BMVI: Fördermittel für private Ladestationen um weitere 100 Millionen Euro aufgestockt

In Sachen Elektromobilität tut sich etwas in Deutschland: Nicht zuletzt verantwortlich ist dafür sicherlich die Förderprämie für Elektrofahrzeuge sowie Plug-in-Hybride selbst. Zudem gibt es seitens des Bundes auch eine Unterstützung in Höhe von 900 Euro für Kauf und Installation privater Ladestationen (Wallboxen). Jenes Angebot wurde auch ganz gut angenommen. Zumindest sind in den vergangenen drei Monaten knapp 300.000 Förderanträge für den Zuschuss der 900 Euro eingegangen. Jene entsprechen einem Volumen von rund 270 Millionen Euro. Die Nachfrage sei ungebremst: Täglich gäbe es durchschnittlich 2.500 weitere Förderanträge. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (kurz: BMVI) lässt aufgrund der hohen Nachfrage verlauten, dass man den Fördertopf um weitere 100 Millionen Euro an Bundesmitteln aufstockt auf ein Gesamtvolumen von knapp 400 Millionen Euro.

Für Privatpersonen und Wohnungseigentümer gibt es seit vergangenem Jahr eine Prämie von nicht-öffentlich zugänglichen Ladestationen. Voraussetzung ist, dass die verbaute Ladestation auf einer Liste an förderfähigen Ladepunkten steht und über eine Ladeleistung von 11 kW verfügt. Auf der Liste befinden zudem auch nur Ladestationen, welche intelligent und steuerbar sind. Zudem muss der Antragssteller über hundertprozentigen Strom aus erneuerbaren Energien verfügen. Dies ist der Fall, falls man Strom mit eigener Photovoltaik-Anlage produziert oder über den Stromanbieter jenen mittels „Ökostrom-Tarif“ bezieht. Werden diese Voraussetzungen erfüllt, so stehen pro Ladepunkt ein Zuschuss von 900 Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung.

Ziel sei die Förderung von Ladevorgängen vonseiten Mietern und Eigenheimbesitzern. Man möchte nachhaltig eine „flächendeckende und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur“ aufbauen. Eine bestehende Infrastruktur soll dem „Henne-Ei-Problem“ in Sachen Elektromobilität bei den Nutzern vorbeugen. Der Antrag erfolgt hierzu über die KfW. Dort listet man Bedingungen und Konditionen nochmals genau auf. Wichtig ist zudem für den Zuschuss, dass sich die Kosten pro Ladepunkt (Anschluss sowie Erdarbeiten & Co eingeschlossen) in Höhe der Fördergelder von 900 Euro befinden.

Bislang war jener Fördertopf eben auf knapp 200 Millionen gedeckelt, weitere 100 Millionen hat man bereits dazugeschossen, nun stockt man seitens des Bundes abermals um weitere 100 Millionen Euro Fördermittel auf. Wichtig zu wissen: Stellt ihr jetzt einen Förderantrag, so habt ihr zudem bis zu 9 Monate Zeit, um die Wallbox zu kaufen und installieren zu lassen. Installation und Einbau muss also nicht unmittelbar erfolgen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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20 Kommentare

  1. Zuerst hab ich gedacht: Warum muss ich das schonwieder bezahlen?
    Dann aber: Naja um immer weniger vom Öl abhängig zu sein ist das wohl ein Opfer das ich bringen würde.
    Gefragt hat mich aber trotzdem niemand.

    • Dass die fossilen Brennstoffe keine Zukunft mehr haben ist wirklich schon länger mehr als deutlich. Der aktuelle Weg ist gut, aber es muss noch viel geschehen bis die Infrastrukturprobleme in dem Bereich wirklich gelöst sind.

    • Ich frag mich bei solchen Kommentaren immer nach dem Sinn. Es werden tagtäglich dutzende, über die Legislaturperiode tausende Entscheidung zur Verteilung von Steuergeldern gemacht. Dann kommen weitere tausende auf Landes- & Kommunen (Bezirks) Ebene dazu. Darauf kommt noch die Verteilung von Abgaben.

      Entweder hast du eine sehr selektive Wahrnehmung bei der du nur zu den Sachen gefragt werden möchtest, dessen Ergebnis dir nicht gefällt (ich weiß nicht wie das gehen das soll ohne eine Zeitmaschine?) oder aber du lebst dein Leben in völligem Stress wo du jeden Tag aufs neue genervt bist.

