Clubhouse: Entlassungen und „Reset“ des Unternehmens


Clubhouse galt eine Zeit als „Next Big Thing“ in Sachen Social Networks. Absetzen wollte man sich mit einem Fokus auf Audio-Chats. Doch während man in der Pandemie einen Höhenflug ansetzte, folgt nun der Absturz. Das Start-up nimmt umfangreiche Entlassungen vor und spricht von einem „Reset“ des Unternehmens.

In einem offenen Brief an die Mitarbeiter teilen die Gründer Paul Davison und Rohan Seth mit, dass man mit massiven Reduzierungen der Belegschaft hantieren müsse, um Clubhouse zukunftsfähig zu halten. Offenbar war Clubhouse zu schnell, zu stark gewachsen und stürzte auch ab, weil mittlerweile viele Konkurrenten die Funktionen für sich adaptiert haben.

Im Ergebnis nutzen weniger Menschen Clubhouse und diejenigen, die es tun, sind weniger aktiv. Die Gründer teilen mit, dass Clubhouse sich deswegen neu erfinden müsse. Dabei müsse man auch überflüssige Positionen streichen und ein kleineres, aber viel fokussierteres Team zum Erfolg führen. Man plant also eine Art „Clubhouse 2.0“ – was das konkret bedeuten soll, ist aber noch offen.

Nicht nur Clubhouse hat nach der Pandemie Probleme, seine Beliebtheit bei Nutzern zu halten. Spotify schloss seine Standalone-Audio-App Greenroom alias Spotify Live bereits wieder und auch Reddit machte Reddit Talk dicht. Clubhouse will sich entsprechend von 50 % der Belegschaft trennen, um auf Kurs zu bleiben.

Kurios ist, dass die Gründer angeben, man habe noch ausreichend Geld in den Kasten, sei also nicht unter Druck zu sparen. Man habe sich aber dafür entschieden, weil zu viele Mitarbeiter ihre Fähigkeiten ohnehin nicht ausnutzen könnten, da die Strukturen zu ineffizient seien. Das diene niemandem. Ausscheidenden Mitarbeitern verspricht man Abfindungen in der Höhe von 4 Monatsgehältern und Weiterzahlung der Krankenkassenbeiträge bis 31. August 2023. Auch wolle man bei der Neuorientierung / Jobsuche unterstützen.

Wie sieht es denn bei euch aus? Nutzt ihr Clubhouse noch? Oder habt ihr mit dem Thema längst abgeschlossen?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Ich fand die Idee von Anfang an dämlich, habe mich gewundert, daß direkt so viele andere Unternehmen Alternativen aus dem Hut ziehen wollten.

  2. Das Auslaufen der Covid-Pandemie wird, nicht nur hier, für Rückgänge bei der Nutzung bestimmter Social Media als Grund genannt. Für mich sehr einleuchtend: endlich kann man sich wieder von angesicht zu angesicht gegenübersitzen, reden, gemeinsam essen, trinken, ja sich sogar wieder umarmen. Aus Social wird wieder sozial. Gute entwicklung und der Niedergang einiger Plattformen, die meinten man könne dauerhaft echtes Erleben des Miteinander durch Video- oder Audio-Chat oder etwas hipper angestrichene Varianten davon ersetzen. diese „Pandemiegewinnler“ haben sich überlebt – und es ist nicht schade drum. Hätte ich Geld zum Investieren gehabt, solche Unternehmungen wären nicht in mein Portfolio gekommen. Dass war doch vorauszusehen. Um die Mitarbeitenden tut es mir leid, man kann nur hoffen daß die in anderen, ettwas nachhaltiger konzipierten Unternehmen ihren Platz finden.

  3. Clubhouse waren doch die, wo man anfangs nur mit Einladung zuhören durfte, oder? Dürfte einigen Leuten wie mir gegangen sein, eine Firma die auf ein so selten dämliches Marketing angewiesen ist, interessiert mich nicht. Entweder man hat von Anfang an ein gutes, offenes Konzept, welches die Benutzer durch sich selbst überzeugt, oder man setzt auf eine kurzfristig ziehende Welle der Neugierde, die bald offenbart, dass hinter einer kleinen guten Idee nicht mehr steckt.

    • SO pauschal würde ich das nicht sagen. Bei GMail hat das mit dem Invite-Hype insgesamt gut geklappt. Aber ja – 2004 ist nicht 2020! Und Google hat damals recht flott Invite-Wellen nachgeschoben und somit relativ zügig die Kundenbasis hochgefahren.

      LG Markus

    • Genau. Aber genau wegen der Exclusivität war Clubhouse attraktiv für viele Leute die zum „erlauchten Kreis“ der Stars und Sternchen gehören wollten.
      Als Clubhouse für den Pöbel geöffnet wurde, flachte das Interesse auch schnell ab.

  4. Ist genauso sinnlos wie Abends vor der Glotze zu sitzen und sich bei Maischberger, Illner oder Lanz anzusehen, wie fremde Menschen miteinander reden. Was soll das?

    • Es war eine andere Situation, die App war aufgrund der Ausgangssperren so populär, diente quasi als Ersatz für Soziale Kontakte, das Gefühl von unter Leuten zu sein. Die Leute durften eine Zeit lang nicht mehr auf die Straße, da bekanntermaßen ab 22 Uhr das Virus Jagd auf nichts ahnende Passanten machte.

  5. Die App hatte nie eine gute Form der Lokalisierung; Das haben andere Apps besser geregelt um den Einstieg zu erleichtern; ich bekam ständig nur fremdsprachige und niveaulose Runden nachdems für alle war – dieses „Apple First“ kann auch nach hinten los gehen bei Apps

  6. Meine Bekannte wollte unbedingt da rein und hat sich in mehrere Wartelisten eingetragen, um einen Einladung zu bekommen. Dann bekam sie es und es stellste sich heraus, dass es keine App für Android gab. Ich hab die App auf meinem iPhone dann installiert, für ihre Telefonnummer die Einladung angenommen und für sie Konto da eingerichtet, und in ein Paar Räumen einbissel zugehört, fand aber keine interessanten Räume/Themen. Irgendwann habe ich mich selbst von ihrem Konto aus eingeladen und Clubhouse hat mich sofort gesperrt.
    Das war meine Erfahrung mit Clubhouse.
    Wenn die App für Android erschien, schien Clubhouse bereits aus der Mode zu sein.

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