LOQED Touch Smart Lock ausprobiert
Smarte Schlösser haben wir hier im Blog schon diverse getestet. Modelle von Yale, Nuki, Teedee und Danalock gehören unter anderem dazu. Ich habe heute ein paar Worte zum LOQED Touch Smart Lock zu verlieren, das im Gegensatz zu den genannten Exemplaren einen etwas anderen Ansatz fährt. Egal, ob Yale, Nuki oder Teedee, alle diese Modelle nehmen mit Schlüssel drehende Motoren direkt am Beschlag der Tür oder auf dem Zylinder Platz. Bei LOQED wird der Schlüssel komplett abgelegt, man muss dafür etwas mehr an der Tür verändern. Aber lasst uns kurz auf den Packungsinhalt schauen.
Dort findet man einen Beschlag inklusive Motor für die Innenseite der Tür, ein paar angepasste Abdeckungen für den Motor, Schrauben, eine Außeneinheit mit Aufsatz, eine Bridge, Schraubendreher und Einführhilfe, Halter für die Außeneinheit, einen Zylinder und Batterien. Acht Stück an der Zahl. Die dazugehörige App führt euch nun durch die Installation, die für Menschen mit weniger Know-How dennoch herausfordernd ist.
Zuerst fragt euch die App aber, wie eure Tür außen und innen aussieht und passt so die Anleitung an. Das folgende Video zeigt euch auch, wie es funktioniert:
Was hierbei wichtig ist: Habt ihr keine „Standard-Tür“, wird es schon schwierig. Dann lässt sich der Halter für die Außeneinheit vielleicht nicht mehr korrekt installieren oder Ähnliches. Darauf solltet ihr vor einem etwaigen Kauf auf jeden Fall achten. Dazu kommt, dass ihr aufpassen müsst, wie schwer oder leichtgängig euer Schloss ist.
Grundsätzlich kann man sagen, dass das Smart Lock einwandfrei verarbeitet ist. Metall nahezu überall, bis auf ein paar Abdeckungen. Was mir beim Begutachten jedoch aufgefallen ist, die Zahnräder im Motor sind aus nicht unbedingt hochwertigem Kunststoff.
Update vom Hersteller: Die Zahnränder sind alle aus hochwertigen Metallen hergestellt. Die einzigen Zahnräder aus Plastik sind Sensoren, die dazu dienen festzustellen, wie weit das Schloss noch gedreht werden muss, zum Auf- oder Zuschließen. Auf diese Zahnräder wird keinerlei Druck ausgeübt.
Sollte euer Schloss also schwergängig sein, dann ist da schon ordentlich Last auf der Mechanik. Wäre interessant, das in einem Langzeitblick zu beobachten, ob sich die Zahnräder schnell abnutzen oder nicht.
Dazu ist beim Tausch aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt zu berücksichtigen. Ich bin Hausbesitzer und für den Test habe ich mich an die komplett schlüssellose Variante getraut. Der Zylinder wird ja von euch komplett ausgebaut und gegen die Außeneinheit getauscht. Ich mag diese Lösung persönlich nicht, da ich das Backup des Schlüssels bei Yale, Nuki und Co. bevorzuge.
Sollten die Batterien des Schlosses mal leer sein, müsst ihr hier per PIN-Code eintreten, den ihr aber auch nur nutzen könnt, wenn ihr eine 9V-Blockbatterie zur Hand habt und das Schloss somit mit Notstrom versorgt. Zum praktischen Einsatz kommt aber gleich noch was.
Update vom Hersteller: Sobald bei leeren Batterien die 9V-Blockzelle vorgehalten wird, kann auch – wie normal – das Smartphone zum Öffnen benutzt werden. Ein PIN-Code ist nicht zwingend notwendig.
Ein weiterer Punkt, den ihr in diesem Zusammenhang klären solltet: Ich bin mir nicht sicher, ob man in einer Mietwohnung ohne Genehmigung des Vermieters Schlösser tauschen oder komplett ersetzen kann. Vor allem dann relevant, wenn man ein Schließsystem benutzt.
Update vom Hersteller: Mieter dürfen Schlösser austauschen so oft sie wollen, solange sie den Originalzustand bei Auszug wiederherstellen. Das ist beim LOQED gegeben, da auch keine Löcher gebohrt werden müssen.
