E-Scooter im ÖPNV: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen befürwortet deutschlandweites Verbot

An meinem Wohnort, in Hamburg, sind E-Scooter in öffentlichen Verkehrsmitteln bereits im Sommer 2023 untersagt worden. Inzwischen ziehen allerdings mehr und mehr Bundesländer nach. Und auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) spricht sich für ein Verbot aus – am besten bundesweit. Damit würden die elektrischen Rollen jedoch viel von ihrem Reiz verlieren.

Denn die E-Scooter sind gerade beliebt, um die letzte Meile zurückzulegen, also z. B. die von einer U-Bahnstation zum Arbeitsplatz. Das wäre dann künftig mit dem eigenen E-Scooter nicht mehr möglich – es verblieben Leihgeräte vor Ort. Warum ist der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für ein Verbot? Die Sicherheitsstandards für die verbauten Lithium-Ionen-Akkus seien zu niedrig. Deswegen gebe es ein erhöhtes Brand- und Explosionsrisiko sowie das der gesundheitsschädlichen Rauchgasfreisetzung.

Der VDV verweis hier auf Vorkommnisse in etwa Barcelona, London und Madrid, die sich auch hierzulande wiederholen könnten (via ADAC). Neben Hamburg ist das Mitführen von E-Scootern deswegen auch schon ab 1. März 2024 in Nordrhein-Westfalen in öffentlichen Verkehrsmitteln weitgehend untersagt. Das betrifft etwa die KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), Ruhrbahn (Essen) und DVG (Duisburg) sowie die Wuppertaler Stadtwerke. Seit dem 1. April 2024 gilt das Verbot zusätzlich auch bei der Bogestra (Bochum).

ADAC hält E-Scooter-Verbot im ÖPNV für nachvollziehbar

Auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schließt die Mitnahme von E-Scootern in U-Bahnen, Trambahnen und Bussen sowie den U-Bahnhöfen seit 2. April 2024 aus. Am 8. April 2024 ist auch Augsburg nachgezogen, Nürnberg plant das ebenfalls. In Schleswig-Holstein sieht es ebenfalls nach einem baldigen Verbot aus. Wiederum wird im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen noch über das Thema diskutiert.

Der ADAC urteilt, das Verbot sei am Ende aus Brandschutz- und Haftungsgründen nachvollziehbar. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass es zu einem Akku-Brand komme, sollte dieses Szenario aber auftreten, berge es wegen der schnellen und unkontrollierbaren Rauchentwicklung die Gefahr, zu Gesundheitsschäden für die Passagiere zu führen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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117 Kommentare

  1. DerMudder says:

    Ist jetzt nur eine oberflächliche Beurteilung, als autofahrender Pender, aber kann es sein, dass die Verkehrswende nicht so funktioniert wie sich das alle vorstellen?

    • Fragt ausgerechnet der, der „als autofahrender Pendler“ kein Interesse an einer Verkehrswende hat … hm. Finde den Fehler.

      • DerMudder says:

        Schon mal auf die Idee gekommen, dass ich mir besseres vorstellen könnte als täglich 7.50€ Sprit zu verfahren? Aber der ÖPNV im Süden von Hamburg ist schlicht zu unzuverlässig und zeitlich unattraktiv (von einem 20 Minuten-Takt kann man nur träumen), als dass ich mich auf die Bahn verlassen könnte. Ich habe auch selber einen (teuren) E-Scooter um im Ort unterwegs zu sein. Aber gerade weil die ÖPNV Situation im Süden von Hamburg gradezu ein Paradebeispiel für eine nicht funktionerden Verkehrswende ist, glaube ich schlicht nicht mehr daran, dass sich bis zu meiner Rente etwas an meiner Autoroutine ändern wird.

      • In der Regel haben Autofahrer sehr gute Gründe warum sie den ÖPNV nicht nutzen.
        Die offensichtlichsten sind der unzureichende örtliche Ausbau des ÖPNV.

        Ich wäre zum Beispiel einen halben Tag unterwegs inkl. mehrfachem umsteigen und mehreren langen Abschnitten zu Fuß um meinen Arbeitsplatz zu erreichen. Das ist vollkommen praxisfern und lässt sich auch faktisch nicht mit der aktuell zur Verfügung stehenden Technologie lösen.

        • Die meisten Kolleginnen hier kommen mit dem Auto, obwohl sie genausogut die Bahn nehmen könnten.

          • Ja, aber wie lange würde sie dabei warten? Und wie oft fällt die Bahn aus oder hat Verspätungen? Nicht jeder hat die Zeit, eine halbe Stunde oder länger auf die Bahn zu warten.
            Ich ,in Wien, fahre sehr oft mit der Bahn („Schnellbahn“ genannt) – blos muss ich immer rechnen, dass die Bahn mal wieder geht oder ausfällt oder sich verspätet (bis zu einer halben Stunde!). Das passiert bei 10 Fahrten gut 4-6 mal. Dann muss eben als Ausweich entweder die Straßenbahn oder die UBahn ran – und dass heißt dann für mich mehrmals umsteigen und eine Verspätung von 1 Stunde minimum. Und das in einer Großstadt, die von sich behauptet, einen sehr guten öffentlichen Verkehr zu haben!

            PS: wenn alles gut geht – was seit der Coronazeit nicht mehr so funktioniert! – dauert(e) die Fahrt zur Arbeit 12 Minuten. Aktuell bin ich zwischen 30 Minuten und 2 Stunden unterwegs. Eine Planung, wann ich genau in der Arbeit bin, ist so mit der öffentlichen Verkehr nie möglich.

