Kommentar: Apples Quartalszahlen – gibt der Erfolg Recht?
Gestern Abend gab Apple die Quartalszahlen bekannt. Zahlen? Wie langweilig. Richtig, finde ich auch. Allerdings findet man neben den reinen harten Dollarzahlen auch Abverkaufszahlen vor. iPads, iPhones, iMac und Co. Sicherlich: an reine Betriebssystemzahlen wie Microsoft wird man nicht herankommen, ich meine gelesen zu haben, dass 525 Millionen Windows 7-Lizenzen im Umlauf sind. Legale. Apples Umsatz betrug 46,33 Milliarden US-Dollar und damit verzeichnet man ein neues Rekordergebnis. Gewinn? Über 13 Milliarden Dollar.
Microsofts Rekordergebnis? Nicht einmal die Hälfte. Das sind natürlich schreckliche Zahlen für die Analysten und Experten, die in den Kommentaren dieses Blogs dauerhaft den Untergang Apples prognostizieren. Denn hier zeigt sich eins: die, die immer ihr Gerät verteidigen, sich auf ihrem Besitz – sei es Apple, Samsung, iOS, Sony, Windows, webOS, Nokia, Windows & Co (um nur ein paar Marken zu nennen) – etwas einbilden, sind immer subjektiv und nicht über den Tellerrand schauend unterwegs. Der, der ein wenig Ahnung hat, der kauft sich das Gerät, welches am besten seine Bedürfnisse und Leidenschaft unterstützt. Unabhängig von der Marke. Und wenn im Mobile Sector der Allgemeinheit momentan besser Apple passt – so what?
Der, der sich ein Apple-Gerät kauft, um hip zu sein – hat einen an der Klatsche, genau wie der, der aus Protest keine Apple-Geräte kauft und sich einredet, dass sein Android das Beste wäre. Ich habe zum Beispiel gerade ein Ultrabook von Lenovo hier. Feinste Ausstattung. 1400 Euro. Ernsthaft: es kommt nicht mal annähernd von der Smoothness und vom Arbeitsspaß an ein MacBook Air ran. Ja, es (Lenovo U300s) hat einen stärkeren Prozessor und eine größeres SSD. Macht nix. Ich ziehe das MacBook Air trotzdem vor. Es hat eine bessere Auflösung, ist leichter & dünner – und von der Haptik nebst butterweicher Touchpad-Bedienung ganz zu schweigen.
Jeder soll nutzen, was er will. Und den anderen nicht auf den Sack gehen. Markenkinder nerven. Für mich zeigt sich auch ein wenig, dass andere Firmen vielleicht einmal darüber nachdenken sollten, dass Design tatsächlich ein Faktor ist, warum die Leute Geräte kaufen. Und ja, dafür greife ich sogar etwas tiefer in die Tasche. Vielleicht hätte ich ein Notebook von Lenovo, Acer, ASUS, HP oder Samsung. Habe ich aber nicht. Weil mir keins die Verarbeitung des Macbook Air bietet. Wobei – es gibt Geräte, die kommen meinem Notebook sehr nahe. Kosten dann aber auch schon wieder mehr.
Ja, Apple macht richtig viel Gewinn. Unglaublich viel Geld geht da über die Ladentheken. Schaue ich mir aber andere Geräte und Hersteller an, dann muss ich mich wundern. Da bauen Hersteller Geräte, die sich in ähnlichen Preisregionen bewegen – aber technisch und von den Materialien her schlechter sind und machen dann noch weniger Gewinn? Ja wie geht das denn? Weil Apple seine Arbeiter in den Firmen ausbeutet und schlecht bezahlt? Tröstet euch, auch andere große Hersteller lassen bei Foxconn & Co fertigen. Das sind alles Firmen, die auf Gewinnmaximierung aus sind, keine Heiligen oder gemeinnützigen Vereine.
