Home Assistant: Haier geht gegen Plugin-Entwickler vor

Die Smart-Home-Plattform Home Assistant ist hier oft ein Thema. Nicht nur, weil es ein gutes und offenes Produkt ist, sondern weil es auch von zwei Mitgliedern im Team genutzt wird. Home Assistant lebt auch durch seine Nutzer, denn diese sorgen für zahlreiche Erweiterungen, sodass man flott zahlreiche Geräte diverser Hersteller ins eigene Smart Home einbinden kann.

Das kann ab und zu aus irgendwelchen Gründen bei Unmut bei den Herstellern führen, beispielsweise ist Mazda gegen einen Entwickler vorgegangen. Nischig, möchte man meinen. Nun kommt es aber dicker, denn Branchenriese Haier ist dem deutschen Entwickler Andre Basche auf das Dach gestiegen und fordert ihn auf, seine Home-Assistant-Lösungen einstellen.

Konkret lassen sich unter anderem Waschmaschinen, Kühlschränke, Luftreiniger und vieles mehr mit der hOn-Technologie in Home Assistant einbinden. Laut Haier verstoßen die Produkte zur Integration in Home Assistant gegen die Nutzungsbedingungen von Haier, das Unternehmen spricht davon, dass dadurch erheblicher finanzieller Schaden entstehe. Sollte man die Plugins und den Code nicht entfernen, wolle man rechtliche Schritte unternehmen.

Schade, dass Haier nicht konkreter wird und mitteilt, wo genau der Schuh drückt. Gerade die Tatsache, dass es Entwickler gibt, die dafür sorgen, dass Haier-Produkte auch in Home Assistant lauffähig ist, ist ja eigentlich positiv zu bewerten. Es gibt Menschen, die achten beim Kauf darauf, ob Hardware auch in Dritt-Systeme einbindbar ist.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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84 Kommentare

  1. Sollte man gleich an eine entsprechende EU Kommission senden. Lokale (=datenschutzfreundliche), herstellerunabhängige Steuerung des eigenen Heimes will Haier also verbieten. Fr Vestager wird denen schon nen Marsch Blasen.

  2. Ich frage mich nur was das bringen soll.
    Als wenn einem ein Hersteller vorschreiben könnte was man zu tun hat.
    Ich darf meinen Trockner auch auf den Rasen stellen, wenn ich das will.
    So lange keine Patente oder Code verletzt wird, könnten die mich auch mal kreuzweise.
    Dann sollen die die API-Zugänge schliessen oder lizensieren.
    Die Konsolenhersteller bekommen auch regelmäßig einen Hals, wegen der ganzen Emulatoren.
    Und?
    Rechtlich keine Chance, weil eigener Code.

  3. API Portal einrichten.
    Bestimmte Anzahl an API-Anfragen pro Monat kostenlos oder mit Einschränkung.
    Wer mehr braucht, soll einfach zahlen.

    Somit deckt man die Basic User ab und die anderen werden zur Kasse gebeten.
    Würde es so besser finden, als einfach die Möglichkeit direkt zu verbieten.

  4. Einer der Dirks says:

    Die App von denen scheint kostenlos zu sein. Deren Privacy Policy sagt, sie geben die Daten an Werbepartner weiter. Der ohe Schaden ist also das Verkaufen der Daten, die die App sammelt. Mehr würde mir nicht einfallen. Ganz netter Verein, da will man doch einkaufen. Und ja, ich suche auch gerade nach einem neuen Trockner und eine Firma ist gerade rausgefallen.

  5. Oliver Münzberg says:

    Nun ich kann den Hersteller verstehen. Nein, es muss mir nicht gefallen aber verstehen kann man es.

    Das besagte Plugin fragt eine API vom Hersteller ab und erzeugt damit Rechenzeit und Traffic und damit einhergehend Kosten für beides.

    Ja, genau wie die hauseigene App auch.

    Was sind die Unterschiede:

    – Welcher Kunde lässt diese App 24/7 offen?
    – In der App können Mechanismen sein, die eine zu häufige API-Abfrage verhindern (Caching) und somit Kosten spart

    Somit ist das Nutzungsprofil App vs. Plugin ein gänzlich anderes und wurde so in der Kalkulation (so etwas macht ein Hersteller in der Regel) nicht berücksichtigt.

    Wie man so etwas kalkulieren kann?

    Erwartbare Nutzungsdauer des Produkts und die zu erwartende Nutzung der API über die App liefern einen recht guten Wert, der dann mit steigender Nutzerzahl auch mit realen Zahlen noch nachgeführt wird.
    Und schon hat man einen Wert, den man auf die Produktkosten aufschlägt.

    • Oliver Münzberg says:

      Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht gehört :o)

      • GeistesGesagt says:

        Die App ist nur Gimmick, die Haushaltsware selber ist ganz ohne offener App mit dem Internetz verbunden und kommuniziert stetig mit dem Mutterschiff. Bei LG fallen teils mehrere gigabyte an traffic pro Tag an.

        Außerdem ist es mehr als üblich die API calls pro Key auf x pro y zu beschränken, welches Unternehmen das nicht macht ist nicht nur unfähig – es sind dann auch die Firmen die so moves hier wie haier auch überhaupt erst nötig haben und dann nur zu gut und gerne auf Urheberrecht und anderes „geistiges Eigentum“ verweisen..

    • Die App ist nur Gimmick, die Haushaltsware selber ist ganz ohne offener App mit dem Internetz verbunden und kommuniziert stetig mit dem Mutterschiff. Bei LG fallen teils mehrere gigabyte an traffic pro Tag an.

