E-Rezept: Die App bekommt Neuerungen

Seit Anfang Juli lösen die ersten Apotheken in Deutschland Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ein. Voraussetzung ist ein Update der Apothekensoftware und ein Kartenterminal zum Einlesen der eGK am Handverkaufstisch. Nutzer der App brauchen dann nur noch ihre Versichertenkarte, um elektronische Rezepte ihres Arztes direkt in der Apotheke einzulösen.

Dies gilt auch für Arzneimittel, die im Rahmen einer Videosprechstunde verordnet wurden oder für telefonisch bestellte Folgerezepte. Bis Ende Juli soll ein Großteil der Apotheken in Deutschland in der Lage sein, Rezepte auf diese Weise entgegenzunehmen, so die letzte Aussage Ende Juni.

Mittlerweile gibt es auch ein weiteres Update der App »E-Rezept«. Das Update macht die App fitter für die Nutzung mit Privatversicherten, so können sich diese über die Versicherungs-App anmelden, allerdings unterstützt man da erst einmal nur die Allianz. Ebenso gibt es Kostenbelege für Privatversicherte. Grundsätzlich macht das Update die Nutzung der App etwas besser, so lassen sich digitale Kostenbelege auch löschen und Rezepte auch ohne Gesundheitskarte einlösen.

Das E-Rezept als App? Gibt es hier für iOS und da für Android.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

21 Kommentare

  1. …Nutzer der App brauchen dann nur noch ihre Versichertenkarte…“ – Deutsches Elend bei der „Digitalisierung“ (haha) in einem Satz.

  2. Sebastian says:

    Ist die verlinkte App DIE OFFIZIELLE variante? Im Playstore findet man da ja durchaus mehr Varianten.

  3. Bin beim E-Rezept so gar nicht auf dem aktuellen Stand. Was mir etwas im Artikel gefehlt hat, ist ein Passus „Wofür brauche ich die E-Rezept App?“ oder ein Link auf einen älteren Post hier, wenn vorhanden.

    Wenn ich es jetzt nach kurzer Recherche bei der Gematik richtig verstanden habe, wird die E-Rezept App gar nicht benötigt bzw. ist nur eine Alternative zur eKG. Es reicht also aus, nur die Karte dabei zu haben. Das ist zumindest bei mir sowieso in über 99% der Fälle so, da normalerweise sowieso mein Portemonnaie mit eKG dabei habe und Medikamente idr. direkt nach dem Arztbesuch abhole. Oder was sind hier weitere Vorteile der App?

    • Soweit ich gelesen habe, hat die Einlösung mit der Gesundheitskarte Nachteile.
      Es werden keine Einnahmeanordnungen des Arztes (1-0-1) mit übertragen, der Apotheker kann da also keine Infos auf die Packung „schreiben“, wie bisher üblich.
      Ist das Medikament in der Apotheke nicht vorhanden (oder erst in ein paar Tagen und Du brauchst es sofort), musst Du wieder zum Arzt und Dir wieder ein Rezept ausstellen lassen, das Du dann in der nächsten Apotheke einlösen kannst (wenn dort vorhanden).

    • Du kannst mit dem E-Rezept einfach bei einer Online Apotheke rezeptpflichtige Medikamente bestellen, ohne dass du ein Rezept „offline einschicken“ musst. Kannst also einfach den QR Code scannen und bestellen. Das ist meiner Meinung nach der größte Vorteil… (und man kann direkt sehen welche „offenen Rezepte“ man hat, wobei das wohl eher interessant ist wenn man nicht nur 1 Medikament benötigt :D)

      Theoretisch ist auch eine „Multi User“ Funktion möglich, so dass man z. B. die Medikamente für die Eltern/Partner auch in der App hat, und diese dann beim nächsten Apotheken Besuch auch direkt mitnehmen kann.

    • Der Vorteil der eRezept-App ist, daß man sehen kann, was der Arzt verschrieben hat. Beim Verfahren mit dem Abbruf über die eGK weiß man erst in der Apotheke, was man bekommt.

      Das ist in meinen Augen eine Entmünigung der Patienten.

