Deutsche Post stellt Telegramm-Service nach 150 Jahren ein

Die Deutsche Post hat bisher auch einen Telegramm-Service angeboten – und das für insgesamt 150 Jahre. Doch zum 31. Dezember 2022 wird der Dienst eingestellt. Freilich war das Versenden von Telegrammen nur noch eine Nische und in der Praxis kaum noch relevant. Ein wenig Nostalgie geht aber durch die Einstellung des Angebots verloren.

Letzter Zustelltag ist eben nun der 31. Dezember 2022. Termine für 2023 wurden schon seitens der Deutschen Post abgeschaltet. 1978 wurden über die Bundespost in Deutschland 13 Mio. Telegramme übermittelt, das war der Höhepunkt dieses Kommunikationsmittels in unseren Gefilden. Das erste Telegramm der Welt verschickte 1844 der US-Amerikaner Samuel Morse, nach dem auch das Morse-Alphabet benannt ist.

Nicht nur vom Telegramm müssen wir uns verabschieden. Wie die Rheinische Post berichtet, wird das in absehbarer Zeit wohl auch für Briefmarkenautomaten gelten. Denn es gebe kaum noch Ersatzteile. Nach und nach sollen die Automaten daher ausgemustert werden. Neue werden schon nicht mehr aufgestellt. Doch es geht noch weiter: Auch das Ende der Telefonzellen naht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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37 Kommentare

  1. Poweruser009 says:

    Wann nun 2023 oder 2022?
    Bitte korregieren.

  2. Das es keine funktionierenden Briefmarkenautomaten mehr gibt habe ich schon seit 3 Jahren festgestellt.
    In der120.000 Einwohner Stadt, wo ich wohne sind alle 3 Automaten defekt!
    Was für ein weiteres Armutszeugnis der Deutschen POST.
    Kann natürlich sein, das es für das alte Modell nix mehr gibt.

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, das es Weltweit keinen Hersteller mehr gibt,
    der Briefmarken Automaten Produziert.
    Oder in der Lage ist, solche Automaten sehr schnell zu entwickeln und zu vermarkten.

    • Dafür kannst Du Deine Briefe mit dem Smartphone oder im Internet frankieren. Nur noch zum Briefkasten musst Du selber laufen.

      • >>Nur noch zum Briefkasten musst Du selber laufen.

        Meine elektronisch frankierten Briefe nimmt der Briefträger mit. Da muss ich gar nicht zum Briefkasten laufen. Die Deutsche Post ist manchmal fortschrittlicher als ihre Kunden wahrhaben wollen.

        • Wusste noch gar nicht das die Post das anbietet – wieder was wichtiges gelernt… wird mir zukünftig einige bisher benötigte Wege ersparen

    • @Flori:
      Du kannst sowohl die Briefmarken auf der Website kaufen und ausdrucken als auch alternativ die „Mobile Briefmarke“ nutzen. Alles kein Problem. Man muss auch mal mit der Zeit gehen.

      • Automaten sind halt praktisch um außerhalb der Öffnungszeiten/ohne Anstehen vorhandene Briefmarken auf aktuelle Preise zu heben. Hatte schon öfters 5 Cent o.ä. beträge gebraucht. Die bekommt man mWn nicht in der App.

    • Anders als in Deutschland hängen manch andere Nationen nicht so rückständig in der analogen Welt fest, ergo braucht es dort keine Briefmarken und auch keine Briefmarkenautomaten mehr…

    • Mir war gar nicht bewusst, dass Telegramm von der Post war und schon so alt ist. Hab’s Mal eine Zeit lang in Benutzung gehabt, aber dieser „Plattform für Verschwörungen“-Ruf…

    • Nicht alle Briefmarkenautomaten sind gleich. Zwischen verschiedenen Herstellern, sogar zwischen verschiedenen Modellen des selben Herstellers, werden die Unterschiede schon so groß sein, dass Ersatzteile nicht kompatibel sind.

      Eine Neuentwicklung lohnt sich erst bei einer größeren Abnahme, die einfach nicht mehr gegeben ist. Selbst eine Anpassung bestehender Modelle wird sich wahrscheinlich nicht mehr lohnen.
      Man kann ja immerhin noch zum Schalter gehen oder per App das Porto bezahlen.

    • Am Breifkastenautomat kostet die Breifmarke das 100 fache. Weil wir uns da um alles kümmern müssen.

      Im Internet gibt es zusätzlich 25% digital Rabatt. Wenn wir auf den äußeren Umschlag Werbung drucken dürfen, dann versenden wir ihren Brief sogar kostenlos.

  3. Das tägliche Briefe zustellen haben die ja auch schon eingestellt.
    Bekomme über Web.de noch die Briefankündigung, da vergehen durchaus mehrere Tage bis sich der Brief dann auch tatsächlich im Kasten befindet.
    Hauptsache Preise anheben.

    • Du hast die Briefankündigung wohl nicht verstanden. Du erhälst eine E-Mail sobald der Brief im Briefzentrum zur Erstsortierung eingeht, welches für den Versender zuständig ist. Natürlich braucht es dann ein paar Tage, bis der Brief bei dir ist, je nachdem, ob der Versender mehrere Briefzentren von dir entfernt ist, oder abhängig von dem Porto, welches der Versender ausgewählt hat.

