Intel könnte das Hyper-Threading bei der nächsten CPU-Generation streichen

Intel könnte die Funktion Hyper-Threading für seine nächste Prozessorgeneration, basierend auf der Architektur Lunar Lake, streichen. Eingeführt wurde das Hyper-Threading bereits im Jahr 2002 – zunächst für Xeon-CPUs für Geschäftskunden und dann auch für Privatkunden-Chips der Reihe Pentium 4. Hyper-Threading Techology (HTT) erlaubt es im Wesentlichen, dass ein CPU-Rechenkern zwei Threads parallel bearbeiten kann. Dies kann zu Performance-Steigerungen führen.

Man bezeichnet das Ganze auch alternativ als Simultaneous Multi-threading (S.M.T.). Sollte Intel sich von dieser Technik für Lunar Lake tatsächlich verabschieden, bliebe die wichtige Frage: warum? Darauf gibt es aktuell noch keine Antwort. Zu erwähnen ist, dass Intels Performance-Kerne (P-Cores) aktuell zwar Hyper-Threading nutzen, es in den Effizienz-Kernen (E-Cores) aber ohnehin bereits fehlt.

Der Task-Manager zeigt einen Lunar-Lake-Chip ohne Hyper-Threading.

Der Task-Manager zeigt einen Lunar-Lake-Chip ohne Hyper-Threading.

Noch bleibt jedoch abzuwarten, ob Intel Hyper-Threading am Ende wirklich streicht. Diese Informationen gehen auf einen Screenshot aus dem Windows-Taskmanager zurück. Es gibt allerdings auch schon Gerüchte, die auch davon sprechen, dass Hyper-Threading bei den kommenden Prozessoren der Reihe Arrow Lake-S ebenfalls fehlen werde.

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18 Kommentare

  1. nutzt man das nicht bei ihrer Skalierung von VM ?

  2. Weil es reines Marketing war. HT konnte nie nachweisen, dass es viel bewirkt.

    • Das stimmt so nicht (mehr). HT wurde zu einer Zeit eingeführt, als praktisch fast keine Anwendung Multithreading verwendete. Das Entwickeln und das Debuggen war noch der reinste Horror. Heutzutage ist das aber kein Problem mehr und durch virtuelle Threads muss der Entwickler nicht einmal mehr darauf achten wie viele Kerne tatsächlich verbaut sind. Dadurch wird dieses Hardware-Feature auch deutlich besser genutzt.

      • Da ich hier viele Anwendungen betreibe: Die meisten Anwendungen im Office sind nach wie vor meist Single Thread-Anwendungen. Selbst im Server-Bereich macht es nur begrenzt Sinn. Nehmen wir einen Datenbank-Server. Der ist oft, bezogen auf die aktuelle Abfrage single threaded, ein Aufteilen einer komplexen Abfrage ist zwar möglich, aber nicht immer zielführend denn irgendwann müssen die Threads aufeinander warten, da die Ergebnisse voneinander abhängig sind. HT kann Sinn machen, aber dann dynamisch und nicht mit einer einfachen Verdopplung der möglichen Threads. Also eine Core, bei dem gerade ein Thread wartet, könnte mehr als einen oder 2 Threads verarbeiten (der 2. Thread könnte ja warten müssen, usw.), wenn möglich. Vielleicht da was völlig Neues, war Änderungen im Kernel der Betriebsysteme erfordert.

  3. Pentium 4, nicht 3

  4. Skurrt Cobain says:

    Warum? War doch öfter mal Thema bei diversen Exploits

  5. Falls man KI-Kerne einbauen will und ein Big-Little-Design wie bei ARM anstreben möchte, dann könnte das – zusammen mit Hyper-Threading – zu komplex werden.

    Das Problem ist dabei aber, dass Intel-Server schon ohnehin an zu wenig Kernen leiden. Vor allem gegenüber AMD. Moderne Server-Anwendungen sind extrem auf Nebenläufigkeit ausgelegt. Aber auch bei Clients läuft extrem viel parallel.

