Deutsche Telekom: Vorwürfe und Gerüchte über Drosselung der Breitbandanschlüsse

Die Deutsche Telekom muss sich wieder einmal mit Gerüchten auseinandersetzen. Diese besagen, dass der Telekommunikationsanbieter seine Breitbandanschlüsse drosseln will, sofern ein gewisses Kontingent monatlich überschritten wird. Bei Twitter geht es gerade richtig zur Sache, ich bleibe erst einmal entspannt und sachlich. Ich habe bereits auch eine Anfrage an die Telekom gestellt. Nun zum Plott.

Deutsche Telekom

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Einer Seite wurden von einer angeblichen Mitarbeiterin der Deutschen Telekom Informationen und Dokumente zugespielt. Diese internen Dokumente sollen, so der Betreiber der Webseite, auf ihn einen authentischen Eindruck machen. Und was steht drin in den Dokumenten? Wie im Mobilfunk sollen die Flatrate-Tarife der Deutschen Telekom nach Überschreiten eines Datenvolumens ausgebremst werden.

Die neue Geschwindigkeit nach Drosselung soll 384 KBit/s betragen, was für viele Tarife eine deutliche Verschlechterung der Konditionen bedeuten dürfte. Heißt: wer lädt bis der Arzt kommt, der muss mit Drosselung rechnen – und das schon im Wonnemonat Mai.

Die monatlichen Datenvolumen bevor eine Drosselung einsetzt, sollen sich wie folgt gestalten:

Tarif Datenvolumen
Call & Surf mit DSL 75 GByte
Entertain mit 16 MBit/s 75 GByte
Call & Surf mit VDSL 200 GByte
Entertain mit VDSL 200 GByte
Call & Surf mit Fiber 100 300 GByte
Entertain mit Fiber 100 300 GByte
Call & Surf mit Fiber 200 400 GByte
Entertain mit Fiber 200 400 GByte

Grund zur Panik, Grund zu einem Shitstorm? Nein, auf keinen Fall. Wie ich eingangs erwähnte: mehrere parallele Anfragen an die Deutsche Telekom laufen bereits, sodass eine Vorverurteilung erst einmal fehl am Platze ist. Warten wir ab, was die Deutsche Telekom mitteilt.

Ich kann es mir auf den ersten Blick nicht vorstellen, gerade weil die Telekom mit einer FON-Kooperation dafür sorgen will, dass wir unsere Kapazitäten für andere kostenlos freigeben. Es wäre ein Irrsinn, ein solches Programm zu promoten, sofern die Anschlüsse der FON-Nutzer einer Drosselung unterliegen würde. Dies würde das FON-Projekt sicherlich empfindlich stören.

Erinnert mich ein wenig an die Drosselung von Kabel Deutschland, die ja auch durch das Netz schwappte. Nach 10 GB Download via Filesharing-Ports am Tag soll Feierabend sein  – schlappe 100 KB/s tröpfeln dann durch die Leitung.

Sollte der Telekom-Plan aber Realität sein, dann wird es ein heißer Medien-Frühling für die Betreuer der jeweiligen Online-Accounts.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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101 Kommentare

  1. @ Dominik, warum sollte das nicht normal sein? Da kommt so schnell was zusammen – Wir sind hier 3 Leute und verbrauchen ca. 400-500 GB und das ist ohne Filesharing.

  2. @ Daniel – wie geht das? Rund um die Uhr nur HD- Filme reinziehen, oder wie?

  3. „Wer mehr als 400GB im Monat auf der Uhr hat sollte ernsthaft mal nachdenken, ob das noch normal ist. Das ist NICHT normal für einen Privathaushalt.“

    Immer diese (sorry) dummen Argumente. Was geht es Dich an, was ein privater Haushalt verbraucht? Was soll das?
    Es gibt Familien, wo der Vater Hobbyfotograph ist und die 3 Kinder gerne Netflix bis zum Umfallen nutzen. Und selbst wenn es „etwas Böses“ sein sollte. Es geht niemanden etwas an. Wenn es Flat heißt, sollte es auch eine Flat sein.

    Ich finde diese Frage echt schlimm. Genaus solche Leute fragen auch immer „Warum brauchen wir denn DSL schneller als 50Mbit/s?“. Das geht Dich nichts an! Gib einfach her.

  4. @Bernd – interessiert mich nicht, was du mit deinem Anschluss machst. Aber genau wegen solchen Typen wie dir denken Konzerne über eine Drosselung von Leitungen nach.

  5. Halte ich für BS… ich habe mal schnell nachgeguckt, diesen Monat gingen bisher 85 GB über die Leitung (habe diesen Piratebay-Torrent eifrig geseedet).
    Außerdem würde mit 384kbit vermutlich Entertain-IPTV nicht mehr wirklich Spass machen?!