      • Das stimmt so leider nicht. Du erhältst die Briefankündigung wenn die Sendung im Ziel Briefzentrum sortiert ist. Dies ist auch durch die Versanduhrzeit der Mail ersichtlich.
        Leider werden mittlerweile auch E+1 Sendungen nur noch jeden zweiten Tag zugestellt.

      • GooglePayFan says:

        80-90% der Briefe sollen deutschlandweit am nächsten Werktag zugestellt werden. Insofern sollte es dann im Regelfall nicht „ein paar Tage“ dauern bis der Brief bei ihm ist, sondern direkt am Vormittag nach der Briefankündigung passieren.

        Aber hier zum Beispiel ist die Montagszustellung schon lange eingestellt worden, obwohl ich auch viele gewerbliche Briefe bekommen würde, die freitags oder samstags abgeschickt wurden.

        • Hatte das Thema vor kurzem mit verschiedenen Bekannten, Ergebnis: Deutsche Post stellt weder in Berlin, Land Brandenburg noch Niedersachsen am Montag zu, nur Dienstag bis Samstag. PIN Post in Berlin gefühlt eher Montag bis Freitag.

  4. Frage: Wie verschickt man (heutzutage) ein Telegramm ?

  5. In der DDR wurde das durchaus noch genutzt, da Versender und Empfänger oft kein Telefon hatten. Beliebt waren auch Geburtstagstelegramme. Dafür gab es auch extra Klappkarten.

    • Ich habe noch so eine Klappkarte mit einem Telegramm, das anläßlich meiner Geburt verschickt wurde. 🙂
      War damals normal, weil es schnell ging und telefon war ja kaum verbreitet.

  6. Auch witzig wenn das dann auch noch jemand meint kommentieren zu müssen

  7. Keine öffentlichen (per Draht) angebundenen Telefonzellen bzw. Fernsprecher mehr – das halte ich für bedenklich . Immerhin sind weder Mobilfunknetze noch das VoIP zu hause wirklich ausfallsicher. ein echtes Fallback, nämlich öffentliche Fernsprecher möglichst über ein redundantes Netz mit dem zumindest noch Polizei, Feuerwehr und andere der öffentlichen Sicherheit dienende Sttellen erreichbar wären halte ich für einen akt der Daseinsvorsorge. Vielleicht nicht wie früher an jeder Straßenecke , aber zumindest in fünf min Radfahrentfernung wäre da eine Flächendeckung schön . Noch liegen die Kabel ja in der Erde – warum nicht nutzen ? Oder so was ähnliches wie damals „Birdy“ oder wie das hieß – öffentliche Accesspoints für das eigene DECT-Telefon , sozusagen eine öffentliche DECT-Basisstation zu der man mit seinem DECT-handgerät laufen kann wenn zu hause nix mehr geht.

    • GooglePayFan says:

      Du kannst dir auch bei der Telekom einen zusätzlichen reinen Telefonanschluss schalten lassen.
      Der wird dann genau wie bei einer Telefonzelle ferngespeißt aus der Vermittlungsstelle (die auch nur sehr begrenzt Notstrom hat), sodass du ganz ohne Router oder sonstige Stromverbraucher ein analoges Telefon anschließen kannst. (Aber denk dran, kein DECT wie bei 90% der Leute, die über die Umstellung auf VoIP gejammert haben….)

      Kostet natürlich ein paar Euro im Monat, aber du bist ja der Meinung, dass man für einen Stromausfall vorsorgen müsste!

      • Es gibg dem OP nicht darum, dass er selbst privat einen ferngespeisten Telefonanschluss haben will. Sondern darum, dass diese Redundanz als Teil einer Art Grundversorgung (ich will es nicht gleich zum Katastrophenschutz hochheben). Quasi die Alternative/das Pendant zur Notrufsäule/Notruftelefon.

  8. Habe ich halt noch nie benutzt einfach…^^
    Schade. klingt eigentlich nach ner coolen möglicheit menschen was besonders mitzuteilen. Und man kann das einfach auf der Website von der Post eingeben. Genau 160 Zeichen wie ne SMS 😀 super witzig.
    Kost nur echt n haufen: 12,73€.
    Da is n Brief günstiger.

  9. Ich habe heute zum ersten (und wohl letzten) Mal ein Telegramm verschickt. Irgendwie ist es ja ein Kulturgut. In der DDR hat meine Familie davon häufiger Gebrauch gemacht, gerade weil Telefone rar gesät waren.
    Wenigstens bleibt uns das Fax erhalten- das wird uns alle überdauern… 😉

    • Hallo Holger, „Wenigstens bleibt uns das Fax erhalten- das wird uns alle überdauern… “ ich halte den Fernkopierer – das ist ja ein Fax im Wesentlichen – für eine sher niederschwellige Art der Kommunikation: Etwas auf ein Blatt Papier kritzeln , das papier einziehen lassen, wie auf dem Telefon eine Nummer wählen und ab dafür . Auf der Gegenseite kommt das Papier raus, sieht aus wie der Bogen auf den gekritzelt wurde – und das alles mit der Geschwindigkeit einer e-Mail , ohne das ein Telegrammbote rausfahren muß … viel zu ideal um es abzuschaffen. Geht auch noch über analoge Netze, Telefonkupferkabel und sogar über Funk – Fax wurde auf KW lange für internationale Wetterkartenübertragungen genutzt und brauchte nur die Bandbreite eines SSB-Sprechfunkkanals also ca 3,3 kHz. Wird im Hobbybereich heut noch von einigen Funkamateuren angewendet.

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