DocMorris erhält Zulassung für digitale E-Rezept-Einlösung per Gesundheitskarte

Bildquelle: DocMorris, Tobias Zeit 2016

DocMorris wurde als erste Online-Apotheke die Genehmigung erteilt, E-Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) digital einzulösen. Die Einführung dieser Funktion in die App erfolgt mit sofortiger Wirkung, so das Unternehmen in seiner Meldung. Bereits seit einiger Zeit hatte das Unternehmen sein Interesse am Zugang zu E-Rezepten bekundet und Mitte 2023 gemeinsam mit der Shop Apotheke eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht, in der sie einen vollständig digitalen, diskriminierungsfreien Zugang zu E-Rezepten forderten. Wer ein E-Rezept bei DocMorris bis 20 Uhr einlöst, erhält sein Medikament bereits am nächsten Tag geliefert. Dies gilt bundesweit, auch für Regionen mit schlechterer Versorgungsinfrastruktur beziehungsweise für Menschen mit weiten Wegen zur nächsten Vor-Ort-Apotheke, so das Unternehmen.

«Das E-Rezept hat das traditionelle rosa Papierrezept mittlerweile weitgehend abgelöst. Rund 70 % aller Verordnungen werden in Deutschland bereits elektronisch ausgestellt. Aber es gab bisher keinen einfachen volldigitalen Einlöseweg, der mobil von überall funktioniert. Das ändert sich jetzt. Wir sind der erste zugelassene Anbieter für eine eHealth-CardLink-Lösung und setzen darauf, dass sie viele Patientinnen und Patienten überzeugt. Das E-Rezept ist ein elementarer Baustein unseres DocMorris Gesundheitsökosystems, mit dem wir allen Menschen eine möglichst einfache und zuverlässige Gesundheitsversorgung bieten wollen», so Walter Hess, CEO von DocMorris.

Um die neue Lösung zu nutzen, muss die DocMorris App auf dem Smartphone installiert und die Anmeldung erfolgt sein. Wenn man die App öffnet und die Funktion «E-Rezept einlösen» wählt, wird der Vorgang mittels SMS protokolliert und man wird durch die Eingabe der auf der eGK aufgedruckten Zugangsnummer (CAN) identifiziert. Anschließend wird die eGK mit dem Chip an die Rückseite des NFC-fähigen (Near Field Communication) Smartphones gehalten und die Medikationsdaten werden übermittelt. Danach kann der Patient sein E-Rezept und die darauf verordneten Medikamente einsehen, sowie bei Bedarf zusätzliche Gesundheitsprodukte auswählen und in den Warenkorb legen. Der Vorgang ist einfach und dauert insgesamt nur wenige Sekunden. Die Eingabe einer eGK-PIN ist nicht erforderlich.

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21 Kommentare

  1. Das wird zu einem Sterben der offline Apotheken führen, was nicht gewollt sein kann.
    Speziell verschreibungspflichtige Medikamente holt man lieber vor Ort ab.
    Ich sehe das kritisch. Insulin muss doch gekühlt sein und dann mit Hermes vier fünf Tage unterwegs? Der Supergau

    • Zum Glück werden solche Lieferungen auch entsprechend behandelt und geliefert

    • DocMorris versendet Insulin mit trans-o-flex ThermoMed. Die halten das Insulin auch auf dem Transportweg gekühlt. Und das kostet auch nicht mehr als ein Standardversand.

    • Wo liest du was von 4-5 Tagen? Und ja, manche Medikamente sollte man vor Ort erwerben. Dafür sollte man seinen gesunden Menschenverstand benutzen.
      Ich finde es super und werde es gleich ausprobieren.

    • Man kann schon sehr lange bei DocMorris und Co. bestellen. Das hat nicht zum Aussterben der Apotheken vor Ort geführt. Die eine oder andere Apotheke ist aber vielleicht etwas kundenfreundlicher geworden. Konkurrenz belebt das Geschäft!