        • In der Regel sind es eben keine guten Gründe, die angeführt werden. In erster Linie geht es um Komfort, und natürlich ist mit dem eigenen Auto vieles angenehmer. Aber unter dem Blickwinkel wird der ÖPNV dem Auto immer unterlegen sein.
          Ich verurteile das nicht, jeder hat eben seine Prioritäten. Aber dann sollen die Leute auch dazu stehen sagen, dass sie keine Lust haben, mit Bus und Bahn zu fahren anstatt „das geht nicht“.

          • Verlust von Komfort nimmt man aber nur in begrenztem Maße hin. Ich brauche für meine 35 km Pendelstrecke (Dorf zu Dorf) mit dem Auto ca. 35 Minuten. Wenn es mit ÖPNV 50-60 Minuten dauern würde, kein Problem, würde ich nutzen.
            Aktuell bräuchte ich mit ÖPNV über Bus -> Bahn -> Bus ca. 2,5 Stunden. Hat nur eins von den Verkehrsmitteln 5 Minuten Verspätung, erhöht sich die Zeit um eine Stunde. Gerade im Winter sind die Busverbindungen hier auf dem Dorf Glückssache. Ich bräuchte also am Tag 5 Stunden fürs Pendeln. Als totaler Enthusiast, dessen Leben nur aus Arbeit und Schlafen besteht, macht man das vielleicht. Als Mensch mit eigener Familie hat man nebenbei auch noch andere Aufgaben, da verplempere ich nicht vier Stunden zusätzlich am Tag mit Rumsitzen in Bus oder Bahn.

          • Hallo Chris R., vielleicht wäre es mal an den Verkehrsunternehmen nicht nur die Mitnahme von e-Scootern zu begrenzen sondern auch mal durch mehr Personal – damit meine ich nicht den Fahrzeugführer , der hat andere Aufgaben – dafür zu sorgen daß ÖPNV für alle attraktiver wird.
            Das hieße z. -B.
            – das Verbot in den Fahrzeugen Alkohol oder andere Drogen zu konsumieren und dies auch durch mitfahrendes Sicherheitspersonal durchzusetzen
            – Personen die andere Fahrgäste belästigen, z. B. durch Betteln, zu lautes Musikabspielen oder weil sie durch Vernachlässigung der eigenen Körperhygiene andere Menschen im wahrsten Wortsinne „anstinken“ von der Mitnahme ausschließen
            – auf Kinder und Jugendliche einwirken die die Fahrzeuge als Bolzplatz mißbrauchen …
            – vor allem aber auf Machos reagieren und Männer entfernen die Frauen bnelästigen , von plumpen anmachen bis zu im leider wahrsten Wortsinn „handgreiflichkeiten“ und sofort einschreiten , die Polizei rufen und die dinge notfalls im Namen des Verkerhsbettriebes zur Anzeige bringen.

            damit wäre einiges gewonnen. Ja kostet Geld aber verbessert ungemein das individuelle Sicherheits- und Komforterlebnis anderer Reisender . Meine Schwester färht z. B. nur noch im eigenen auto, denn da ist sie vor solchen „Männern“ – ich schreibe das bewußt in anführungszeichen, auch wenn ich selber ein Mann bin, wer eine Frau im bus oder bahn anmacht oder belästigt ist kein Mann sondern ein Schwein – sicher. Das eigene Auto ist eben für vieele Menschen auch Schutzraum vor all den rücksichtslosen, belästigenden und zum Teil auch kriminellen Mitmenschen denen man in bus und Bahn, gerade in Ballungszentren schutzlos ausgeliefert ist. Denn Mitreisende gucken allzuoft weg …
            Mitfahrendes Personal könnte dann sogar Senioren oder anderen Menschn , z. B. mit behinderungen auch noch beim ein- und Aussteigen helfen – hatten wir alle mal hieß Schaffner , gabs auch in Bus und Tram. Ja alles weggespart. wir sparen uns zu Tode.

            • Das wahre Problem hast du mit „Machos“ aber wirklich sehr nett umschrieben;)

            • Danke! Du sprichst mir aus der Seele. Genau das ist es, warum ich mit dem Auto fahre. Und so lange sich zu den Angesprochenen Punkten im ÖPNV nichts ändert, wird es auch so bleiben.

          • Gunar Gürgens says:

            Ich fahre aktuell auch vermehrt Auto, 25 Minuten Auto, 65 Minuten Bus und Bahn. Die 65 Minuten sind nicht das Problem. Das Problem ist, dass seit letztem Sommer die Bahnen mehr als unzuverlässig fahren, die neuen Bahnen sind kaputt (irgendwas an den Rädern muss nach 400tkm getauscht werden statt nach 1200tkm). Die stehen jetzt reihenweise in den Werkstätten, diese haben kein Personal. Ersatzzüge gibt es nicht, weil es eine spezielle Strecke mit hoher Steigung ist. Also fahren nur noch 60% der Züge, verringerte Kapazität mit dem Ergebnis, dass du Stoßzeiten schon keine Schulklassen mehr mitgenommen werden oder teilweise auch die Pendler:innen nicht mehr in den Zug kommen.

          • Komfort ist ein sehr guter Grund.

            Der ÖPNV ist mir zu unkomfortabel, zeitlich unflexibel, gequetscht und zu gemischt was die Diversität von Charakteren angeht. Und damit meine ich explizit keine Nationalitäten, sondern Menschen mit anderen Vorstellungen von Benehmen als ich.

            Da stehe ich zu.

      • Interesse an einer Verkehrswende hätte ich auch durchaus gehabt. Ich mache mir regelmäßig den Spaß, meinen Arbeitsweg von meinem alten Wohnort zu meiner Arbeit (damals 50km, 1:15h mit privatem PKW) mit ÖPNV zu planen und zu schauen. Wenn ich um 8 Uhr anfangen möchte zu arbeiten, bin ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln 9:52h unterwegs. Zu Fuß bräuchte ich 9:50h. Finde den Fehler.

