Armut kennt viele Geschichten
Hmpf. Fällt mir schwer, Text zu diesem Video zu schreiben. Kinderarmut ist kein neues Thema. Eigentlich gab es die Thematik schon immer. Ich kann da gerne mal privat bei nem Bierchen etwas zu erzählen, komme selber nicht aus der besten Ecke von Dortmund, hab das selber hautnah mitbekommen (und das ist ja schon locker +25 Jahre her).
Schaut euch den Kurzfilm ruhig mal an, ein kleiner Junge erzählt von seinem schönsten Tag den er erlebte. Interessantes Thema, oder? Werde ihr spätestens zu Weihnachten wieder von den großen Medien hören können. Dann wird wieder auf Mensch gemacht und gesammelt. Dabei kann man das ganze Jahr über Mensch sein… (Video via Tim Bormann) Wer jetzt Bock auf Kurzfilme bekommen hat: ich habe bereits einige Kurzfilme (noch mehr Links in diesem Beitrag) vorgestellt.
Danke, Caschy. Dass Du mich an meine gute Situation und an meine daraus erwachsende Verpflichtungen erinnerst.
Aufrichtiges: Dankeschön.
Kinderarmut ist ein Problem in Deutschland. Das wissen wir nicht erst heute. Aber viel wichtiger als Hartz 4 Sätze zu erhöhen (auch wenn ich persönlich das wirklich für notwendig halte) ist es doch dafür zu sorgen, dass Kinder die in solch armen Verhältnissen aufwachsen trotzdem die gleichen Chancen haben, wie jene aus wohlbehüteten, bürgerlichen Verhältnissen.
Wir müssen endlich einsehen, dass wir das was wir jetzt an der Bildung sparen in späteren Jahren wieder draufzahlen … mindestens das.
@Alfons:
Den Vorschlag mit der Friedenspfeife nehm ich gerne an ;-).
Nur welche Bezeichnung passt zu jemandem, der den Krieg so lobpreist ?!
@Renè W.
Das wird beinahe schon ein „private blog“ zwischen uns zwei …
Hmmm …, ich mach mir wegen der Bezeichnung keine weiteren Sorgen.
Ich finde die Aussage „Deutschland muss mal wieder zum Nullpunkt kommen (Krieg)“ wie Du völlig daneben und ich verrate Dir (und den anderen Mitlesern) warum. Auch mein Vater ist 1945 in den letzten Kriegstagen vermisst worden und ich habe nie mehr wieder etwas von ihm gehört.
Topic zum Offtopic: Sozialromantik, Wohlfahrtsstaat und pleite sein sind mal ziemlich verschiedene Dinge.
1. Das mit dem pleite sein aufgrund der Sozialleistungen sei mal dahingestellt. In den letzten Jahren ist das gesamte Netttovermögen der privaten Haushalte kontinuierlich („Krise“ inbegriffen) gestiegen. Von den Einkommenszuwächsen profitierte aber nur das oberste Zehntel der Bevölkerung! Insgesamt hatten allein die unteren 50% der Verdiener Einkommensverluste zu verzeichnen. Zu beachten ist, dass das oberste Zehntel der Einkommensstruktur auf einen effektiven Einkommenssteuersatz von nur 23,8 Prozent kam.
2. Im Dezember 2009 standen 3,3 Mio. gemeldete Arbeitslose (ohne die in Maßnahmen wie z.b. 1-Eur-Jobs) 764.000 offenen Stellen gegenüber. Es gibt nicht genug Arbeit für alle, aber genug Geld!
3. Die Hälfte der Arbeitslosigkeit ist Kurzzeitarbeitslosigkeit und auch die Mehrzahl der Langzeitarbeitslosen wünscht sich nichts sehnlicher als einen Job! Bei den Arbeitslosen, die anscheinend aufgrund der Alimentierung keine Anreize zur Arbeit haben, kommen wir nicht mit Sanktionen und Leistungskürzung weiter. Nicht das zuviel an Geld ist ein Problem; hauptsächlich soziale und psychische Probleme, die durch die deprivierende Wirkung des bestehenden Systems wahrlich bestärkt, wenn nicht sogar verursacht und weiter vorangetrieben werden sind die eigentlichen Probleme.
3. Einkommensschwächere Haushalte, wie die der Arbeitslosen, haben eine hohe Konsumneigung, da sie fast alles Geld ausgeben (müssen). So kann man schon einmal davon ausgehen, dass durch die Mehrwertsteuer ein Teil direkt zurück zum Staate fließt (wird btw. in den Berechnungen zu Sozialausgaben und zur Sozialleistungsquote meist nicht einbezogen.. warum auch?).
