Innocn 15A1F & 13A1F – Portable OLED-Bildschirme im Test

Der Hersteller Innocn bietet portable Monitore mit OLED-Panels in verschiedensten Auflösungen an – etwa die Modelle 15A1F bei 15,6 Zoll und 13A1F bei 13,3 Zoll mit jeweils einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln in beiden Fällen. Beide Modelle habe ich mir im Test einmal angeschaut – auch im Hinblick auf die Verwendung mit angedockten Handhelds wie der Nintendo Switch und dem Steam Deck.

Der Preis für die portablen OLED-Bildschirme liegt auf Amazon.de bei jeweils rund 300 Euro – abzüglich 30 (15,6 Zoll) bzw. 60 Euro (13,3 Zoll) via Coupon, was bei den gebotenen Spezifikationen in dem Formfaktor wirklich annehmbar ist.

Technische Daten der Innocn 15A1F & 13A1F

  • Display-Größe 15,6 & 13,3 Zoll
  • Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel
  • Bildwiederholrate 60 Hz
  • Farbtiefe 10-Bit
  • Panel-Technik OLED
  • HDR Ja – siehe weiter unten
  • Farbraum 100 % sRBG, 98,3 % Adobe RGB, 100 % DCI-P3
  • Kontrastverhältnis 100.000:1
  • Helligkeit 400 nits (auf dem Papier)
  • Lautsprecher 2x 1,5W links und rechts
  • Anschlüsse 1x Mini-HDMI, 2x USB-C
  • Zubehör Ständer, Kabel, 45W Netzteil

Handliche Wertigkeit

Beim Auspacken merkt man schnell, wie überraschend hochwertig das Ganze daher kommt: Die Rückseite und der magnetische Standfuß bestehen aus mattem, gebürsteten Metall. Die flachen Seitenkanten erinnern dezent an die aktuellen Apple-Generationen und das Display wirkt mit seiner dünnen Bauweise fast wie ein Tablet. Mit den Bildschirmen kommen jeweils neben Standfuß und einem Farbkalibrierungs-Protokoll, ein Mini-HDMI-auf-HDMI Kabel, zwei USB-Typ-C-Kabel sowie ein 45-Watt-USB-Netzteil. Der Standfuß lässt sich neigen und kommt mit einer gummierten Kante und einem erstaunlich starken Magneten daher.

Dieser lässt sich in der Mitte der Bildschirm-Rückseite anbringen. Das Ganze lässt sich nach Belieben drehen und somit können die Screens sowohl horizontal als auch im Porträt-Modus verwendet werden.

Konnektivität mit Einschränkungen

Wie erwähnt befinden sich an beiden Bildschirmen links an der Seite drei Anschlüsse: ein Mini-HDMI- und zwei USB-Typ-C-Ports. Letztere haben laut Anleitung unterschiedliche Durchsätze, in der Theorie hält der mittlere Type-C-Port besser für Daten beziehungsweise das Bildsignal her – was sich im Alltag allerdings bei keinem meiner Tests bemerkbar gemacht hat. Wenn der Mini-HDMI-Anschluss genutzt werden soll, muss zwingend zusätzlich das Netzteil oder eine alternative Stromquelle via USB genutzt werden.

In der Praxis hat sogar der USB-Anschluss des Nintendo-Switch-Docks bei paralleler Nutzung gereicht. Doch wenn wir schon auf die japanische Heimkonsole zu sprechen kommen, kann ich gleich über das größte Manko beider Displays sprechen: Sie sind nur via HDMI mit der Nintendo Switch kompatibel. Im Gegensatz zu den Modellen anderer Hersteller kann ich Innocns portable Bildschirme also nicht via USB-C mit der Konsole verbinden, um im Docked-Modus zu spielen. Laut Hersteller hat das etwas mit Nintendos Zertifizierungs- Zwang zu tun. Sollte man transparenter und deutlicher herausstellen. In den Handbüchern findet sich nur in der japanischen Übersetzung eine dedizierte Seite mit dem Hinweis, dass die Bildschirme nicht ohne Dock mit der Switch funktionieren.

Der Anschluss via Type-C an andere Geräte, wie etwa das Apple MacBook Pro, den PC (via VirtuaLink-Port an der RX 6900XT), oder hiesige PC-Handhelds wie das Steam Deck, funktioniert ohne Probleme oder dedizierter Stromquelle. Einzig das HDR-Feature will nicht auf diese Weise vom Host erkannt werden. Sollte man darauf zurückgreifen wollen, muss man auf HDMI ausweichen.

Der perfekte Steam Deck Begleiter?