Zu den Zahlen. iPhones boomen, iPods gingen etwas zurück. Trotzdem beeindruckende Zahlen, mit denen wohl kein Hersteller aufwarten kann. Wohlgemerkt Hersteller. Gibt ja immer Menschen, die den kompletten Markt der Mitbewerber zusammen rechnen, um Apples Gerätschaften in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
Verkaufte Stückzahlen im letzten Quartal (Presseinfo)?
15,4 Millionen iPods
17 Millionen iPads
1,2 Millionen iMacs
2,9 Millionen MacBooks
37 Millionen iPhones
Die Zahlen zeigen mir eins: der mobile Markt explodiert, so eine Entwicklung hat der Technikmarkt noch nicht gesehen. Tablets und Smartphones sind das neue elektrische Licht oder das motorisierte Fahrzeug. Und damit übertreibe ich nicht. Ich persönlich finde die technische Entwicklung richtig gut, scheiss egal, ob Apple oder Mullu Mullu drauf steht – ich bin dankbar in diesen Zeiten zu leben, die mir diese Möglichkeiten bieten. Vielleicht schreibe ich hier in zwei oder drei Jahren über die Erfolge von Microsoft, Motorola, ASUS oder anderen (Facebook oder Google mit eigenen Geräten) – wer weiss. Momentan tut sich ja relativ viel, sodass man fast wöchentlich über neue Technologien schreiben darf.
Wichtig ist wirklich: Firmen sind Firmen, keine Religionen. Marken sind Schall und Rauch, technische Geräte sind Mittel zum Zweck. Pickt euch das raus, was am besten zu euch passt. Menschen, die sich auf Technik etwas einbilden und damit hausieren gehen, sind auch die, die in den 80ern mit dem verspoilerten Auto vor der Tankstelle oder Burger King standen. Und ihr gehört doch sicherlich nicht dazu, oder?
Bin zwar auch froh in diesen Zeiten zu leben, aber ich glaube es ist wie mit allen Entwicklungen, irgendwann blickt man zurück und sagt, „weißt Du noch als wir in diese gelben Zellen gehen mussten um mobil zu telefonieren“. Das Gleiche werden wir mit Smartphone, Tablet und Co auch erleben. Jede Epoche hat seine Entwicklungen und ich bin verdammt froh in dieser technischen Welt leben zu dürfen. Und nicht mich darüber wundern zu müssen das Fahrzeuge ohne Pferde fahren 😉 Toller Artikel!
Und das letzte Geschäftsquartal war nicht zufällig inklusive Weihnachten, oder? Ist es damit wirklich eine gute Billanz, wenn alle Kunden gebündelt aufschlagen und der Markt dann annähernd gesättigt ist. Gerade mit der Änderung der Gewinnberechnung (von Berechnug auf die Gerätelebensdauer hin zur Berechnung innerhalb des Verkaufsquartals) konnte Apple die reinen Zahlen klar verbessern. Aber rechtfertigt das den Satz „Das sind natürlich schreckliche Zahlen für die Analysten und Experten, die in den Kommentaren dieses Blogs dauerhaft den Untergang Apples prognostizieren“? Ich denke nicht… Sicher mag ich Apple nicht sonderlich aber hier kann man ja auch mal über Details sprechen 🙂
@caschy
„die Zahlen kamen gestern Abend, kann hier also nicht Thema gewesen sein.“ Darum schrieb ich ja „der Inhalt (nicht die Umsatzzahlen)“
Den von mir angesprochenen Artikel habe ich jetzt nochmal herausgesucht: http://stadt-bremerhaven.de/iphone-android-geht-den-leuten-doch-bitte-nicht-auf-den-sack/
„Marken sind Schall und Rauch“
Ganz im Gegenteil. Ohne eine entsprechend starke Marke wirst du nie bei den Großen mitspielen.
