Elektrosensibilität: Nachts wird das WLAN abgeschaltet

Die Städte Wangen im Allgäu und Ravensburg wollen das öffentliche WLAN nachts abschalten. Sie reagieren damit „auf entsprechende Anregungen“ aus der Bevölkerung. In den oberschwäbischen Städten Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) und Ravensburg soll es laut Bericht des SWR nachts kein öffentliches WLAN mehr geben.

In Wangen wird das freie Internet bereits ab 23 Uhr abgeschaltet. Die Stadt wolle den Menschen, die sich durch das WLAN gestört fühlten, eine ungestörte Nachtruhe ermöglichen, hieß es zur Begründung. Eine Bürgerinitiative hatte sich laut Bericht dafür eingesetzt.

In Ravensburg gibt es ähnliche Pläne. Neben Stromspargründen gibt es offenbar auch dort Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen und wohl elektrische oder magnetische Felder wahrnehmen können.

Der wissenschaftliche Beweis dafür fehlt zwar, aber an Dingen wie Wasserentstörern, Zuckerkügelchen und anderem Gedöns sieht man ja, dass man an vieles glauben kann. Immerhin ist man nicht gegen Mobilfunk im Allgemeinen allergisch. Wobei es da auch Geschichten gibt, dass sich Menschen über einen neuen Funkturm beschwerten. Sie bekämen Kopfschmerzen und so. Nur: Der Turm war zwar aufgebaut, aber nicht in Betrieb. Nocebo-Effekt quasi. Den Betroffenen beliebt zu wünschen, dass der psychische Effekt, dass etwas krank machen könnte, nicht ernsthaft krank macht.

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111 Kommentare

  1. Ich hatte mal eine entfernten Onkel besucht. Wir wollten bei ihm kurz ins Internet, und er zog 10m Kabel vom Router bis zum Rechner. Er argumentierte, daß seitdem er das Wlan ausgestellt hatte, er viel besser schlafen könne und auch die Kopfschmerzen weniger geworden wären.
    Ich sprach ihn darauf an, ob er wisse, daß aktuell ungefähr 10 Wlans von den Nachbarn in seine Wohnung strahlen (Hochhaus)… er hatte dann von jetzt auf gleich wieder Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

  2. Schade das hier viele von Strahlung und Elektrosmog keine Ahnung haben. W-lan sollte im Mehrfamilienhaus auch ausgeschaltet wenn kein Bedarf besteht. Auch zum Stromsparen.

    • Nachdem ich in einigen Stadtratsitzungen über die Gefahr von Strahlungen aufgeklärt worden bin, gebt es mir besser.

    • Nö und auch nicht machbar. Hier ist alles Smart. Hinzu höre ich auch Radio und schaue Fernsehen übers Internet per WLAN. Ich lege mir sicher keine Kabel mehr durch die Bude. WLAN ist immer an und wie es weiter oben schon geschrieben hat, habe auch ich zusätzlich noch Freifunk am laufen, für Besucher.

    • Das WLAN Modul bei bspw. einer Fritzbox zu deaktivieren spart nicht einmal 1W. Stromsparen ist das nicht. Von Strahlung und „Elektrosmog“ haben hier wirklich wenige Ahnung. Du scheinst keiner von denen zu sein.

      • Und bei 5 Millionen Menschen die es ausschalten ?

        • Stell ein Windrad mehr in Sichtweite deines Hauses auf, dann hast du den Verbrauch dieser 5 Mio. Geräte gleich mehrfach kompensiert. Die selbe Diskussion hatte ich bereits mit Leuten die das QI laden beim Handy verbieten lassen wollen.

  3. Mal abgesehen davon, ob man an diesen „Strahlensmog“ glaubt oder nicht, finde ich die nächtliche Abschaltung des WLAN alleine schon aus Stromspargründen gut.
    Das machen wir Zuhause mit dem heimischen WLAN schon lange so. Warum auch sollte etwas in Betrieb bleiben und Energie verbrauchen, was temporär nicht genutzt wird.

  4. Ich bin elektrosensibel, ich kann mit bloßen Händen spüren, wenn ein Gerät nicht geerdet ist, z.B. sind viele Stereoanlagen oder auch manche MacBooks nicht geerdet, weil sie mit einem Eurostecker statt mit Schuko angeschlossen sind. Bei einem Freund habe ich einmal festgestellt, dass seine ganze Küche trotz Schukostecker nicht geerdet war, weil der Elektriker das irgendwie übersehen hat.

