Debitkarten von Mastercard und Visa sorgen laut Verbraucherschützern oft für Probleme

Viele Banken haben zumindest die kostenlose Girocard in ihren Kontoangeboten mittlerweile gegen Debitkarten von Visa und Mastercard ersetzt. Das kann man aus unterschiedlichen Gründen gut oder auch schlecht finden, es ist jedenfalls der Stand der Dinge. Doch laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gibt es da mit der Akzeptanz im Handel häufiger als erwartet Probleme.

Demnach hätten viele Verbraucher Probleme bei der Annahme der Debitkarten in Geschäften, in Hotels oder auch beim Erhalt von Bargeld an der Ladenkasse und im Ausland gemeldet. So gingen nach einem Verbraucheraufruf 1.745 Problemschilderungen von Debitkarten-Besitzern ein. Auch bei Behörden, in Kliniken, im Online-Handel oder beim TÜV gebe es Probleme mit den Debitkarten von Visa und Mastercard, die bei vielen Banken nun die Standard-Karten sind.

Es fange schon bei Kleinigkeiten an, wie etwa der fehlenden Möglichkeit, mit den Karten die Türen zu SB-Bereichen bei Banken zu öffnen, um Geld abzuheben. Auch fehlt einigen Kunden offenbar die Einsatzmöglichkeit für das ChipTAN-Verfahren. Da bemängelt der vzbv primär die unzureichende Kommunikation der Banken, die den Kunden nicht transparent genug den Funktionsumfang der Karten vermitteln. So kommen Erwartungen auf, welche die Debitkarten nicht erfüllen können.

So zeichnen die Banken eher das unzutreffende Bild, dass die Debitkarten von Mastercard und Visa vermeintlich alle Funktionen von Girocard und Kreditkarte vereinen. Das sei aber falsch. Letzten Endes zeige das „Karten-Chaos“, dass ein digitaler Euro hilfreich wäre. Aktuell ergebe sich die Situation, dass immer mehr Banken dafür sorgen, dass ihre Kunden beim Bezahlen von zwei kommerziellen Anbietern aus den USA abhängig werden.

So habe man dann auch am meisten Beschwerden zu den Debitkarten erhalten. Am häufigsten drehte sich die Beschwerden um die Deutsche Kreditbank (53 Prozent), die Santander Bank (19 Prozent), die Targobank (8 Prozent), die ING (7 Prozent) und die comdirect (7 Prozent). Zu beachten ist, dass man diese eingegrenzten Meldungen nicht verallgemeinern kann.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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110 Kommentare

  1. Über Händler, die Debitkarten nicht akzeptieren, rege ich mich nicht mehr auf. Ich kaufe bei denen einfach nicht mehr ein.

  2. Die Postbank hat mir heute eine neue Girocard mit MAESTRO Funktion geschickt (wohl als Ersatz für das bisherige V-Pay) und im Begleitschreiben auch darauf hingewiesen, dass die GELDKarte leider nicht mehr unterestützt wird.

    Hat die Postbank da längere Übergangsfristen ausgehandelt?

  3. Leider passt das etwas in mein Bild von Deutschen. Finanzielle Bildung fehlt, man will sich nicht darum kümmern, dafür hat man einen „Berater“ (aka Verkäufer) bei der Hausbank. Wechseln will man nicht. Sich damit auseinander setzen nicht. Lieber Geld aufs Sparbuch packen und meckern, dass es zu wenige Zinsen gibt. Gäbe es mehr finanzielle Bildung, wäre das denke ich nicht so ein Problem. Leider ist bei vielen noch im Kopf, dass die Bank immer nur im Guten für einen handelt.

    Ich habe meine Girocard weit hinten in meinem Kartenzoo. Kartennerd-Problem. Aber ich würde sie gerne mehr nutzen. Wenn es technisch nicht so viele komische Dinge gäbe (wie z.B. ELV). Andere Länder haben auch ihre eigenen Karten, aber akzeptieren meist auch internationale Karten. Den Weg wünsche ich mir auch für Deutschland. Völliges Unverständnis dafür, wenn Händler in Touristengegenden nur die deutsche Insellösung nehmen.