Weiter sind die Gelder Konsumausgaben, die die Nachfrage erhalten und dazu beitragen, dass Unternehmen am Leben und Arbeitsplätze erhalten bleiben.
4. Der Gesetzgeber orientiert sich im Bereich des Arbeitslosengeldes fast ausschließlich an „Sozialschmarotzern“. Es geht schlicht darum, die Arbeitsmotivation durch geringe Leistungen zu erhöhen (sowie wenig zu zahlen). Dafür leben diese Menschen gewollt an der Schmerzgrenze der entwürdigenden minimalen Existenzgrenze. Weiter geht es um die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes: Ein großes Angebot im unteren Lohnsektor aufgrund des Arbeitszwanges lässt auch gerne mal Löhne um 2,50-3,00 Euro zu. Vordergründig toll für Unternehmen im globalen Wettbewerb. Und auch die Angst zu erhalten arbeitslos zu werden trägt zu unternehmensfreundlichen Gehaltsverhandlungen auch in mittleren Einkommensbereichen bei. Gleichzeitig ist die Anzahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse seit Hartz stark angestiegen, wohingegen gesicherte Beschäftigungen abgebaut wurden.
Bei Kindern wird da kein Unterschied gemacht. Oder hat jemand mal versucht, ein Kind mit 250€ über den Monat zu bekommen? Die Menschen werden schlichtweg dem Überlebenskampf ausgesetzt und eine soziale Teilhabe ist faktisch wenn überhaupt nur äußerst begrenzt möglich. Das, obwohl es immer weniger Kinder sind, die dieses Land am Leben erhalten. Da Bildung unser größtes Kapital ist, kann man wirklich die Frage stellen, wie Kinder im Überlebenskampf noch Leistung bringen sollen? Eine Antwort gibt evtl die Praxis der Argen, Kinder in Armut nicht der (Hoch)schulbildung zu überlassen.. nur ein Beispiel von vielen: http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,707608,00.html
Ne.. ich bin auch dagegen, dass diese Menschen, die Armen, die die zu faul sind, sich Arbeit zu suchen, dem Staat auf der Tasche liegen, zusätzlich die Wirtschaft schwächen und auch noch die hohen Staatsschulden verursacht haben mit mehr Geld belohnt werden sollten oder eine qualifizierte Betreuung und Förderung verdienen. Ich bin für bevormundende und stigmatisierende Gutscheine für Kinder, damit das Mehrgeld nicht Alkoholkonsum der Eltern oder gar angemessener Kleidung der Kinder zum Opfer fällt.
Das was hier gezeigt wurde war HARMLOS im Gegensatz zur Wirklichkeit vieler vieler Menschen und besonders armer Kinder in diesem Land. Kinder werden nicht als wichtiges Gut und ihre Erziehung nicht einmal als für diese Gesellschaft unterstützenswert angesehen und behandelt. Alleinerziehende haben ja die „Freiheit“ sich vom Partner zu trennen und damit auch das verhältnismäßig größte Risiko der Verarmung zu tragen.
Ich zitiere Daniel Bahr MdB FDP 2005: „In Deutschland kriegen die Falschen die Kinder“ und „Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial schwachen die Kinder kriegen.“ (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,338172,00.html)
Und genau deswegen soll auch das Elterngeld für Hartz IV Eltern jetzt wegfallen (Vormals Erziehungsgeld: wurde 2007 von einer Ausgleichsleistung für Elternteile die ihre Kinder erzogen zur Leistung für Eltern (Elterngeld) die ihre berufstätigkeit unterbrachen gemacht. Damit wurde die Bezugsdauer für Arme von 2 Jahre auf maximal 14 Monate (á 300Eur) begrenzt und damit um einen wesentlichen Teil gestrichen. Das geschah zu Gunsten der „Akademikereltern“ die nun statt der einheitlichen Leistungen 69% des Nettoeinkommens bis zu 1800€ monatlich weiter bekommen können.) Nun heisst es, dass die Leistungen ja für berufstätige gedacht sind und deshalb lässt man sie für Arme wegfallen bzw. rechnet sie an, was das gleiche bedeutet. Nur die Priviligierten erhalten fleißig weiter teils gigantische! Transferleistungen. Nur ein Schelm denkt an staatlich gewollte Geburtenkontrolle in unserem freien Deutschland.
