Auswertung Umfrage Mai 2023: Sozialwahl motiviert nur einen Teil der Leser

Mittlerweile ist die Sozialwahl 2023 in Deutschland abgeschlossen – Stichtag war der 31. Mai 2023. Also ist klar, ob ihr mit abgestimmt habt, oder die Benachrichtigungsbriefe ungelesen im Mülleimer gelandet sind. Denn trotz des großen Einflusses, ist diese Wahl ein Thema, das von den meisten Menschen ignoriert wird. Die Wahlbeteiligung ist stets recht gering. Genau deswegen hatte ich euch im Mai 2023 im Rahmen der Blog-Umfrage danach gefragt, ob ihr bei der Sozialwahl 2023 abstimmt. Mittlerweile liegen die Ergebnisse vor.

Wer konnte denn überhaupt abstimmen? Wahlberechtigt ist gewesen, wer zum 1. Januar 2023 mindestens 16 Jahre alt war und Beiträge in die Rentenversicherung Bund und/oder eine der folgenden fünf Ersatzkassen eingezahlt hat: TK, Barmer, DAK-Gesundheit, KKH und hkk. Es geht bei der Sozialwahl um Entscheidungen, die ein Budget von 300 Mrd. Euro betreffen.

Die gewählten Versichertenparlamente wählen wiederum Vorstand und Geschäftsführung und stellen den Haushalt auf. Damit entscheiden sie am Ende z. B. auch über wichtige Leistungen der Krankenkassen. Es geht also um Grundsatzentscheidungen – auch bei der Rentenversicherung. Dass dennoch stets nur wenige Menschen abstimmen, liegt daran, dass sich jeder selbst informieren muss und die Wahl kaum in den Medien auftaucht. Auch wählt ihr keine Parteien oder Personen, sondern abstrakte Listen. Die stellen dann die Mitglieder – also alles recht dröge.

Deswegen ist es wohl auch nicht überraschend, dass sich viele Leser nicht durchringen können, abzustimmen: 43 % (1.331 Stimmen) geben offen an, dass sie an der Sozialwahl 2023 nicht teilnehmen. Weitere 14 % (451 Stimmen) sind unsicher gewesen. Einige davon haben vielleicht doch abgestimmt, viele haben das Thema aber sicherlich schleifen lassen. Immerhin: 44 % (1.411 Stimmen), und damit die größte Gruppe der Leser, hat angegeben, dass sie wählt. Vielen Dank an alle, die mit abgestimmt haben! Insgesamt haben 3.193 Leser sich an unserer Mai-Umfrage beteiligt. Mehrfachantworten sind logischerweise bei dieser Umfrage ausgeschlossen gewesen.

Stimmst du im Mai 2023 bei der Sozialwahl ab?

  • Ja. (44%, 1.411 Votes)
  • Nein. (42%, 1.331 Votes)
  • Bin noch unsicher. (14%, 451 Votes)

Total Voters: 3.193

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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24 Kommentare

  1. Ich habe nicht mal die Abstimmung mitbekommen 🙂

    • sumpfnagel says:

      Ich habe gar keine Wahlunterlagen bekommen, und ich gehöre definitiv zu der Gruppe der Rentenbeitragszahler.

  2. Ich hab mit abgestimmt. Aber so richtig glücklich war ich nicht dabei.
    Denn, es gab da sehr wenig Informationen für welche Inhalt und Ziele die einzelnen Gruppen stehen!
    Und manche waren da als Verbundlisten aufgezählt. Ich würde sagen die ganze Sozial Wahl ist nicht Transparent.
    Die Inhalte für was welche Gruppe steht müsste von den Aufgestellten Gruppen viel besser kommuniziert werden.

    • Wenn man sich das ganze mal genau anschaut, geht es doch nur darum Funktionäre an den Futtertrog zu wählen. Kein Wunder das sich da auch wieder einige Gewerkschaften breit machen wollen. Irgendetwas mitbestimmen oder beeinflussen kann man damit nicht. Eigentlich pseudodemokratischer Humbug, der das Papier nicht Wert ist.

      • Welche Funktionäre standen denn zur Wahl? Vielleicht sollte man sich mal besser informieren, bevor man solche unqualifizierten Äußerungen macht. Die Kandidatur von Gewerkschaftsvertretern ist doch stark legitimiert. Die Gewerkschaften sind gesellschaftspolitisch die Vertreter der abhängig Beschäftigten. Die Sozialwahl als „pseudodemokratischen Humbug“ zu bezeichnen, zeugt von sehr viel Unwissenheit.

    • Thor Stein says:

      Das sehe ich ganz genauso.
      Und das ist meiner Meinung nach auch der Grund für die geringe Wahlbeteiligung.
      Den Meisten ist weder klar welchen Sinn diese Wahl hat noch was die wählbaren Parteien eigentlich für ein Programm vertreten. Sich darüber ordentlich zu informieren ist auch etwas mühselig.

  3. Ich hätte gerne, darf aber nicht

  4. Krümelmonster says:

    Die tatsächliche Wahlbeteiligung dürfte noch deutlich darunter liegen.
    Für mich ist nicht greifbar, was ich mit einer Wahl dort überhaupt bewirke. Die aufgeführten Gruppen und Verbände bestanden auf meinem Zettel dieses Jahr nur aus Personenkreisen die ich sicher niemals wählen würde und aus Interessenverbänden, deren Sinn und Zweck für mich völlig undurchsichtig ist. Man scheint bei dieser Wahl auch generell nicht um verständliche Informationen bemüht zu sein, auch Medien lassen das Thema meistens links liegen.