        • Ich bin einige Male zu Fuss von und zur Arbeit gegangen (quer durch Wien, 3./11.-Bezirk bis 21.Bezirk) – Dauer rund 1,5 Stunden. Öffentliche (wenn alles 1A läuft, was seit Corona nie mehr passierte!) um die 15 min., aktuell im guten Fall 45min -1 Std., normal 1,5 bis 2 Std., wenn nichts funktioniert (ist ja Wien, also rund 4-12x im Jahr!) gut 2- 3 Std.
          => Ergebnis: sobald ich merke, es geht nichts und es nicht regnet – ab zu Fuss!

    • Wie stellen sich denn „alle“ die Verkehrswende vor?
      Sobald es ums Geld, eigene Bedürfnisse, Politik und Wirtschaft geht, hat da wohl jeder andere Vorstellungen.

    • Zumindest in meinem Dunstkreis spielen E-Scooter bei Pendlern irgendwie generell keine Rolle. Da wird entweder gelaufen oder das Fahrrad genutzt, die man ja nach wie vor in der Bahn mitnehmen darf.

      • Ich sehe die Dinger vor allem beim azyklischen Pendeln im ländlichen Raum: Morgens auf’s Dorf, Abends in die Stadt. Der ÖPNV alleine ist dabei oft nur begrenzt von Nutzen: Aus der Stadt in das größere Grundzentrum kommt man hier schon ab 6:20, aber von da weiter auf’s Dorf erst zwei Stunden später.

    • Sehe ich exakt genau so. Mit der gleichen Begründung (Spontanentzündung der Akkus) müssten ja auch Mobiltelefone, Laptops, Tabletts, ja sogar Bluetooth Kopfhörer im ÖPNV verboten werden.

      Erst heute morgen kam in den Nachrichten, dass Autoverleiher wieder verstärkt auf Verbrenner setzen.

      Die Klimaziele schießen in immer weitere Ferne

    • Fritz Mukula says:

      Was stellen sich denn alle vor? Was ist überhaupt die Definition der „Verkehrswende“? Mich würden in erster Linie die Erwartungen interessieren, die mit solch mächtigen Begriffen geweckt werden. Wer geglaubt hat, dass sich mit der Zulassung von E-Scootern nur ansatzweise etwas – positiv – am Verkehr ändert, der glaubt auch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann. Die Dinger werden gefühlt zu 90% von Jugendlichen und Heranwachsenden genutzt, die ohnehin keinen Führerschein haben und sich die paar Hundert Meter Fußweg sparen wollen oder die es „witzig“ finden teilweise zu dritt darauf zu fahren und den E-Scooter anschließend mitten auf dem Gehweg abstellen, weil es „witzig“ ist. Erwachsene sehe ich kaum darauf und wenn, dann sind es meistens welche, die ohnehin einen eigenen E-Scooter haben und ihn tatsächlich regelmäßig nutzen. Über die E-Autos brauchen wir erst gar nicht anfangen zu diskutieren und dass die Blase anfängt zu platzen, kann man an den aktuellen Absatzzahlen deutlich sehen. Solange der ÖPNV nicht zuverlässig funktioniert und preislich attraktiv gestaltet wird (das Deutschlandticket ist zumindest ein erster Schritt), ist für mich der Begriff „Verkehrswende“ nur ein schlechter Scherz.

      • So unsinnige Kommentare kommen dabei herum, wenn man sich auf gefühlte Fakten beschränkt.. tzzt

        Verkehrswende bedeutet zB nicht täglich mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, sondern soweit möglich mit dem Deutschlandticket Bund und Bahn zu nutzen Wenn die Bahnhaltestelle ein paar km weg ist, kann man den Weg gut mit nem E-Scooter überbrücken. Und zwar ganz erwachse Leute über 50. Halt bloß nicht im Kopf im letzen Jahrtausend stecken geblieben.

        Und wenn es ein Auto sein muss, dann ist mittel bis langfristig das E-Auto das Mittel der Wahl. Leute auf dem Lande ohne gute ÖPNV Abbildung haben oft auch die Möglichkeit eine Wallbox an der eigenen Immobilie zu installieren. Zusammen mit dem kommenden Tempolimit von 120 km/h ist das dann zum Pendeln absolut ideal. Du hattest gefragt. 🙂

        • Fritz Mukula says:

          Danke, dass Du größtenteils nur das wiederholst, was ich geschrieben habe und trotzdem der Meinung bist, dass Dein Kommentar sinnvoller wäre. Ich beziehe mich auf eine Großstadt und die Vororte, Dein Bild beschränkt sich auf eine ländliche Gegend. Jetzt darfst Du ein paar Sekunden überlegen in welchem Szenario mehr Menschen betroffen sind und in welchem Szenario sich jemand eine Wallbox an das eigene Haus klatschen kann. Verhältnis verstanden? Wenn aber in Deiner Welt die Verkehrswende durch die ländliche Gegend und die Eigenheimbesitzer, die auf E-Autos umsteigen, erfolgreich umgesetzt wird, dann hast Du in Deiner Welt doch gar keine Sorgen und kannst Dich entspannt zurücklehnen. In meiner Welt hingegen lehne ich mich zurück, wenn ich bei Regen und Schneefall die „paar km E-Scooter Fahrer“ sehe, die zu ihrer Bahnhaltestelle mit wieder dem Verbrenner hin fahren. Ein echter Beitrag zu einer Verkehrswende wären in diesem Fall E-Kleinbusse, die ohne Fahrer auskommen und die Leute in sinnvollen Intervallen zum Bahnhof befördern.