    • Es braucht nicht jeder Insulin. Davon abgesehen kamen meine Bestellungen bei DocMorris und Co per DHL und deutlich schneller. Kannst ja gerne weiter Mondpreise zahlen, wenn dir die Apotheke vor Ort das wert ist

  2. Die Beschreibung des Vorganges im grauen Kasten ist insofern falsch, daß keine Medikationsdaten auf der Karte gespeichert sind, sondern nur ein elektronischer Schlüssel. Dieser Schlüssel führt zu einem Postfach im zentralen Rezeptserver, aus dem dann Rezept abgerufen werden kann. Für den berechtigten Zugriff muß der Apotheker seine Berechtigung gleichzeitig mit seinem Heilberufeausweis (HBA) nachweisen.

    Richtig wäre also, daß DoMorris den Schlüssel der eGK via DocMorris-App ausliest, dann mit dem DocMorris-HBA das Rezept aus den Rezeptserver abruft und dem Patienten auf seine App zurückspiegelt.

  3. Ups, bei mir gibt es in der aktuellen App weiterhin nur das e-Rezept

  4. ach uebrigens, ich kann schon seit Wochen bei DocMorris Rezepte einlösen. Ein etwas anderer Weg, aber auch unproblematisch. Man braucht dazu nur die E-Rezept App und DocMorris-Apotheke eingeben. Gerade eben noch gemacht.

  5. Hat Apple mit 17.4 bzw 17.5 seine NFC-Schnittstelle dahingehend schon geöffnet oder klappt das nur unter Android?

  6. Interessant ist doch auch die bundesweite Zustellung am nächsten Tag wenn man bis 20 Uhr bestellt. Das schafft ja sogar Amazon nur noch eingechränkt in vielen Regionen und die haben x Logistikzentren in Deutschland. DocMorris hat doch nur welche an der niederländischen Grenze, oder? Verschicken die generell alles mit Express?

  7. Zwischenfrage E-Rezept:
    War gestern bei meiner Ärztin in der Praxis, hab einer Sprechstundenhilfe meine Karte vorgelegt (neues Quartal) und 3 Medikamentewünsche auf Zettel hingelegt, Karte wurde mir wiedergegeben & gesagt ich könne in ‚1-2 Tagen‘ meine Karte in der Apotheke vorlegen & Medis abholen. Ich war etwas verdutzt & fragte warum nicht sofort ? (wie Wochen zuvor bei einem Arzt auch) „ja ist jetzt so“
    Ein Tag später war ich in der Apotheke & es waren nur 2 Medikamente drauf *toll*

    Frage:
    Kann die Sprechstundenhilfe die Medikamente nur Vormerken & die Ärztin muss die dann alle durchsehen & freigeben/signieren und dann gehen die Medis auf meine Karte?
    Weiß das jmd. hier zufällig ?
    Danke

    • Es gibt 3 Varianten:

      1. Der Arzt signiert das Rezept sofort. Bei „Bestellungen am Thresen“ eher unwahrscheinlich.

      2. Komfortsignatur: Der Arzt meldet sich mit seiner Signaturkarte an und die Karte verbleibt dann im Kartenleser. Dieser muss aber „an einem sicheren Ort“ stehen. Also z.B. in einem abgeschlossenen Raum. Das hat für den Arzt den Vorteil, dass nicht in jedem Behandlungsraum ein Kartenleser stehen muss und er auch nicht ständig seine PIN eingeben muss. Die Sprechstundenhilfe darf so aber (offiziell) trotzdem keine Rezeote ausstellen.

      3. Stapelsignatur: Die Rezepte werden gesammelt und dann X mal am Tag vom Arzt signiert. Vermutlich wird das so in den meisten Praxen gemacht.

      In keinem Fall gehen „die Medis auf Deine Karte“. Die e-Rezepte werden immer in der Telematik Infrastruktur bereitegestellt. Das passiert grundsätzlich erst nach dem ein Arzt sie signiert hat. Also je nach verwenderter Methode mehr oder weniger Zeitnah. Erst dann kannst Du das Rezept mit der eGK, per App oder ausgedrucktem QR Code einlösen.