    • Danke für die Antworten hier. Genau das hat mir im Artikel gefehlt.

  4. Hm hier mal Beispiele wo ich den Vorteil nicht finde.
    – Ich gehe zum Arzt, lasse die Versichertenkarte einlesen, mich behandeln, bekomme ein Rezept und gehe zur Apotheke. Was bring da das E Rezept ?
    – Angenommen ich brauche wiederkehrende Medikamente, Heuschnupfen oder so. Ich muss dann alle 3 Monate zu Arzt um meine Versichertenkarte einlesen zu lassen, kann das Rezept dann ja auch gleich mitnehmen und zur Apotheke nehmen. Was bring da das E Rezept ?
    – Angenommen, der Arzt schickt das Rezept zur Apotheke, das diese das dem Patienten nach hause bringen kann. Wenn das ein E Rezept ist, lese ich das so, das der Lieferant ein Gerät haben muss, was meine Versichertenkarte einlasen kann. Was bring da das E Rezept ?
    Irgendwie hätte man das Versichertenkarten einlesen mit den den digitalisierungsprozesse mit einbringen müssen, um eine Nutzwert zu haben, oder kann mir jemand sagen was ich hier falsch verstehe ?

    • Ganz einfach, ich antworte mal auf Deine Fragen:

      – Ich gehe zum Arzt, lasse die Versichertenkarte einlesen, mich behandeln, bekomme ein Rezept und gehe zur Apotheke. Was bring da das E Rezept ?
      Antwort: Ärzte geben demnächst nur noch eRezepte aus und keine „normalen Rezepte“ auf Papier mehr. Denn sollten Ärzte nicht an der Telematik teilnehmen, wird ihnen das Honorar gekürzt.

      – Angenommen ich brauche wiederkehrende Medikamente, Heuschnupfen oder so. Ich muss dann alle 3 Monate zu Arzt um meine Versichertenkarte einlesen zu lassen, kann das Rezept dann ja auch gleich mitnehmen und zur Apotheke nehmen. Was bring da das E Rezept ?
      Antwort: Es reicht, wenn Du einmal im ersten Quartal Deine Gesundheitskarte einließt. Der Arzt kann dann für ein Jahr lang Folgerezepte ausstellen, welche Du als eRezept erhältst. Also brauchst Du nicht jedes Quartal zum Arzt und musst die Gesundheitskarte einlesen und das Rezept abholen. Dauermedikationen dürfen für länger verordnet werden!

      – Angenommen, der Arzt schickt das Rezept zur Apotheke, das diese das dem Patienten nach hause bringen kann. Wenn das ein E Rezept ist, lese ich das so, das der Lieferant ein Gerät haben muss, was meine Versichertenkarte einlasen kann. Was bring da das E Rezept ?
      Antwort: Der Arzt schickt es Dir, nicht der Apotheke. Du kannst mit der Gesundheitskarte in jede Apotheke gehen und es über das Vorzeigen und Einlesen der Gesundheitskarte einlösen. Über die eRezept-App hast Du den Vorteil, dass Du die Medikamente in einer Apotheke vorbestellen und sogar auch auf Wunsch Dir liefern lassen kannst. So sparst Dir auch ggf. den Weg zur Apotheke. 😉 Du kannst über die App, die Medikamente sogar splitten. Sollte Ein Arzt Dir mehrere Medikamente verordnen, so kannst Du Medikament A in Apotheke X und Medikament B in Apotheke Y einlösen.

      Irgendwie hätte man das Versichertenkarten einlesen mit den den digitalisierungsprozesse mit einbringen müssen, um eine Nutzwert zu haben, oder kann mir jemand sagen was ich hier falsch verstehe ?
      Antwort: Ein sehr großer Nutzwert der App ist übrigens auch, dass Du in der App mehrere Personen anlegen kannst. Ein Beispiel: Du hast Kinder und diese in Deiner eRezept-App hinterlegt. Deine Frau geht morgens mit einem Kind zum Arzt und bekommt ein eRezept. So kannst Du es abrufen, bei einer Apotheke bestellen und abholen und Deine Frau kann sich ums kranke Kind kümmern und muss nicht noch zur Apotheke.
      Das gilt auch für pflegende Angehörige!
      Ich finde das eRezept ist sehr gut durchdacht und läuft in unserer Praxis (Pilotpraxis seit September 2021) seit nun fast einem Jahr sehr gut. Auch die Patienten nehmen es gut an Leider erfolgt die Aufklärung seitens der Krankenkassen nur sehr schleppend! Das ist das Hauptproblem!