  6. @Dominik Das kommt darauf an wie groß die Familie ist. Ich habe 4 Geschwister und würden alle Familienmitglieder das Netz nutzen wäre das durchaus erreichbar. Aber meine Mutter und meine kleinen Brüder sind nicht im Netz unterwegs und meine große Schwester ist vor ein paar Monaten ausgezogen so das nur ich, meine Kleien Schwester und mein Vater das Netz wirklich nutzen aber auch da kommt man manchmal auf 200GB da könnte es durchaus sein das ich in einem, Monat in dem etwas mehr Traffic anfällt auch auf 300 bis 400GB komme.
    Gerade in den Glasfaser Tarifen mit Gigantischen Abload-Raten ist es verlockend ein Root-Server als NAS Ersatz zu verwenden und dann sind die 400GB ziemlich schnell nicht mehr so viel.

  7. Zum einen würde die angegeben Geschwindigkeit auf die gedrosselt würde den Anschluss praktisch unbrauchbar machen, und zum anderen sind die Grenzwerte ein Witz. Die erreicht man ganz locker, wenn man einen wirklich schnellen Anschluss auch ernsthaft nutzt.

    Eine Drosselung ab sagen wir 1.000 GB (also 1 TB) würde ich mir noch gefallen lassen, dann aber bitte auf ein Niveau, dass der Anschluss noch halbwegs brauchbar ist (also maximal 6.000 KB/s drosseln).

    Oder aber wenn die Telekom das wirklich durchziehen will, darf in keinem Wort ein solcher Tarif mehr als „Flatrate“ bezeichnet werden, sondern er müsste als das bezeichnet werden was er dann wäre. Nicht mehr und nicht weniger als ein Volumentarif, und keine Flatrate.

  8. @Dominik
    400 GB und mehr hat man ganz schnell. Du musst bedenken, wenn Du eine wirklich schnelle Leitung hast nutzt Du sie auch entsprechend. Besonders wenn man einen wirklich brauchbaren schnellen Upload hat kann man damit auch regelmäßig Backups erstellen und dann ist 400 GB im Monat noch sehr überschaubar und alles andere als viel.

  9. @elknipso – keine Frage, Onlinebackups können umfangreich sein. Aber die produzieren doch nicht Monat für Monat diesen hohen Traffic. 400GB und mehr an „Entertainment“ kann keiner ernsthaft konsumieren.

  10. LinuxMcBook says:

    Naja FON-WLAN könnte ja genau so wie Entertain über eine anderen VLAN-ID laufen und somit von der Drosselung ausgenommen sein.
    Natürlich hat die Telekom bis jetzt keine VDSL-Anschlüsse nach 200 GB im Monat gedrosselt, anders als bei Kabel Deutschland wo ja wirklich gedrosselt wird.

    Wenn in den Dokumenten aber Mai drin steht, dann könnte die Drosselung tatsächlich dann aktiv werden.
    Für meine Eltern habe ich letztes Jahr extra noch einen 16Mbit Vertrag abgeschlossen und bewusst auf VDSL verzichtet, weil da damals noch nichts von einer Drosselung in den AGB stand.

    Naja ist ja auch nicht weiter schlimm, solange es noch gute Anbieter gibt, die nicht Drosseln, wie zum Beispiel easybell.

  11. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Könnt ihr eigentlich lesen? So richtig, gründlich? Wisst ihr, was ein Gerücht ist?
    Oder macht es einfach gerade nur Spaß, mal wieder richtig vom Leder zu ziehen? Dunkler Winter, immer noch kalt, Frühling nicht in Sicht, kein Sex oder was?
    Ziemlich krass, dass manche hier völlig abgehen, obwohl Caschy ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass es bisher ein Gerücht ist?

    @Dominik: „400GB und mehr an “Entertainment” kann keiner ernsthaft konsumieren.“

    Gerade habe ich in das Log der Fritzbox gesehen. Auch wir werden diesen Monat locker auf 400GB kommen. Und bei uns läuft kein File-Sharing (habe ich geblockt)! Viel YouTube bei den Kids und ihren Freunden, Serien-Streaming, Mediatheken-Abruf, Online-Backup, FTP, Updates, Linux ISOs etc. Ich war selbst erstaunt… Diese Datenmenge ist nicht exotisch und nur zum Teil dem „Konsum“ geschuldet.

  12. Auf welchen Zeitraum beziehen sich denn die angegebenen GB-Mengen (75-400) in der Tabelle? Pro Tag? Pro Woche? Pro Monat? … ?

  13. @FriedeFreudeEierkuchen – gut, dann sollte die Telekom wohl mal über einen Family-Tarif nachdenken (sollte sich das Gerücht bewahrheiten). Für Familien mit Kindern scheinen die genannten GB-Grenzen ja zu ernsthaften Problemen zu werden…

  14. 250 GB hab ich monatlich mit nem 16 MBit Anschluss der DTAG. Ausschliesslich per Maxdome Video on demand. Naja macht ja nichts, falls es sich bewahrheiten sollte, kann man zur Konkurenz wechseln wegen Sonderkündigungsrecht.

