Bericht zu gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks veröffentlicht

Foto von Jakub Pabis auf Unsplash

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Beschwerden elektrosensibler Personen und den nichtthermischen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder lässt sich auch nach neuesten Forschungsergebnissen nicht nachweisen. Dies schreibt die Bundesregierung unter Berufung auf das Bundesamt für Strahlenschutz in ihrem Zehnten Bericht über Forschungsergebnisse zu Emissionsminderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunktechnologie und zu gesundheitlichen Auswirkungen.

Das Fazit des „Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms“ (2002 bis 2008) sei nach wie vor gültig. Es gebe keinen Anlass, an der Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte zu zweifeln. Unsicherheiten räumt die Bundesregierung allerdings bei der Frage möglicher Langzeitrisiken bei intensiver Handynutzung über mehr als 15 Jahre ein. Tierexperimentelle und In-vitro-Studien* sprächen zwar insgesamt gegen ein erhöhtes Risiko, Ergebnisse aus langfristigen Bevölkerungsstudien lägen aber noch nicht vor, heißt es im Bericht zur Emissionsminderung.

Gerade bei der Einführung von 5G gab es von vielen Proteste, Bürger sorgten sich über eine höhere Belastung durch elektromagnetische Felder. Bisherige Messungen zeigten aber, dass sich die Belastung seit der Einführung von 5G „nicht wesentlich“ verstärkt habe. Ob der fortdauernde Netzausbau zu einer insgesamt höheren Beeinträchtigung der Bevölkerung führe, werde weiterhin beobachtet.

Der Bundestag hatte die Bundesregierung 2002 beauftragt, alle zwei Jahre über Emissionsminderungsmöglichkeiten der Mobilfunktechnologie und über Forschungsergebnisse zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund der Abstrahlung elektromagnetischer Wellen etwa durch Mobilfunk, Schnurlostelefonen, WLAN und Babyüberwachungsgeräte zu berichten.

* Anmerkung: Eine In-vitro-Studie ist eine Studie, die in einem experimentellen System außerhalb des lebenden Organismus durchgeführt wird. Es handelt sich also um Studien, die ohne lebende Tiere oder Menschen durchgeführt werden. In-vitro-Studien können beispielsweise an Zellkulturen oder isoliertem Gewebe durchgeführt werden. Dabei werden biologische Proben in einer kontrollierten Umgebung gezüchtet oder kultiviert und dann auf verschiedene Weise manipuliert, um bestimmte biologische oder physiologische Aspekte zu untersuchen.

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19 Kommentare

  1. What a surprise, not!

  2. Das ist wie mit der Esoterik und Globuli.
    Es ist keine wissenschaftliche und medizinische Wirkung festzustellen, es sei denn man glaubt dran.

  3. ALles LüGE! Seitdem das Windrad hier unseren Mobilfunk verwirbelt haben alle Krebs und die Vögel fallen vom Himmel weil sie 5G-iesiert sind…

  4. Gab ja genug Leute, die 5G Masten die Schuld an ihren gesundheitlichen Problemen gegeben haben. Dabei waren die Masten noch gar nicht in Betrieb. Haha.

    • Vor allem sind UKW, GPS und BOS nie im Gespräch, komisch.

      • Hallo AmA, welcher Otto oder welche Emma normalbürgerIn weiß was BOS oder GPS ist? UKW kennen sie ja vielleicht noch gerade , aber nur wenn sie ein altes deutsch beschriftetes Radio haben, sonst steht da „FM“ und das hat ja mit UKW nun gar nichts zu tun (was strenggenommen sogar stimmt, aber auch das ist wieder jenseits des Wissenshorizonts von Otto und Emma). Aber die Begriffe „Handystrahlung“ oder „Impfen“ kennt jede dieser Personen und weiß wie schlimm, schädlich und von bösen Mächten geplant das alles ist. Und Globoli sind gut und Bachblüten und Wünschelruten auch .

    • Diese „Urban Legend“ höre ich schon seit 20 Jahren.
      Würde gerne die Primär-Quelle zu dieser Story haben (unabhängig davon wie du oder ich zu Mobilfunk stehen)

  5. Ja, schon die Planung eines Mobilfunkmastes oder eines Windrades erzeugt bei manchen Menschen gesundheitliche Beschwerden. Sie werden nervös, bekommen Bluthochdruck und das Aggressionspotenzial steigt.

