iRobot Roomba Combo j9+: Neuer Saug- und Wischroboter im Test

iRobot ist eines von diversen Unternehmen, dass Saug- und Wischroboter im Markt anbietet. Das Unternehmen selbst befindet sich gerade in einer laufenden Übernahme und wird wohl früher oder später zu Amazon gehören. Gleichwohl forscht man stetig weiter und bringt auch neue Produkte auf den Markt. Zu diesen gehört unter anderem der Roomba Combo j9+.

Er ist eine Evolution des Combo j7+ und kommt mit ein paar neuen Funktionen und mit einer selbst entleerenden und Wischwasser auffüllenden Docking-Station daher. Das gute Stück fährt nun seit einer Weile durch mein Haus und ich konnte mir einen Eindruck von dem Produkt verschaffen.

Wenn man den Roboter auspackt, wird relativ schnell klar, dass die Designsprache unverändert ist und wenn man den j9+ direkt neben den j7+ legt, kann man keine Unterschiede ausmachen. Auch hier gibt es die nach vorn gerichtete Kamera, die Hindernisse identifiziert und für die Navigation zuständig ist. Ebenso trägt auch der j9+ sein Mopp-Pad auf dem Rücken und kann es beim Saug-/Wischvorgang nach unten klappen.

Das funktioniert über zwei stabile Metallarme. Den Hauptunterschied gibt es jedoch an der Docking-Station. Die ist vom Design her zwar meiner Meinung nach gefällig und besitzt einen Holzdeckel, doch die Ausmaße sind enorm.

Das kommt daher, dass man die Tür aufklappen kann und sich dort Stauraum für Staubbeutel, Reiniger, den Tank für das Frischwasser und der eingelegte Staubbeutel befindet. Die Tür ist meiner Meinung nach eine clevere Lösung und man kann direkt zusätzliche Pads und Co. wegräumen. Rotierende Pads gibt es hier nicht, von daher wird schnell gewechselt, wenn es dreckig ist. Auch eine Trocknungs- oder Waschstation für die Pads ist nicht notwendig.

Neben dem Roboter und der Station gibt es in der Packung noch zwei Mopp-Pads, eine separate Seitenbürste, einen Wechselfilter und einen zusätzlichen Staubbeutel. Am Rücken des Gerätes gibt es den kombinierten Tank für Wasser und abgesaugten Dreck.

Neu ist ein Ventil, über das die Station den Wassertank wieder auffüllt. Am Kopf sitzt auch hier wieder eine zentrale Taste, über die das Gerät bedient wird.

Dreht man den Roboter herum, wird man ebenfalls von bekannten Elementen begrüßt. Die bürstenlosen Rollen gibt es schon eine halbe Ewigkeit und die haben sich in der Vergangenheit als robust gegen Haare erwiesen. An den Rändern sitzen Bumper und Sensoren. Wie zuvor besprochen, das ist alles nahezu unverändert.

Die Einrichtung geht iRobot-typisch zügig. Ihr startet die App, betätigt den Button zum Hinzufügen eines Gerätes und dann sollte der Roboter auch schon angezeigt werden. Nun noch mit dem WLAN verbinden und dann führt euch die App durch die wichtigsten Funktionen. Habt ihr das gelesen (oder auch nicht), könnt ihr den Roboter auf einen Kartierungslauf schicken (ohne Reinigung), direkt einen Reinigungsauftrag vergeben oder auch eine bereits bestehende Karte importieren. Damit hat der Roboter direkt alle wichtigen Informationen zur Verfügung.

Solltet ihr eine neue Karte erstellen wollen, dann wird nach dem Kartierungslauf die erstellte Karte angezeigt und ihr könnt Räume benennen, No-Go-Zonen oder Reinigungszonen definieren. Nach mehreren Läufen wird der Roboter auch selbstständig Änderungen in der Karte vorschlagen. Hat er sich beispielsweise schon oft verfangen, dann wird er dort eine No-Go-Zone vorschlagen. Registriert er, dass es besonders dreckig ist, schlägt er Reinigungszonen vor. Das könnte unter anderem rund um den Esstisch, das Sofa etc. der Fall sein.

Nach jedem Reinigungsvorgang erhaltet ihr derartige Vorschläge, bekommt aber auch Fotos der Hindernisse präsentiert, bei denen ihr manuell eingreifen könnt und dem Roboter somit helft, intelligenter zu reinigen. Markiert ihr etwas als temporäres Hindernis, wird dort demnächst wieder gereinigt.

Wie bei Konkurrenten ebenfalls üblich, hat auch iRobot die Möglichkeit, Zeitpläne festzulegen. Dort definiert ihr, wie stark gereinigt werden soll und auch wie viel Wasser beim Wischen verwendet wird. Außerdem gibt es Optionen für das doppelte Reinigen.

Der Roboter macht sich dann auf und bringt eure Bude auf Vordermann. Er saugt und wischt in einem Durchgang, da das Pad hinter den Bürsten sitzt. Erkennt er Teppich, hebt er das Pad an und hievt es wieder auf seinen Rücken. All das funktionierte in meinem Test tadellos.

