Microsoft warnt wieder vor Betrügern, die sich als Support-Mitarbeiter ausgeben

artikel_microsoftMicrosoft spricht aktuell eine Warnung aus: Im Grunde geht es dabei um eine alte Masche: Vermeintliche Mitarbeiter des Microsoft-Supports wenden sich per Telefon, via E-Mail oder sogar über Pop-Ups auf infizierten Websites an ahnungslose Anwender, um ihnen Nutzerdaten herauszuleiern. In Wahrheit sind die vermeintlichen Mitarbeiter Microsofts natürlich keine, sondern es handelt sich um Betrüger. Besorgnis erregt das Ausmaß der Betrugsversuche: Microsoft hat in den vergangenen zwölf Monaten dazu eine Studie in zwölf Ländern durchgeführt. Zwei Drittel der Befragten gaben an, innerhalb des letzten Jahres mit dem sogenannten „Tech Support Scam“ konfrontiert worden zu sein.

In Deutschland sind sogar mehr als die Hälfte der Befragten betroffen. Ungewöhnlich: Besonders die Altersgruppe der 18-34-Jährigen fiel zumindest teilweise auf die Masche rein – also genau die Gruppe, die eher als Internet-erfahren gilt. 50 % der Personen, die durch einen betrügerischen Telefonanruf kontaktiert wurden und zur genannten Altersgruppe gehörten, führten tatsächlich weitere Aktionen durch. Wirklichen finanziellen Schaden nahmen in Deutschland zum Glück aber nur 3 % derjenigen, bei denen die Masche versucht wurde. International war es jeder Zehnte.

Dabei ist die Masche recht durchschaubar: Ein vermeintlicher Microsoft-Mitarbeiter behauptet der Computer des Nutzers sei mit Viren verseucht. Eine ganz tolle Software von Microsoft solle das Problem aber beheben. Wer jene Software natürlich installiert, schaufelt in Wahrheit einen Trojaner auf seinen Rechner, der mit Microsoft nix zu tun hat. Microsoft mahnt, dass man selbst keinerlei unaufgeforderte Anrufe durchführe und Hilfestellungen auch auf Anfrage hin fast ausschließlich via E-Mail gebe. Auch gebe es keine „Microsoft-Lotterie“, was ebenfalls gern durch die Betrüger behauptet würde. Zudem werde man seitens Microsoft niemals Kreditkarteninformationen abfragen, um die Echtheit von Produkten zu verifizieren.

Wer von Betrügern kontaktiert werde, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben, solle laut den Redmondern so schnell wie möglich am Telefon auflegen und E-Mails nicht beantworten. Auf keinen Fall sollte man vorgeschlagene Software installieren. Wer schon eine derartige Software installiert habe, sollte seinen PC vom Internet trennen und sich über Virenscanner und Anti-Malware-Software um die Entfernung kümmern. Zudem ist in so einem Fall natürlich die Änderung aller Passwörter empfohlen. Laut Microsoft arbeite man bereits mit den Polizeibehörden zusammen, um die Hintermänner der Betrügereien ausfindig zu machen. Auch Betroffene sollten die Betrugsversuche zur Anzeige bringen. Auch bei Microsoft selbst lassen sich die Betrugsfälle über dieses Formular melden.

Letzten Endes sollte der gesunde Menschenverstand gebieten, auf eine derartig krumme Tour nicht hereinzufallen. Bei IT-Laien kann es aber natürlich dennoch geschehen, dass gutgläubige und unerfahrene User auf die Masche eingehen. Bleibt zu hoffen, dass man vielleicht die Drahtzieher erwischt.

(via Microsoft)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

6 Kommentare

  1. Gegen unerwünschte Anrufe habe ich eine -bisher- wirkungsvolle Masche: Neben dem Telefon liegt eine Trillerpfeife. Wenn die Vögel dann anrufen, lasse atme ich währen die reden tieeeeef ein. Und dann: ausatmen.
    Wenn die ein Headset tragen, kann das bis zum Platzen des Trommelfells führen. Den Tipp hab‘ ich aus dem Fernsehen.

  2. Also ich kenne genug 18-34 jährige die auch drauf reinfallen würden. DAU halt. Die können mit ach und krach ein Smartphone bedienen. Ich verstehe es auch nicht, aber was soll man machen… Kann halt nicht jeder sein wie wir 🙂

  3. Wolfgang Denda says:

    Kaum vorstellbar, dass es solche Anrufe wirklich gibt. Aber zwei Bekannte hatten sowas, bei einem sogar schon vor einigen Jahren. ? Ich hab gar keinen Computer. Und aufgelegt. Die Tatsache dass die Klick-Kiddies außer schnell Klicken nicht wirklich Ahnung haben, können etliche Eltern mit ihren verseuchten PCs wohl bestätigen.

  4. Töröööö says:

    „Besonders die Altersgruppe der 18-34-Jährigen fiel zumindest teilweise auf die Masche rein – also genau die Gruppe, die später unsere Rente bezahlen soll“.
    Ich werde NIE in Rente gehen können :'(

  5. @TomTom: Unerwünschte Anrufe hin oder her – aber deinen kranken Sadismus kann ich nicht gutheißen! Dass du den Tip aus dem Fernsehen hast, überrascht mich hingegen nicht.

  6. Meine Eltern haben auch Anrufe bekommen. Teilweise mehrere am Tag von der gleichen Nummer (021223145). Als ich diese Nummer dann auf der Fritzbox sperrte, haben die Anrufer noch exakt 3 mal versucht von dieser Nummer durchzukommen. Eine Minute Pause und dann wurde es von einer anderen Rufnummer (0019998) probiert. Ein Glück das meine Eltern nicht englisch sprechen…

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.