Die App von LOQED macht in der Praxis aber einen sehr guten Eindruck. Sie ist aufgeräumt und übersichtlich gestaltet. Ihr könnt damit die Tür ab-/aufschließen, Schlüssel generieren und mit anderen teilen, den Status überwachen und mehr. Dort könnt ihr auch die Touch-to-Connect-Funktion aktivieren. Damit geht ihr an die Außeneinheit und berührt diese. Das Schloss erkennt, ob ihr ein berechtigtes Gerät in der Tasche habt und öffnet direkt.
Auto-Lock, -Unlock und Öffnungszeiten kann man ebenfalls festlegen. In der Regel verrichtete das Schloss seinen Job wirklich gut und zuverlässig, da gibt es keine Bugs oder andere Dinge, die mit der App oder dem Schloss vorgefallen sind.
Was mich in der Praxis jedoch nervt und deshalb bin ich froh, dass es die Touch-to-Connect-Funktion gibt, ist die PIN-Eingabe. Die Konkurrenz besitzt Keypads, über die man schnell ein paar Zahlen eingeben kann. Hier habt ihr an der Außeneinheit zwei Felder. Eins zum Festlegen der Zahl, eins zum Springen zur nächsten Stelle im Code bzw. zum Bestätigen. Damit wird das Eingeben eines achtstelligen Codes anstrengend. Mal abgesehen davon, dass das weder ein Kind noch eine ältere Person sauber beim ersten Mal hinbekommt oder gar begreift. Da sollte man nachbessern und nicht davon ausgehen, dass alle Benutzer den Komfort der automatischen Öffnung nutzen können, weil sie ein Gerät in der Tasche haben.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist die Batterielaufzeit. Die erste Charge war bereits nach einer Woche bei nur 30 Prozent, obwohl LOQED von 9 bis 12 Monaten spricht. Die zweite Charge hält bisher, vielleicht waren die in der Packung auch einfach müde. In der Theorie kommt man jedenfalls deutlich länger hin als die Konkurrenz von Nuki und Co. LOQED informiert euch rechtzeitig und regelmäßig sowohl über die App als auch über Mail, dass die Batterien gewechselt werden müssen.
Mein Fazit zum LOQED Touch Smart Lock? LOQED bietet hier ein Schloss an, das den gewillten Nutzer sicher glücklich machen wird, wenn man sich damit abfindet, keinen klassischen Schlüssel mehr nutzen zu können. Ist das der Fall und man hat keine Tür mit Besonderheiten oder Rahmen, die den Einbau der mächtigen Innenheit verhindern, dann könnte das eine echte Alternative zu Nuki, Yale oder Teedee sein.
Ihr müsst aber einen längeren Atem bei der Installation haben. Das Schloss kann außerdem zügig in Home Assistant integriert werden. Abwägen muss man das jedoch genau, denn die Konkurrenz hat ähnliche Features und ist preiswerter zu haben.
Update vom Hersteller: Neben Home Assistant kann das LOQED auch mit u.a. Loxone, ioBroker oder Homey sowie Google Assistant und Amazon Alexa eingebunden werden. Das Matter-Protokoll folgt Anfang nächsten Jahres.
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Den Batteriesatz mit einer externen Spannungsversorgung versehen können offenbar sehr viele nicht – das ist der Grund, warum ich auf so etwas bis heute gerne verzichte.
Ein langes Kabel mit einem Netzteil am Ende kann man auch schick an jeder Haustüre rückstandsfrei anbringen, und dann wäre ein Akku darin nur für den Stromausfall notwendig (und sinnvoll!).
Interessanterweise hat mir das bis heute jeder von mir angeschriebene Hersteller bestätigt, aber (noch) nicht umgesetzt.
Denn selbst wenn ich das Netzteil manipulieren würde, so bleibt der Akku/die Batterie darin in Funktion – und würde auch die komplette manuelle Bedienung nicht mehr notwendig machen …
Das Beste an Gegenargumenten war bis dato „das Risiko eines Kabelbruchs“ – worauf ich schrieb, wie das wohl die Automobilhersteller gelöst haben : dort werden täglich milliardenfach Türen und Klappen mit Kabeln bewegt, und nur ein kleiner Bruchteil davon hat (dank ausgebuffter Finanzcontrollern im Einkauf) damit Probleme ….
„Ein langes Kabel mit einem Netzteil am Ende kann man auch schick an jeder Haustüre rückstandsfrei anbringen, …“
Äh… nein.