      • Ich, 48 Jahre jung, nutze den E-Scooter (gekauft) für den Weg zur Arbeit.
        Früher bin ich mit dem Auto ca. 30 Minuten zur Arbeit gefahren.
        Das schaffe ich mit dem Scooter in der gleichen Zeit, weil ich nicht im Stau stehe und
        die Parkplatz Suche wegfällt.

    • Es ist natürlich die Frage, was sich „alle“ vorstellen.

      Fakt ist, dass die Zahl der Fahrgäste und Personenkilometer letztes Jahr gestiegen sind.
      Fakt ist aber auch, dass deutlich mehr Menschen Auto fahren als Bus oder Bahn.

      Ich glaube aber, wie die Vorredner auch, dass die Mitnahme von E-Scootern nicht gerade das Thema ist, an dem man irgendwas erklären könnte. Ich kenne Pendler, die das sehr gerne nutzen (aber die öffentlichen) und welche, die damit gar nichts anfangen können.

      Tatsächlich finde ich die Frage der Gefahr, die durch Lithium-Ionen-Batterien ausgeht, deutlich interessanter. Wie andere Kommentatoren angemerkt haben, stecken die ja in diversen Geräten und es ist interessant, das ausgerechnet die E-Scooter gefährlich sein sollen.

      Vielleicht scheinen die doch in solch einem Umfang genutzt zu werden, dass es nun interessant wird, darüber zu sprechen. Das ist dann ja wiederum vielleicht auch eine gute Sache.

    • Ganz einfach: Die Mehrheit der Deutschen stellt sich gar keine Verkehrswende vor, sondern spart auf den Zweitwagen. Aufgrund unseres Wahlrechts entscheidet aber eine 12%-Partei, unser Land zu deindustrialisieren. Und dafür gibt’s in allen Umfragen die Quittung, und bei der nächsten Wahl kommt’s dicke.

      • Stimmt, die FDP fliegt bei der nächsten Wahl aus dem Bundestag und die Grünen haben 2 bis 3 mal so viele Stimmen wie die und regieren voraussichtlich wieder mit. 😉

        • Du hast mal einen Blick in die aktuellen Umfragen geworfen?

          Also, in dem Abendblatt-Artikel, den ICH gestern gelesen habe, stand, dass seit Ende des 2. Weltkriegs keine Regierung jemals so einen schlechten Wert hatte. Und eigentlich jeder außerhalb der Grün-Großstadt-WasMitMedienOderLehrer-Bubble sieht da noch _sehr_ viel Luft nach unten.

          Und gerade die Grünen dürfen sich bei der Wahl mit dem BSW messen, das aus dem Stand über 5% prognostiziert wird und deutlich pragmatischer agiert.

  2. MacKinnen says:

    Daher auch Verbot von E-Autos in Tiefgaragen, sowie das Parken im Freien nur im Abstand von mind. 50mtr zum nächsten Auto oder Gebäude. Allgemeines Fahrverbot in Tunneln wäre auch noch geboten 😉

    • Mich wundert es bis heute warum es keine Verbote von E-Autos in Tiefgarage gibt wenn man sieht wie hartnäckig und lang sie brennen (auch wenn es extrem selten ist)
      Hingegen darf ich in der Tiefgarage lt. Brandschutzverordnung nicht mal mein Fahrrad abstellen.

      • Hier im Nachbarort haben sie eine alte Tiefgarage saniert, dauerte ewig und ist jetzt mehrstöckig mit echt viel Platz. Kurz danach E-Auto Brand, nochmal ewig saniert. Danach E-Auto Brand, allerdings aus den ersten Fehlern gelernt und nicht nochmal alles im Eimer.
        Größeres Problem sind aber Parkhäuser, die schon paar Jahre auf dem Buckel haben. Die wurden für Autos gemacht, die nicht so schwer waren. Um das Jahr 2000 wogen die Autos im Schnitt 1,3 Tonnen bei den Neuzulassungen. Wir sind jetzt bei über 1,7 Tonnen dank der SUVs. Aber schau Elektroautos an: Der kleine ID3 wiegt leer schon über 1,8 Tonnen.
        Dann schau mal Parkhäuser an, die du kennst, sind die älter oder jünger als 20 Jahre? Wenn älter, dann waren da viele Autos noch weit unter 1,3 Tonnen. Sowas wie Twingo, Clio oder Gold hatten unter einer Tonne. Ein Golf 2 hatte 1,3 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht.
        Bei einem alten Parkhaus hat man sicherlich mit Puffer kalkuliert, aber da wogen die Autos 800-900kg. Wir sind bei Elektroautos doppelt bis dreifach so schwer.

      • In Deutschland ereignen sich jährlich etwa 40.000 Fahrzeugbrände, davon 15.000 Totalschäden. Man könnte auch fragen, warum es kein generelles Verbot von PKW in Tiefgaragen gibt.

        • Verbrenner lassen sich einfach und schneller löschen. Darum gehts. E-Autos müssen häufig stundenlang mit Wasser geflutet werden.

  3. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen befürwortet deutschlandweites Verbot unmittelbarer Konkurrenz. Wer hätte das nur ahnen können? 😀

  4. Das wäre wirklich ein Rückschritt. In meiner Wahrnehmung seh ich mehr und mehr escooter im Berliner Randgebiet die Eigentum sind. Zwar kommen zumindest bei mir in einigen Bereichen auch die üblichen Leihanbieter. Aber man kann sie in den Randbezirken halt nur eingeschränkt abstellen. Denke aber dass die auch Leute überzeugt haben sich selber einen zuzulegen.
    Ich hab nun seit ca. 3 Jahren einen eigenen, der ist optimal um schnell von der Kita zur Sbahn zu kommen. Und von der Sbahn dann nochmal gute 1,5km zur Arbeit. Es gibt auch genug andere Verbindungen, aber das ist der bequemste Weg. Und vorallem kommt man am Abend schnell vom S-Bahnhof nach Hause.