  5. Vielen Dank, dass ihr das Thema nochmal etwas näher beleuchtet. In den Medien wurde leider nur der Wahlaufruf forciert. Über die Kandidaten bzw. die zu wählenden Listen war kaum etwas zu erfahren. Ebenso blieb es nahezu im Dunkeln, worum es bei der Sozialwahl eigentlich geht. Jeder sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ist mehr oder weniger von dem betroffen, was die Gewählten entscheiden. Wie so oft bei den selbstverwalteten Organisationen in DE ist das Interesse eher gering und dem ihm gegenüberstehenden Budget nicht angemessen. Eine größere Wahlbeteiligung würde die Position der gewählten Gremien gegenüber ihren Verhandlungspartnern und dem Gesetzgeber vielleicht stärken. Das sollten die Wahlberechtigten für die nächste Sozialwahl einfach mal im Hinterkopf behalten. Ein herzliches Dankeschön geht auch an alle, die gewählt haben und jene, die hier an der Umfrage teilgenommen haben.

  6. Die Sozialwahl ist wirklich ein sehr gutes Beispiel für gefakte Teilhabe.

    Alle die zur Wahl standen wollen mehr oder weniger das gleiche. Einig sind die sich nur darin, nicht das zu wollen was ich will.

    So wird es sicher einigen gehen, trotzdem unkt es von überall her man solle sich beteiligen. Das ganze Theater ist m.M.n. Spott und Hähme auf die Mitbestimmung, den Wesenskern unserer Demokratie und offenen Gesellschaft.

    Kann mir wirklich nicht erklären, wie das jemand mittragen kann.

    • Otakufrank says:

      Hauptsache wir sind eine Demokratie. Letztendlich wählen wir auch nur irgendjemanden, der dann macht , was er will. Alles nur Show.

    • Das war auch mein Eindruck. Gelesen, kurz recherchiert wer dort aufgestellt wurde und dann den Brief entsorgt.

  7. Allein schon an der Tatsache Dass diese Wahl nicht in den Medien auftaucht zeigt ja schon dass die gar nicht wollen dass man abstimmt und entsprechend werden dann auch die Wahl-Möglichkeiten so gestellt dass man am Ende das Ergebnis erhält was man will.

    • Wer sind denn „die“ die nicht wollen, dass man abstimmt? Wer die Medien braucht, um von seinem Wahlrecht gebrauch zu machen, dem ist sowieso nicht zu helfen. Das System der Sozialversicherung in DE ist relativ kompliziert und ich kann verstehen, wenn man mit den Informationen, die in den Boulevardmedien veröffentlicht werden nicht den Durchblick bekommt. Sich selbst besser zu informieren ist bei den meisten Leuten dann wohl doch zu viel verlangt. Aber unqualifiziert über eine wichtige Wahl herzuziehen. das ist ja einfach.

      • Ich halte deine Beiträge für unqualifiziert.werde doch mal argumentativ, welche Wirksamkeit eine Wählerstimme hier _konkret_ hat, anstelle alle zu fronten, die nicht deiner Meinung sind.

        • Das ist doch eine perfide Verdrehung der Kommunikationskultur.
          Keiner der bisherigen Kommentatoren hat bisher argumentativ den Sinn der Sozialwahl entkräftet oder es auch nur versucht. Es gab nur populistische Unterstellungen und gefühlsmäßige Äußerungen.
          Was soll also denn bitte _konkret_ argumentiert werden, wenn noch gar keine Argumente existieren, auf welche man sich beziehen kann?? Erst sind diejenigen am Zug _konkret_ zu werden, welche die Sozialwahl in Frage stellen.

          • Wieder nur Meta-Argumentation. Was konkret bewirkt die Wählerstimme? Ist das denn so schwer zu verstehen?

  8. Hans Wurst says:

    „Wahlberechtigt ist gewesen, wer […] Beiträge in die Rentenversicherung Bund […] eingezahlt hat“

    Die Beiträge zahlt ja mein Arbeitgeber und in einer der 5 aufgeführten Ersatzkassen bin ich nicht. Hab ich (und viele weitere Personen in meinem Umfeld) deswegen keine Wahlunterlagen bekommen?

    • Gunar Gürgens says:

      Auch du zahlst die Beiträge, es wird von deinem Lohn einbehalten und der Arbeitgeber überweist es der Einfachheit halber mit allen anderen Beiträgen.

  9. Ich habe abgestimmt und es gab für mich dabei gleich zwei Premieren:
    1) Unter https://parteivergleich.eu/ wurde ein alternativer Wahl-O-Mat zur Verfügung gestellt. Dabei habe ich herausgefunden, dass mein bisheriges Wahlverhalten wohl eher die Listen gestärkt hat, mit denen ich gar nicht mal so gut überein stimme. Wirkliche Transparenz ist aber scheinbar auch gar nicht wirklich gewollt. Auf den Flyern lesen sich die Positionen immer sehr ähnlich. Diese Website hat aber wirklich Unterschiede herausgearbeitet.
    2) Ich habe erstmals elektronisch an einer Wahl teilgenommen. Fazit: Unnötig kompliziert und trotz IT-Affinität meinerseits hat es gut und gerne 10x so lange gedauert, wie es wohl bei der Briefwahl gedauert hätte. Hoffentlich konnte ich dadurch wenigstens 1-2 Gramm CO2 sparen.

    • Durch den Stromverbrauch, den Du mit der Wahl des IT-Weges eingeschlagen hast, hast Du vermutlich deutlich mehr CO2 verbraucht. Sorry :-/

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