Kann man anbringen, aber sicher nicht schickt und rückstandsfrei, gerade erst bei Ring gesehen.
Wie sehen Versicherungen solche Schlösser? Kann das Probleme geben, wenn das Schloss gehackt wird?
Im Normalfall -> Keine Einbruchsspuren, kein Versicherungsschutz 😉 – Muß tatsächlich extra versichert werden, machen die Versicherungen bisher aber kaum.
Ich habe an meiner Wohnungstür einfach einen elektrischen Türöffner …. Standard.
Anscheinend ohne HomeKit, kommt da noch was? Und ist das Teil auch aussen für die überdachte Gartentür geeignet?
Das Schloss der eigenen Wohnungstür darf man in einer Mietwohnung austauschen, man muss es nur beim Auszug wieder in den Originalzustand versetzen. Löcher bohren könnte also teuer werden.
Dieses Schloss hier, geht das auch mit einer Apple Watch? Und wie erkennt das Schloss, dass sich ein berechtigtes Gerät draußen vor der Tür befindet und nicht innen? Bei uns liegen die Smartphones oft im Flur auf dem Sideboard, wäre blöd wenn das Schloss dann jedem auf Knopfdruck öffnet.
8 Energizer AA, nach einer Wochen schwach, das lässt nix Gutes erwarten.
Da lässt die Aussage 6-9 bis Monate starke Zweifel aufkommen.
Mir hat sich der Sinn elektronischer Schlösser für Privatwohnungen bislang nicht so recht erschlossen. Klar: Schlüsselkarten in Hotels oder Eingangsberechtigung per code-Eingabe in einem Büro- oder Fabrikgebäude gebont. Übrigens: die sind meist fest mit der Hauselektrik verbunden und brauchen – außer für Stromausfall – keine Akkus. Aber für meine Privatwohnung – nur um ein Paar Gramm physischen Schlüssel in der Hosentasche weniger, wo ich doch eh einen mehr als 100 g schweren Klotz „Smartphone“ rregelmäßig mitschleppen soll? Schlüssel – ggf. zweiten fürs Sicherheitsschloß – einführen kann ich sogar ohne Hingucken und Stifttaschenlampe … für mich smart genug.
Man kann Zeitpläne erstellen, z.B. kommt die Putzhilfe am Mittwoch-Vormittag, dann funktioniert der Zugang auch nur dann. Oder man hat Besuch und will dem temporär einen Schlüssel geben. Eventuell steht der Besuch schon auf der Matte, man ist selbst aber noch nicht zu Hause, dann öffnet man remote oder schickt dem Besuch einen Schlüssel auf’s Smartphone. Bei diesem Schloss zwar anscheinend nicht möglich, aber es gibt welche die funktionieren auch mit günstigen RFID-Tags. Sowas könnte man problemlos Kindern, die gerne mal was verlieren, geben. Falls ein Tag verloren geht, wird er einfach deaktiviert.
Ich habe seit vielen Jahren, inzwischen bestimmt fast 10, ein einfaches System von Burg Wächter mit Pin und Fingerabdruck an der Haustür installiert.
Wenn ich mir überlege, wie oft die Tür doch mal zufällt, wenn man den Müll raus bringt oder nur kurz zum Auto geht, die Kinder irgendwas verloren haben und der Schlüssel dabei gewesen wäre, oder ich selbst, dann weiß ich warum ich das eingebaut habe. Ich bin bisher immer rein gekommen und musste mir nie Gedanken machen, dass ich das Zutrittsmittel vergessen habe.
Nein Cloud und App gibt es nicht, empfinde ich dabei auch eher als positiv und hat mich bei Nuki und Konsorten eher abgeschreckt.
Ich sage mir, nie wieder ein normales Schlüssel-Schloss.
Was diese smarte neue Welt bringt, kann man in manchen Teilen Asiens jetzt schon sehen: Seid ihr ungehorsam oder wettert gegen den Staat: Kommt ihr auf Knopfdruck nicht mehr in eure Wohnung/Haus rein, oder raus! In Kombination mit der Etablierung des „Worldcoin“ der feuchte diktatorische Traum des „dämonkratischen“ Wertewestens!
Für den Schuppen oder den Garagenseiteneingang ja ein nettes Gimmick, aber niemals für die Wohnungs- oder Hauseingangstür!