    Heißt aber nicht, dass ich ohne Kritik meine MasterCard und Visa Karten nutze. Ich wäre gerne für eine europäische Lösung. Ein europäisches Zahlungssystem, überall akzeptiert in Europa, mit entsprechend gedeckelten Gebühren und in der Hand europäischer Banken. Man hatte so was schon – verkauft. Man versucht es jetzt wieder mit EPI – allerdings mehr schlecht als recht.

    • Das einzige was wohl schlechter wäre als ein amerikanisches Zahlungssystem wäre ein Europäisches. Die haben doch doch viel schneller am Wickel.

  4. Das Problem sind nicht die Karten, sonder der rückständige Handel und Ewiggestrige Kunden in Kartoffelland.

    Zwei Wochen Urlaub in Polen, nicht einmal Bargeld benötigt, eine „Eeh-Zeh-Karte“ aus Krähwinkel erst recht nicht.

  5. Das sind alles ja wirkliche first-world Probleme…. 😀

    Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass auch mal an sozial schwächere gedacht wird. Ich arbeite bei der Tafel hier im Ort, und was da an Problemen jetzt schon da ist, ist einfach eine Unverschämtheit der Banken.

    Wie stellt sich denn die Gruppe von „dann muss man sich halt eine Kreditkarte holen“ das vor? Das sind die ärmsten der Armen, da kann man sich nicht einfach mal so eine Kreditkarte beantragen und auch bekommen. Diese Menschen werden jetzt noch mehr vom „üblichen“ Leben abgeschnitten, indem Ihr ohnehin schon mühsam erstrittenes P-Konto jetzt nur noch an der Hälfte der Akzeptanzstellen funktioniert. Vielen Dank, wirklich grosses Kino!

    Der Aufwand, der jetzt von ehrenamtlichen Helfern, wieder mal, betrieben werden muss, ist einfach Wahnsinn, und ich garantiere, dass die Zeit die dafür aufgewendet werden muss, definitiv an anderer Stelle fehlt. Da kann man dann eben den einen oder anderen Laden zum Lebensmittel einsammeln nicht mehr anfahren, gibt’s halt keine Karotten diese Woche!

    Ich finde das wirklich schlimm, mit welcher Gleichgültigkeit hier aus reiner Profitgier vorgegangen wird, ohne mal im Ansatz drüber nachzudenken, wie das bei „normalen Menschen“ ankommen wird….

    Sollen jetzt die ehrenamtlichen Mitarbeiter Ihre eigenen Kreditkarten „verleihen“ oder wie stellen die Banken sich das vor? Ne, vielen Dank, ich hab mein Fondue-Kächeli gestrichen voll von den Banken, obwohl ich jetzt nicht direkt betroffen bin.

    • Wieso sollten die denn auch Kreditkarten benötigen? Selbst wenn es Fälle geben würde, ich nehme mal an, Mietwagen sind es eher nicht, gibt es Prepaid-Kreditkarten.

      • Sicher wegen der Meilen

      • Es geht hier ja darum, dass die „neuen“ Karten nicht überall genommen werden, und als Alternative die „echte“ Kreditkarte genannt. Was nur, wenn Du keine Kreditkarte bekommst, weil Schufa oder zuwenig Einkommen oder was auch immer.

        Die stehen jetzt da wie die Deppen: Girocard gibt’s nicht mehr, aber der kleine Laden um die Ecke nimmt nur diese oder eine „echte“ Kreditkarte.

        Was wir da im Moment an Problemen erleben, ist echt abartig. Viele unserer Kunden (so nennen wir bei der Tafel das) sind auch einfach nicht in der Lage, das zu verstehen. Ältere Leute, die in Altersarmut leben (müssen), sind leider meistens nicht auf dem neuesten technischen Stand.

        Da hätte ich mir einen besseren Umgang der Banken gewünscht. Wie gesagt, irgendwer muss den Mist auch wieder wegräumen, und die Banken als Verursacher fühlen sich da ja null zuständig. Frei nach dem Motto, „was interessiert mich der Sozialhilfeempfänger, macht eh nur Kosten“. Und dann müssen ehrenamtliche Helfer einspringen und den Menschen helfen.

        Kurz gesagt, ich finde es zum k****, wie sich hier das „Recht des Mächtigeren“ so völlig ohne jeden Selbstzweifel durchdrücken lässt.

  6. Nachher gehts wieder zum Tierarzt. Sie nimmt nur EC, wegen der Gebühren, oder halt bar.
    Ich akzeptiere es und nutze die aktuell einzig verbliebene EC Karte im Haushalt, da man ja nie weiß, was so ein Arztbesuch kostet.

