Cloud Station: raus aus der Cloud, rein in die Cloud

Das doch tendenziell eher ruhige Wochenende habe ich genutzt um aus der Cloud auszuziehen und in die Cloud einzuziehen. Seit Jahren verrichtet hier ein NAS von Synology seinen Dienst. In den Jahren sind immer mehr Funktionen dazu gekommen, DS Photo und DS Video stellte ich bereits gestern vor. Synology bietet mit der Cloud Station einen Dienst an, den ich hier schon einmal vorstellte.

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Will man es grob umschreiben, dann könnte man dies wohl am besten mit der Dropbox vergleichen. Allerdings liegen hier die Daten nicht in der Cloud, sondern auf dem eigenen NAS. Zu welcher Lösung man greift, dürfte Geschmacksache sein. Für die große Cloud könnte die Ausfallsicherheit sprechen. Brennt die Bude ab, sind die Daten auf dem NAS unter Umständen weg, in der Cloud dürfte dies nicht so schnell passieren.

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Wer hier pro „Internet-Cloud“ entscheidet, kann sich alternativ auch überlegen, ob er sein komplettes NAS in die Cloud sichert, ist mittels Software ja auch möglich, hier gibt es zum Beispiel Hi-Drive oder rsync-Lösungen, um Inhalte auf externe Server zu bringen. Ich griff zur Synology-Lösung, da ich in nur in wenigen Fällen Zugriff aus dem Internet benötige.

Zu 99,9 Prozent benötige ich Dateien, die entweder lokal oder im Netzwerk liegen. Auf dem Synology NAS liegen nun Dinge wie häufig benötigte Ordner, die Foto-Library oder iTunes. Der Cloud Station Manager synchronisiert auf Wunsch frei definierbare Ordner (selektive Synchronisation) auf die jeweils von mir eingesetzten Rechner.

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Sicher, die Daten liegen weiterhin doppelt vor, werden aber auf dem NAS synchronisiert, sodass der Datenbestand überall identisch ist. Es war eine einfache Überlegung. Zwar kostet der Cloudspeicher heute kaum noch Geld, doch wo der Up- oder Download knapp ist, wird Zeit verschwendet.

Meine Daten synchronisieren im heimischen Netzwerk einfach flotter, als wenn ich den Umweg über die Cloud gehe. Hierbei ist es übrigens egal, ob man zu einem Synology NAS greift, oder zu einer anderen Speicherlösung im Netzwerk. Synology bietet hier zwar bequeme Software, doch bekanntlich gibt es Dutzende Lösungen für Windows oder OS X, die auf lokaler Basis arbeiten und Veränderungen in Remote- oder lokalen Ordnern überwachen und die jeweiligen Änderungen vornehmen.

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Auf dem NAS musste ich nur den jeweiligen Dienst aktivieren und Benutzer einrichten. Diese bekommen ein eigenes Home-Verzeichnis, über welches sie sich mittels Freigabe oder Software verbinden können. Alle hier abgelegten Dateien lassen sich auf Wunsch auf den lokalen Rechner synchronisieren, eine nicht gerade unbequeme Lösung. Klar, Dateien lassen sich mit anderen schneller teilen, wenn sie eh bei Dropbox, Google Drive und Co sind – doch wie häufig mache ich das? Ich musste abwägen, was für mich die bequemere Lösung ist – und jene ist die Synchronisation aus dem lokalen Netzwerk. Keine Entscheidung aufgrund irgendwelcher NSA-Diskussionen – doch wer mag, der kann auch diesen Aspekt betrachten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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33 Kommentare

  1. Gleiches hab ich vor ein paar Wochen mit meinem QNap NAS eingerichtet, welches seit Version 4.0 die Funktion QSync abeherscht, welches ebenfalls ein quasi-Dropbox ist. Es gibt ein WIndows Tool für die Syncronisation, Es gibt auch Smartphone-Apps die mir den Zugriff Mobil via Internet Ermöglicht:
    http://www.qnap.com/de/index.php?lang=de&sn=8873#Qsync
    http://www.qnap.com/event/qts_4.0/synchronization.php?lang_set=de&hf=0

    Vieleicht für QNap User ganz interessant 🙂
    Gruß
    Christian

  2. Leider nimmt man sich durch die diversen Cloud Lösungen die Möglichkeit des Ruhezustand. Die Synology läuft dann dauerhaft und schaltet die Platten nicht mehr in den Schlafmodus. Das hat mich bisher immer wieder davon abgebracht. Oder hast du vielleicht neue Infos ?