Oder machen wir es wie die Amerikaner: Zahlen Leistungen weit unterhalb des physischen Existenzminimums, forcieren damit eine reelle Armutsquote von 15-20 Prozent der Bevölkerung und bauen dafür den Justizapparat zum drittgrößten Arbeitsgeber des Landes auf.. das wäre auch eine Lösung. So hat jeder was er verdient und die „Freiheit“ selbst zu entscheiden und vor allem „Chancengleichheit“ (Begriffe auf die man einmal genauer achten sollte wenn es um Berichterstattung über Armut, Arbeit und Politik in diesem Land geht).
Aber hey, es geht halt nicht, dass alle etwas haben und schon gar nicht, dass die Macher der Gesellschaft noch für die Faulen und deren Kinder bezahlen.
Ich könnte ewig so weitermachen.
Lässt sich auf dem HTC Desire leider nicht anschauen…
Ein ernstzunehmendes Thema, auf jeden Fall.
Kenne auch so einige die es nicht gerade rosig haben. Na da kann ich mit einer noch laufenden Ausbildung mich noch glücklich schätzen.
Doch was danach passiert, daran will ich erst garnicht denken.
Denn der Markt ist, so kommt es mir vor, einfach schon übersättigt.
Zwar wird immer damit geprahlt, dass die Arbeitslosenzahlen sinken, doch in wirklichkeit sind es ein paar Kurse und viele sind nicht einmal Arbeitslos gemeldet.
Es gibt viele Träger die solche Kurse anbieten, habe selbst auch schon so einen Kurs belegt – wo man zum Beispiel verschiedene Praktika absolviert und so weiter. Das wird vom Staat finanziert, wie so ziemlich alles.
In wirklichkeit siehts aber zappen düster aus.
Höhöhö, in welchem Parallel-Universum lebt denn der „cookkii“?
Das ist bestimmt so einer, der, wenn er sich im Word-Dokument vertippt, jedesmal den Rechner neu installiert.
Gegen wen wollen wir den Krieg führen, um unsere innenpolitischen Probleme zu lösen? Und die Gelder, die wir nach einem EU-Austritt „sparen“, stecken wir in die Hartz4-Bezüge, oder was? Was für eine gequirlte Sch…, ehrlich! Mein Gott!
Hi Caschy,
vlt. könntest du mal dieses „video“ Public machen? Ist ein Teil eines Filmes (K-Pax) den ich einfach genial finde…
http://www.youtube.com/watch?v=SPg-EXOIN5E&feature=email
Ich sag Euch mal was zu Arbeitslosenzahlen und Lehrstellenmangel:
Als wir Anfang des Jahres Leute gesucht haben (wir wollten zw. 1o-15 Leuten einstellen) haben wir 18 Bewerbungen gekriegt. Von diesen 18 Bewerbungen waren eine Handvoll dabei, die eigentlich nur die Unterschrift wollten bzw. eine Bestätigung über eben jene Bewerbung.
Eingestellt haben wir nachher 3! Leute.
Lehrstellen bieten wir jedes Jahr 3 Stück an, derzeitige Anzahl von Lehrlingen? 2. Wovon der eine dieses Jahr Gesellenprüfung hatte und sofort übernommen wurde.
Ach, halt, heute morgen haben 2 neue Lehrlinge angefangen.
Grundsätzlich aber ist es mehr als traurig.
Welcher Berufszweig? Aufm Bau.
Ahh! So langsam kommts, ne?
Auch wenn es keiner hören will: Entweder suchen die meisten Leute einen Job, bei dem die Arbeit bereits getan ist oder haben heftig überzogene Gehaltsforderungen…
Ähnliches hat sich im übrigen abgespielt als wir einen neuen Einkäufer gesucht haben…
@Peter
Danke !
@toellby
als Fleischer kann ich deine Meinung nur teilen^^ Nix mehr mit lernen,leisten und weitergeben…
Am 1sten arbeitstag schon den Urlaub wissen wollen, wieviel Weihnachts-Urlaubsgeld man bekommt.. niedere arbeit kommen überhaupt nicht in frage!
Im Umkehrschluss: Der Meister arbeitet und der Lehrling verdient sein Geld mit zugucken,mosern,jammern und Taschenbilliard, zuspät kommen, keine Leistungsbereitschaft u.s.w.
ABER zum Glück nicht immer!!