    Sind die Akkus von E-Bikes denn soviel besser in ihrer Sicherheit?
    I

  5. Da stellt sich ja unweigerlich die Frage, wieso das nur E-Scooter betrifft und nicht auch E-Bikes oder generell alle Geräte mit Akku?

    • Weil elektrische Fahrräder einer Norm unterliegen (DIN EN 50604-1), da gibt es also strenge Regeln und Anforderungen was den Akku betrifft. E-Scooter (Elektrokleinstfahrzeuge) fallen nicht unter diese Norm und es gibt für diese Fahrzeuge auch bisher noch nichts vergleichbares.

      • Danke, die info hat ich gesucht.

      • Soweit die Norm, man kann aber sicher sein, dass man trotzdem auch bei E-Bikes, Tretrollern oder was auch immer Diskussionen mit dem Personal bekommen wird. Von den eigenen Regeln haben die nämlich oft eh keine Ahnung, sondern machen sich welche.

      • Auf der anderen Seite ist das Risiko so überschaubar, dass die Versicherungen kein Problem haben die Teile trotz der fehlenden Norm zu versichern.

      • Das bedeutet, wenn ich ein E-Bike aus China bestelle, prüfen der chinesische Hersteller das anhand dieser Norm und der deutsche TÜV im Auftrag des KBA nicht… Das ist doch Unsinn.

      • Das die Norm bei E-Scootern nicht bindend ist, bedeutet weder, dass es keinen Hersteller gibt der sie nicht einhält, noch das ohne Einhaltung dieser Norm der Akkupack unbedingt minderwertig wäre.

        • Das wollte ich damit auch nicht sagen, falls das so rüberkam. Wollte lediglich erklären warum da Unterschieden wird.

        • Sparbrötchen says:

          Und wie stellst Du Dir das alternativ praktisch vor?
          Jeder Verkehrsbetrieb beschäftigt Experten, die eine Einzelprüfung des Scooters und des Akkus vornehmen und wenn sie feststellen, dass die Normen auch ohne Zertifizierung eingehalten wurden, eine persönliche Mitnahmeerlaubnis ausstellen?

    • Diese Frage habe ich mir berechtigterweise auch gestellt.

  6. Digital Native says:

    Okay. Als nächstes fliegen dann die E-Bikes raus? Oder ist da die Lobby der älteren Mitbürger zu stark?
    Vom Prinzip her, dürfte es eigentlich keinen Unterschied machen…

    • Martin Meier says:

      der Witz ist, eBikes sind weiter erlaubt, wobei 13 von 15 Bränden von eFahrzeugen in Öffis NICHT von eScootern kamen sondern von eBikes 😀

  7. Ich glaube so wird das aber nix mit der Verkehrswende. Genau für diese letzte Meile sind die Scooter doch perfekt. Und wenn jetzt die Städte die Leih-Dinger auch noch abschaffen wollen, hilft das noch weniger.

    Ich habe mir gerade ein Klapp E-Bike geholt, weil ich das auch mal in mein Auto werfen kann und „woanders“ Fahrrad fahren kann. Ich hätte auch überlegt das mal mit in ne Bahn zu nehmen, aber scheinbar ist das alles nicht mehr gewünscht.

    Das finde ich prinzipiell auch immer das Problem an der Verkehrswende. Im Grunde sind die Ideen immer nicht schlecht, aber in Deutschland hapert es dann immer an der Umsetzung. Ich habe immer das Gefühl, dass der 3. oder 4. Schritt vor dem ersten gemacht wird.
    Schade eigentlich.

  8. selbstverständlich Befürwortet es der ADAC. spielt denen in die Karten.

    haben nicht viele Verkehrsbetriebe Apps zum leihen von u.a E Roller? versucht man hier vielleicht das eigene Geschäft zu stärken?

    • Christian says:

      die vermitteln nur die Leibangebote anderer Anbieter bzw bündeln diese. Vielleicht fallen da ja ein paar Euro ab für die Vermittlung oder Aufnahme in deren Apps.
      naja wenn dieses Verbot immer weiter um sich greift ist die Attraktivität von akkubetriebenen Verkehrsmittel gleich null denn genau als Brücke zwischen weiten und kurzen Strecken sind die Dinger ja gedacht. Die Versicherungsbranche hierzulande ist einfach enorm stark und hat vermutlich schon wieder ein Horrorszenario aus der Tasche geholt. e Scooter nehmen jedenfalls weit weniger Platz weg als ein Fahrrad in U-Bahn,, Straßenbahn oder S-Bahn
      so mein Empfinden. Am Ende wird noch ein Klappfahrrad (geklappt) nicht mehr als Gepäck eingestuft und wir befinden uns wieder ein paar Jahrzehnte zurück katapultiert.

    • Die Verleiher selbst sind sogar Mitglieder in dem VDV.

  9. Wow,
    damit wird auch der ÖPNV massiv unattraktiver für Pendler etc.
    Sollte das so kommen, wird man auch einen Knick in der Zahl der verkauften Tickets sehen.
    Anscheinend ist die Verkehrswende doch nicht so richtig gewollt.