    Btw. toll dass Du wieder Tutorials machst. Das hat mich vor Jahren auf deine Seite gebracht. Und ich bin geblieben 😀
    Danke dafür

  3. Die Cloudstation hat noch einen weiteren richtigen Vorteil gegenüber der „echten“ Cloud: Da diese nur im lokalen Netz synchronisiert, braucht man bei Nutzung von Mobilfunktarifen mit beschränktem Datenvolumen nicht darauf achten, dass noch etwas im Hintergrund synchronisiert wird. Und wenn man doch die mobile Synchronisation wünscht, funktioniert das auch via VPN. Und wenn man die Cloudstation auf vielen verschiedenen Geräten synchronisiert, hat man auch bei einem Hardware-Defekt des Servers genügend Redundanz. Lediglich die Versionsverwaltung finde ich nicht ganz so komfortabel wie bei Dropbox.

  4. @bMike: durch die Zugriffe ist de rRuhezustand als solches nicht gegeben, bei dieser Lösung empfiehlt sich der Einsatz von Serverplatten und RAID. Und danke fürs „dabei bleiben“.

  5. Finde die Tutorials auch richtig gut!
    Weniger wiederholende Berichterstattung und wieder mehr hands-on auf Cashys Blog…so muss das sein 🙂

  6. ist der Zugriff auf die eigene Cloud zu Hause nicht sehr langsam? Schliesslich müssen die Daten zuerst hochgeladen werden, und der Upload ist ja bekanntlich nicht der aller schnellste ausser man hat Glasfaser…

  7. vielleicht noch erwähnenswert dass die cloudstation seit einiger zeit 10GB dateigrösse synct anstelle 5GB vorher, wobei ich nicht genau weiss ab welcher version. und auch von mir ein dank für gute berichte ausserhalb von smartphonenfarben und selbsterdachten smartphones wenn nix neues kommt 🙂

  8. @Cornel nein. Da wird übers LAN gesynced.

  9. Ich nutze Cloudstation in Verbindung mit 3 Notebooks und 3 Telefonen bzw Pads schon seit einiger Zeit. Hierbei gab es bisher keinerlei Probleme in der Anwendung.

    Dropbox verwende ich nur noch, um schnell Dateien zum Download zur Verfügung zu stellen. Mit der neuesten Version gibt es sogar einen Client für Linux, so dass man auf den drei großen Betriebssystemen am Desktop und auf mobilen Endgeräten hervorragend arbeiten kann. Ich verwende von unterwegs ebenfalls ab und an die Cloudstation über VPN ohne größeren Probleme.

  10. @bMike: ich meinte der Zugriff von ausserhalb (z.B. der Uni) auf die Clound zu Hause, dass es zu Hause über LAN geht war mir schon klar, aber zu Hause brauche ich ja auch die Cloud nicht wirklich.

  11. @Cornel ah sorry falsch verstanden. Dann hast du natürlich Recht. Da ist der Upstream dann wirklich der Flaschenhals. Aber so schlimm fand ich das bisher nicht. Aber ich synce auch keine großen Files. Ist meistens unter 100 Mb bei mir.

  12. @bMike: den Ruhezustand kann man auch mit CloudStation nutzen, dazu muss die Synchronisation auf allen Clients aber pausiert werden wenn man ihn nicht braucht. Möchte mann dann etwas synchronisieren und schaltet den Pausenmodus aus, wacht die DiskStation wieder auf und synchronisiert. Den Pausenmodus findet man in der App unter Einstellungen…unter Windows einfach das Icon in der Notification Area anklicken und dann auf Pause. Meine DS413 legt sich dann brav schlafen. Außerdem spart es auch noch Akkusaft und Internetbandbreite wenn das Smartphone nicht die ganze Zeit synchronisiert wo nichts zu synchronisieren ist 😉

  13. Da ich, wie Caschy scheinbar auch, meine privaten Fotos in der CloudStation liegen habe ist eine der ersten Sachen die ich gemacht habe: einen Mount auf den „\photo“ Ordner zu legen, so kann ich meine privaten Fotos (nach Freigabe oder für mich immer) auch direkt übers Internet in der PhotoStation betrachten wenn ich bei Freunden bin und denen was zeigen möchte.

  14. @AHochreiter wow super. So möchte ich das. Vielen Dank. Werd ich gleich mal ausprobieren.

