Google Photos: Ein Blick hinein – Teil 4
Wir befinden uns im vierten Teil meines Blickes in Googles Fotodienst Google Photos. Teil 1 befasste sich mit dem generellen Einstieg, Teil 2 behandelte tiefergehende Funktionen des Interfaces im Web, während es in Teil 3 primär um die Möglichkeiten der Apps ging. In Teil 4 schauen wir uns noch ein paar andere Funktionen an und schließen das Thema Google Photos locker ab, wobei ich logischerweise nur den Stand von heute im Fokus haben kann, Google wird sicherlich im Laufe der Zeit zusätzliche Funktionen anbieten.
Hatten wir in Teil 3 ausschließlich die iOS-App im Auge, so soll es hier auch einmal um die Android-App von Google Photos gehen. Keine Sorge, rein funktionell hat Google beide Apps mit den identischen Möglichkeiten ausgestattet. Aber: das offenere Android-System bietet auch den direkten Zugriff auf die Ordner eures Smartphones. Das Besondere: Hier könnt ihr auf Ordnerbasis eine Synchronisierung mit der Cloud aktivieren.
Ich habe beispielsweise Ordner der Kamera vorliegen, aber auch Screenshots. Diese kann ich in der Google Photos-App separat behandeln, möchte ich nur Kamerabilder hochladen, nicht aber die Screenshots, dann kann ich dies wunderbar einstellen. Ein durchgestrichenes Cloud-Symbol visualisiert hier eine deaktivierte Synchronisation. Googles App eignet sich so wunderbar als Betrachter, ich kann auch hier Bilder verwalten und löschen – nicht nur die in der Cloud, sondern auch die, die lokal vorliegen. Lösche ich im Gerätespeicher synchronisierte Fotos, so werden diese lokal gelöscht, befinden sich aber weiterhin in der Cloud. Will ich sowohl synchronisierte als auch Cloud-Bilder löschen, dann geht man nicht den Weg über den Geräteordner, sondern über die Cloud-Ansicht.
Wie eingangs erwähnt: in Sachen der Funktionen unterscheiden sich die Apps nicht, Sammlungen, die auf iOS erstellt wurden, sind mit allen Funktionen auch unter Android anschau- und teilbar, selbstverständlich lassen sich auch hier die Kreativfunktionen vornehmen, wie schon in Teil 3 beschrieben. Ein Blick in die Einstellungen der Android-App lohnt auch, hier kann man ebenfalls den automatischen Upload justieren oder einstellen, dass Google selber kreativ werden soll.
Wird Google kreativ, so kann man sich benachrichtigen lassen, auf Wunsch auch mittels Vibration und / oder Ton. Unter dem Punkt „Sicherung“ gibt es zudem noch schöne Funktionen, so kann man festlegen, dass man nur hochlädt, wenn das Smartphone an das Netzteil angeschlossen ist und geladen wird. Auch ist hier die harte Kelle aktivierbar, diese heißt: „Alles hochladen“. Auf weitere Funktionen, die Android und iOS identisch haben, gehe ich hier nicht noch einmal ein, diese findet ihr ja auch gesammelt in Teil 3.
Schauen wir uns aber noch einmal die Ansichtsmodi an, die Android bietet, so haben wir bekanntlich die klassische Ansicht mit unseren Sammlungen, aber auch die Standardansicht, die chronologisch unsere Fotos anzeigt. Aber – die Magie von Pinch to Zoom bringt uns hier diverse Ansichtsmodi. Mit zwei Fingern ab auf das Display und diese eben auseinanderziehen oder zusammenziehen – schwupps: kommen sofort neue Ansichtsmodi eurer Fotos zum Vorschein. Achtet einmal auf meine Screenshots. Ihr könnt das Ganze in Monaten visualisieren, in 3er- oder 4er-Reihe (je nach Displaygröße) – bis ihr letzten Endes in einer Einzelbildansicht landet.
Ob diese Gesten auch unter iOS funktionieren? Jau, das tun sie. Ihr könnt also auch dort mit den Fingern ziehen und so die Ansicht eures Streams ändern. Habt ihr besonders viele Fotos und seit des Scrollens müde, so beachtet auf jeden Fall auf der Ansichtsseite auch auf der rechten Seite den Scroll-Button. Dieser bugsiert euch wesentlich schneller durch eure Fotos, als das klassische Herumgewische auf eurem Display. Tipp am Rande: wenn ihr euch ein Foto anschaut, so gelangt ihr zur Übersicht, wenn ihr das Foto einfach nach oben wegwischt, das geht schneller als das Gedrücke irgendwelcher Buttons. Auch wenn man mehrere Fotos auswählen will, hilft eine Wischgeste, um mehrere Bilder zu markieren – merkt euch das, spart auch Rumgetippe.
Ebenfalls immer im Blickfeld in eurer Fotoansicht: der allgegenwärtige Suchbutton. Über diesen kann man – wie im Web – Dinge finden. Hier durchsucht Google von euch definierte Beschreibungen, Namen, automatisch hinterlegte Orte – aber es gibt auch in der Android-App die Suche nach der Google-Magie, die ich in den anderen Teilen meiner Reihe schon beschrieb. So findet man beispielsweise die von Google klassifizierten Orte, wie zum Beispiel in meinem Fall die Stadien – oder auch die automatisch erkannten Gesichter. Selbst Farben werden von Google erkannt – wenn ich also mal wieder schwarz-gelb sehen will, dann gebe ich Gelb in die Suche ein und erfreue mich an Bildern, die den BVB zum Inhalt haben.