      Außerdem ist es mehr als üblich die API calls pro Key auf x pro y zu beschränken, welches Unternehmen das nicht macht ist nicht nur unfähig – es sind dann auch die Firmen die so moves hier wie haier auch überhaupt erst nötig haben und dann nur zu gut und gerne auf Urheberrecht und anderes „geistiges Eigentum“ verweisen..

  6. Wird in Zukunft boykottiert von mir

  7. verbrannteErde says:

    Schade, auch wenn ich Home Assistant nie genutzt habe. Die Haier Serie 7 Waschmaschine, die ich letztes Jahr angeschafft habe, wird meine erste und letzte von diesem Hersteller sein.

  8. Es ist schon schlimm sowas zu lesen. Dabei ist die Bereitstellung eines Dienstes noch kein Verstoß gegen irgendwas, es sei denn geschütztes Wissen eines Insiders wird genutzt. Wie klein ist doch das Hirn eines solchen Treibens. Das sich Anwälte finden die das unterstützen ist klar, die tun für Geld so ziemlich alles.
    Falls ein Gericht eine Entscheidung gegen den Entwickler treffen sollte, wäre es Interessant Microsoft zu verklagen, da auf dem Betriebssystem Hacker tätig sind die Firmen und Privatleute schädigen.

  9. Thomas Zahreddin says:

    Nicht offen für Open Source, brauche ich nicht! Also Boycott meinerseits!

  10. Man könnte als Reaktion einfach ein paar derer Produkte kaufen und dann vom Widerrufsrecht gebracht machen – natürlich mit Angabe des Grundes 😉

  11. Das ist aber nett von der Firma Haier, dass sie mich öffentlich auffordert, keine Produkte mehr von ihr zu kaufen….
    * Eintrag in Blacklist – done *

  12. Solche Firmen abstrafen, boykottieren und negativ Bewerten.
    Vermutlich ist ein Teil ihres Geschäftsmodel die Abmahnung. Es gibt sogar Firmen, die damit mehr verdienen als mit dem eigentlich Produkt.

    • Oliver Münzberg says:

      Oh, die haben eine Abmahnung geschickt? Dann weißt du mehr als der Entwickler auf github veröffentlicht hat und auch hier in dem Artikel gibt es keinen Hinweis darauf.

  13. @cachy: Vielleicht könnt ihr euch ja mal bei dem Thema mit dem European Data Act auseinandersetzen.
    Evtl. gibt es da dann eine sehr legale Möglichkeit an die Daten ranzukommen. 😉

  14. Hastalavista says:

    Na, dann soll Haier eben deren Scheiss in China verkaufen.
    Ach nee, da kommt der ja vermutlich her.

  15. I zweifle daran, dass die einen „Schaden“ finanzieller Art haben.
    Aber mit so einer Aktion führen sie das dann eben absichtlich herbei.

  16. Haier – Code of Ethics
    „Der Ethikkodex von Haier Europe dient uns als Kompass, der unser Verhalten bei der Ausübung unserer täglichen Aktivitäten leitet. Wir sind in einem globalen Umfeld tätig und können mit Situationen konfrontiert werden, in denen wir über die Grundsätze des Kodex nachdenken müssen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

    Was sagt man denn dazu…!?

  17. SuperDaniel says:

    Weiß jemand was der „erheblicher finanzieller Schaden“ genau ist?

  18. Theodor Brumm says:

    Oh verdammt, fast hätt ich es geschafft den Hersteller über’s Ohr zu hauen und meinen Haier-Kühlschrank in HA einzubinden. Naja, schmeiß ich halt alle vorhandenen Geräte raus und kauf mir alles neu von denen damit ich alles bequem mit ihrer App Steuern kann. Das wär mir dann sogar eine hohe monatliche Abogebühr wert, wär ja schäbig die Geräte nur 1x zu bezahlen.

  19. Manche Leute achten nicht nur drauf dass etwas in eigene Systeme eingebunden werden *kann*. Wenn es das nicht kann, wird ein Produkt nicht gekauft. Ich glaunb noch mir irgendwas ins Haus zu holen wo ein kapitalistisch agierender Hersteller seine Finger drauf hat und meint die Geräte gehörten noch ihnen. Es gab genug Beispiele wo irgendwelche „smarten* Geräte plötzlich durch Updates, Serverabschaltung Elektroschrott waren und damit der Besitzer faktisch enteignet wurde.
    Das schreit geradezu nach einer EU-Regulierung. Man sieht mal wieder, in einer ausschließlich auf Gewinnmaximierung arbeitenden Wirtschaft, darf aber auch nichts unreguliert bleiben sonst verfallen Firmen sofort in Anticonsumerism.

  20. Rausreisser says:

    Super Beitrag und super Kommentare! Damit ist ja wohl klar, wie groß das Interesse der Haier-Gruppe mit den Marken haier, Hoover und Candy an der Usability ihrer Produkte und der damit verbundenen Kundenzufriedenheit ist. Und für mich ist klar, welche Hausgeräte mir nicht ins Haus kommen!

    • Leider verschwinden hier auch sehr viele (gute) Kommentare… ich hoffe es gibt hier keinen (in)offiziellen Austausch zwischen dem blog und haier europe – eventuell wegen Affiliate-Links oder möglicher Dauerleihgaben?

      • Wirf ruhig mal einen Blick unten in den Bereich „Transparenz“ – dann wirst du verstehen, dass es hier so etwas nicht geben wird. Wenn Kommentare verschwinden, dann lediglich, weil sie nichts zum Thema beitragen sollen oder ähnliches 😉

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