-2-Basis und eine GPU aus der Navi-Generation. Zusätzlich hat Microsoft ein SSD und GDDR6-RAM bestätigt.
Spannenderweise hob Microsoft genau wie Sony extrem verkürzte Ladezeiten für Scarlett hervor – als hätten sich die Hersteller quasi in ihren Visionen für die nächste Generation geradezu abgesprochen. Auch Raytracing und 120 Hz soll die kommende Xbox-Generation, deren finalen Namen man noch nicht herausgeben wollte, bieten. Microsoft nannte bezüglich des Leistungssprunges viermal mehr Power als die Xbox One X. Auch 8K soll Project Scarlett unterstützen.
Ich hätte mir zwar noch mehr Details erhofft, aber das ist immerhin ein guter Anfang. Ach, und außerdem bringt Microsoft einen verbesserten Elite Controller auf den Markt, bei dem ihr unter anderem den Widerstand der Thumbsticks anpassen könnt einen internen Akku mit bis zu 40 Stunden Laufzeit zur Verfügung habt und natürlich generell mit optimierter Ergonomie rechnen könnt. Zum Launch und Preis hat Microsoft aber noch geschwiegen.
Project xCloud wurde ebenfalls kurz angerissen und klingt durchdacht: Im Gegensatz zu Google Stadia fährt man nämlich zweigleisig. So könnt ihr nicht nur wie bei Stadia Game-Streaming über die Cloud betreiben, sondern auch eure eigene Konsole quasi als Schaltzentrale für die Berechnungen einspannen – auch zum Zocken unterwegs.
Die Spiele-Highlights
Microsoft hat aber nicht nur über seine neue Konsolengeneration gequatscht, sondern auch reichlich (!) neues Gameplay-Material gezeigt. Im letzten Jahr konnte man ja mit unter anderem exklusivem Material zu CD Projekts „Cyberpunk 2077“ und Ankündigungen von „Halo: Infinite“ sowie einem neuen „Battletoads“ punkten. Und 2019?
Man zeigte direkt zur Eröffnung einen sehr geilen Trailer zu „The Outer Worlds“, dem kommenden RPG von Obsidian Entertainment. Letztere schlagen mit dem Titel in die selbe Kerbe wie anno dazumal mit „Fallout: New Vegas“, was man dem Trailer auch direkt angesehen hat – da freue ich mich richtig drauf. Noch besser: Das RPG erscheint am 25. Oktober 2019 und wird direkt im Game Pass enthalten sein.
Ninja Theory wiederum kramte „Bleeding Edge“ heraus, nicht so mein Ding – kunterbunter, neuer Multiplayer-Titel, der an eine Mischung aus „Fortnite“ und „Borderlands“ erinnert, was das Design betrifft. Dafür wieder top „Minecraft Dungeons“ ein Dungeon-Crawler aus dem „Minecraft“-Universum. Auch „Wasteland 3“ gefällt mir als RPG-Freak schon einmal sehr gut. Und auch „Lego Star Wars: The Skywalker Saga“, das neun Filme abdecken wird, wird sicherlich eine feine Sache. Als Anime- und JRPG-Fan ist mir zudem Bandai Namcos „Tales of Arise“ positiv aufgefallen.
Außerdem gab es unter anderem Material zu „Ori and the Will of the Wisps“, „Star Wars Jedi: The Fallen Order“, das Horror-Game „Blair Witch“, „Cyberpunk 2077“, kommt am 16.04.2020 (Keanu Reeves kam auf die Bühne, um es zu verkünden), „Spiritfarer“, „Gears 5“, „Battletoads“, „Flight Simulator“, „Age of Empires II: Definitive Edition“ und vielen mehr. Große Neuigkeiten gibt es auch bei den Neuerwerbungen aus dem Bereich der Entwicklerstudios: Double Fine Productions gehört nun zu Microsoft und hatte gleich mal einen Trailer für „Psychonauts 2“ im Gepäck. Alle neuen Games hier aufzuzählen, das würde endlos dauern – schaut am besten mal beim Xbox-Kanal vorbei.
Für Game Pass kündigte man zudem neue Titel an wie „Metro: Exodus“ und „Borderlands: The Handsome Collection“. Zudem geht der Xbox Game Pass für PCs ab heute in die Open Beta – in welchen Regionen präzisierte Microsoft jedoch leider nicht genau. Was ziemlich cool für Gamer ist, die an Konsole und PC aktiv sind: Der Xbox Game Pass Ultimate enthält zukünftig auch den Game Pass für den PC.
Was sagt ihr zu den neuen Games und natürlich? Microsofts Plänen für die nächste Konsolengeneration? Seid ihr dabei oder wartet ihr erst einmal ab, was Sony da konkret mit der PlayStation 5 für ein Eisen im Feuer hat? Ich selbst werde mir zwar auf lange Sicht wohl beide Konsolen anschaffen, aber zum Launch zum Wohle meines Geldbeutels vorerst nur einem der Anbieter die Treue halten. Mir hat die Microsoft-Präsentation auf der E3 2019 super gefallen, aber eine Entscheidung treffe ich erst, wenn ich die kompletten technischen Daten, die Launch-Titel und natürlich den Preis der nächsten Xbox und der PlayStation direkt vergleichen kann.