    • Meiner Meinung nach wird das Thema Verkehrswende sowieso meist falschrum dargestellt. Hier wird nicht „von einer Minderheit eine Veränderung aufgezwungen“, sondern im Gegenteil: Extrem viele wollen diese Veränderungen, denen werden aber von etlichen politischen Akteuren Steine in den Weg gelegt – oft genug (wie hier) weil irgendwas als „total gefährlich“ dargestellt wird. Oder gerne auch mal aus schlichter Gleichgültigkeit…

  10. Nachvollziehbar? Null!
    Viele Leute kaufen sich gerade wegen der praktischen Mitnahme so einen E-Roller!!

    Sollte dieses sinnfreie Verbot nicht wieder aufgehoben werden, wenn eine Zertifizierung der Akkumulatoren nachgewiesen werden kann?
    Sinnfrei auch: Für E-Rollstühle und E-Bikes, die die gleichen Zellen in ihren Akkus haben, gilt das Doppelmoralverbot nicht.
    Was für eine Strategie wird da verfolgt?!

    • Hallo Dennis, da muss ich Dir recht geben, ein Verbot nur für E-Scooter ist absoluter Schwachsinn.
      An die E-Rollstühle traut sich der ÖPNV nicht dran, da machen die es sich einfach, in dem viele Haltestellen nur über Treppen zu erreichen sind, da die Aufzüge defekt sind oder gar nicht erst existieren.
      Ich persönlich würde dann lieber auf den ÖPNV verzichten, wenn der E-Scooter nicht mehr mitgeführt werden dürfte.

    • Besucher76 says:

      Die normalen Rollstühle fahren bisher nahezu alle mit herkömmlichen Säure-/Gelbatterien. Bis die brennen, musst du einiges anstellen.

    • Hallo Dennis, „Für E-Rollstühle “ niemand sucht sich aus einen e-rollstuhl zu benutzen . e-Scooter und Fahrräder mit Akku-Hilfsmotor sind etwas was jeder freiwillig nutzen kann oder nicht. Daher müssen für e-rollstühle – selbst wenn von ihnen eine erhöhte Brandgefahr ausginge , was noch nicht bewiesen ist – andere maßstäbe gelten. Man darf ja z. B. auch einen Blindenführ- oder einen Assistenzhund dorthin mitnehmen wo sonst die Mitnahme von Hunden nicht gestattet ist. Hat also nichts Mit „Doppelmoral“ zu tun sondern damit daß es sich hier nicht um „liefeestyle“-Geräte handelt sondern um medizinische Hilfsmittel.

  11. Gab es bundesweit schon einen Fall, wo der Akku eines E-Scooters in einem öffentlichen Verkehrsmittel Feuer fing?

    • Muss es denn erst so weit kommen? (Mit Ironie geschrieben)

      • Millionen E-Scooter laden seit Jahren täglich an der Steckdose in Privatwohnungen. Ginge da nur der Hauch einer Gefahr aus, dürften die nicht verkauft werden und der Hersteller hätte erhebliche Probleme.

    • Martin Meier says:

      Moin, Europaweit gab es 15 Brände, davon 2 von eScooter und 13 von eBikes… letzere sind aber weiter erlaubt. Finde den Fehler.

      • Ist es nicht sogar so, dass die Akkus identisch sind? Ich meine, dass eBikes, eScooter und sogar eKinderwagen ein und den selber Akku haben. Auf ScooterTreff hat da jemand eine Tabelle zu veröffentlicht. und nur eScooter werden verboten. Das Argument ist doch vorgeschoben weil die Scoooter Fahrer ein schlechtest Image haben.

        und was ist wenn ich den Akku aus meinem Scooter nehmen und in der Hand mitnehmen will?

  12. Fälle von mit Akku betriebenen Bussen sind mir gleich mehrere bekannt aber kein einziger Fall eines im Bus brennenden E-Scooters.

    Demnächst dann auch Verbot für Notebooks, Tabletts, Smartphone und Smartwatches die mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben werden. Nicht zu vergessen E-Bikes.

  13. Das ist einfach wieder typisch deutsche Angst-Politik. Basiert nicht auf Fakten und Auswertungen. Aus selben Beweggründen dürfen die E-Tretroller in Deutschland auch nur 20 km/h fahren und nicht 25 km/h wie überall anders.

    Man verweist bzgl. Akku-Bränden auf Fälle in Barcelona und sonst woanders – aber hat man sich diese Fälle genau angeschaut? Waren da Modelle mit CE Kennzeichnung betroffen? Waren das Geräte von Xiaomi / Segway die betroffen waren (sind hier quasi Marktführer)? Man könnte stattdessen auch eine Liste an genehmigten Rollermodellen für den Transport im ÖPNV zulassen. Oder andersherum: man verbietet gleich den Verkauf von Noname-China-Rollern oder oder Noname-Akkus.

    Wenn hier bestimmte Geräte ein Risiko darstellen, dann haben wir noch ganz andere Probleme, denn oft werden die Fahrzeuge mit in die Wohnung genommen.

    • In Spanien dürfen sie übrigens 25 -> andere Belastung des Akkus (zuzüglich der Teils extremen Hitze im Sommer).
      Und nein, in Deutschland gab es noch keinen einzigen Fall. Hingegen zahllose Fälle von brennenden Autos oder Bussen sowohl mit E- wie auch Verbrennungsmotor.

  14. Die Annahme das Autofahren auf E-Scooter umsteigen, fand ich schon immer albern. Meist nutzen es Leute die zum laufen zu faul sind.

    Ich nutze gelegentlich Leihroller um vom Büro zum 2-3km entfernten Shopping Gebiet zu kommen. Zum laufen ist es mir zu weit. Öffis zu umständlich (laufen+umsteigen)
    Ökologisch also keine Verbesserung.

