Matter 1.4.1 veröffentlicht: Kleinere Updates für den Smart-Home-Standard

Für den Smart-Home-Überstandard Matter wurde bereits im Herbst 2022 der Startschuss erteilt. Version 1.0 stand da auf dem Programm. Seitdem haben bereits einige Gerätschaften eine Zertifizierung und auch Updates auf Matter erhalten und es folgten die versprochenen halbjährlichen Updates: mal mehr, mal weniger umfangreich.
Größter Dämpfer ist wohl nach wie vor das Tempo bei der Implementation der Updates bei den Smart-Home-Plattformen der großen Tech-Giganten rund um Apple, Amazon und Google, die den Standard allesamt mittragen. Nach dem Update auf Matter 1.4 im vergangenen Herbst folgt jetzt das erste Matter Update in 2025: Auf Matter 1.4 folgt nun Matter 1.4.1. Ein Blick auf die Versionierung dürfte die Erwartungen durchaus realistisch halten: Es handelt sich also um ein kleineres Release. Diese Art von Versionierung ist dennoch neu: Man unterscheidet jetzt zwischen Hauptversionen (1.x) und Nebenversionen (1.4.x).
- Matter ist fertig: Version 1.0 veröffentlicht, Zertifizierungsprogramm startet
- Matter 1.1 ist da: Verbesserungen unter der Haube – keine spannenden Neuerungen
- Matter 1.2 ist da: Diese neuen Gerätetypen und Funktionen unterstützt der Smart-Home-Standard
- Matter 1.3 ist da: Neue Gerätetypen, Energiemanagement und Szenen
- Matter 1.4 vorgestellt: Verbesserungen für Multi-Admin & Thread-Netzwerke sowie neue Gerätetypen
Das Matter-Update 1.4.1 ist eine solche Nebenversion: Es enthält keine wichtigen Gerätetypen oder bahnbrechende Funktionen. Das Release fokussiert sich auf den Einrichtungsprozess und auch sonst eher auf Verbesserungen bestehender Strukturen. Matter 1.4.1 kommt vor allem mit diesen drei neuen Funktionen: Enhanced Setup Flow (ESF), QR-Code für Multi-Device-Setup und Onboarding-Informationen im NFC-Tag. Dies soll es Herstellern erlauben, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und Endnutzer beim Einrichten unterstützen.
Der Prozess der Inbetriebnahme wurde mit einem erweiterten Einrichtungsablauf (Enhanced Setup Flow) überarbeitet. Hersteller können jetzt im Rahmen der Inbetriebnahme ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) anzeigen, um die Zustimmung beim Nutzer einzuholen. Zuvor war dies nur in einer spezifischen Hersteller-App möglich. Fortan sollen die AGB dann eben per Schnittstellen auch außerhalb der herstellereigenen App angezeigt werden und regulatorischen Anforderungen genügen – ganz ohne App-Gewechsel.
Neu sind zudem QR-Codes zum Multi-Device-Setup. Bisher ist es notwendig, jedes einzelne Matter-Gerät über einen dedizierten QR-Code auf einer Smart-Home-Plattform anzulernen. Diverse Smart-Home-Produkte wie smarte Leuchtmittel oder Smart Plugs kommen aber oftmals in Packungen mit mehreren Geräten daher. Hier kommt ein neuer QR-Code ins Spiel. Dieser muss als einziger gescannt werden, um mehrere Geräte in Matter anzulegen und einzurichten.
Zudem kommen künftig NFC-Tags zum Einsatz, die Informationen zum Onboarding-Prozess enthalten sollen. Hier sind nicht nur dieselben Informationen, wie in den Matter-QR-Codes enthalten, sondern könnten sich auch unsichtbar in diversen Geräten verstecken, bei denen man nach der Installation die QR-Codes nicht mehr sieht, beispielsweise verbaute Leuchtmittel oder auch Lichtschalter. Zur Inbetriebnahme genügt ein Antippen des Tags mit einem Mobiltelefon. Dieser soll die Einrichtungscodes QR-Code und manueller numerischer Einrichtungscode zusätzlich als weitere Einrichtungsmethode ergänzen. Dies sei für Endverbraucher komfortabler, einfacher und somit benutzerfreundlicher.