Wie bereits erwähnt, funktionieren beide Modelle astrein an Valvess Steam Deck. Jenes erkennt den Bildschirm via USB-C und schaltet im Game Mode automatisch auf die externe Ausgabe. Richtig begeistert hat mich, dass auch via Deck keine separate Stromquelle nötig ist. Im Gegenteil: Wenn der Steam Deck Charger am zweiten Typ-C-Anschluss des Bildschirms verwendet wird, werden sowohl Screen als auch Deck mit Strom versorgt. Das Deck kann auf diese Weise  weiter als Controller verwendet werden. Benutzerdefinierte Bildwiederholraten, wie etwa 40 Hz, können leider nicht verwendet werden.

Sollte man hier die Sicherung in den SteamOS-Entwickleroptionen deaktivieren und die Refresh-Rate auf einen niedrigeren Wert als 60 Hz stellen, verlieren der 13A1F beziehungsweise 15A1F schlicht das Signal. Ein Neuverbinden oder das „blinde“ Zurückregeln löst das Problem. Auch wichtig: Um von vollen 1080p Gebrauch zu machen, muss in den jeweiligen Spielen in der Steam-Bibliothek die Auflösung von „Default“ auf „Nativ“ gestellt werden. Das sorgt dafür, dass die Software grundsätzlich Zugriff auf alle derzeit verfügbaren Auflösungen hat. Warum das für jedes einzelne Spiel gemacht und nicht global geregelt werden kann, erschließt sich mir nicht.

In Summe ist ein solcher Bildschirm eine wunderbare Ergänzung zum Deck, da hier sowohl das dem IPS- deutlich überlegene OLED-Panel als auch die 1080p glänzen. Letzteres zumindest dann, wenn das Deck die erhöhte Auflösung bei dem jeweiligen Spiel stemmen kann. Doch nichts ist perfekt und die Innocn A1F schon gar nicht. Zum einen haben wir das HDR. Nicht nur lässt die angegebene maximale HDR-Helligkeit von 400 nits viel Luft nach oben, so wurde die HDR-Fähigkeit nur an 2 von 6 Geräten überhaupt erkannt. Bei allen anderen kann der Menüpunkt „HDR“ zwar aktiviert werden, resultiert allerdings in künstlich hochgestufter Kantenschärfe und überzogener Sättigung. Letzteres hätte ich noch verstanden, aber die Bildschärfe?

Das Menü selbst lässt sich gerade so als rudimentär bezeichnen und obwohl man sich recht schnell zurechtfindet, war ich froh, selten darauf zuruückgreifen zu müssen. Die Power-Taste dient sowohl als Enter- als auch Escape- Knopf. Vol+ und Vol- sind hier entsprechend Vor und Zurück beziehungsweise Plus und Minus. Das wäre so weit nicht dramatisch, wenn das Menü nicht nur aus Piktogrammen bestünde. Was machen beispielsweise der Game- und der Office-Mode? In die Anleitung schaut man vergeblich.

Letztere ist übrigens auch eher eine nette Dreingabe, als eine ernstzunehmende Hilfe: Es finden sich in unterschiedlichen Sprachen unterschiedliche Inhalte – siehe Switch-Kompatibilität.

Unterm Strich

Alles in allem sind die portablen Bildschirme, gerade in ihrer Preisklasse, gute Performer: An allen getesteten Hosts funktionieren sie gut, werden schnell erkannt und geben sich mit recht wenig Energie zufrieden (Stichwort: Nintendo Switch Basis). 60 Hz mögen nicht wirklich auf Höhe der Zeit sein und Variable Refresh Rates sucht man auch vergeblich, doch das ist Meckern auf hohem Niveau.

Die Verarbeitung der Bildschirme lässt kaum Wünsche offen, die Bildqualität und Farbkalibrierung kommen direkt beim ersten Einschalten wunderbar ausgeglichen und präzise daher. Das Zubehör und der Standfuß passen auch. Einzig das mangelhafte HDR-Feature und die Bedienungsanleitung müssten wahrlich nicht sein.

Aber ansonsten? Als Zweitmonitor am MacBook, als OLED-Screen zum Daddeln an Steam Deck und Switch oder einfach nur um auf der langen Autofahrt einen Bildschirm für die nächste Folge „Biene Maja“ auf der Rückbank taugen sowohl 13A1F und 15A1F allemal. Je nach Einsatzgebiet sogar brillant, denn Farben, Kontrast und Alltagsqualitäten stimmen. Das nächste Modell dann aber bitte mit Akku und/oder voller Switch-Kompatibilität

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Timo – per Definition ein nachtaktiver Vater, Ehemann und Content Creator. Betrat das Metaverse schon, bevor Meta überhaupt verse war. Schreibt hier, dort und überall. Status: Unregelmäßiger Gastautor.

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