    • Also den Infraschall bei Windrädern oder ähnlichem würde ich nicht verharmlosen wollen. Davon ab, auch wenn viele offensichtliche Beschwerden bei den Betroffenen oftmals psychosomatisch sind, ins Lächerliche ziehen sollte man das dann deswegen auch nicht. Angst kann krank machen, und jeder von uns hat unterschiedlich ausgelegte und ausgeprägte Ängste.
      Zu Zeiten als IT-Dienstleister hatte ich mal eine Kundin, die felsenfest davon überzeugt war, dass „offene“ Steckdosen und dergleiche für ihre Hautprobleme ursächlich sind, alles abgeklebt war sie nahezu beschwerdefrei. So einfach ist das Ganze dann doch nicht, und ins Lächerliche ziehen weil der eigene Horizont an der Tischkante endet, finde ich nicht in Ordnung!

      • Ich lebe seit zehn Jahren neben einem Windrad und kann das mit dem Infraschall nicht bestätigen. Das ist das Gleiche wenn man neben einer Kirche oder Bahnstrecke wohnt, habe ich auch schon. Irgendwann hört man das nicht mehr.

        • Das mit dem Infraschall stimmt schon, allerdings nur direkt neben dem Windrad und nicht 500m entfernt davon. Leider gab es da ja mal diese Studie mit dem Rechenfehler und daher wird sich das noch ein wenig halten.

      • Hallo Maceo, wer ernsthaft psychische Probleme wie Angststörungen hat, gehört in Therapie. Und sollte sich nicht dazu versteigen daß alle anderen die eigenen Wahnvorstellungen teilen oder sich deretwegen einschränken, also z. B. auf die Nutzung bestimmter Technik / Geräte verzichten müssen. Genau wie bei jeder Krankheit: die kranken behandeln, nicht die gesunden.

  6. Gibt es eigentlich inzwischen In-vitro-Studien die einen Effekt nachweisen konnten, ohne die im Mobilfunk verwendeten Leistungen um viele Größenordungen zu übersteigen?
    Das kann übrigens jeder zu Hause ausprobieren, Mikrowellen-Gerät in der Küche hat ja jeder. Da legt man dann Zellmaterial rein, zum beispiel ein Schnitzel, stellt 600 bis 800 Watt ein und eine Stunde Laufzeit. Danach schaut man sich sein Schnitzel an und stellt fest, dass Elektromagnetische Felder bei 2,45 Gigaherz tatsächlich In-Vitro einen Nachweisbaren Effekt haben.
    Mobilfunk findet sowohl knapp unterhalb als auch knapp oberhalb der 2,45 Gigaherz statt.
    Außer dem thermischen Effekt hat die nicht-Ionisierende Strahlung des Mobilfunks aber keinerlei physikalischen Effekt auf Gewebe. Also einfach das Handy nicht tunen für mehr Reichweite, dann kocht man sich auch nicht die Augen aus dem Schädel… 😉

    • Das find ich schon immer merkwürdig.
      Da wird dann – übertrieben gesagt – ein Kilo von der zu testenden Substanz drauf gekippt und dann kommt man zu dem Schluss, dass das negative Effekte hat.
      *überraschte Laborgeräusche*

    • Meiner Meinung nach kennen einfach sehr viele Leute den Unterschied zwischen ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung nicht. Radioaktive Strahlung macht Krebs. Sonnenlicht macht Krebs und warm. Mikrowelle macht warm, muss also auch Krebs erzeugen. Und Mobilfunk ist ja quasi wie Mikrowelle…

      • Ich glaube eher, dass es an irgendwelchen Schwurblern und ihrer „Magie“ liegt: Einige glauben, dass die Frequenz oder die Art der Übertragung das Problem ist. Also die „Information“ oder irgendwelche sonstigen esoterischen Energien. Das hat auch innerhalb dieser Fantasien nichts mit ionisierender Strahlung zu tun.

  7. Elektromagnetische Wellen werden sogar therapeutisch eingesetzt. Um gezielt Energie in Gewebe einzukoppeln und die thermische Wirkung zu nutzen. Dafür gibt es in verschiedensten Frequenzbereichen die sog. ISM (Industrial, Scientific und Midical) Bereiche , in denen die jeweiligen Frequenznutzer also mit Störungen aus Geräten für Midizinische, Industrielle und Wissenschaftliche zwecke leben müssen. U. a. im 27 MHz-Bereich (CB-Funker in diesem Bereich nennen die Störgeräusche treffend „Schrapp“), in einem Teil des 70-cm-Amateurfunkbandes zwischen 433 und 434 MHz, auf 2,4 GHz (u. a. die Mikrowellenherde, weil Wasser da die elektromagnetische Energie am effiziensten in Wärme umwandelt) und noch einige andere Bereiche. Alles nix Neues.

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