„Tröstet euch, auch andere große Hersteller lassen bei Foxconn & Co fertigen.“
Klartext: So lange andere Typen ihre Frau schlagen, kannst du das mit gutem Gewissen auch tun? Der Punkt ist übrigens nicht, dass man bei Foxconn (oder wo auch immer) fertigen lässt, sondern dass man die teuersten Produkte auf dem Markt anbietet, den größten Gewinn macht und die Arbeiter _trotzdem_ nicht ordentlich behandelt.
„…aber technisch und von den Materialien her schlechter sind und machen dann noch weniger Gewinn?“
Das liegt u.a. daran, dass der iHype mittlerweile derart groteske Formen angenommen hat, dass die Mobilfunkbetreiber das iPhone mit horrenden Zuschüssen versehen, anstatt Apple den Finger zu zeigen. Siehe der aktuelle Milliarden-Verlust von Verizon. Oder wie es der Chef von Organge ausdrückt:“Wir sind Trottel [dass wir so was mitmachen].“
Das wiederum versuchen sie zum Teil mit Preisaufschlägen bei den Androiden zu kompensieren. Apple beutet also nicht nur die chinesischen Sklaven aus, sie sorgen auch dafür, dass die Mobilfunker weniger Gewinn machen (und dementsprechend weniger investieren können) und dass die Androiden teurer werden.
„[…]hat einen an der Klatsche, genau wie der, der […] sich einredet, dass sein Android das Beste wäre.“
Sagts und schreibt dann zwei Absätze lang darüber, dass sein Macbook das Beste ist. ಠ_ಠ
Amen!
Ich arbeite privat mit einem Selbstbaurechner (Win7/Ubuntu 10.04), einem Lenovo-Billig-Laptop (Win7/Ubuntu 10.04), einem HP Touchpad (webOS/CM7), einem SGS (CM7) und auf der Arbeit seit Kurzem mit einem MB Pro (OS X).
Ich werde mit dem MB nicht warm. Das liegt aber nicht daran, dass ich Apple kacke finde, sondern daran, dass es einfach nicht meine Bedürfnisse deckt. Die Teile sind hammer verarbeitet – ohne Frage – und mit Windows oder Ubuntu würde mir das Gerät sicher Spaß machen, aber mir stößt das OS immer wieder sauer auf, weil es sich für mich unpraktisch anfühlt. Vielleicht Gewöhnungssache.
Gleiches gilt für die Tablet- und Smartphonewahl: Apple baut starke Geräte mit schickem Design. Aber das bringt mir nichts, da ich lieber frickeln WILL. Ich steh drauf, an Geräten zu basteln, die Software zu „modifizieren“.
Mich selbst stört es nicht, wenn etwas billiger aussieht, solange ich mit dem Gerät machen kann, was ICH will.
Was mich aber richtig ankotzt, sind Menschen, die IHRE Geräte, die für SIE am Besten sind über alles andere stellen und keine 2. Meinung gelten lassen.
Man, wollte doch eigtl. nur „Amen“ schreiben…
Für die technisch-versierten Leser ein anderer Blickwinkel zu den neuen Quartalszahlen:
http://www.macbug.de/2012/01/25/journal-zdnet-com-artikel-zu-apples-quartalsergebnis-und-die-konsequenzen-fur-den-mac/
An der Grenze Bremerhaven/Langen stehen die „coolen“ Leute bis heute mit ihren hässlichen Karren vor’m Burger King^^
Klar, gibt der Erfolg crApple Recht. Recht darin, darauf gesetzt zu haben, dass ein großer Anteil der Konsumenten geistig minderbemittelte DAUs mit Sekten-Tendenzen und Vorlieben für schwulig aussehende Designs sind, denen man Elektromüll zu überhöhten Preisen verkaufen kann, solang man das richtige Religionsersatz-Symbol darauf anbringt.
Apple: über 83 Milliarden Bargeldreserven (!)
Die könnten damit gleichzeitig Mehrheitseigner von Google und Facebook werden o.0
Ich find den Artikel einfach nur gut! Danke!
@Wilz 100% sign
Kleine Ergänzung noch:
Die Marke ist das wichtigste was sich ein Konzern erarbeiten kann.