    Beim WLAN merke ich nur das Fehlen und um dem vorzubeugen, bestrahle ich mein Haus jetzt mit zwei Powerline-Adaptern und einem WLAN-Repeater. Das funktioniert nur mäßig, deshalb bin ich auf der Suche nach einer Mesh-Lösung.

    Was das Abschalten von öffentlichem WLAN angeht, halte ich das für Unsinn und finde es irgendwie doch amüsant. Lieber damit beschäftigt als mit irgendwelchem Geschwurbel.

    P.S. Ich liebe ChatGPT und Deepl.Write! Mein geschriebenes Deutsch ist viel besser geworden, seit ich sie benutze, und man könnte meinen, ich sei höflich. Wäre hier nicht „wäre“ anstatt „sei“ besser?

    • Hallo Alex, danke! „bestrahle ich mein Haus jetzt mit zwei Powerline-Adaptern “ Powerline nutzt die ungeschirmte Netzleitung und überträgt auf ihr Daten. Dafür werden – je nach Powerline-Standard – Frequenzen benutzt, die vom Mittel- bis in den Kurzwellen- und teilweise niedrigen UKW-Bereich gehen. Die ungeschirmten Netzkabel arbeiten dabei wie Antennen und strahlen diesen breitbandigen Wellensalat munter in die Umgebung. Kurzwellenhörer, Funkamateure und alle die an einem ungestörtem terrestrischem Rundfunkempfang Interesse haben, danken Dir Deinen Einsatz für zusätzlichen Störnebel. Nein den bekommt man nicht körperlich zu spüren sondern sieht ihn auf dem S-Meter seines Kurzwellenempfängers. Diese Information sollte auf einem Technik-Blog auch ruhig einmal zu lesen sein.

    • Hallo Alex, um nicht nur zu meckern: umgekehrt ist leider auch die ungeschirmte Stromleitung offen für Störungen von außen – z. B. Impulse von Schaltnetzteilen, Motoren und Co. stören Dein Datensignal auf der Netzleitung, so daß du – gerade bei längeren Powerlan-Strecken – keinen wirklich guten Datendurchsatz erwarten darfst. Echte Abhilfe schafft nur die Verlegung echter Datenkabel und die Vernetzung der Wohnung über per LAN-Kabel verbundene WLAN-Accesspoints.Gruß andreas

      • Mein Laufband macht Powerline dicht, sodass gar nicht mehr geht. Daher will ja zwei Mesh-APs kaufen. Hoffentlich damit geht’s besser.

    • Christian says:

      Hallo Alex, an bestimmten Geräten kann jeder Mensch einen Strom spüren, hier erklärt es jemand: https://www.gutefrage.net/frage/metalloberflaeche-von-elektrogeraete-fuehlen-sich-elektrisierend-an#answer-346484564

      • Kann sein, dass jeder Mensch einen Strom spüren kann, nicht jeder Mensch spürt aber, wenn ein Gerät unter Strom steht, zumindest habe ich bisher keine Person getroffen, die das auch gespürt hat. Manche haben mich auch ausgelacht, so wie wir hier die elektrosensiblen Menschen Allgäu und Ravensburg auslachen.

  5. In der Gegend werden bei schlechter Ernte bestimmt auch noch Hexen verbrannt

  6. Der einzige Fehler den die gemacht haben, das öffentlich zu machen. Einfach entscheiden und machen.
    Nachts WLAN aus und wenn jemand fragt, mit Kosten/Nutzen antworten. Wen interessiert es denn dass das WLAN nachts aus ist? Über was man sich aufregen kann… Wahnsinn!
    Da gibts schlimmeres… auch Sachen die man dringend ändern müsste.

    Hier bilden sich wieder mehrere Camps und es wird sich im Ton vergriffen.

  7. Einach sagen, es wäre abgeschaltet. Sollen sie es halt glauben/fühlen.

  8. Was machen die „Betroffenen“ eigentlich, wenn jemals rausfinden, dass für uns sichtbares Licht elektromagnetische Strahlung in einem Spektrum von 385 bis 789 THz ist? Sonnenlicht strahlt mit ca. 1,4 W/m² auf die Erde ein. Aber max. 250 mW Feldstärke bei einer Frequenz 2,4 oder 5 Ghz von WLAN, die auch noch quadratisch pro Meter abnimmt, soll ein Problem sein … is klar.