  2. Hab das Problem einen kompetenten Elektriker zu finden der sich mit Lastmanagement auskennt. Hier gibt es 35 Garagenstellplätze und ich muss der Eigentümergemeinschaft darlegen wie zukünftig noch weitere Eigentümer laden können. Gar nicht so einfach das Hersteller-Unabhängig bzw. zukunftssicher umzusetzen bzw. ein entsprechendes Angebot eines lokalen Elektrikers zu bekommen.

    • Dann such halt nicht nur lokal und geh in die größeren Städte. Wo ein Wille, da ein Weg.

    • Bei mir hat der Netzbetreiber die entsprechenden Verträge und Elektriker angeboten. In der Regel kann jeder Elektriker so eine Wallbox installieren.

      • Vom lokalen Elektriker habe ich ein Angebot bis max 16 Boxen. Ist aber proprietär (ABL). D.H wenn es die Box in X Jahren nicht mehr gibt, gehts von vorne los.

        • Es gibt zertifizierte Fachbetriebe Elektromobilität. Einfach mal nach suchen, da findest du auch bestimmt in der Nähe was.

  3. Ich würde mir auch sofort so eine Box installieren. Im Keller habe ich 32A Drehstrom, sprich ich könnte 22 KW ziehen.
    Was mich aber abhält, ist der Tarif. Habe einen sehr guten Vertrag mit den Stadtwerken Dortmund und will natürlich nicht 10 oder 15 Cent mehr bezahlen, weil angeblich „Grün“.
    Also, gibt es einen „normalen“ Tarif, der vergleichbar ist?
    Und die zweite Frage, was macht so eine Boxe besser/anders, als wenn ich gleich den per CEE 32 Lade?

    • Zuhause reicht in der Regel eine 11kw Wallbox völlig aus und wird auch so empfohlen. Warum soll man da mehr laden können? Hier geht es auch um Brandschutz.

      Wenn dein Netzbetreiber teuer ist sollte man einen Wechsel des Anbieters prüfen. Ob sich die Wallbox-Förderung lohnt muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe meine Wallbox ohne Förderung installieren lassen und mein Tarif gewählt was für mich ok ist, bei meinem Anbieter gibt es nur Ökostrom, obwohl das eigentlich sowieso Quatsch ist.

      Eine förderfähige Wallbox muss von außen steuerbar sein, das heißt dass der Netzbetreiber im Notfall regulieren „kann“. Vielleicht bekommt man so beim nächtlichen aufladen nur 3KW anstatt die vollen 11KW?

      Theoretisch könnte man auch auslesen wieviel KW dein Auto aus der Wallbox gezogen hat. Ob hier der Staat an später gedacht hat? Momentan kann ich zum Beispiel bei meinem Arbeitgeber kostenlos aufladen. Wie will das Finanzamt prüfen was du an Fahrkosten angibst? Derzeit gilt der Geldwerten Vorteil. Ewig wird das aber so bestimmt nicht gelten. Dem Staat brechen Mineralölsteuer in Milliardenhöhe weg, ich denke das man sich in der Politik schon überlegt hat wie man das kompensieren kann. Nur mal so ein paar Gedanken zumThema Wallboxförderung.

      • Ich würde auch ausrechnen ob sich die Förderung in Kombination mit einem teuren Tarif überhaupt lohnt. Ein Renault ZOE verbraucht zwischen 15-20KW auf 100km Kilometer, bei 2 mal die 52KW Batterie aufladen im Monat sind das bei 0,15 Cent Mehrkosten pro KW, zirka 15.60€ und bei 0,3 Cent Netto pro KW nochmal 30€ nur für das Eletroauto. Das sind dann knapp 5 Jahre bis man drauflegt, wenn man sich nicht einen günstigeren Anbieter aussucht.

        Hinzu kommt aber auch noch der normale Haushaltsstrom, der dann natürlich auch teuer wird. Bei 3500KW jährlichem Stromverbrauch sind das im Jahr 525€ Mehrkosten die man für seinen normalen Stromverbrauch mehr bezahlen muss. Dann ist die Förderung bereits nach 2 Jahren verbraucht. Natürlich gilt das für jeden individuell anders. Wer mehr verbraucht für den ist die Förderung schon viel früher weg bis man drauf legt.