Wenn es einen Firma schafft, dass mit einem bestimmten Produkt die Marke der Firma verbunden wird, dann ist das ein sechser im Lotto. Tempo, Edding, und jetzt Apple bei Pad’s.
Abgesehen davon sind Marke und Optik nach wie vor die Hauptgründe warum Menschen eine Sache kaufen.
Wer etwas anders behauptet sollte beim nächsten PKW kauf bitte nochmal darüber nachdenken, warum er sich einen BMW anstelle eines DACIA kauft.
Finde deine undogmatische Sichtweise gut, jeder sollte das Gerät benutzen, was den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Und immer daran denken, was BWL-Professoren predigen: Kundenzufriedenheit ist ein Instrumentalziel.
Das Gay-Test-Bild finde ich witzig, die Frau ist mir tatsächlich als letztes aufgefallen. Das „bad news“ verbuche ich mal als Teil der Satire.
Also wenn ich mir das Plastikgeknarze bei einigen „normalen“ Notebooks anhöre, dann hat das auch etwas mit Qualität zu tun. Selbst due teuren Business Notebooks (z.B. HP) machen da keine Ausnahme. .
Super Beitrag, das trifft es auf dem Punkt. Mal wieder grandios Caschy!
Es gibt Grundsatzfragen jenseits von Verarbeitung und Bedienung, die Marken sympathischer oder weniger sympathisch erscheinen lassen.
@janbpunkt: das ist doch das tolle am mbair: es lässt sich prima win7/ubuntu installieren
@Rambozambo
Klar, gibt der Erfolg crApple Recht. Recht darin, darauf gesetzt zu haben, dass ein großer Anteil der Konsumenten geistig minderbemittelte DAUs mit Sekten-Tendenzen und Vorlieben für schwulig aussehende Designs sind, denen man Elektromüll zu überhöhten Preisen verkaufen kann, solang man das richtige Religionsersatz-Symbol darauf anbringt.
Was willst Du eigentlich damit sagen? Wenn Dir das „schwulig aussehende Design“ nicht gefällt, hat das auch für andere zu gelten?
z.B. das Samsung Galaxy S2 hat den Charme eines Telefones aus
einem Kaugummiautomaten.
Ich würde eher sagen, Apple bedient eine völlig andere Käuferschicht. Dich schonmal nicht.
Es gibt auch Leute, die kaufen ein Gerät und möchten es einfach nutzen, ohne ständig dran rumzufrickeln und zu basteln, weil irgend etwas nicht funktioniert.
Und wenn ein z.b. ein iPhone 650,-€ kostet ist das viel und viele sind am meckern. Wenn ein Samsung Galaxy S2 aktuell um die 450,-€ kostet scheint das toll zu sein. Und du möchtest ja wohl die beiden Telefone von der Verarbeitung her nicht vergleichen.
Vielleicht sollten manche einfach mal lernen, toleranter zu sein.
Jeder hat eine eigene Meinung und die hat jeder andere zu respektieren.
@addumied: Naja, dann verliert man aber auch wieder einige Vorteile, die viele Leute überhaupt zu einem MB greifen lassen, wie zum Beispiel die Akkulaufzeit. Diese wird bei den MB’s nämlich auch durch das hervorragende Zusammenspiel von Hard- und Software erreicht.
Grandioser Beitrag. Danke!!
@janbpunkt: Schreib doch mal, was du nicht machen kannst, was du gerne machen würdest. Vielleicht geht es ja im Terminal. UNIX soll ja so einiges können
Dann brauche ich noch Aufklärung: Was ist an dem Bild schwul? Der Roboter?
Ansonsten: erfrischend undogmatisch. Für mich immer wieder erstaunlich ist, wieviele Frauen sich so dem Thema nähern. Die fragen gar nicht erst, was für ein Prozessor, RAM, etc. Sondern fragen: Was kann ich damit machen?