  9. Den Gedanken, nachts Energie durch Abschaltung oder Herunterfahren Öffentlicher Beleuchtung, von Schaufensterilluminationen und vielleicht auch öffentlicher WLANs einzusparen, halte ich für recht vernünftig. Auch wenn es pro Access-Point nur ein paar Watt sind, das summiert sich übers Jahr und die Zahl der APs. Nur hätte ich als verantwortungsvoller Bürgermeister oder dessen Pressesprecher diesen esotherischen Quatsch vom gestörtem Schlaf urch die APs öffentlicher WLANs nicht publiziert. Selbst, wenn es einen Einfluß elektromagnetischer Felder der WLAN-APs auf den Schlaf gäbe: die APs sind nicht da wo die Bürger schlafen, nämlich in den Schlafstuben, sondern – durch Wände und meist einiges an Luftlinie getrennt – im Außenbereich , da wo – am Tage – auch Bedarf an der Dienstleistung öffentliches WLAN besteht. Der eigene Router im benachbarten Flur oder der Wohnung des Nachbarn dürfte hier mehr Feldstärke anliefern als die APs im Außenbereich. Politiker sollten in ihren Verlautbarungen nicht noch die pseudo-wissenschaftlichen „Argumente“ solcher Esotheriker verbreiten. Menschen die elektrofühlig sind, gehören auf die Couch.

  10. Über welche Einsparungssumme sprechen denn die Gemeinden?

  11. blämbäm says:

    Und ich hab mir mal ein WLAN, dass weit über dem gesetzlichen Grenzwert lag, gebastelt, damit der Waldkindergarten Internet hatte und konnte dann auf einmal vieeeel besser schlafen

  12. Christian says:

    Es gibt so vieles in Städten, was nachgewiesenermaßen die Gesundheit beeinträchtigt und das Leben verkürzt, z. B. Abgase, Lärm und Hitze. Aber das WLAN abschalten hilft dagegen leider nicht. Auto-Fahrverbote und Bepflanzung von Straßen wäre da schon sinnvoller.
    Und wer bei Lärm an Windräder und Kuhglocken denkt, soll doch bitte mal ein paar Nächte an einer Durchgangsstraße, z. B. aktuell in Lüdenscheid, verbringen. Danach relativiert sich so manches.

  13. ich komme aus Ravensburg und kann noch ein paar zusätzliche Infos liefern: die Sendeleistung des öffentlichen WLAN wurde auf Initiative dieser Gruppe bereits vor Jahren reduziert; es gibt einige Stellen in der Innenstadt von Ravensburg, in der lediglich Edge verfügbar ist. Last but not least: Ravensburg wollte Modellstadt für 5G werden, dies wurde durch die „Laute Minderheit“ verhindert. Auch sonst ist Ravensburg nicht gerade Hochtechnologiestadt. Termine auf Ämter über die Homepage ausmachen? Nö. Mit Corona hat sich dies teilweise geändert, ist aber weit entfernt von perfekt. Erst seid ~3 Jahren können über App Parkgebühren bezahlt werden, davor Kleingeld oder Strafzettel.

    • Das Problem in unserem Land ist, dass jede noch so kleine Minderheit wenn sie nur laut genug schreit der schweigenden Mehrheit ihren Willen aufzwingen kann. Ohne direkt auf China zu zeigen, bewundere ich im allgemeinen immer mehr die asiatische Mentalität wo die Mehrheitsgesellschaft den Ton angibt und die anderen nicht viel zu melden haben (siehe auch Japan, Süd-Korea, Singapur usw.). Ob Großprojekte, technische Innovationen oder auch bei der inneren Sicherheit, es wird schneller etwas entschieden und zeitnah umgesetzt. Wir hingegen bewegen uns mit immer größeren Schritten zurück in die Vergangenheit.

  14. Michael Westphal says:

    Ich denke, man sollte sich nicht über elektrosensitive Menschen lustig machen. Ich lebe selber mit einem solchen zusammen und kann bestätigen, dass mein Partner nicht nur WLAN, sondern auch Bluetooth spüren kann. Und glaubt mir, als technikaffiner Mensch und Meister der Elektrotechnik habe ich einige heimliche Versuche durchgeführt, aber mein Partner hat immer sofort bemerkt, wenn eine neue Strahlungsquelle aktiv war.
    Zum Thema Mobilfunkstrahlung: Euch ist offenbar nicht bekannt, dass die Belastung im Quadrat der Entfernung abnimmt? Also doppelter Abstand = 75% weniger Strahlung.

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