  15. Da meine PCs generell aus sind wenn ich sie nicht brauche und ich den Sync am handy/Tablet auf WLAN beschränkt habe, hat sich das Problem mit dem Ruhezustand auch erledigt. 🙂

  16. Ich glaube, das ist schon ein Trend. Ich synchronisiere jetzt meinen Kalender und meine Kontakte auch über das eigene NAS. meine Familie greift auf die gleichen Daten zu, total praktisch. Ich war vorher bei Google, aber denen traue ich nicht mehr.
    Meine Dokumente lege ich direkt auf das NAS. Also ohne Sync. geht gut und ich brauche keinen riesigen Festplattenplatz auf den Geräten. Ich lege meine Dateien auch nicht stndig über das Internet ab. Mir ist der Zugriff wichtig.

  17. Ich brauche mal einen Tipp. Ich habe hier eine QNAP TS-212, auf der läuft owncloud (derzeit für Kalender etc.) und BitTorrent Sync (derzeit für Dateien). Sollte ich die Dateien mit owncloud oder BT Sync synchronisieren. Was ist sicherer?
    PS: Wenn Ihr Alternativen kennt, dann nur her damit. Muss aber unter Arch Linux laufen, da ich hier nur Linuxkisten habe.

  18. Wo wir gerade über den Ruhezustand sprechen. Meine Synology-NAS hat zwei verschiedene Ruhezustand-Modi (einmal grüne Lampe blinkend, da drehen die Lüfter noch weiter) und einmal blaue Lampe als wirklicher Ruhezustand. Hat jemand eine genauere Info, wann das NAS in welchen Modus schaltet? Würde es gerne öfter in den „blauen Modus“ schalten – und werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass Handy, Playstaion oder Tablet Schuld sind, dass das NAS sich nicht ganz in den Ruhezustand setzt, wenn es nicht gebraucht wird.

  19. Wie ist denn der Vergleich zwischen Owncloud und der Synology Cloudstation?
    Da ich meine NAS schon länger habe und anfangs mit der Cloudstation unzufrieden war, habe ich ganz einfach und dau-sicher Owncloud installiert.
    Vorteile von Owncloud (und hierrauf bezieht sich meine Frage, ob sich da etwas getan hat):
    – Einfache Weitergabe von Dateien auch an Nutzer, die keinen Account haben (wie bei Dropbox, es wird ein Link generiert)
    – Verschlüsselung der Daten (dann funktioniert Punkt 1 aber nur noch bei angemeldeten Nutzern der NAS)
    – Synchronisation mit Thunderbird Adreßbuch+Kalender
    – Synchronisation mit Android Adreßbuch+Kalender

    Da wäre ich mal neugierig 🙂

  20. @Stefan: Soweit ich weiß, wird der Systemruhezustand derzeit nur auf der DS213+ und D413 unterstützt (bei anderen Geräten weiß ich es nicht genau). Der Systemruhezustand reduziert den Stromverbrauch des NAS massiv und wenn er aktiviert ist, wechselt der NAS ca. 60 Sekunden nach dem Ruhezustand der Festplatten in den Modus Systemruhezustand. Es gibt aber drei Arten von Energiesparmodi im Synology NAS, Ruhezustand der Festplatte, HDD Tiefschlaf und Systemruhezustand. Durch folgende Mechanismen werden die verschiedenen Energiesparmodi aktiviert.

    Der NAS wechselt zuerst in den Ruhezustand der Festplatte und überwacht die Pakete in der Netzwerkumgebung. Wenn innerhalb von 2 Minuten keine Unicast-Pakete beim NAS eintreffen, wechselt der NAS in den Systemruhezustand und die grüne LED leuchtet. Wenn innerhalb von 2 Minuten keine Unicast-Pakete beim NAS ankommen, wechselt er in den Systemruhezustand und überwacht die Netzwerkumgebung weitere 2 Minuten. Sobald die gesamte Verzögerungszeit die ursprüngliche Ruhezustandszeit überschreitet, wechselt der Synology NAS in den Modus Festplatten-Tiefschlaf und die blaue LED leuchtet.

    Grundsätzlich können alle SMB/CIFS-Pakete das NAS davon abhalten, den Systemruhezustand zu starten, einschließlich der Windows Dateibrowser, der im Netzwerk eingesetzt wird. Wenn CIFS-Pakete beim Wechsel in den Systemruhezustand ignoriert werden sollen, kann man „Broadcasting Pakete von Windows Explorer ignorieren“ auswählen. SMB/CIFS Pakete können nach Auswahl dieser Option nicht zum Beenden des Systemruhezustands verwendet werden und es könnte sein, dass das Gerät nicht wieder aufwacht wenn ein Paket übertragen wird. Der Anschluss von USB-Geräten führt auch dazu, dass der Server nicht in den Systemruhezustand versetzt werden kann.

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