  15. Das wäre für mich ein ganz klarer Grund zu wechseln… Schon zu der zeit der 56k Modems und ISDN mit Kanalbündelung sind wir Kunde bei der Telekom und meine Ausbildung habe ich dort auch gemacht! Aber das wäre für mich definitiv ein Kündigungsgrund! Vor allem 75gb.. mehr geht hier nicht weil hier kein VDSL verfügbar ist..

  16. Hier mal zum Vergleich eine Normale Trafficstatistik:
    Heute: 6,88 GB
    Gestern: 12,49 GB
    Aktuelle Woche: 45,22 GB
    Aktueller Monat: 565,93 GB
    Letzter Monat: 957,66 GB

    Und das erreicht man wenn man kein TV hat und täglich mehrere Stunden HD (1080p) Video (Youtube), Podcasts (Audio/Video), Mediathek, Internetradio usw. konsumiert.

    @Dominik
    Warum sollte ich über eine mir versprochende und bezahlte Leistung nachdenken? Hast du schon HD Filme ausgeliehen online statt sie in der Videothek oder als BD anzusehen? Dir ist bewusst was das an Traffic verursacht? Dir ist klar wenn Leute die Cloud für Bilder/Videos/Dateien nutzen, die erstens hoch, als auch wieder runtergeladen werden? Was gibt dir also das Recht alle Leute mit über 400 GB Traffic als unnormal abzustempeln?

    @Telekom Bashing
    Ja die Telekom hats verdient gebasht zu werden, nicht nur falls dieser Vorschlag stimmen sollte, da sie auch anderes Verhalten an den Tag legt gegen Netzneutralität und Gängeleung der Kunden. (Leitungsgebühr/Youtube langsam/Spotify Tarif/200 GB Limit bei VDSL ohne Entertain/Störung des Breitbandausbaus) Ihr könnt ja http://cre.fm/cre191 dazu mal anhören.

    Auch o2 (Alice) drosselt bei Bitstream anschlüssen ab 50 GB, dh. andere Anbieter nsind auch nicht unbedibgt besser.

  17. @Lucky – du Glücklicher. Wo nimmst du die ganze Zeit her, dir jeden Tag stundenlang HD-Content reinzufahren?

    Im übrigen kappt der Anbieter ja nicht die Leitung, sondern drosselte sie nur (wenn die Gerüchte sich bewahrheiten). Es bleibt also eine Flatrate.

  18. @Dominik
    Wo nimmst du dir die Zeit her jeden Tag stundenlang TV zu schauen? Nur mal so ne Frage bist du Mitarbeiter der Telekom bzw. des Social Media Teams? Mir kommt das schon so vor.

    Und Verkauf mir bitte nicht diese von Mobilfunkanbietern Drossel“Flatrate“ als Flatrate, denn schon da sieht man was passiert es gibt die Spotify Option für 10 € extra und das wird nicht gedrosselt, dann nochmal 10 € für Youtube nicht getrosselt usw. Ich lass mich von Anbietern nicht für dumm verkaufen und auch nicht von dir. Außerdem ist eine Drosselung auf 384 KBit/s ein schlechter Witz, da man mit so einer Leitung halt keine HD Inhalte von anderen Anbietern anschauen kann, ist natürlich klar die von der Telekom selbst angebotenen werden nicht gedrosselt. SO NICHT! Netzneutralität ftw!

  19. @Lucky – wenn du jetzt bei der Telekom kündigst, haben die schon gewonnen. Denn du bist für die mit deiner Traffic-Höhe nur ein Kostenfaktor.

    Und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass andere Anbieter nicht genauso wie die Telekom ticken und nicht auch eine Drosselung ihrer Anschlüsse vornehmen werden (sollte sich das Gerücht bewahrheiten).

  20. coriandreas says:

    Ich geh mal zurück, vor 10 Jahren war ich ne richtige Saugratte:
    Mit DSL-1000 1k schaffte ich locker 150 GB in einem Monat.
    Mit DSL-16000 16k schaffte ich 1,8 TB in einem Monat.
    Jetzt habe ich DSL-100000 100k und könnte locker mehrere 4-TB-HDDs pro Monat vollmachen…
    Ich sag mal so: Früher wurde mir gesagt: Die Provider verdienen sogar daran, je mehr Traffic über ihre Backbones laufen. Wie ich vor ca. 5 Jahren zu Alice-DSL wechselte, sagte man mir an der Störungs-Hotline, bis 500 GB monatlich wär überhaupt kein Problem, eigentlich auch darüber nicht.
    Nun gut. Ich werde nun saugen, dass es kracht. Nach mir die Sintflut. Und dann gehe ich auf die Straße zum Protestieren. Wer geht mit?

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