    • Oder halt Leute, die morgebs 3-6 km bis zur Bahnhaltestelle müssen und von dort nochmals zur Arbeit und zurück.

      • Dein Argument teile ich: Die Fahrt von der Haustür zum Bus und vom Bus ins Büro kann natürlich mit dem E-Scooter auch einige überzeugen, die zu Fuß keine Lust haben und dann lieber mit dem Auto fahren.

        Ich frage mich aber wo Du wohnst und wo Du arbeitest, wenn Du 3 bis 6 km zur nächsten Bushaltestelle hast. Ich wohne in einem kleinen 25000-Einwohner-Kaff (12000 in der Kernstadt, 13000 in den 18 zugehörigen Ortsteilen, ich wohne in einem der Ortsteile) und im Umkreis von 3 km hab ich fast 20 Haltestellen. Die nächste südlich ist 150m entfernt, die nächste nördlich 300. Mag sein dass die Stadt Herzogenaurach beim Ausbau in dem letzten 20 Jahren ein Bisschen übertrieben hat, aber viel weiter als 1000 Meter Fußweg zur nächsten Haltestelle kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Jedenfalls nicht unter dem Label öffentlicher Nahverkehr und wenn der Ort mehr als vier unterschiedlich benannte Straßen hat.

        • Von Bonn Auerberg bis zur nächsten Haltestelle der Linie 16 nach Köln sind es immer mindestens 3 km. Sicher könnte ich auch den Bus nehmen und umsteigen, aber das dauert viel länger und in Köln muss ich ja ebenfalls von der Haltestelle zur Arbeit. Das geht mit dem eScooter mindestens doppelt so schnell.

        • Und jetzt muss ich bis zum Zug und das sind bis zum Bf Roisdorf über 5 km und in Köln nochmal 2 km. Das geht alles mindestens genauso schnell, wie mit dem Auto plus Stau plus Parkplatz suchen.

          • Abgefahren. Danke für die Info. Ich hätte tatsächlich nicht geglaubt, dass ein relevanter Teil der deutschen Bevölkerung mehr als 1km zu Fuß zur nächsten Bushalte stelle braucht, erst recht nicht in dicht besiedeltem Gebiet wie Köln.

      • Entscheidend ist dabei der zweite Teil, wenn dieser nicht direkt mit dem ÖPNV abgedeckt wird. Von zu Hause zur Bushaltestelle kann man ein Fahrrad nehmen – aber wenn du „mitten im Urwald“ aussteigen und von da noch 3 km durch’s Industriegebiet musst…

    • Was für ein Quark ist das denn?!!!!

      Ich bin Streetworkerin und alles andere als faul- das ist nicht der Grund, warum ich Scooter fahre und div. mir bekannte Nutzer:innen sind ebenfalls nicht „einfach zu faul zum laufen“

      Ich arbeite in einem der größten Hamburger Stadtteil mit schlechter Infrastruktur-die Verbindungsmöglichkeiten mit Öffis sind (seit jeher) katastrophal (nur Nord-/Süd-, aber keine Querverbindungen etc.).

      Hier läuft man sich also von Haus aus die Füße wund, abgesehen davon fressen die Wege von A nach B unfassbar viel Zeit. Die regelmäßigen Begleitungen von Klient:innen quer durch Hamburg zu diversen Terminen kommen noch on top.

      Einen Großteil des Tages bin ich also mit Öffis (und dank des Hamburger Senats mit entsprechender „Vorreiter-Rolle“ in U-Bahnen bundesweit am längsten ohne Scooter ) unterwegs….

      Das nicht nachvollziehbare E-Scooter-Verbot ist schlichtweg willkürlich und für mich persönlich eine Vollkatastrophe im Job: lange Wege= weniger Zeit für die Klient:innen, Besorgungen für Gruppenangebote, Noteinkäufe uvm. wieder auf dem Rücken von A nach B schleppen (ich habe mir meine beiden Scooter für die Arbeit angeschafft um Zeit zu sparen und mobil(er) zu sein, aber auch aus gesundheitlichen Gründen (meinem Rücken ging es ohne Schlepperei so gut!)….

      Die DREI immer wieder kommunizierten Vorfälle mit privaten E-Scootern (in ganz Europa!!!!!!) werden natürlich ohne entsprechende Anzahl benannt….über die vielen E-Bikes, die bereits in Brand geraten sind (offiziell spricht man wohl von 149 Vorfällen MIT E-BIKES in 2023 nur in London!!!!) spricht kein Mensch.

      Der HVV bezieht sich übrigens u.a. auch auf eine DIN-Norm, die ohne Kauf gar nicht einsehbar ist (der Wisch kostet etwa 120 Euro…einen entsprechenden Link findet man übrigens online im EScooter-Treff, ich müsste jetzt auch nochmal nachschauen um diesen genau zu beziffern….

      Schlussendlich wird einfach an den Haaren herbeigezogen, was zielführend ist und fertig. Reine Willkür!

      Am Anfang des Verbots in HH hab ich kurz mit ’nem Anwalt gesprochen:

      Auch wenn es auf der Hand liegt, dass nicht nur Scooter, sondern dann auch gleichermaßen E-Bikes , Handys, Laptops Powerbanks, Drohnen, E-Zigaretten bzw. alle akkubetriebenen Geräte im Nahverkehr verboten werden müssten (…), zählt(e) unterm Strich nur:

      Der HVV (damals noch allein mit dem doofen Verbot) dürfe das; Hausrecht!

      Wenn der Betreiber keinen Bock auf die (vergleichsweise kleine) Privat-Scooter-Community) hat, dann könne man nichts dagegen machen.