  6. Christoph Hochstätter says:

    Es stellt sich die Frage, inwiefern Hyperthreading überhaupt noch zeitgemäss ist. Hyperthreading bringt in der Performance je nach Anwendungsfall minus 5 bis plus 15 Prozent. In erster Linie rührte der Performancevorteil daraus, dass man weniger Software-Taskswitches braucht. Heute hat eine Mittelklasse-CPU aber schon 4P- und 8E-Cores, so dass auch ohne Hyperthreading 12 Tasks ohne Software-Taskswitching laufen können, Wenn man durch Weglassen des Hyperthreadings Platz für einen zusätzlichen E-Core auf dem Die schaffen kann, ist das mit Sicherheit die bessere Lösung.

    • Ich hab Hyperthreading so verstanden, dass der x86 Kern mit 2 Threads besser ausgelastet ist. Wenn Hypertrheading wegfällt sinkt einfach die Performance weil die CISC Architektur in vielen Anwendungsfällen einfach zu aufgeblasen ist. Bei ARM mit RISC würde Hyperthreading dagegen gar nichts bringen, da die Kerne dort bereits mit einen Thread auf 100% Auslastung skaliert werden können.

      • Das war auch der Fall als die Taktfrequenzen noch fest waren, mit der Einführung von Turbo-Boost und v.a. Turbo Boost Max hat sich die Sache ein wenig geändert, denn wenn das Ergebnis max. pro Thread-Rechenleistung sein soll verhindert Hyper Threading den max. möglichen Takt zu erreichen.
        Hyper Threading ist bei den Performance-Kernen in solchen Fällen kontraproduktiv.

        Es gibt ARM-Kerne mit SMT (Hyper Threading), nämlich den Neoverse E1 und den Cortex-A65AE.

  7. die Logik dahinter ist ganz simpel:
    HT reduziert den maximal möglichen Takt.
    Die P-Coes könnten also ohne HT hoher takten bei weniger Stromversorgung.

    HT benötigt Waferfläche. Diese Waferfläche möchte man für E-Cores verwenden, auch wenn das nicht 1:1 passt. Eher 1:4. also 4 (Hyper)threads kastrieren, dafür ein E-Core.

    Consumer CPUs haben heute tendenziell sowieso mehr Kerne als benötigt. Kaum jemand kauft mehr als 6C/12T oder 8C/16T. Warum dann also noch an jeden Core einen tedenziell eher unnötigen Thread dranhängen?

    Ich vermute mal das Gesamtpaket 8P Cores ohne HT + 8E Cores ist am Ende in allen Consumer Applikationen schneller, effizienter und auch insgesamt sparsamer als eine CPU mit gleicher Waferfläche und HT.

  8. Der Intel i5 8400 hatte 6 Kerne ohne Hyperthreading.

    • Ja, wobei an dieser Stelle unterschieden werden sollte ob Intel es gar nicht in die CPU-Kerne implementiert hat oder es implementiert ist u. Intel es lediglich deaktiviert hat.
      Bei der i5 8×00 Reihe hat Intel HyperThreading lediglich deaktiviert obwohl es die CPU-Kerne könnten.

  9. Warum? Weil es z.B. diverse Sicherheitslücken mit sich brachte. In VMWare wurden durch patches weite Teile von HT praktisch deaktiviert. Aus genannten Gründen.

  10. Meiner Meinung kein Grund zur sorgen.
    Die CPU im Taskmanager erweckt den Eindruck nach einer Entry Level CPU.
    Warum? Weil es nur 8 Kerne besitzt und taktet nur bei 1,8Ghz.
    Das hört sich für mich nach „Intel Core 3“ bzw. vergleichbar Intel Core i3 an.
    Und die hatten schon immer kein HyperThreading.

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