Britische Supermarktkette Tesco verkauft keine physischen Games mehr

Wer schon einmal in Großbritannien unterwegs gewesen ist, ist bestimmt auch auf die Supermärkte der Kette Tesco gestoßen. Die sind dort jedenfalls weit verbreitet. Mittlerweile ist klar, dass im Sortiment aufgeräumt wird: Tesco wird in seinen über 2.800 Filialen keine physischen Games mehr verkaufen. Guthabenkarten für z. B. das PlayStation Network bleiben aber bei Tesco erhältlich.

Sobald man aktuelle Bestände an physischen Spielen abverkauft hat, wird es aber keine weiteren Games mehr bei Tesco geben. Laut GamesIndustry.biz begründet Tesco seinen Schachzug damit, dass die Kunden mittlerweile verstärkt ihre Spiele bei digitalen Plattformen erwerben. Erwähnenswert ist hier unabhängig von der Entscheidung, dass die Kette Gamestop all seine Ladengeschäfte in Irland geschlossen hat. 35 Filialen wurden also gestrichen.

Generell entwickelt sich der Spielemarkt im Vereinigten Königreich stramm in die Richtung des rein digitalen Vertriebs. Blickt man auf einige große Titel der letzten Wochen, „Diablo IV“, „Final Fantasy 16“, „Street Fighter 6“ oder „F1 23“, dann wurden in Großbritannien weniger als 18 % der verkauften Einheiten über physische Ladengeschäfte an den Mann gebracht. Die Pandemie hat diesen Wechsel offenbar beschleunigt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. Wenn ich mir die Situation hierzulande anschaue, dann wundert es mich nicht. Die Publisher machen es mit riesigen Downloadpatches, Onlineaktivierungen, wenig Extras & co. sehr unattraktiv Spiele noch physisch zu kaufen.
    Und während es online wenigstens hin und wieder mal Rabattaktionen gibt, brauchen sich die Händler nicht wundern, wenn niemand bei Ihnen physischen Spiele kauft. Dort sind die Spiele oft viele monatelang noch nur zum Vollpreis zu erwerben.

    • Eben, der Vorteil physischer Medien ist doch leider längst dahin. Oftmals hat man dann gar keinen Datenträger mehr in der Schachtel, sondern nur nen Code.
      Ich trauere den EuroBox Zeiten massivst hinterher!
      Bequem mögen Steam und Co ja sein, aber das Gefühl und der „Besitz“ ist ein anderer.

      • So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Ich bin heilfroh, nicht mehr für jedes gekaufte Spiel eine platzraubende Pappschachtel, etliche Seiten überflüssiges bedrucktes Papier und, wenn es ganz dumm gelaufen ist, auch noch mehrere statt nur einen Datenträger dazu zu bekommen.

    • Mittlerweile hat der Digitalvertrieb physische Medien sogar in Sachen Käuferrechte und Eigentumserwerb überholt. Wenn man bei GOG kauft, erwirbt man an seiner Kopie mehr Eigentum als physische Versionen es jemals waren. Bei DVDs war man gezwungen, die Disc einzulegen, um das installierte Spiel starten zu können. Mit Kopierschutz wurde verhindert, dass man ein eigenes Backup anfertigen konnte, obwohl die Rechtsprechung mehrfach das Recht auf eine solche private Sicherungskopie bestätigt hat. Und mit Ausgeburten der Hölle wie SecuROM oder Games for Windows Live wurden zahlreiche Spiele Jahre nach käuflichem Erwerb unbrauchbar, weil die damit verbundenen „Services“ eingestellt wurden. Dass die Publisher die wachsende Verbreitung von Steam nutzten, um physische Kopien mit Aktivierungszwang und Accountbindung zu versehen und den Gebrauchtspielemarkt auf diese Weise auszutrocknen, war nur die konsequente Weiterentwicklung einer bereits vorher schon kundenverachtenden Veröffentlichungspolitik, bei der nur die Piraten gewinnen.

    • Dafür kannst Du ein physisches Spiel weitergeben, wenn Du kein Interesse mehr daran hast.
      Das sollte mit der digitalen Version nicht möglich sein?

    • André Westphal says:

      Das sehe ich nicht so. Gerade Triple-A-Spiele bekommst du im Handel in der Regel wesentlich schneller günstig als in den digitalen Stores. Wenn ich da die Angebote so vergleiche, stelle ich oft bei den ersten Preissenkungen der digitalen Versionen fest, dass es die Retail-Fassungen schon früher und auch noch günstiger gegeben hat. Da muss man bei den digitalen Angeboten oft sehr aufpassen.

  2. Ich habe mit meiner Xbox Series S ja nicht mal mehr die Möglichkeit physische Spiele zu nutzen.
    Und ich vermisse das überhaupt nicht.

    Die städniges Sales-Aktionen bei einer großen Auswahl an Spielen lässt mich vergessen,
    das es die ja auch immer noch in Läden zu kaufen gibt….

  3. Dann dürfen sich die Leute aber auch nicht beschweren, dass Preise über 100e in der nächsten Generation die Norm sein werden.
    Gerade der Gebrauchtmarkt ist der wo man aktuell noch mal ein gutes Schnäppchen machen kann.
    Aber scheinbar hat die Jugend von heute absolut zu viel Geld um sich da keine Gedanken mehr machen zu müssen

    • Oder es gibt mehr alte Säcke wie mich unter den Core-Gamern, denen es völlig egal ist, ob ein Spiel ein paar Euro mehr oder weniger kostet und die sich auch nicht die geringste Lust haben, ein Spiel gebraucht zu verkaufen, weil es des Aufwand und Ärger einfach nicht lohnt.

    • André Westphal says:

      Ich finde die physischen Games persönlich auch sehr wichtig. Klar, sehe auch ich die Bequemlichkeit: Die Digital-Only-Version nimmt keinen Platz weg, ich kann sie nach dem Kauf sofort beziehen und nutzen. Leider gibt es aber meistens auch keine Preisvorteile, die man eigentlich erwarten sollte. Im Gegenteil, oft sind die digitalen Versionen teurer als die Discs.

      Und wie du schon sagst, kann man Retail-Versionen nach dem Durchspielen immerhin weiterverschenken oder weiterverkaufen. Das sehe ich auch als wichtigen Mehrwert. Aber man sieht: Was zu Zeiten der Xbox One noch mit Fackeln und Mistgabeln abgelehnt worden ist, hat die Industrie mittlerweile durchgeboxt. Ich denke, die nächste Konsolengeneration wird zu 99 % die Disc-Laufwerke streichen.

      • Dass man Retail-Versionen weiterverschenken und weiterverkaufen könne, stimmt im PC-Bereich schon lange nicht mehr, siehe oben. Microsofts Versuch mit der Xbox One, das auf die Konsolen auszuweiten, wurde zwar seinerzeit im Keim erstickt, aber allein schon die sehr erfolgreiche Vermarktung aktueller Konsolen ohne optisches Laufwerk zeigt, dass die Hersteller ihre Träume von der totalen Kontrolle keineswegs aufgegeben haben, sondern lediglich dazu übergegangen sind, zu warten, bis die Bequemlichkeit den Rest erledigt; und dass ihre Strategie aufgeht.

  4. Steigert natürlich wieder die Abhängigkeit von Online Platformen und ihre Daten liefren die User auch gleich noch dazu.
    Irgendwue wird einem da ein Stück „Freiheit“ genommen, da mein ja nicht gerade eine grosse Wahl, zumindest bei den Konsolen hat.

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