      Schwer erträglich, deshalb warte ich seither auf die Aufhebung des schwachsinnigen Verbots und nun zieht ein Bundesland nach dem anderen nach….unglaublich!!!!

      Ich höre und lese immer wieder, dass durch das Verbot wieder auf das Auto zurückgegriffen werden muss, um den Nahverkehr zu nutzen…zwangsweise.
      Nachhaltig geht anders….☠️

      Und last but not least noch mal alles auf Anfang:

      Bitte uns Scooter-Fahrer:innen nicht als Faulpelze vorverurteilen!!

      Danke!

      Jessica

  15. Ah, ok.
    War jetzt am Überlegen, so ein unsicheres Gefährt zu kaufen. Dann halt nicht.
    Liebe Bahn: Unsicher ist, wenn jemand sein Fahrrad im Zug mitnehmen möchte, im Fahrradabteil kein Platz ist, da fremde Menschen nicht nebeneinander sitzen möchten.
    Ich musste mit dem Fahrrad direkt im/am Ausgang stehen und dem Zugbegleiter ist das völligst egal. DAS ist gefährlich.

  16. Was kommt öffters vor?
    eScooter Brand im Öffi oder Busfahrer die wärend der Fahrt am Smartphone beschäftigt sind?

  17. Ich nutze selbst seit 4-5 Jahren einen eScooter zum Pendeln von zu Hause zur S-Bahn und dann vom Zielbahnhof zur Arbeit. Meine Zeitersparnis pro Tag Hin- und Zurück sind 40 Minuten. Zudem kommt, dass wenn die Bahn (das sehr häufig), einfach das Anfahrgleis ändert und keine Auskunft darüber gibt und man schnell eine Unterführung durchqueren muss, andere sogar über die Schienen rennen.
    Oder mein Zug wie so oft verspätet ist, wenn ich dass in der App sehe. So kann ich mir entweder morgens paar Minuten Zeit lassen bis ich losdüse oder ich kann auf Arbeit noch etwas fertig machen. Weil ich mit eScooter innerhalb 5-6 Minuten am Bahnhof in meinem Fall bin. Zu Fuß, brauche ich 15-20 Minuten.

    Ist der Zug wie bei mir sehr oft überfüllt und man sucht einen Eingang wo nicht blockiert ist, so hab ich mit dem eScooter einen Vorteil schnell zu reagieren.

    Der eScooter fängt ein Teil der Probleme der Unpünktlichkeit der Bahn ab und bringt in meinem Fall Vorteile wie Zeitersparnis oder auch Produktivität auf Arbeit.
    Zudem bin ich nicht so abgehetzt, als wenn ich die Wege vom Bahnhof zu Fuß pendeln muss. Es gibt zwar Bus und Straßenbahn, aber diese verpasst man weil der Zug ständig Verspätung hat oder der Bus einfach zu überfüllt ist. Dann muss ich trotzdem 5-10 Minuten bis zur Arbeit zu Fuß pendeln.

    Und weil das Argument der Fahrradmitnahme kam, Fahrräder kosten zwischen 6-9 Uhr morgens ein Extra Ticket, was dem preislich einer Person ähnelt. Ein eScooter ist handlicher, kleiner und blockiert nicht gleich 3-4 Sitzplätze im Fahrradraum und die eScooter Mitnahme kostet nichts.
    Man könnte höchstens ein Klappfahrrad kaufen, dass kostet kein Ticket. Jedoch ist Preis/Leistung im Vergleich mit eScooter für mich viel schlechter.

  18. Eine noch fadenscheinigere Begründung ist ihnen wohl nicht eingefallen…

  19. Gegen Klapproller in Tasche würde wahrscheinlich niemand etwas sagen. Allerdings kritisiere ich auch die Rücksichtslosigkeit etlicher Rollerfahrer, denen es vollkommen egal ist, wem sie das eine oder andere Ende des Gefährts irgendwo in den Körper rammen. Habe ich selbst schon mit Verletzung eines Kindes erlebt. Der Typ hat nur die Schultern gezuckt und sich sofort vom Acker gemacht.

    • Hallo Susa,
      ich bin berufsbedingt täglich viel / oft und lange mit Öffis unterwegs….vor dem Scooter-Verbot in Hamburg täglich MIT! meinem Scooter.

      In der Regel habe ich zeitgleich täglich einen oder maximal zwei!!! Personen mit privaten Scootern in öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen, oftmals war ich allein mit meinem Scooter zwischen den anderen Passagieren (mein Radius bezieht sich auf mehrere Bezirke!).

      Du beschreibst die „etlichen“ Rollerfahrer, die sich rücksichtslos verhalten. Darf ich fragen, in welcher Stadt Du all diese Leute beobachtest?

      Das interessiert mich ehrlich sehr, da ich in Hamburg bisher noch keine ähnliche Beobachtung gemacht habe (das würde mich doppelt und dreifach stören, da wir Scooter-Fahrer:innen mit Privatfahrzeugen sowieso keine Lobby haben und bereits negativ mit den Leihgerätefahrer:innen verglichen werden…Nutzer:innen mit einem von Dir beschriebenen Verhalten, machen es Menschen wie mir hinsichrlich der öffentlichen Meinung ja noch schwerer)….

      Grüße aus HH

  20. Wenn man sieht wie mit den Leihscootern umgegangen wird, wie vermackt und verschrammt die sind… und dann mal überlegt wieviele von denen schon gebrannt haben…
    Ich habe noch kein einziges Mal die Schlagzeile gelesen das so ein Leihscooter hier in der Stadt gebrannt hätte…
    Das E-Bike abfackeln gabs aber schon öfters, vermutlich weil deren Akku nicht so gut geschützt ist?

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