Wie man diese Funktion der Gesichtserkennung in Deutschland freischaltet, beschrieb ich ja ebenfalls schon. Die Suche hat eine Auto Complete-Funktion, bei eingegebenen Buchstaben werden hier also Vorschläge gemacht. Übrigens sucht und findet Google auf so viele unterschiedliche Arten, dass es eine Pracht ist. Auf Basis eurer Fotos gibt es halt so nicht nur Städte-Ansichten, auf Wunsch kredenzt euch Google auch die Bilder auf Basis des Bundeslandes in denen sie aufgenommen wurde.
Damit wären wir auch erst einmal am Ende des reinen Durchgangs angekommen. Ihr wisst nun, wie Google Photos funktioniert, was es grob bietet (die Beiträge haben keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit), ihr habt einen Blick in die Apps bekommen und solltet nun alles wissen, um mit Google Photos umgehen zu kommen.
Wie ich in Teil 1 meiner Reihe bereits erwähnte: ich werde hier den Teufel tun und eine Empfehlung aussprechen. Schmerzgrenzen beim Speichern von Fotos in der Cloud sind unterschiedlich bei Menschen gelagert, zudem gibt es immer wieder die Privacy-Diskussion bei Kostenlos-Angeboten von Google. Wer aber nun in Google Photos einsteigen will, der sollte auf jeden Fall einen Blick in den Uploader für Google Photos werfen, ein Tool, über welches ihr unter Windows und OSX frei definierbare Ordner in die Google Cloud werfen könnt.
Hierbei wichtig zu wissen: es handelt sich um kein Synchronisations-Tool, sondern um einen Uploader. Der Uploader bemerkt Veränderungen an euren lokalen Ordnern und wuppt die Fotos dann automatisiert in die Cloud. Nach der Anmeldung hat man hier vorgefertigte Ordner, aber ihr könnt auch in den Einstellungen der App selbst Ordner hinzufügen. Das kann praktisch sein, wenn eure Fotos versprengt auf der Platte liegen, irgendwo in Ordnern.
Ebenfalls kann das nützlich sein, wenn ihr Librarys eines Foto-Programmes verwendet. Wie das beispielsweise aussehen kann, beschrieb ich mit Apples Fotos-App, der Vorgang lässt sich aber auch auf jede andere App oder Windows ummünzen. Wichtig zu wissen ist halt: Google Photos kennt keine Unterordner, sondern wird alle eure Fotos aus synchronisierten Ordnern und Unterordnern in das Hauptverzeichnis schmeißen, ihr solltet hier also bei großen Fotomengen etwas Sortierzeit einplanen.
Wenn ihr irgendwann mal alle eure Fotos bei Google Photos hochgeladen habt, dann könnt ihr die von euch angelegten Alben – wie bereits in meinen vorherigen Beiträgen beschrieben – als ZIP-Datei herunterladen. Solltet ihr irgendwann einmal komplett aussteigen wollen, dann merkt euch aber auch auf jeden Fall Google Takeout. Jeder Google-Dienst erlaubt die Datenmitnahme, so auch Google Photos. Hier könnt ihr ALLE eure Fotos herunterladen – oder ihr könnt auch spezifische Alben aussuchen. Sollte man ebenfalls immer im Hinterkopf haben.
So Freunde, das war es erst einmal grob mit Google Photos. Für Nutzer, die sich neu auf den Dienst einlassen, ist das sicher eine interessante Sache, Power-Nutzer vermissen sicherlich einige Funktionen, die man vielleicht aus Google+ Fotos oder aus dem Picasa Web kennt. Gerade detaillierte Freigabeeinstellungen wären in Zukunft schön, vielleicht auch Freigaben mit Authentifizierung oder auf Basis einer Freigabezeit.
Alles Funktionen, die Google noch einbauen könnte, wie auch gemeinsame Streams, in die bestimmte Personenkreise posten können, kollaborative Alben und Sammlungen quasi. Aber – Google Photos ist als eigenständiges Produkt noch jung, von daher ist die Kritik nicht ganz so hart, wie manch einer denken mag. Veränderungen jeglicher Art werde ich natürlich berichtend begleiten, zudem freue ich mich auf euer Feedback zum Thema und eure Tipps und Tricks. Ich hoffe, die kleine Review zu Google Photos hat euch gefallen, vielleicht habt ihr ja das eine oder andere für euch mitgenommen.
[color-box color=“blue“ rounded=“1″]
Hier noch einmal eine Zusammenfassung:
Google Photos: Ein Blick hinein – Teil 1
Google Photos: Ein Blick hinein – Teil 2
Google Photos: Ein Blick hinein – Teil 3
Google Photos: Ein Blick hinein – Teil 4
Google Photos mit Apple Fotos synchronisieren
Google Photos: Gesichtserkennung in Deutschland freischalten
[/color-box]
Hallo Carsten,
sag mal, kennst du eine Möglichkeit, wie man Bilder erneut hochladen kann? Meine Bilder liegen zum Teil in 2048px vor (vorherige Beschränkung) diese Bilder werden nicht erneut hochgeladen 🙁
Gibt es irgend einen workarround, ohne sich ein neues Googlekonto anlegen zu müssen?
@Jan: Kannst du die nicht ganz normal über App oder Browser hochladen?
Hallo,
Ich werde auf meinem PC Windows neu installieren müssen. Weißt du, ob nach der Neu-Installation vom Foto Uploader erkannt wird, dass sich meine Fotos bereits in der Cloud befinden? Ich hätte ungern ein fünstellige Zahl an Dubletten in der Cloud.
@Daniel:
Kann leider nichts zur PC-Version sagen,aber ich habe letztens mein Handy zurückgesetzt und die Bilder auf der SD-Karte gehabt. Da zumindest hat Google die Bilder angefangen hochzuladen, aber gemerkt, dass sie schon da sind und die Doppelungen eigenständig wieder entfernt.