Auch die Reinigungsleistung ist meiner Meinung nach einwandfrei. Kleine Körner wie die feine Katzenstreu, die wir einsetzen, werden nicht komplett weggesaugt, aber das hat bisher auch noch keiner der Testkandidaten geschafft.

Der j9+ hat auch eine SmartScrub-Funktion. Erkennt er besonders viel Schmutz, dann schrubbt er auf der Stelle ein paar mal hin und her, womit die Reinigungsleistung um einiges besser ist. Hinzu kommt, dass der j9+ auch eine Funktion namens Dirt Detective mitbringt, die Räume priorisiert. Das heißt, das Gerät lernt, welche Räume schneller verschmutzen und startet dort zuerst mit dem Saubermachen.

Überraschenderweise scheint iRobot die Teppicherkennung verbessert zu haben. Der Combo j7+ hat den IKEA Hampen, der im Wohnzimmer liegt, immer als Grenze erkannt und wollte partout nicht darauf fahren. Der S9+ ist dort wiederum immer stecken geblieben. Nichts davon ist beim j9+ der Fall. Er reinigt die Fläche zuverlässig.

Die Navigation ist bisher zu 95 Prozent einwandfrei. Ich hatte von den täglichen Läufen jedoch einen Lauf dabei, bei dem der Roboter wirr umhergefahren ist, nicht mehr aus einer Ecke fand und später komplett stehen blieb. Mal schauen, ob das öfter der Fall sein wird. Die Vorgänger hatten auch schon solche kleinen Aussetzer. Da wurde das aber nie zu einem dauerhaften Problem. Reproduzieren lässt es sich auch nicht.

Das Fazit zu dem iRobot Roomba Combo j9+ ist positiv. iRobot liefert nun endlich auch ein Modell mit selbstständig auffüllender Docking-Station aus, auch wenn man sich gegen die rotierenden Pads ausgesprochen hat. Die Reinigung ist gut und auch hinsichtlich Verarbeitung oder App kann man iRobot wenig kritisieren. Einen kleinen Abzug gibt es in der Navigation.

1.179 Euro möchte man aktuell für das Gerät direkt im iRobot-Shop haben. Da ist man nicht weit weg von der Konkurrenz mit einer ähnlichen Ausstattung. Zu den günstigsten Anbietern hat iRobot bisher ohnehin nicht gehört.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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7 Kommentare

  1. Ist die Datenverarbeitung da lokal, oder benötigt er auch dauerhaft eine onlineverbindung? Ich bin zwecks offline-betrieb großer Fan von dem valetudo Projekt, leider gibt’s nur wenige kompatible Sauger.

    • Ich bin mit Valetudo auch sehr gut zufrieden – habe mir bei einer Neuanschaffung extra einen Roboter aus der Kompatibilitätsliste zugelegt.

      iRobot hat nach dem Kamera-Desaster nichts mehr im Heim zu suchen.
      Eine herumfahrende Videokamera, die nach Hause funkt. Geht’s noch?

  2. Angesichts der vielen Neuerscheinungen frage ich mich:
    Ist der Bedarf so groß, oder ist der Profit so groß?

  3. AlejandroFefe says:

    Finde den auch interessant, aber bitte ohne Absaugstation – was es nicht gibt.

    Wir haben einen Altbau auf zwei Etagen, Türen immer geschlossen und das aktuelle Modell wird bei Bedarf in den richtigen geschickt. Sehe den Mehrwert/Aufpreis hier nicht.

    Was ich hier aber positiv finde: die Station ist ein Designelement. nicht einfach nur ein weißer/schwarzer Turm.

  4. Warum sind die Wischtücher so klein?

  5. Der Hinweis, dass der Roboter manchmal planlos in der Gegend herumirrt, finde ich wichtig.
    Ich hatte mir vor 2,5 Jahren den S9 und den Wischroboter geholt und habe mit diesem Problem bei beiden Geräten oft zu kämpfen. Der S9 hat eine bessere Navigation, als der Brawa, aber beide tendieren direkt nach dem Start wild umher zu irren und sich fest zu fahren. Nachdem man dann beide 2-3x zur Station zurück bringt und es noch mal probiert, läuft es dann.
    Hatte schon WLAN usw. im Verdacht, aber keine Besserung gefunden. Nach 4x Neu-Kartieren, hoffe ich einfach nur, dass bei einem Start der Geräte es klappt. Die Automatischen Routinen nutze ich erst gar nicht, da man ja oft genug den Roboter retten muss.
    Das der j9 noch immer so ein Problem hat, lässt mich für die nächsten Geräte wohl eher bei Roborock oder DreamMe schauen.

  6. Ohne Absaugfunktion ist das Modell meiner Ansicht nach nicht konkurrenzfähig. Das haben alle Premiummodelle als mittlerweile als Standard. Die Karte sieht zudem sehr rudimentär aus. Ein direkter Vergleich zu Roborock und Dreame wäre interessant.

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