    Ansonsten zahl ich zu 99% mit Visa Debit (Ing oder DKB) oder per Apple Pay (Ing Debit).
    Für den Urlaub im nicht Euro Ausland hab ich bisher die Mastercard von Bunq genutzt um den Wechselkurs zu sparen.
    Mein Lieblingsreiseland Schweden ist echt ein Traum, letztes mal noch 100 Euro in Kronen mitgenommen und
    es war echt schwierig die loszuwerden, beim nächsten Mal nehm ich da sicher kein Bargeld mit.

  7. Ich bin langsam dafür, dass jeder, der Kartenzahlung akzeptiert auch alle Kartentypen (Giro, Debit, Kredit) akzeptieren muss, notfalls auch durch ein europäisches Gesetz. Und wenn wir schon dabei sind: Zwingt die Banken endlich, dass Sie alle kostenlose Sofortüberweisungen anbieten müssen. Da regen wir uns über die bösen Amerikaner wie PayPal auf, bekommen aber selbst in der EU überhaupt nichts auf die Kette.

  8. Es fehlt an Transparenz und Verlässlichkeit: Meine VISA von ING wird bei Tegut akzeptiert, bei Aldi nicht. Die virtuelle MasterCard von PayPal (GooglePay) macht bisher nirgends Probleme.

  9. Was ich immer nicht verstehe was ist das Problem bei Kreditkarten akzeptiert? Dann schlage ich halt die 2% kosten drauf.Mehr kostet es doch nicht.

    Und das nutzen der Kreditkarte ist nur in Deutschland schwierig. Im Ausland konnte ich überall jeden Mist mit Visa zahlen. Selbst die Greifautomaten gehen dort mit Karten.

  10. Ich finde es ja immer wieder spannend wieviel Geschäfte nur EC Karte nehmen. Keine Ahnung wie lange es die nicht mehr gibt (spiegelt aber alles wieder). Da Maestro ausstirbt und Girocard (die besagte EC Karte) meiner Meinung nach nur bei der Sparkasse erhältlich ist, werden die Geschäfte wohl umdenken müssen.

  11. Ich finde es wichtig, dass es die Girocard weiterhin gibt und man sich nicht zu sehr von den US-Zahlungsnetzen MasterCard und VISA abhängig macht. Gleichzeitig würde ich mir wünschen, dass man die diversen nationalen Schemes wie Girocard, Carte bleue in Frankreich etc. pp. unter einem euopäischen Dach interoperabel macht. War wohl auch mal geplant, scheitert aber gerade wieder (European Payments Initiative, EPI).

  12. 1700 Problemfälle bei wie vielen Zahlungen?
    Sind die Anwederfehler (schätze mal 1/3) schon rausgerechnet?
    Klingt nach lächerlich wenig Problemen…

  13. Finde ich schon ein bisschen irritierend wie einige hier die „Schuld“ beim Kunden suchen und über den deutschen Michl schimpfen.
    Ich hatte bisher 2 Karten (EC und Kredit) bei meiner Bank, dann hat sie mir stattdessen eine aufs Auge gedrückt – weil ja viel toller und überhaupt und sowieso als Begründung. Das ist für mich eigentlich das Ende der Geschichte.

    Auf die Idee mich über Ausland und „richtige“ Kreditkarte und alles drum herum zu informieren bin ich bisher nicht gekommen (warum auch). Sicher hätte es mir so auch passieren können damit irgendwann irgendwo dumm bei einer Autovermietung (im Ausland) zu stehen.

    Bisher habe ich mit meiner Debit keine (größeren) Probleme an Lesegeräten und Automaten (Inland) und Zahlungen im Internet, die über „Kreditkarte“ liefen, haben bisher auch funktioniert.

  14. immer wieder diese Diskussionen über Kredti-Debitkarten. Der Unterschied ist doch ganz einfach zu sehen: es steht das kleine Wort „Credit“ oder eben „Debit“ auf der Karte.
    https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/kredit-schulden-insolvenz/kreditkarte-oder-debitkarte-das-sind-die-unterschiede-65038
    bei meiner ING-Visa steht „Credit“ drauf, also ist es eine echte Kreditkarte, keine Debitkarte.

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