      • @Thomas M.
        „Antwort: Es reicht, wenn Du einmal im ersten Quartal Deine Gesundheitskarte einließt. Der Arzt kann dann für ein Jahr lang Folgerezepte ausstellen, welche Du als eRezept erhältst. Also brauchst Du nicht jedes Quartal zum Arzt und musst die Gesundheitskarte einlesen und das Rezept abholen. Dauermedikationen dürfen für länger verordnet werden!“
        Also das ist mir komplett neu. Aber das ist ein guter Hinweis. Gibt es dafür einen Nachweis im Internet ?

        • Warum sollte ich eine Mehrfachverordnung ausstellen?
          Aus der Mehrfachverordnung ergeben sich Vorteile für Patienten und die Abläufe in Arztpraxen, da die Rezepte für Dauermedikationen im Voraus ausgestellt werden können und somit Wege zur Arztpraxis zum Rezepte abholen entfallen.

          Wie viele Rezepte umfasst eine Mehrfachverordnung?
          Eine Mehrfachverordnung kann maximal 4 inhaltsgleiche E-Rezepte umfassen.

          Quelle: https://www.gematik.de/anwendungen/e-rezept/faq/praxen

        • FriedeFreudeEierkuchen says:

          Danke für die ausführliche Erklärung. Habe ich mir gleich mal als FAQ gespeichert.

    • Du hast z.B. falsch verstanden, dass die Versichertenkarte nicht der einzige Weg ist ein E-Rezept einzulösen. Für dein Beispiel Lieferung hat die Apotheke dein Rezept bereits, es gibt gar keine Notwendigkeit deine eGK einzulesen, um das exakt gleiche Rezept nochmal abzurufen.

  5. Ende letzter Woche bei 3 Apotheken in Kiel getestet die laut App und eigener Auskunft dazu in der Lage sein sollen: ein Einlösen per eGK war nicht möglich.
    Also doch noch erst zum Arzt und in Papierform holen…

    …mal sehen obs nächsten Monat dann besser klappt.

    • Ja, das mit der eGK soll auch erst ab August funktionieren. Ich wäre da aber noch vorsichtig mit. Die Apotheken sind leider noch nicht alle mit den passenden Updates der Telematik ausgestattet. Ebenso gibt es noch Ktankenkassen, welche es leider noch nicht per eGK anbieten. Laut meinen Informationen sind nur 5 von 7 Krankenkassenverbünden eGK-Ready und wie gesagt, die Apotheken werden nun erst nach und nach mit den entsprechenden Updates ausgestattet.

      @Fritz Indra Ja, Du hast Recht, es wird sicher Ärzte geben, die es torpedieren. Aber sicher ist, dass Ärzte, die nicht an der Telematik teilnehmen, demnächst mit empfindlichen Honorarkürzungen zu leben haben. Glaub mir, da werden sicher einige nachziehen, aber es wird auch sicher noch Ärzte geben, denen es egal ist…

      • CullenTrey says:

        Warum muss man die Ärzte zu etwas zwingen, was doch angeblich so toll sein soll?
        Wenn dieses System ansatzweise durchdacht und sinnvoll wäre, würden denn dann nicht die meisten freiwillig mitmachen, weil es dadurch einfacher und verlässlicher wird?!

        Ich persönlich will meine Gesundheitsdaten nicht in einer fragwürdigen Cloud liegen haben, die dazu noch auf Dauer dritten Interessengemeinschaften Zugriff gewähren will um „Dienste zu optimieren“.

  6. Die App ist vollkommen unnötig! In Österreich wird einfach die Versicherungskarte bei der Apotheke XY gezeigt.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.