Der Preis vom Elite Controller soll wohl vom ‚Major‘ getwittert worden sein. Hab selbst kein Twitter.
Preis liegt wohl bei $179,99
180€ für einen Controller sind schon ein Wort. Da bekommt man heute eine XBox One S für nachgeschmissen (inlusive Fallout 76 natürlich)
Ich vermute mal, dass die Konsole nicht zu den Feiertagen (welche denn?) 2020 erscheinen wird, sondern in der Feriensaison, also zwischen Juni und August. Quasi zu den Schülerfeiertagen 🙂
Denke damit ist das übliche Weihnachtsgeschäft gemeint.
Die Zeit, die du nennst, bezeichnen die Amis als „Back to school“-Phase. Wenn die Amis von „zu den Feiertagen“ sprechen, meinen sie damit Ende des Jahres – üblicherweise zwischen Thanksgiving und Weihnachten – man kann also von einem Release zwischen Oktober und Dezember ausgehen, höchst wahrscheinlich wieder Ende November.
Cyberpunk 2077“, kommt am 16.04.2019? Eher 2020 oder?
Danke, ist korrigiert.
Die xbox kann noch so stark sein. Ich werde keine mehr kaufen, weil die Spieleauswahl einfach nicht passt. Das meiste kann ich auch auf meinem PC spielen und die interessanten Sachen sind Playstation exklusiv.
Wer noch eine Konsole kauft, kann sein Geld auch gleich verschenken. In Zeiten von Cloudcomputing macht die Ausgabe von 600-1000€ (so viel wird sie zu Anfang kosten) keinerlei Sinn, zumal es ja auch keine 8k TVs/Monitore gibt, die bezahlbar sind (Verbreitung derzeit also faktisch null).
Da kann man nun wirklich genug Spiele kaufen und das ganze über das kostenlose Stadia oder ShadowCloud abwickeln.
Microsoft wird danach auch keine Konsole mehr bringen, die derzeitige Entwicklung war schon soweit abgeschlossen, dass man hofft, die Kosten zum Teil über das Weihnachtsgeschäft wieder reinzuholen, bevor dann nächstes Jahr Stadia alle Gamer ohne Hardware abfischt.
Microsoft selbst sieht die Zukunft ja auch klar im Streaming. Erst die Zusammenführung Konsole-PC und dann ist es irgendwann auch nicht mehr die Hardware, sondern nur noch, wo man seinen Account hat um mit anderen zu spielen. Da geht es auch klar über den Preis, wie man anhand der Googlepreise sehen kann. Wer da mit mehr als 10€ pro Monat kommt, ist quasi schon raus aus dem Rennen. Und unter den übrigen entscheidet die technische Qualität.
Du bist kein Gamer, oder? Interessanterweise sind diejenigen, die Stadia als große Revolution sehen nämlich in der Regel diejenigen, die gar nicht wirklich selbst zocken. In Gaming-Communities liest man meist eine sehr skeptische Grundhaltung heraus.
Vielen Spielern sind Dinge wichtig wie: Bildqualität, geringe Latenzen, die Möglichkeit Spiele gebraucht wieder zu verkaufen – all das bietet Stadia nicht. Zumal nicht jeder über die ausreichende Verbindungsgeschwindigkeit verfügt, um Stadia überhaupt anständig zu nutzen.
Marktforscher glauben, dass Game-Streaming in den nächsten Jahren zunächst ca. 2 % Marktanteil erreichen wird. Ich denke nach der PS5-Ära und nach Scarlett mag das anders aussehen – dann könnte die Technik „so weit sein“. Bis dahin kann Google aber, dafür sind sie ja bekannt, Stadia auch schon wieder dichtgemacht haben.
Zumal es grundsätzlich kein „entweder / oder“ ist. Für manchen Gelegenheitsspieler, der nicht so sehr auf die Bildqualität wert legt, kann Stadia ausreichen und der braucht wirklich keine Konsole oder einen PC. Es gibt aber genügend Anwender, die eben mit Stadia sicherlich nicht glücklich werden. Es sei denn man möchte gerne in der Zeit zurückreisen und wieder mit 720p zocken, wenn man z. B. in einem Altbau oder auf dem Land wohnt, wo die Geschwindigkeit nicht vorhanden ist.
Game-Streaming wird erst einmal eine Nische sein und wie schnell und wie stark es dann innerhalb der nächsten Jahre wächst, wird stark von der technischen Qualität, der Unterstützung der Publisher und der Annahme durch die Community abhängen – das ist aber ein Projekt auf lange Sicht und wird sich sehr, sehr schleichend etablieren und nicht auf Schlag.
Flight Simulator! Top.