Matter 1.4.1 enthält zudem diverse kleine Korrekturen und Verbesserungen. Diese sollen auch für die Qualität und Zuverlässigkeit von Matter insgesamt zuträglich sein und es erlauben, die Markteinführung von Funktionen weiter zu beschleunigen. Hier geht es auch um Neuerungen, die einsatzbereit sind, aber zwischen den Hauptversionen liegen.
Größere Neuerungen und neue Gerätekategorien, wie die Smart-Garden-Funktionen und automatische Bewässerung sind weiterhin in der Entwicklung. Einblicke gibt es da ja zuhauf, auch auf den Entwicklungsprozess per Github. Klar, man weiß letztlich nicht, was es ins kommende Release im Herbst schaffen wird. Aber die Agenda ist groß: Kameras und das Thema intelligente Lautsprecher sind da weiterhin Thema und auch das Thema Energie wird großgeschrieben.
Matter
basiert als Interoperabilitätsstandard auf drei Funkstandards: Bluetooth LE für das Set-up, Wi-Fi für die Benutzung, wenn hohe Bandbreiten erforderlich sind, z. B. Videostreaming über eine Kamera, und das noch junge Protokoll Thread für Bewegungssensoren, etc. in denen wenig Bandbreite benötigt wird (Lampen von Nanoleaf, Eve-Hardware). Für die Thread-Produkte benötigt ihr einen Border-Router (z. B. den HomePod mini, Nest Hub 2 oder Echo 4). Oberflächen von Apps für die Automatisierungen werden arbeiten wie bisher, nur unter der Haube soll bestenfalls alles kompatibel werden. Dafür bringt Matter den Multi-Admin-Modus mit, welcher ein Gerät in mehreren Ökosystemen anmeldet. Ein Thread Border Router genügt, in einem anderen Ökosystem (z. B. Alexa oder Google Home) reicht dann ein Matter Controller (das Gros an smarten Lautsprechern kann diese Rolle übernehmen). Viele der Bestandsprodukte erhalten ebenfalls Matter-Updates, denn Matter unterstützt auch Hubs und somit auch ZigBee-Produkte, wie beispielsweise jene von Aqara mit dem M2-Hub.
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Was nützt das alles? Apple baut es nicht ein, somit ist jedes Update ziemlich nutzlos für Normalanwender. Nach wie vor kann Apple Home kein Stromverbrauch von Steckdosen anzeigen und kennt nach wie vor aufschließen/abschließen und kein „Falle ziehen“. Wieso arbeite ich an einem Standard mit, den ich eh nicht umsetzen will.
ja einfach nur peinlich von apple
Es wird umgesetzt, nur eben langsamer als manche Leute es gerne hätten.
Vielleicht hat das auch regulatorische Gründe in Ländern weltweit.
Nutzlos für Normalanwender weil nicht von Apple unterstützt? Ganz so weit ist es ja nun auch wieder nicht mit der Marktmacht dieses Unternehmens.
Mir fehlen die Hersteller von Wärmepumpen und Heizungen.
Weder Nibe, Viessmann, noch Dimplex und Co bieten Matter an, wenn man viel Glück hat Modbus, SG Ready , wenn „Smart“ höchstens eigene Cloudangebote mit teurem Gateway wo man wieder Vendor Lockin hat und die App ausfällt wenn Internet gestört sein sollte.
Das is unbefriedigend.
Sehr enttäuschend. Bei den Kameras verstehe ich, dass es lange dauert und da habe ich jetzt im Mai nicht mit gerechnet. Aber wann kommen denn Garagen- und Hoftore?
Dass Apple und co so langsam mit der Implementierung sind, nervt auch, aber vielleicht sehen wir da ja zur WWDC mehr, wenn dann vielleicht auch homeOS angekündigt wird?
Für Tore und Türen/Fenster aller Art wäre es cool wenn man neben Wifi & Thread auch simplere Kabelverbindungen aller Art wie Ethernet&Powerline&1/2Wire für Matter standardisieren würde.
Gibt diverse Gebäude die noch nicht Glasfaser Kabel haben und ältere Bus-Systeme und damit in die Zukunft gebracht werden könnten ohne großen Hardware Austausch und Stemmarbeiten im Mauerwerk.
HomeMatic und KNX sind uralt, aber können das.
Matter over Ethernet ist standardisiert, das ist identisch wie mit WiFi.