      • Hallo Pappe, danke für Deine sehr erhellenden Ausführungen. Nur ist das dann ja u. U. ein Rückschritt für mich als Kunden: meine Apotheke ist im Nachbarhaus meiner Arztpraxis. Also bisher: aus der Arztpraxis raus, rechtsum in die Apotheke , altes Papierrezept vorgelegt, Medikamente bekommen, nach Hause gegangen. Nun also u. U. aus der Praxis raus, rechtsum, meine Verordnung ist noch nicht im Gematic-System hinterlegt weil vom Arzt nich signiert …. nach Hause gehen und in x Stunden wiederkommen ? _Wo_ist_der_Fortschritt_???Ach ja , ist digital statt Papier – für mich als Kunden aber evtl. mit einem doppelten Weg verbunden weil ich das Rezept nicht instantan einösen kann – auf diese Art Fortschritt kann ich verzichten! Fortschritt muß doch _mindestens_ so gute Ergebnisse zeitigen wie das Vorgängersystem…

        • Hallo Pappe & Andreas:
          @Pappe: Danke für die Infos !!!
          Konnte gerade mit meiner Hausärztin reden, die hat nur ein Gerät & eine Karte aber viele Räume und die Rezepte vom vormittag werden in der Mittagspause von ihr signiert, die vom Nachmittag dann abends oder am Folgetag morgens. Der Tresen kann nicht signieren.
          Ich dachte es gibt nur EIN Anbieter aber lt. Ärztin gibts mehrere Anbieter ebenso Praxissoftware sprich Schnittstellen.

          Sehe das alles (ausser die Sofort Signierung) aber auch so wie Andreas als Rückschritt.
          Das ist nicht Kundenorientiert. Da muss was im Handling geändert werden.

          Fakt: Es muss erst immer die Karte für das Quartal vorgelegt/eingelesen werden.
          Meine Hausärztin will deshalb auch keine 3D Rezepte vorausstellen oder freigeben,
          weil sie sonst den Karten hinterher rennen muss! (Die Kunden kommen nicht rein zum einlesen)

          Warum muss man heutzutage im Quartal die Karte einmal vorlegen? Die kann doch kurz wie eine EC/PIN Prüfung kurz online nachfragen ob Patient/Kunde gültig/berechtigt ist !?
          Ich bin zB chronisch Krank & mich nervt dieses Prozedere. Jetzt sogar noch mehr.

          Aber ich glaub das einlesen der Karte jedes Quartal nur für Medikamente wird von den Ärzten gerne als Taschengeld mitgenommen weil es das gleiche ist als ob ich kurz mit dem Arzt gesprochen habe (Termin)-> Bin mir aber nicht sicher ob das stimmt oder ob Rezept ausstellen anders abgerechnet wird wie ein persönlicher Termin ?!

          Naja, kann nur besser werden.

  8. Ja, der Arzt muss jedes Medikament mit seinem Heilberufeausweis und seiner PIN signieren und dadurch einen e-Token auf dem Server erzeugen. Das ging bei mir aber immer innerhalb von wenigen Minuten. Hab aber von Ärzten gehört, die das nur einmal am Tag „in einem Rutsch“ machen. Warum bei dir nur 2 von 3 signiert wurden weiß ich aber auch nicht. Deine Karte dient nur dazu den richtigen e-Token vom Server abzurufen. Auf der Karte selbst wird nichts gespeichert.

  9. Dann hört ja endlich die dämliche Werbung mit dem ausgedruckten E-Rezept auf. Logistisch ist das ganze eine Super Leistung Bundesweit innerhalb 24 Std. zu liefern. Aber nicht zu vergessen, Doc Morris ist auch unter den Apotheken eine Apotheke.
    Hab gerade nachgesehen ASS100 Protect 100 kostet bei Morris 4,29€, hier vor Ort 2,79€.
    Also wer keine Apotheke in der Nähe hat oder sie nicht aufsuchen kann, für den ist es sicherlich eine Lösung.

    • Falls Du das noch nicht kennst, ein Tipp für den Einkauf von Medikamenten ist medizinfuchs.de. Man gibt da seine Medikamente ein und der Service sucht für genau diese Liste die Online-Apotheke mit dem besten Gesamtpreis.

  10. Schön ware es, wenn man jetzt noch Privatrezepte digitalisieren könnte. Meine Arztpraxis stellt mir dafür nach wie vor ein blaues Scheinchen aus…

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