    • Bist du dir mit deinem Strompreis sicher, das er so günstig ist?
      Ich wechsel schon seit Jahren unsere Stromanbieter und etwa 40% der wechsel war ein Öko-Tarif der günstigste. Kommt natürlich aber auch auf den Standort an.

      Was zahlst du denn pro kw/h und Monatsgebühr wenn man fragen darf?

      • Mich wundert das auch mit dem Aufpreis. Ich Wechsel regelmäßig und nehme Stumpf immer den günstigsten. Der ist zufällig auch immer mit 100% Ökostrom.
        Generell sind die Unterschiede zwischen normalen Strom und Öko höchstens gering, wenn halt überhaupt vorhanden.

  4. Ich bin immer noch erstaunt, was für eine lange Liste an Elektrobetrieben unser lokaler Stromversorger auf seiner extra für die Installation von Wallboxen aufgeführt hat. Ich habe dann doch meinen Elektriker aus dem Nachbarort um ein Angebot gebeten für zwei Wallboxen.
    Das kostet dann 2400EUR minus der 1800EUR Förderung, macht 600EUR für mich.
    Zum Glück hatte ich bereits 2018 ein dickes Kabel vom Haus zur Garage anschließen lassen. Gebuddelt hatte ich damals selber.
    Die 22kw hatte ich bereits im letzten Jahr von meinem Stromversorger offiziell genehmigt bekommen.

  5. Wie ist das eigentlich wenn man die Förderung mitnimmt und zum nächsten Wechseltermin (Stromverträge gehen ja immer ein Jahr und sind mit diversen Portalen zügig und unkompliziert gewechselt) in einen nicht Ökostromtarif wechselt? Kann/Wird ja keiner kontrollieren oder sehe ich das falsch? Oder binde ich mich durch irgendeinen Paragraphen im Förderantrag auf ewig an Ökostromanbieter?

    • Und ich dachte, wenn man schon auf ein E-Auto wechselt, will man der Umwelt gegenüber generell anders handeln und da wäre für mich richtiger Ökostrom ganz klar gesetzt. E-Auto fahren und Strom aus Kohle/Atomenergie bezahlen passt für mich irgendwie nicht zusammen.

      Zu deiner Frage:
      Entscheidend für die Zustimmung zu deinem Antrag ist erst mal der Anbieter, den du zum Zeitpunkt des Antrags hast. Wenn du ein Jahr später oder wann auch immer mal den Anbieter wechselst, wird das sicher niemand kontrollieren. Wie denn auch.

      • Mir ging es primär um die Kommentare das in einigen Regionen scheinbar Ökostrom deutlich teurer ist als konventioneller Strom.
        Das der Wechsel hin zu einem Nicht-Ökostromanbieter nicht im Sinne der Erfinder ist und (vielleicht) auch nicht gewollt ist, ist denke ich klar.
        Wenn es aber wirtschaftlich keinen Sinn macht in manchen Regionen Ökostrom zu beziehen… dann kann ich den Wechsel zum Nicht-Ökostromanbieter nach Mitnahme der Förderung aber gut nachvollziehen.

        Jedes Jahr wird ja hier neu gelost beim Anbieterwechsel. Vielleicht schauen die Tarife ja nach einem Jahr Nicht-Ökostrom schon wieder anders aus.

  6. Durch meine Drehstrom-Nachtspeicherheizung (über 21 kW) sowie 2 Durchlauferhitzern müsste ich mich quasi jede Nacht neu entscheiden: Heizen oder E-Auto mit 11 kW aufladen. Beides gleichzeitig werden wohl die Hausanschlußsicherungen mit dem Luftkabel nicht verkraften.

    • Der zieht doch für die Nachtspeicherheizung nicht die ganze Nacht 21kW? Bei meiner Mutter fängt das Ding um 21Uhr an und die Öfen sind dann gegen 0Uhr komplett heiß voll aufgeladen. Leider dann bei richtig kaltem Wetter auch schon gerne mal Mittags kalt.
      Es gibt auch noch ein schönes Youtube Video von Oliver Krüger (163 Grad), wo er Nachstromtarif in mehreren Varianten durchrechnet (Extra Stromzähler für die Wallbox).

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